Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Social Web“

@AppDiscoveryNow

Dienstag, 19. April 2016

Eurer Selbsteinschätzung, dass sich euer toller Twitter-Kanal, auf dem ihr über Apps twittert, die man sich auf die Wischofone machen kann…

Screenshot des Twitterkanals des Followspammers @AppDiscoveryNow

…ohne massive Followspam der Marke „skriptgesteuert jedem folgen, der nicht bei drei auf den Bäumen ist; scheißegal, worüber der twittert, in welcher Sprache der twittert und was das für ein Mensch ist, denn ein paar Prozent von diesen Gestalten werden uns schon zurückfolgen und uns eine Echokammer für unsere Spam-Tweets machen“ wohl niemanden interessieren würde – nun, dieser eurer eigenen Selbsteinschätzung mag ich beim besten Willen nicht widersprechen. Ich halte sie für ausgesprochen passend.

Detail: Das verwendete Avatarbild des Twitterspammers @AppDiscoveryNowDass ihr ein völlig sinnfrei ausgewähltes Avatarbildchen verwendet – das einen Schreibtischmonitor mit Ständer darstellt, aus dem ein nach vielen Pannen und einigen schrecklichen Katastrofen nicht mehr gebräuchliches Raumfahrzeug startet – um ein Angebot für Smartphones und Pads zu symbolisieren, unterstreicht den Eindruck eurer spammigen Twitternutzung genau so deutlich, wie eure ohne Not durchgehend über die URL-Kürzungsdienste bit (punkt) ly und puls (punkt) ly verschleierten Linkziele. Dass eure so verlinkte Website einen Menschen, der seinen Webbrowser halbwegs sicher konfiguriert hat und deshalb kein Javascript zulässt, gar nichts anzeigt, ergänzt diesen für euch wenig vorteilhaften Eindruck um ein deutliches Alarmsignal, von allen euren Angeboten die Finger zu lassen und euch auf gar keinen Fall auch noch das Privileg einzuräumen, Code im Browser ausführen zu können. Dabei wäre eure Spam für sich allein schon ein ganz schlechtes Zeichen gewesen…

Ich habe euch eben bei Twitter als Spammer gemeldet und wünsche euch alles Gute auf eurem weiteren Lebensweg. Vielleicht solltet ihr einfach ein Raumfahrzeug benutzen, aber wenn ihr das tut, dann kommt bitte nicht auf die Idee, wieder auf der Erde zu landen.

In letzter Zeit nimmt diese Form der Followspam auf Twitter wieder zu. Und sie ist keineswegs besser gemacht als die frühere Seuche der Followspam. Offenbar gibt es inzwischen wieder genügend Leute, die im Streben nach großen, im Profil angezeigten Zahlen recht unkritisch sind und sehr leicht jemanden zurückfolgen. Diesen Menschen rufe ich zu: Ihr seid die Spam, denn ohne euch gäbe es die Spam nicht. Hört bitte damit auf, die Spam zu sein, damit die Spam verschwindet! Und wenns mal wieder jemand mit dieser dummen Masche versucht, meldet ihn als Spammer – das sind nur drei Klicks, die das Leben aller Twitter-Nutzer besser machen.

An die Spammer von @Bitkom_CeBIT, CC: @Bitkom

Montag, 14. März 2016

Hey, @Bitkom_CeBIT,

Screenshot des Headers von @Bitkom_CeBIT auf Twitter

eurer zurzeit durch blindes, skriptgesteuertes und geistloses Followen auf Twitter öffentlich abgegebenen Selbsteinschätzung, dass sich ohne eure so verabreichte Followspam auf Twitter niemand für eure bullshit-haltigen, in ungenießbarer Prosa dargebotenen und IT-kompetenzfreien¹ Kürzsttext-Reklamesprechblasen interessieren würde, mag ich beim besten Willen nicht widersprechen. Ganz im Gegenteil.

Vielen Dank, dass ihr gelegentlich bei mir aufkommende Illusionen, ihr könntet seriös sein, damit erfolgreich zerstreut habt. Ich drücke meine Hoffnung aus, dass euch dieser grandiose Erfolg eures S/M-Marketings² fortan auch bei vielen anderen beschieden sein möge, ja, vielleicht sogar bei sonst eher einsichtsfähigkeitsbeschränkten Journalisten und Presseverlegern und wünsche euch auch alles Gute auf eurem weiteren Lebensweg!

Plonk.

(Ich bin mir zurzeit nicht abschließend sicher, ob es sich wirklich um einen Twitter-Kanal der Bitkom handelt. Der Kanal ist nicht über Twitter verifiziert. Meine heute vormittag gestellte E-Mail-Anfrage beim Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V., in der ich um Klarstellung in dieser Sache gebeten habe, wurde bislang noch nicht beantwortet. Wenn es sich bei @Bitkom_CeBIT um einen „Trittbrettfahrer“ handeln sollte, der seine eigenen spammigen Pläne verfolgt und mit solchen Spamaktionen den Ruf des Bitkom e.V. in den Dreck zieht, wünsche ich dem Bitkom e.V. viel Erfolg dabei, diesen Idioten von Spammer bei Twitter schnell sperren zu lassen, dingfest zu machen und mit einer saftigen Forderung vor Gericht zu bringen. Mir wurde inzwischen per E-Mail vom Bitkom e.V. bestätigt, dass der hier benannte Twitter-Account, der mit dummer, mechanischer und asozialer Followspam in die Aufmerksamkeit gerückt werden soll, wirklich vom Bitkom e.V. betrieben wird.)

¹Wer glaubt, dass beim Bitkom e.V. auch nur eine Zeile laufender Code produziert würde oder auch nur verstanden werden könnte, hat sich geschnitten. Der Bitkom e.V. ist ein Reklame-Heißluftgebläse ohne Substanz, das in erster Linie Presseerklärungen für den Clipboard-Journalismus herausgibt, mit dem die weißen Leerräume zwischen der Reklame in Presseprodukten mit zusätzlicher Schleichwerbung gefüllt werden. Nur Journalisten (und ihre gläubigen Opfer) nehmen die ernst.

²S/M ist meine Abk. für „Social Media“. Aus Gründen.

Nick von www (punkt) necmai (punkt) com

Donnerstag, 3. März 2016

Nick nannte sich der „Kommentator“ mit seiner dynamischen IP-Adresse der EWE Tel GmbH, der meinte, dass ein Blog namens Unser täglich Spam eine gute Litfasssäule für halbseidene bis betrügerische Angebote aller Art sei und deshalb den folgenden Kommentar zu einem rd. ein Jahr alten Posting über eine recht unseriöse Werbung von „Twitter“ hinterlassen hat:

Wer viele Fans hat, wirkt also wichtig und glaubwürdig. Das ist bares Geld wert: Produkte landen bei Suchmaschinen weiter oben, Promis bekommen mehr Auftritte, Parteien Wähler! Online Shop mehr Kunden. Viele Firmen kaufen zur Markteinführung „Likes“, um das Produkt interessanter zu machen. Dies sei, Bsp.Instagram Follower Kaufen, Youtube Views Kaufen, Facebook Fanpage Kaufen sagen Werbe-Experten, mittlerweile gang und gäbe. Also ich habe gekauft 2000 Followers fur.1 Euro 1AAA+ Händler bei. www.necmai.com

Ich gratuliere diesem lediglich im biologischen Sinne menschlichen Entseelungsrest zu seiner semantischen Treffsicherheit und natürlich auch zu seinem großartigen Geschäftsmodell. Möge er sich auch weiterhin bei der Masturbation einen Orgasmus vorspielen… denn etwas anderes ist die „Aufwertung“ durch gekaufte Follower, Likes, Däumchenhochs, Views und dergleichen auch nicht. :mrgreen:

Mein Dank geht an den Spamfilter, der dafür sorgt, dass solche Ausflüsse von Spammern gar nicht erst sichtbar werden. In den 14½ Stunden, die dieser Tag schon alt ist, gab es übrigens nur 124 Kommentarspams, und alle wurden fehlerfrei erkannt. Es ist ein sehr ruhiger Tag… 🙂

Urteil I ZR 65/14 vom 14. Januar 2016

Freitag, 15. Januar 2016

Hier geht es nicht um eine Spam, sondern um ein aktuelles Urteil des Bundesgerichtshofes; der Titel des Postings ist das Aktenzeichen. Vieles an diesem Text ist Rückblick. Und zwar Rückblick in hilflosem Zorn, der mittlerweile Lust an der Zerstörung bekommt, weil andere Abhilfe nicht mehr möglich zu sein scheint.

Facebook hat vor dem Bundesgerichtshof verloren.

Der Bundesgerichtshof hat festgestellt, dass die auch immer wieder gern in fremdem Namen verfasste Spam von Facebook auch tatsächlich illegale Spam gewesen ist.

Welche Folgen hat das Urteil des Bundesgerichtshofes für Facebook?

Für Facebook hat dieses Urteil keine nennenswerten Folgen. Ein jahrelang durchgezogenes, auf klar illegalen (und damit: kriminellen sowie in ihrer Methodik von der organisierten Internet-Kriminalität abgeschauten) und zudem zutiefst asozialen Machenschaften basierendes Marketing führt in der Bundesrepublik Deutschland zu keinerlei Strafbarkeit. Die Gerichtskosten – für „normale“ Menschen sicherlich ein albtraumhafter Betrag – werden „aus der Portokasse“ bezahlt. Und sie werden selbstverständlich von der geringen Steuer abgesetzt, die Facebook in Irland zahlt. Einzige Einschränkung für Facebook: Das Unternehmen darf ab jetzt nicht mehr so vorgehen.

Um dieses Urteil zu fällen, hat das Rechtssystem der Bundesrepublik Deutschland rd. fünfeinhalb Jahre gebraucht.

Es ist im Rechtsraum der Bundesrepublik Deutschland zurzeit möglich, mit klar erkennbar illegalen Praktiken Milliardenumsätze zu machen, ohne dass das irgendeine Folge hat.

Ich finde das zum Erbrechen widerwärtig.

Worum es in diesem Verfahren und in diesem Urteil nicht ging, das sind die Speicherung und weitere Nutzung der klandestin über trojanische Apps ohne Einverständnis der Betroffenen aus Adressbüchern eingesammelten Mailadressen und weiteren personenbezogenen Daten. Diese neben der Spam ebenfalls klar illegale Praxis – zur Besänftigung der Hure Justitia, deren Waagschalen am liebsten durch Geldbündel bewegt werden: Ich bin kein Jurist und äußere diese Bewertung als juristischer Laie – kann fortgesetzt werden, damit ein Unternehmen ohne seriöses Geschäftsmodell, das mit illegalen Mitteln groß geworden ist, bei nächster Gelegenheit eine Zuordnung dieser personenbezogenen Daten zu vorgehaltenen pseudonymen Nutzerprofilen vornehmen kann, die über den so genannten „Facebook-Button“ systematisch erstellt wurden und werden. Diese illegale und zutiefst asoziale Praxis fand im Urteil des Bundesgerichtshofes nicht einmal eine Erwähnung, sie war nicht Verfahrensgegenstand. Sie kann ungestört weitergehen. Wenn irgendwann in rd. fünfeinhalb Jahren (oder vielleicht auch ein paar Jahre später) mal ein höchstinstanzlicher Richter der Bundesrepublik Deutschland feststellt, dass sie illegal ist, wird dieses Urteil ebenfalls keine Folgen haben. Weder für die Täter, noch für die Betroffenen.

Wer bei Facebook ist, ist Partner und Adressmateriallieferant eines illegal vorgehenden Unternehmens, dass aus einem durch Richterrecht geschaffenen rechtsfreien Raum heraus die Privat- und Intimsphäre von Menschen mit Füßen tritt. Ja, ich habe „Intimsphäre“ geschrieben. Das Wissen um geschäftliche und persönliche Kontakte ragt sehr weit ins Leben hinein.

Worum es in diesem Verfahren und in diesem Urteil ebenfalls nicht ging, ist die unternehmerische Ausspähung des Privatlebens von Menschen durch zur Installation angebotene (oder bei bereits bestehender Marktmacht: auf persönlichen Computern unlöschbar vorinstallierte) trojanische Apps. Es geht ebenfalls nicht um vergleichbare Machenschaften anderer Webanbieter, die vergleichbar asozial und illegal Postfächer mit Spam zuscheißen, um ihr unseriöses und menschenverachtendes „Geschäftsmodell“ voranzutreiben. Mir ist da vor allem LinkedIn sehr unangenehm aufgefallen. Auch diese Machenschaften werden also weitergehen. Nach dem gestrigen Urteil des Bundesgerichtshofes ist ja jedem klar, dass auch jahrelanges klar illegales Vorgehen keinerlei Konsequenzen haben wird.

Dieses Urteil ist ein Signal. Es sagt: Wenn du ein Unternehmen bist, das asoziale und illegale Spam als Bestandteil seines „Geschäftsmodells“ sieht, dann ist das zwar nicht gestattet, aber ansonsten zunächst völlig folgenlos. Eine Einzelfallklärung dauert viele Jahre. Ihr Ergebnis führt zu keiner Strafe, zu keiner Haftung und zu keiner nennenswerten Auflage (wie zum Beispiel einer erzwungenen Datenlöschung) und damit Einschränkung der weiteren geschäftlichen Tätig- und Tätlichkeit. Wie Unternehmen – insbesondere S/M¹-Unternehmen ohne seriöses Geschäftsmodell – mit dieser durch Richterrecht geschaffenen Rechtslage umgehen werden, ist absehbar. Wenn nicht ein Hauch lobenswerten Anstands durch die Addiermaschine weht, die dort zu sitzen scheint, wo richtige Menschen ihr Gehirn haben, ist zum Beispiel die Fortsetzung der systematischen Spamwerbung durch LinkedIn eine sichere Wette.

Dieses Urteil hat Spam und vergleichbar klar illegale Formen der Reklame im Internet gesellschaftsfähiger gemacht. Das ist eine Wirkung, die sich niemand wünschen kann.

Ich finde das – ja, ich wiederhole mich – zum Erbrechen widerwärtig.

Wer eine Welt mit weniger (oder ohne) Spam haben möchte, statt eine Welt mit immer mehr Spam, der hat in dieser vom Bundesgerichtshof hergestellten Situation nur eine Möglichkeit: Die vollständige und ausnahmslose Ächtung aller Unternehmen, die auf Spam setzen oder auf Spam gesetzt haben sowie die vollständige und ausnahmslose Ächtung aller Menschen, die diese Unternehmen mit Adressmaterial und Daten beliefert haben und weiterhin beliefern. Letzteres ist kaum durchführbar. Es bedeutet Kontaktabbruch zu jedem Nutzer eines Smartphones.

Durchführbar ist es aber, die Accounts bei Unternehmen zu löschen, die klar auf illegale und asoziale Spam als Reklamemittel gesetzt haben. Mir fallen da Facebook und LinkedIn ein. Es sind die einzigen derartigen Unternehmen, von denen ich jemals solche Spam bekommen habe.

Ich fordere jeden Menschen dazu auf, Accounts bei den Spammern Facebook und LinkedIn zu löschen, und zwar am besten genau jetzt, in diesem Moment! Wer das nicht tut, ist ein Komplize von Spammern und damit genau so schlimm wie die Spam selbst.

Facebook-Nutzer, du bist die Spam! Wenn du das nicht sein willst, hast du es in der Hand, etwas Erfreulicheres zu werden. Anleitungen, wie man den Account löscht, findest du in diesem Internet. Facebook ist da eher weniger behilflich, habe ich mir sagen lassen…

LinkedIn-Nutzer, du bist die Spam! Wenn du das nicht sein willst, hast du es in der Hand, wieder in Anstand, Würde und Ehre zu leben. Anleitungen, wie man den Account löscht, findest du in diesem Internet.

Vom Recht haben wir jedenfalls nichts mehr zu erwarten.

(Und nein, nicht ein Wort in diesem Text ist satirisch gemeint.)

¹S/M ist übrigens meine Abk. für „social media“. Aus Gründen. Wer dabei spontan BDSM assoziert, hat meine Gründe verstanden.

@inet_solutions

Samstag, 15. August 2015

„Inet Solutions“ auf Twitter, laut Selbstbeschreibung auf der Twitter-Seite „ein revolutionäresBINGO! Software-Unternehmen, das nur innovativeBINGO! Produkte erschafftBINGO! und sich auch ins Online-MarketingBINGO! diversifiziert hat, um dort wegbereitende DiensteBINGO! anzubieten“ (Hier der Beleg des Zitates durch einen Screenshot), versteht unter seinen wegbereitenden Diensten offenbar so etwas wie den folgenden Akt der Kommunikation auf Twitter:

Tweet von @goebelmasse vom 26. Juli: 'Wenn die Werber so viel Ärger mit Bots haben, die ihre Werbung klicken, warum schützen sie sich nicht einfach durch ein Captcha? :D' -- Antwort von @inet_solutions vom 15. August: '@goebelmasse I think you will find this article extremely interesting http (doppelpunkt) (doppelslash) www (punkt) inetsolutions (punkt) org (slash) gsa (strich) captcha (strich) breaker (strich) ultimate (strich) tutorial (strich) and (strich) honest (strich) review (strich) seo (strich) software (strich) of (strich) the (strich) gods (slash)

Der hier von @inet_solutions auf Twitter abgegebenen Selbsteinschätzung, dass sich ihre Produkte (hier: ein CAPTCHA-Löseprogramm und die SEO-Software der Götter) ohne mechanische Spam nicht vermarkten lassen, mag ich beim besten Willen nicht widersprechen.

Möge der Insolvenzverwalter schnell etwas zu tun bekommen!

Bųÿ Föĺĺöŵèŗś 1k=$12

Montag, 6. Juli 2015

Das ist der angezeigte Name zum Twitter-Account @WKLDQNYE – ich werde den dahinter stehenden Menschen im Folgenden einfach „Idiot“ nennen. Weils passt.

Der Idiot versteht ganz prächtig, Unicode-Zeichen so auszuwählen, dass ein menschlicher Leser noch bemerkt, was das Wort bedeuten soll – ein automatisches Verfahren zur Spambekämpfung jedoch, das hat da deutlich mehr Mühe. Dafür mangelts dem Idioten an anderen Dingen. Zum Beispiel hat er einen Twitter-Account, aber er hat darüber noch nie etwas auf dem intendierten Weg mitgeteilt, also in Form eines „Tweets“:

Screenshot des Twitter-Profiles von @WKLDQNYE

Stattdessen zieht es der Idiot vor, seine Kommunikation im angezeigten Namen und im gewählten Avatar zu betreiben. Wer dann immer noch nicht gemerkt hat, was dieser Idiot anzubieten hat, der findet in der Kurzbiografie darunter noch einmal etwas Text:

Im Avatar steht: '$12 1000 Twitter Followers' -- Der Name lautet 'Bųÿ Föĺĺöŵèŗś 1k=$12' -- Kurzbiografie: Buy 1000 real twitter followers for $12 -- Der Link ist unnötigerweise über bit.ly gekürzt

Natürlich hat der Idiot ohne technischen Grund seine „Homepage“ über bit (punkt) ly verschleiert – tatsächlich könnten an dieser Stelle ausreichend lange Links gesetzt werden. Auf der verlinkten Seite in der Domain hsocial (punkt) co (punkt) za können dann…

Screenshot der betrügerischen Website zum Kaufen von Twitter-Followern

…bis zu 74 Dollar klimper klimper Vorkasse gelegt werden, um Twitter-Follower zu kaufen. Das ist genau das richtige Angebot für Menschen, die es auch nötig haben, sich zur Masturbation selbst einen Orgasmus vorzuspielen. :mrgreen:

Und wer dann auch noch etwas gegen „safer sex“ hat, darf diesem Idioten auch gern seine Kreditkartendaten geben.

Nun ist es ja nicht so, dass jemand von allein auf ein derartiges Profil eines Idioten aufmerksam würde – es gibt ja viele ungenutzte Profile bei Twitter – und deshalb hat sich der Idiot einen tollen Trick ausgedacht, damit andere Twitter-Nutzer auch auf sein Profil aufmerksam werden. Er favorisiert einfach willkürlich die „Tweets“ anderer Leute. Die inhaltliche Gleichgültigkeit des Idioten zeigt sich darin, dass er dabei über sämtliche Sprach- und Kulturräume der Erde hinweg willkürlich irgendetwas favorisiert. Der so Favorisierte sieht dann in seiner Twitter-Software oder seiner Timeline, von welchem Idioten er favorisiert wurde, und zwar mit Avatar und Anzeige des „Namens“. Wenn er Interesse hat, so sagt sich der Idiot, dann wird er den einen Klick auch noch hinbekommen.

Nun gut. Eben ein Idiot auf Twitter.

Aber ich möchte den ganzen Twitternutzer_innen angesichts solcher Idioten zurufen: Die Funktion, jemanden als Spammer zu melden, ist genau für solche Idioten gemacht worden und nicht etwa dafür, andersdenkende Menschen mit Verabredungen und über pastebin (punkt) com geteilten Blockierlisten von Twitter wegzubeißen. Ganz im Gegenteil: Mit eurem Missbrauch der Spammeldefunktion erschwert ihr die Spambekämpfung auf Seiten Twitters und schafft ein Biotop, in dem solche Idioten groß werden können. Ja, ihr qualifiziert euch damit selbst als Idioten und Freund_innen der völlig hirnlosen Spam.

Und wenn ihr das wollt, dann wächst mit euch und solchen Idioten ja zusammen, was zusammen gehört…

@boostfolowz754

Sonntag, 17. Mai 2015

Der Twitter-Nutzer mit dem tollen Usernamen boostfolowz754 twittert zwar nicht so irre viel, oder genauer gesagt…

Screenshot des Profiles von @boostfolowz754, der 1.103 Favoriten hat, aber niemandem folgt und noch nichts getwittert hat

…twittert er gar nichts. Dafür folgt er übrigens auch niemandem und nutzt Twitter nahezu gar nicht. Das einzige, was er tut, ist hin und wieder einen willkürlich ausgewählten Tweet zu favorisieren, damit der Verfasser dieses Tweets auf @boostfolowz754 aufmerksam wird – je nach Twitter-Einstellungen vielleicht sogar in Form einer E-Mail, die den „Namen“ dieses tollen Twitterers sowie sein Kurzprofil enthält – in jedem Fall aber in Form eines Hinweises auf Twitter. Bei der Angabe des „Namens“ und des „Kurzprofiles“ hat dieser recht eigenwillig auftretende Twitterer die einzige kommunikative „Leistung“ vollbracht. Und die sieht so aus:

Buy Followers 1k=$12 -- The reality is people usually pay more attention to you when you have more followers. Buy 1000 followers for $12. Über bitly maskierte Angabe einer Website.

Der (ohne sachlichen Grund, sondern einzig zur Erschwerung der Spambekämpfung durch Twitter) über den URL-Kürzer bit (punkt) ly verschleierte Link führt übrigens zu einer impressumslosen Website in der Domain socialgold (punkt) co (punkt) za, die so aussieht:

Screenshot der durch Spam beworbenen, anonym betriebenen, mutmaßlich betrügerischen Website

Nun, ich kann natürlich niemanden daran hindern, einem vollständig anonymen Spammer, der bereits durch die angehängten Ziffern in seinem Twitter-Usernamen klar macht, wie seine gesamte Kommunikation als Wegwerfprodukt angelegt ist, wegen einer auf Twitter empfangenen Spam und einer völlig anonymen Website 12 Dollar Vorkasse zu leisten, aber… hey: Intelligenz geht anders. 😉

Apropos Intelligenz: Dieses „Bring your Twitter to life“ steht da wirklich in der Website. :mrgreen:

Einmal ganz davon abgesehen, dass irgendwelche nichtsnutzigen Follower – wenn es diese überhaupt gibt – vor allem nichtsnutzig sind. Die einzige Folge ist, dass eine größere Zahl im Twitter-Profil angezeigt wird. Wer auf so etwas abfährt, der spielt sich bei der Masturbation auch selbst einen Orgasmus vor.

Und ich dachte schon, der Bullshit mit dem „Followerkauf“ würde mir gar nicht mehr übern Weg laufen. Aber seit Twitter selbst eine mit derartigen Spam- und Betrugsmaschen vergleichbare Kommunikation gegenüber seinen Nutzern pflegt, kommt auch dieser seit Jahren vergessene Bullshit wieder.