Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Monatsarchiv für Juli 2007

Der Software-Enveloper

Donnerstag, 19. Juli 2007

So leicht wird das moderntümelnde und unfühlsame Englisch in den deutschen Wortschatz übernommen, dass sich niemand mehr Gedanken um die Bedeutung der übernommenen Wörter macht. Dabei spiegelt sich in diesem aufgeblähten Blah so viel vom Prozess, der gegenwärtig über den Gesellschaften abläuft.

So gibt es etwa ein gut verständlich und deutsches Wort zur Bezeichnung des Berufes eines Menschen, der Computer programmiert: Es handelt sich um einen „Programmierer“. Dieses Wort ist offenbar zu deutlich, es hat in seiner Verständlichkeit nichts Mystifizierendes und damit zu wenig Mana für den allgemeinen wirtschaftlichen Geldzauber, deshalb haben sich andere Bezeichnungen für diesen Beruf durchgesetzt. Man benennt Menschen, die Computerprogramme erstellen, in Deutschland mit dem undeutschen Wort software developer.

Nimmt man dieses Wort einmal wörtlich, so ist ein Programmierer also jemand, der weiches Zeug auswickelt. Und in der Tat, das passt. Das, womit sich ein Programmierer jeden Tag beschäftigen muss, erinnert durchaus an eine Substanz von eigentümlich weicher Konsistenz – und recht markantem Duft.

Aber noch eine Wahrheit ist in diesem Wort verborgen, so man es wörtlich nimmt, nämlich der Hinweis auf den anderen, den gegenteiligen Prozess. Wo es jemanden gibt, der weiches Zeug auswickelt, da muss es auch jemanden geben, der das weiche Zeug einwickelt, einen software enveloper. Und in der Tat, diesen Beruf gibt es, er wird nur nicht so genannt. Es handelt sich um den Werber, der die häufig ohne besondere Sorgfalt und unter Stress und Zeitdruck erstellte Scheiße in eine hübsche Verpackung steckt und mit tollen Worten anpreist, auf dass sie auch gekauft werde. Marketing ist eine Methode, minderwertige Dinge ansprechend zu verpacken und damit marktfähig zu machen.

Wer ist dein Nachbar?

Donnerstag, 19. Juli 2007

Man mag mich für altmodisch halten…

Wer ist dein Nachbar? Erfahre mehr über deine Nachbarn und nette Leute aus deiner Umgebung.

…aber wenn ich wirklich herauskriegen will, wer mein Nachbar denn nun ist, denn fahre ich eigentlich eher den Rechner herunter, gehe kurz rüber und lerne ihn kennen. Bei der Zielgruppe für dieses tolle Angebot im Internet scheinen die Werber solche elementaren sozialen Fähigkeiten nicht mehr anzunehmen… :mrgreen:

HK LTD Business and travel trips

Mittwoch, 18. Juli 2007

Und wieder suchen ein paar mafiöse Phishing-Geldwäscher ein paar Deppen in Deutschland, die ihnen die Kohle aus dem Feuer holen. Wer sich dabei die Finger verbrennt, ist klar. Die Darreichungsform der Spam ist wie üblich, es gibt eine gefälschte Absenderadresse.

Betreff: Arbeitsangebot

Vakante Position: Regional Manager/in für Zahlungsbearbeitung

Gesucht: Flexible, ehrliche Mitarbeiter

Klar, ehrliche Mitarbeiter findet man auch gerade mit einer Spam. Wir haben schließlich in Deutschland so wenig Arbeitslose, dass irgendwelche „Manager“ nur noch auf diese Weise gefunden werden können. :mrgreen:

HK LTD ® – Business and travel trips

Luft-, Auto-, Veranstaltungen-, Hotelreservierung, Visum-Eröffnung für Geschäftsleute und Reisende aus der ganzen Welt.

Das ist ja ein Geschäftsfeld. Wie soll ich das jetzt verstehen? „Luftreservierungen“? Wahrscheinlich wollen diese Spamärsche wohl Flüge reservieren. Ist schon scheiße, wenn man so wenig Deutsch kann, dass einem beim Verfassen der Texte aus irgendwelchen Bausteinen solche Stilblüten nicht auffallen.

Sie haben schon immer geträumt eine interessante und gut bezahlte Tätigkeit auszuüben, die dazu auch noch mit guten Aufstiegschancen verbunden ist!

Und wenn sie glauben, dass sie eine interessante, gut bezahlte und legale Tätigkeit durch ihr Eingehen auf eine kriminelle und asoziale Spam kriegen, dann träumen sie weiter. Denn…

HK LTD ® bietet Ihnen eine solche Möglichkeit!

…genau das ist die Lüge, die Ihnen hier von der Geldwäsche-Mafia erzählt wird. Damit sich Ihre Träume in deren einträgliches Verbrechen verwandeln. Hinterher können sie ein bisschen vor Gericht und vielleicht sogar im Knast weiterträumen.

Die Firma HK LTD®, die schon seit mehreren Jahren mit zuverlässigem Service in Amerika, Canada, Osteuropa und Asien erfolgreiche Dienste leistet, gewinnt in der Europäischen Union einen immer größeren Zuwachs an Klienten. Zurzeit bekommen wir viele Aufträge aus Deutschland. Da wir noch keinen festen Sitz und keine Mitarbeiter in Deutschland haben, wird eine limitierte Anzahl Angestellte unter Vertrag genommen, oder auch als freie Mitarbeiter eingesetzt.

Zunächst einmal: „Clients“ sind zu Deutsch „Kunden“… 😉 Aber da die meisten Deutschen ihre eigene Sprache verlernen, wird das recht unpassende Wort „Klienten“ kaum jemandem auffallen.

Ob millionenfache Spam wohl zu einer „limitierten Anzahl Angestellte“ führt? Wenn diese Anzahl „limitiert“ bleibt, liegt das nur daran, dass die meisten Menschen nicht so blöd sind, auf diesen Schwindel hereinzufallen.

Als Personalleiter unserer Gesellschaft bin ich seit Jahren für die Rekrutierung zuständig und freue mich, Ihnen die vakante Position eines regionalen Managers für Zahlungsbearbeitung anzubieten. Da wir weltweit vertreten sind, kommen die Kunden aus vielen unterschiedlichen Ländern. Verwaltung der Geldtransfers, die von unseren deutschen Kunden beauftragt wurden, ist einer der Schwerpunkte, welche die zu jetzigen Zeitpunkt angebotene Tätigkeit ausmachen.:

Klar, Herr Personalleiter, ein ganz persönliches Angebot für mich. Wir kennen uns ja auch so gut, dass sie mich (wie jeder Spammer) nicht einmal mit Namen ansprechen können.

Zu den Aufgaben würden u.a folgende Tätigkeiten gehören

  • Verwaltung und Weiterleitung der Kundengelder
  • Hohe Erreichbarkeit und Verantwortungsbewusstsein

Oh, auf einmal wisst ihr ja doch noch, dass die „clients“ zu Deutsch „Kunden“ sind. Oder hat jemand bei euch so viel Sprachgefühl, dass ihm das Wortungetüm „Klientengelder“ aufgestoßen ist?

In jedem Fall sind die „Gelder“, die ihr dort bewegen wollt, doch ein bisschen heiß. Sie sind so heiß, dass ihr lieber keine Banken mit dem Geldtransfer beauftragt, weil eurer Verbrechen so offensichtlich ist, dass keine Bank da mitspielt. Und deshalb sucht ihr eben über Spam ein paar dumme, gescheiterte Existenzen, die nicht über so viel Resthirn verfügen. Die nehmen denn eure Betrugsfrucht unter ihrem Namen entgegen und senden es möglichst bar an euch weiter.

Dass ihr bei dieser Form des recruitings wohl manches Mal selbst abgezogen werdet, nehmt ihr offenbar in Kauf. Schließlich kommt ihr überhaupt an ein bisschen Geld aus euren riesigen, technisch durchgeführten Betrugsnummern durch Phishing.

Ihre Vorteile:

  • Sie werden zunächst unser Vertreter und Mittelsmann zwischen uns und unseren Kunden in Ihrem Land.
  • Sie zahlen keine Gebühren und müssen nichts investieren (vergessen Sie betrügerische Stellenangebote, bei denen Sie erst zur Kasse gebeten werden).
  • Sie haben eine flexible, interessante Arbeit, mit unterschiedlichen Tätigkeitsschwerpunkten und hohen Beförderungsmöglichkeiten
  • Sie verdienen zuerst zwischen 500 und 1000 Euro pro Woche
  • Sie können selbst Ihren Verdienst bestimmen. – da Sie auf einen Prozentsatz arbeiten – hängt Ihr Verdienst nur von Ihrer Arbeitsbereitschaft ab

Und das sind also meine so genannten „Vorteile“ dabei:

  • Ich kriege die Strafanzeige, ihr den größten Teil des Geldes.
  • Dabei entstehen mir neben die üblichen Gerichtskosten und den Kostennoten meines Anwaltes keine weiteren Gebühren, die ich an euch zahlen muss.
  • Eventuell werde ich sogar im blau-weißen Wagen mit multimedialem Blinklicht auf dem Dach befördert.
  • Dafür kriege ich bis zu 4000 Euro im Monat, wenn ich dafür sorge, dass bei euch mindestens die fünffache Menge dieses erschwindelten Betrages ankommt.
  • Ich kann selbst meinen Verdienst bestimmen, er hängt nur davon ab, wie lange ich nicht bemerke oder es mir scheißegal ist, an was für einer Art des Geschäftes ich beteiligt bin.

Sie können Ihren Arbeitstag moglichst flexibel gestalten, um Ihrem Haupterwerb problemlos nachzugehen. Wichtig ist aber, dass unsere Kommunikation funktioniert und Sie für uns immer erreichbar sind.

Klar, ich brauche ja nur Geld von meinem Konto anzuheben, wenn ihr meine Dienste braucht, um dieses Geld als anonymisiertes Bargeld an einen eurer Briefkästen weiterzuleiten. Dafür brauche ich nicht einmal irgendwelche Vorleistungen zu geben…

Es entstehen für Sie keine Ausgaben, d.h. Sie brauchen kein Startkapital, Investitionen oder eigene Auslagen.

…noch bedarf ich irgendwelcher Fähigkeiten, die nicht jeder 14jährige hätte, der am Internet teilnimmt und ein leidlich diszipliniertes Leben führt. Wie nennt ihr diesen „Beruf“ noch einmal? „Manager“ für Zahlungsbearbeitung? Na ja, ich halte Leute im Management auch nicht für übermäßig talentiert, kompetent und intelligent, aber so direkt hätte ich denen das nicht gesagt:

An die Bewerber werden folgende Anforderungen gestellt:

  • Internet, E-Mail, Grundkenntnisse der Hauptzahlungssysteme.
  • Es wäre wünschenswert, wenn Sie ein eigenes Konto in einem deutschen Geldinstitut mit Online Banking hätten.
  • Für diese Beschäftigung brauchen Sie von 2 bis 8 Stunden freie Zeit in der Woche.
  • Genauigkeit, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und natürlich eine gesunde Arbeitseinstellung

Immerhin, so kann sich jeder vom Hartz-IV-Elend in der BRD Betroffene angesprochen fühlen. Was für eine geile Karriere: Arbeitslos, „Manager“, Freiheitsstrafe. Ja, ihr leichtgläubigen Leute, Geldwäsche ist strafbar. Und glaubt mal ja nicht, dass „kleine Fische“ mit so viel „Gnade“ vor Gericht rechnen können wie die ganz großen Verbrecher aus P‘litik und Wirtschaft!

Falls Sie für unser Angebot Interesse haben und bereit sind, eine gut bezahlte, aber auch verantwortungsvolle Arbeit auszuführen, so schreiben Sie uns bitte an:

hktltd@rambler.ru

Wie immer denke ich, dass sich diese verantwortungslosen Verbrecher, die naive Menschen einer Vorstrafe zuführen wollen, auch über ein bisschen Post freuen. Je mehr sich diese Verbrecher mit Fake-Bewerbungen und interessiert klingenden Rückfragen beschäftigen müssen, desto weniger kommen sie zu ihrem eigentlichen Verbrechen. Für die Dummen und Naiven im Internet kann das ein wirklicher Segen sein.

Wie immer mit Warnung: Es handelt sich hier um organisierte Kriminalität, mutmaßlich um die russische Mafia, und da wird auch nicht lange gefackelt, wenn es um die Behandlung von Störern und Hindernissen aller Art geht. Der allzu plumpe Versuch, diese Leute zu „verarschen“ oder gar zu „bescheißen“, ist LEBENSGEFÄHRLICH. Auf keinen Fall einen richtigen Namen angeben! Auf keinen Fall die richtige Mailadresse verwenden, sondern eine Wegwerfadresse bei einem kostenlosen Mailprovider einrichten! Niemals auf ein persönliches Treffen einlassen! Keine Telefonnummer oder Faxnummer angeben! Kein echtes Foto für eine eventuelle „Bewerbung“ verwenden!

Eine kurzgefasste Bewerbung mit Foto ist besonders willkommen.

Nach der Bearbeitung Ihrer Bewerbung, wird Ihnen im Falle einer Zusage Ihre Tätigkeit genauestens erläutert, Sie werden mit unserer Gesellschaft bekannt gemacht und es folgt in kürze der Arbeitsvertrag

Denn kann man sich auch schon einmal darüber „freuen“, was in der „genauesten Erläuterung“ der Tätigkeit so geschrieben wird.

Wir hoffen auf eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit

Mit freundlichen Grüssen

HK LTD ® 2007

Wir freuen uns auf Sie!

Dort freut man sich jedenfalls schon darauf, dass ein paar hundert Deppen ordentlich Geld waschen und das volle Risiko tragen.

Solche Deppen finden so etwas in einem „Stellenangebot“ denn auch ganz normal…

Diese Email wurde von einem unserer Email Roboter erstellt. Antworten Sie bitte nicht an folgende Email mit der Option ‚‘an Absender antworten'‘, senden Sie keine Emails an die Absenderadresse, da Ihre Email automatisch gelöscht wird.

…und halten es wahrscheinlich für völlig üblich, dass man im geschäftlichen Verkehr mit gefälschten Absenderadressen arbeitet.

Arschleck-Geschichte

Mittwoch, 18. Juli 2007

ass licking story

Hallo? Eine „Arschleck-Geschichte“? Was glaubst Du wohl, wo Du mich mal lecken darfst; Du Spammer, Du! 👿

Natürlich verfing sich auch dieser automatisch verfasste „Kommentar“ im Spamfilter. Interessant ist hier übrigens – eine ganz neue Masche der Spammer – die angegebene URL. Die mit Kommentar- und Gästebuchspam beworbenen Pornoseiten werden jetzt nicht mehr direkt verlinkt, sondern mit Hilfe des Übersetzungsdienstes von Google „umgeleitet“. Das Ziel dieser Maßnahme ist nicht etwa das „Übersetzen“, sondern das Verbergen der eigentlichen Website vor dem Spamfilter. Dabei geht der Spammer davon aus, dass es sich kaum jemand leisten kann, die Domain google.com zu sperren. Im Moment „lernen“ die Filter dieses Muster noch ein wenig, so dass leider immer wieder eine derartige Spam durchkommt. Wer auf so ein „Angebot“ klickt, ist selbst schuld…

Was Google wohl davon hält, dass seine Dienste auf diese Weise zigmillionenfach missbraucht werden? Dass durch kriminelle Spam Traffic und Serverlast entsteht, für die Google zahlen muss? Ich kann da nur mutmaßen…

Zum Glück sind die Texte der Spams derart dümmlich eindeutig, dass die Filter noch ganz gut funktionieren. Die aktuelle Erfolgsquote dieser Spams in meinen Blogs liegt bei etwa zwei Prozent. 😀

disturbance dapple alias

Montag, 16. Juli 2007

Und wieder einmal erweist sich ein Spammer als zu blöd zum Spammen. Oder wollte dieser asoziale Kriminelle mit seiner gefälschten Absenderadresse wirklich die folgende Botschaft millionenfach in die Welt blasen?

bewilder antony, diplomatic cannonball baggage, category anti. attributive bade anhydrite dendrite ashmen dodecahedral apprehend. despond dante bedtime chirp buckthorn ar cyclorama arisen anvil autocratic commensurable adenosine. bernstein dab art bulb dodecahedron cheerleader astral

Solche „Mitteilungen“ kennt der aufmerksame Spam-Genießer gut, erhält er sie doch beinahe jeden Tag aufs Neue serviert. In der Regel befinden sie sich unterhalb der „eigentlichen“ Nachricht in der Müllmail. Der Zweck dieser wirren Wortwüsten ists offenbar, dass die Spamfilter ein wenig verblendet werden sollen. Der relative Anteil ausgefilterter Begriffe gegenüber dem Gesamttext der Mail wird mit diesem kleinen Kunstgriff etwas gesenkt. Ein Computerprogramm kann den Sinn eines Textes natürlich nicht verstehen, und so hofft der Spamarsch, an einem Filter vorbei zu kommen. In der Folge werden die Spams noch sinnloser und noch länger. Hier war der Spammer aber offenbar nicht intelligent genug, das von ihm verwendete Skript zu verstehen. In der Folge wird der beabsichtigte Inhalt gar nicht mehr transportiert.

Damit hat diese Spam eigentlich schon das asymptotische Ende eines solchen Prozesses vorweg genommen. Ein immer größerer Teil des Textes wird immer gehaltloser, bis schließlich nur noch irgendwelche Programme automatisch völlig sinnfreie Texte erstellen, die über das Internet transportiert werden und von anderen Programmen automatisch in den virtuellen Mülleimer geworfen werden.

Schon Weihnachten?

Freitag, 13. Juli 2007

„Ist denn schon Weihnachten?“, so könnte man sich bei den ersten Worten dieses Spam-Kommentares fragen:

It must've been Christmas Eve...

Nicht nur, dass der Text auch unabhängig von dem eingebetteten Werbelink geistloses Gestammel ist. Auch löst dieser Spammer das Problem der verschiedenen Auszeichungssysteme in Blogs und Foren sehr wenig originell, indem er gleich beides bedient – BB-Code und HTML. Dadurch wirkt der Text natürlich nicht natürlicher, aber wer so spammt, hofft natürlich, trotzdem durch die Filter zu flutschen. Deshalb ist der Spamlink ja in so ein automatisch generiertes Gestammel eingebettet. Wenn er jetzt auch noch darauf achten würde, in welcher Sprache hier gebloggt wird, hätte er mit dieser grundsätzlichen Vorgehensweise ja durchaus eine gewisse Erfolgsaussicht, aber so wird das nichts. Natürlich hat sich dieser strunzdumme Spamkommentar zusammen mit etlichen anderen im Filter verfangen.

Andere Kommentarspammer versuchen den Spamfilter mit einer langen und sehr kryptischen URL zu überwinden, das ist im Moment eine besonders beliebte Masche. Was dabei produziert wird, kann etwa so aussehen:

Ein Beispiel für eine kryptische URL, typisch für die gegenwärtige Kommenspam-Flut

Diese langen und sinnfreien Internetadressen sind typisch für die gegenwärtige Flut der Kommentarspam; in einigen meiner Blogs habe ich davon knapp hundert Spams täglich. Besonders dumm hier: Es werden gleich vier verschiedene Auszeichnungssystem zum Setzen eines Links bedient, irgendeine wird schon passen. Klar, dass bei solcher Sinnlosigkeit des Inhaltes der Spamfilter keine besondere Mühe hat, den wahren Charakter dieser Mitteilung zu „erraten“ und diesen dummen und gierigen Versuch in den virtuellen Orkus befördert.

Was von einem Blog ohne einen Spamfilter übrig bliebe, kann sich hoffentlich jeder vorstellen, der diese beiden Beispiel des gegenwärtigen Spam-Wahnsinnes gesehen hat.

Wer übrigens so doof ist, die Links aus den in diesem Text eingefügen Screenshots abzuschreiben, um sich Schadsoftware oder fragwürdige Angebote abzuholen, dem ist nicht mehr zu helfen.

Banner-Quelltext

Freitag, 13. Juli 2007

Wenn man schon Bannerwerbung macht, sollte man vielleicht jemanden fragen, der sich damit auskennt. (Achtung, wenig subtiler Anklang an einen Werbespruch!) Sonst kann das bei der Zielgruppe auch schon einmal so wie in diesem Screenshot ankommen, vor allem, wenn der Netznutzer einen etwas ungewöhnlichen Browser verwendet:

Na, Lust auf Quelltext lesen...

Oh nein. Ich werde mich jetzt nicht hinsetzen und diesen Quältext Quelltext zu verstehen suchen, nur damit ich an eine Werbung komme.

Früher hat es euch Werbern im Netz doch auch gereicht, in die zu vergällende Site eine animierte Grafik oder ein bisschen Flash reinzufummeln. Was sollen da derart komische und unbeholfen wirkende Gehversuche in Javascript? Wollt ihr auf diese Weise etwa die gern und häufig eingesetzten AdBlocker umgehen und dabei ganz nebenbei der Welt demonstrieren, dass ihr den unwilligen Menschen eure ganze Werbepest zur Not eben auch noch mit Gewalt aufdrängen werdet?

Wenn diese letzte Annahme wirklich stimmt, ist mir das ein willkommener Beleg für meine These, dass Spam und Werbung genau so wesensgleich sind, wie es auch die Spammer und die Werber sind. :mrgreen:

Energy für ihren Schwanz…

Donnerstag, 12. Juli 2007

Klar, Spammer, du belegst deine unendliche, aus Gier erwachsene Dummheit nicht nur damit, dass du spammst, sondern auch damit, dass du diesem Hang zum Denglisch folgst. Welchen Mehrwert hat denn bitte das Englische „Energy“ gegenüber dem deutschen Wort „Energie“? Hättest du wenigstens „Power“ geschrieben, das hätte ich ja noch verstehen können, aber so klingt schon dein Betreff dämlich:

Energy fur ihren Schwanz, kaufen und 85% sparen

Klar doch, „Energy-Sparen“… :mrgreen:

Aber natürlich hindert dich dummen Spammer so eine unbeholfene Sprache nicht daran, dass du dich auch noch als Dichter berufen fühlst. Na ja, ich sage es mal mit Jesus aus Nazaret: „Viele sind berufen, aber nur wenige sind auserwählt“ (Mt. 26,10) – das beschreibt auch in angemessener Weise, wie es mit deiner Berufung zum Dichten bestellt ist:

Wird er im Alter manchmal weich, nimm die Pille, dann steht er gleich!

Genug, ich möchte mich ja jetzt schon mit Grausen abwenden! Steht ja auch nur das übliche darin, so ein Gefasel von „ohne Rezept“, „Lieferung weltweit“, „diskreter Versand“.

Okay, du versuchst trotz deiner fragwürdigen Dichtkunst und trotz der Tatsache, dass du Mails mit gefälschtem Absender massenhaft versendest noch einen auf seriös zu machen, und so schreibst du auch noch „Visa verifizierter Onlineshop“. Damit hast du wenigstens neben dem Denglisch auch noch ein Deppen Leer Zeichen eingefügt – oder die Partikel „von“ vor dieser Zeile vergessen.

Aber selbst, wenn das bei jemanden einen seriösen Eindruck hinterlassen haben sollte, schaffst du es erfolgreich, diesen wieder zu zerstören. Und zwar, indem du nicht etwa einen Link auf deine Bestellseite setzt, sondern eine unverlinkte Grafik in die Mail einfügst, von der die Deppen unter den Millionen von Empfängern denn abschreiben sollen. Und um ihnen das so richtig schwer zu machen, hast du die Grafik auch noch mit einem bunten Sprenkelmuster hinterlegt, kontrastarm gemacht und die Buchstaben ein bisschen am Rand angeknabbert. Sonst filtert noch irgendein Stück Software deine tolle Botschaft an die Welt aus, bevor sie bei naiven Deppen ankommt, die wirklich glauben, dass man mit kriminellen Spammern ein gutes Geschäft machen könnte.