Also: Dafür, dass ihr mir so ein paar Mittelchen verkaufen wollt, die den schlaffen Penis nach oben empor treiben, dafür hat eurer Text einen ziemlich unpassenden Drall nach Abwärts. 😀
Yahoo-Spam
Nicht nur jene Internet-Angebote, die mit dem etwas schwammigen Wort „Web 2.0″ zusammen gefasst werden, sind zunehmend eine Litfasssäule für die Spammer mit ihren fragwürdigen Beglückungsideen. Auch so ein fast schon althergebrachter Dienst wie Yahoo Groups hat für einige asoziale Gestalten die Eignung dazu. Nein, ich meine damit nicht die reguläre Werbung, die gerade bei Yahoo so überaus reichlich und aufdringlich präsentiert wird und an sich schon schlimm genug ist, sondern diese „Beiträge“…
…in denen die letzen Reste menschlicher Kommunikation verschwinden. Tatsächlich sind einige Groups, an denen ich einst noch regen Anteil nahm, inzwischen so sehr von Spam verseucht, dass sie praktisch nicht mehr für den Austausch von Mensch zu Mensch benutzbar sind. Mein Unwille, dort mal reinzuschauen, ist immens geworden; und das geht offenbar nicht nur mir so. Die einzigen Beiträge, die sich in diesen Ruinen ehemaligen Austausches ansammeln, sind die Spams.
Dieser kleine Ausschnitt des Internet ist ein Vorweggriff auf das kommende Internet, das die Spammer jeden Tag mit ihrer asozialen Tätigkeit zu erzeugen helfen.
Kronos-Aktien steigen
Hier hat scheinbar ein Spammer den Sinn des Betreffs nicht verstanden. Es wirkt auf dem ersten Blick, als hätte er versucht, seinen ganzen Text bereits im Betreff unterzubringen. Das liest sich so: „{LET:Kronos Aktien steigen, Profitieren mit Kronos, Schlau Geld investieren durch erste Information, Info zum Profitieren, Gewinn mit Filmunternehmen erzielen, Investieren mit Zukunft, Aktie zieht stark an, Potential weit nach oben vorhanden, Investitions“
Ja, es ist schon bitter, wenn man zu doof ist, die verwendeten Spamskripten zu verstehen. Was in diesem überlangen und zum Glück abgeschnittenen Text sichtbar wurde, sind wahrscheinlich alle Textbausteine, die für die Betreffzeilen der Spams verwendet werden sollten.
Leider hielt die offenbare eigene Doofheit den Spammer nicht davon ab, dennoch einen Text auf das Internet loszulassen, auf dass die Deppen auch Geld in die Börsenspielhölle tragen.
Sehr geehrte Damen und Herren
Warum denn so höflich, Spammer? Glaubste etwa, deine unerwünschte, asoziale und kriminelle Mitteilung wird dadurch erträglicher?
hier eine Information, die Sie nicht ignorieren sollten.
Klar, das Spammen lohnt sich für die Börsen-Zocker nur dann, wenn die Spam nicht ignoriert wird.
Dieses voellig unangesehene Filmunternehmen hat im gegebenen Moment eine Bewertung von lediglich 400.000 ?.
Klar, vierhunderttausend Fragezeichen. Eine passende Bewertung für eine Pfennigaktie mit ungewissen Aussichten, die sich die Börsenspam-Mafia als aktuelles Objekt für große Abzocke ausgesucht hat. Wenn dein im Mailheader angegebener Zeichensatz kein „€“-Zeichen kennt, versuch es doch einfach einmal mit der Abkürzung EUR. Die versteht hier in Deutschland auch jeder. Wirklich. Auch wenn du das bei dir zu Hause nicht weißt.
Am 19.05.2007 strahlte ARTE die Dokumentation ?Hannibal ueber die Alpen aus?. Kronos erziehlt Gewinn an den heraus resultierenden Erloesen in einem Umfang, der weit ueber der gegenwaertigen Kapitalisierung liegt.
Na Spammer, so heftige Zeichensatzprobleme, dass nicht einmal die Anführungszeichen korrekt sind? Das wirkt aber nicht sehr seriös. Wenn du schon die Umlaute mit „ae“, „oe“, „ue“ umschreibst, dann verwende doch einfach gleich 7bit-ASCII. Ach, du weißt gar nicht, was das ist? Na, das habe ich mir doch gleich gedacht. Zu doof, um eine technisch und formell korrekte Spammail zu verfassen, aber immer noch genug Resthirn, um ein halbverstandenes Skript zu benutzen.
Aber auch inhaltlich bleiben einige Fragen offen. Kronos erzielt also angeblich den Gewinn erst nach der Ausstrahlung und nicht etwa für die Produktion. Die müssen sich aber auch Verträge aufschwatzen lassen, diese kaufmännischen Deppen bei Kronos. Kein Wunder, dass ihr Schwindelzettel wie ein Stück Blei in den Keller der Börse gefallen ist. Wer so eine hanebüchene Geschichte glaubt, dem ist einfach nicht mehr zu helfen!
Marktgeruechte besagen, dass ein namhafter Sender kurz vor der Vergabe von Auftraegen fuer eine komplette Serie von Dokumentationen in 6 Teilen steht.
Internet-Gerüchte besagen übrigens, dass ich den ersten Spammer, den ich persönlich kennenlerne, eigenhändig zur Hölle schicke. Und zwar so, dass er sich auf die Hölle freut, bevor ich mit ihm fertig geworden bin. Und politische Gerüchte besagen, dass Angela Merkel nur ein Roboter ist. Alles nur Gerüchte, das eine zuverlässiger, das andere weniger. Aber eines ist immer ruchbar: Mit einer Spam bekommt man keinen Anlagetipp, der jemanden anders Erfolg verspricht als dem Spammer.
Fazit: Potential weit nach oben vorhanden
Klar doch! Übrigens schreibt man „Potential“ nach der Rechtschreibreform als „Potenzial“. Heißt auf Deutsch übrigens so viel „Möglichkeit“. Möglich ist vieles…
Firma: Kronos Media AG
WKN: A0LEK1
ISIN: CH0027905527
Kurs: 0,04 ?
5-Tage Ziel: 0,25 ?
6-Monatsziel: 1,20 ?
Beurteilung: Kaufen ++/+
Aber sicher doch. Kauft nur, damit die Börsenspam-Mafia mit Gewinn verkaufen kann. Schön, dass hinter allen „Zielen“ ein Fragezeichen steht. Aber wer so spammt, der hat so viele Eurozeichen in den Augen, dass er solche Schwächen seiner kriminellen Börsenmanipulation auf Kosten unerfahrener Idioten gar nicht mehr bemerkt.
Disclaimer: Diese Anlageempfehlung wurde vom Versender auf der Grundlage oeffentlich zugaenglichen Informationen erstellt. Der Versender hat keine Aktien der empfohlenen Gesellschaft. Der Versender erhaelt eine marktuebliche Verguetung.
Auch klar, wenn auch die Grammatik ein bisschen auf der Strecke blieb. Was kriegste eigentlich als „marktuebliche Verguetung“ für so eine Million Spam-Mails, du Arschloch, du? Oder wirst du nach „Erfolg“ bezahlt? Nee, das kann wohl kaum sein, sonst hättest du dir ein bisschen mehr Mühe gegeben.
Mit freundlichen Gruessen,
Dr. Leonora Lantzfuer seine taetigkeit. Gesellschaft f. Aktien-Analyse
Was für ein Name: „Lantzfür“. Das mit den Leerzeichen üben wir nochmal, oder?! Genau wie die Großschreibung von Nomen. Und die Firmierung „Gesellschaft f. Aktien-Analyse“ klingt noch schlechter als die Fantasie-Firmen aus einem kaufmännischen Schulbuch für Berufsschüler, ja, sie klingt geradezu lächerlich.
Wer auf Grund solcher unbeholfener Auswürfe der Spam-Mafia irgendetwas an irgendeiner Börse kauft, dem ist nicht mehr zu helfen.
Wer auch das noch erklärt kriegen muss: Sollte ein Dr. Leonora Lantz wirklich existieren, wird er mit den „Informationen“ in dieser Spam nichts zu tun haben. Eine Spam mit gefälschtem Absender wird niemals mit einem richtigen Namen „unterschrieben“ sein.
Der Spam-Krieg
Wer spammt, ist immer gewälttätig. Von Natur aus, weil Spam in ihrer Natur Gewalt ist. Jede einzelne Spam, egal in welcher Form, ist ein aufdringlicher, barbarischer Akt, dem die Opfer im Allgemeinen nicht mit angemessenen Gegenmaßnahmen begegnen können. Spam macht virtuelle Postfächer unbrauchbar, Spam legt Rechner lahm, Spam führt zur Marginalisierung menschlicher Miteilungen, Spam kostet dem Empfänger Zeit und Nerven – kurz: Spam macht das Internet unbrauchbar.
Die bislang einzige Möglichkeit, sich gegen Spam zu wehren, ist die automatische Filterung der Informationsmengen. Es ist keine angemessene Form, sondern ein passiver Akt, ein Sich-Einrichten in eigentlich unhaltbaren und barbarischen Zuständen. Das automatische Ausfiltern von Spam ist ein wirklicher Segen, obwohl auch immer wieder Mitteilungen von Menschen in den virtuellen Sieben hängenbleiben. Aber ohne Spamfilterung würden alle Mitteilungen von Menschen in einer Flut illegalen und unerwünschten Werbemülls und krimineller Angriffe auf Computer untergehen. Das Internet der Spammer wäre eine reine Werbe- und Abzockmaschine, in der nichts anderes mehr Raum greifen könnte.
Und deshalb sind die Filter eben ein Segen, obwohl sie manchmal versagen. Und diese Filter werden immer besser; im Gegenzug wird es für die Spammer immer schwieriger, ihre einseitigen, gierigen und dummen Nachrichten in die Kommunikationskanäle zu schleusen.
Wie reagieren die Spammer nun darauf? Sehen sie etwa ein, dass es unter diesen Umständen immer sinnloser wird, Menschen mit Werbemüll und Schadsoftware zu belästigen? Denken sie darüber nach, vielleicht einmal auf weniger verbrecherische Weise Geld zu verdienen? Natürlich nicht, sie reagieren darauf so, wie man es von kriminellen Gewaltmenschen erwartet, sie reagieren mit einem Akt der Barbarei und der Zerstörung: Sie führen einen Krieg gegen die Anti-Spam-Dienste.
Die Anti-Spam-Dienste Spamhaus, SURBL und URIBL, die bekannte Spam-versendende Rechner und zugehörige IP-Adressen auflisten und für die Mailfilterung aufbereiten, sehen sich seit Mitte vergangener Woche einem verteilten Denial-of-Service-Angriff (DDoS) ausgesetzt. […] Derzeit sind jedoch die Webseiten von Spam URI Realtime Blocklists (SURBL) und Realtime URI Blacklist (URIBL) nicht mehr aufrufbar, auch das Rules Emporium […] lässt sich nicht erreichen.
Eine derartige DDoS-Attacke dürfte eine Verzweifelungstat der Spamversender sein, die auf die Effizienz der Filter hinweist. Es bleibt derzeit nur zu hoffen, dass die Angreifer dieses Mal keinen Erfolg haben.
Niemand glaube, dass man mit solchen Verbrechern wie den Asozialen aus der Spam-Mafia irgendwelche Geschäfte machen könnte. Jede Bestellung auf eine Spam hin, ja, jeder angeklickte Link in einer Spam sorgt dafür, dass weiterhin gespammt wird, da Spam ein zwar feiges, aber doch billiges und erfolgreiches Geschäftsmodell ist. Erst wenn Menschen nicht mehr auf Spam reagieren, wird die Spamseuche aufhören.
Zeichensatzinsuffizenz
Mal wieder ein „schönes“ Beispiel für die völlige Unfähigkeit, den richtigen Zeichensatz in den Mailheadern anzugeben, ist die folgende Mail von “????????“ mit dem eindrücklichen Betreff “??????????:?50?“:
?K?O??[????q??¾?V?G??50?W
?@
?z?Y?????s?i??D??? ?e?U?Z?n
???s?i?O??Enews?q?l??M?Z?o?e?A ?Y?????Z???B???q?\
?@?@
Der Text wurde der Darstellung im Mozilla Thunderbird entnommen. Auf die Übernahme der vier Links und der beiden referenzierten Grafiken, die zum Empfangszeitpunkt gar nicht mehr existierten, habe ich verzichtet. Das einzige, wozu dieses Gestammel verleitet, ist der Griff zur Tastenkombination Umschalttaste und Entfernen – so kann im Thunderbird eine Mail wirklich gelöscht werden. Der normale Weg verschiebt den Schrott einfach nur in den Papierkorb, wo er weiterhin Platz von der Festplatte wegnagt, wenn man ihn nicht in einem zweiten Schritt endgültig entfernt.
Spammer, wenn du zu doof zum Spammen bist, lass es doch bitte einfach bleiben!
Soll mich lehren, noch Atharva-Veda, noch.
Das ist doch mal ein Betreff für eine Pennystock-Spam! Der Inhalt erfüllt leider nicht die Erwartungen, erfreut aber den Leser durch kreative Schreibweisen und realdadaistischen Versuchen, an den Spamfiltern vorbei zu kommen:
der mineralbusiness entwickelt sich schnell!
sehen sie es am donnerstag 7. juni!entreprise: harri expl inc
letzt. schlu?k: 0.45
5-t.ag prog.: 1.80
Nein, das Zeichensalat ist ech.t und die Sonder?eichen sind auch original zitiert. Das „Business“ mit dem Börsen-Spam scheint sich so schnell zu entwickeln, dass nicht einmal mehr vernünftige Texte getippt werden können. Schade nur, dass dennoch genug Deppen auf diesen Schwindel reinfallen und den Verbrechern damit ein lohnendes Geschäft ermöglichen.
Was kann man nur dagegen tun? Der Abschluss der Mail gibt eine Anregung für einen möglichen Lösungsweg:
Scheiterhaufen bauen, auf welchem. Das hat meiner Meinung. Der Entselbstung durch Meditation, durch das Leerdenken des. Sind, habe ich schon als Kind gelernt.
Denn entselbste dich endlich und brenn lichterloh, du Spammer du!
Positronen
Wollen die Stadtwerke Hannover AG jetzt etwa dazu übergehen, an Stelle der bisherigen Elektronen Positronen an die hannöverschen Haushalte zu liefern? Ist das der Sinn des in modernen Kleinbuchstaben gehaltenen Claims „positive energie“? Das würde wegen des hohen technischen Aufwandes einer solchen Auslieferung auch die ansonsten eher willkürlich anmutenden, deftigen Preiserhöhungen dieses Unternehmens erklären.
Wahnsinn!
Ein kleines, dummes Quiz: Was ist wohl das häufigste Wort in diesem Postwurfmüll, den der Billigramscher Discounter Plus mit den glubschäugelnden „kleinen Preisen“ zurzeit auf die hilflosen Briefkästen loslässt?
Genug davon, sonst werde ich noch wahnsinnig. Ich wusste ja schon immer, dass der Preisdrückerei um jeden Preis etwas wahnhaftes anhaftet, aber dass ich mal erleben werde, dass das so offen eingestanden wird…