Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Tagesarchiv für den 24. August 2009

SEO-Spam für tamundo.de

Montag, 24. August 2009

Die Website www punkt tamundo punkt de gibt vor, eine ganz tolle Plattform für Sammler von allerlei Krams zu sein, und ganz modern und ganz jung. Ebenfalls modern und jung ist der Ansatz, dieses ganz tolle Angebot mit handgeschriebener SEO-Spam in Blogs in den Suchmaschinen ein bisschen nach vorn zu bringen, damit auch jeder Google-Benutzer vor Augen kriegt, dass es diese tolle, moderne und ganz junge Plattform gibt. Und damit das nicht nur jemand findet, der nach typischen Sammelsachen sucht, werden diese tollen Kommentare auch in jedem nur erdenklichen Kontext abgegeben.

Diese Spamkommentare sind schwer zu erkennen, da sie zumindest einen lockeren Bezug zum kommentierten Text aufweisen und sich nur durch den angegebenen Link verraten. Das Folgende ist ein Beispiel eines „Kommentares“, der in Bezug auf einen Text zum Berliner „Tittenwahlkampf“ einer Vera Lengsfeld abgegeben wurde – es macht deutlich, dass sich hier (mindestens) ein richtiger Mensch richtig Mühe gibt:

Amandine

ey ich finde das Wahlplakt voll lustig. Ist doch mal eine andere Variante Wahlkampf zu machen, warum nicht. Solange sie dann auch wirklcih was drauf hat. Auf der google Startseite habe ich gesehen, dass sie jetzt sogar eine Charity Aktion damit macht, auf http://www.tamundo.de

Überflüssig zu erwähnen, dass die im Kommentar angegebene Website gar nichts mit der Sache zu tun hat, nichts weiterführendes zum Thema transportiert und ausschließlich kommerzielle Interessen verfolgt. Der restliche Kommentartext ist reine Irreführung, die dafür sorgen soll, dass ein unaufmerksamer Blogger den Text zusammen mit dem SEO-Link in seinem Blog stehen lässt oder nachträglich freischaltet, wenn er als Spam erkannt wurde.

Eine Empfehlung für das Angebot ist es jedenfalls nicht, wenn die Ergebnislisten von Suchmaschinen systematisch manipuliert werden sollen, ganz im Gegenteil. Ich würde jedem davon abraten, irgendein Angebot zu nutzen, das mit irgendeiner Form der Spam um Aufmerksamkeit ringt. Allein schon deshalb, weil Spam das genaue Gegenteil jeder Motivation ist, einen Kanal für zwischenmenschliche Kommunikation an einer Stelle im Internet einzurichten und zu erhalten und damit einen anti-sozialen, kalten und verachtenswerten Charakter an den Tag legt, der jedem Geschäft die Grundlage des gegenseitigen Vertrauens entzieht.

Ich finde es übrigens – ganz nebenbei – immer noch interessant, dass gerade in der deutschsprachigen SEO-Spam so viel „Handarbeit“ geleistet wird. Offenbar stehen unter den gegenwärtigen Bedingungen am Arbeitsmarkte genügend billige Kräfte auf einem staatlich subventionierten Elendsarbeitsmarkt zur Verfügung, um diese Vorgehensweise lohnend erscheinen zu lassen. Das ist natürlich nur eine Vermutung, aber mir will auch keine bessere Idee kommen, warum sich so etwas lohnen könnte.

Ach ja: Willkommen in Akismet!

Wie üblich meine Anmerkung zur Besänftigung der geldgeilen Hure Justizia. Natürlich kann ich als Empfänger der Spam nicht vollständig ausschließen, dass in diesem Fall ein Mitbewerber von tamundo punkt de zum Mittel der Spam gegriffen hat, um den Ruf dieses Anbieters Schaden zuzufügen. Doch angesichts einer typischen SEO-Spam und der spezifischen Funktion dieser Form der Spam erscheint mir so etwas sehr unwahrscheinlich. Niemand, der einem Unternehmen schaden will und noch ganz bei Troste ist, wird in der Verfolgung dieses Ansinnens zu Mitteln greifen, die einen unmittelbaren und potenziell geldwerten Nutzen für dieses Unternehmen haben. Von daher scheint mir die Quelle einer typischen SEO-Spam stets gesichert, da völlig klar ist, wer einen Vorteil von dieser Form der Spam hat und da die mit Spam bevorteilte Website im Klartext genannt werden muss. Ob das hinter der hier bezeichneten Website stehende Unternehmen selbst in dieser Weise tätig geworden ist, oder ob ein externer Dienstleister im Namen dieses Unternehmens auftritt, ist für mich irrelevant. Wer sein Marketing asozialen, jede kommunikative Funktion zu einer Litfaßsäule umfunktionierenden Spammern anvertraut, darf sich nicht darüber wundern, wenn seine Website und seine Firmierung im Zusammenhang mit dem Thema der Spam bekannt werden und wenn diese „Werbemaßnahme“ deshalb nach hinten losgeht. Ich werde auch fortan jeden identifizierbaren Spammer an dieser Stelle nennen. Wenn Sie hier nicht als Spammer genannt sein wollen, denn verzichten Sie einfach auf Spam als „Werbemittel“!

x% OFF on Pfizer

Montag, 24. August 2009

Sagt mal, Viagra- und Cialis-Spammer, könnt ihr nicht einfach mal bei einem Prozentsatz für den Rabatt bleiben? Wenn im Laufe eines einzigen Tages unter der immer wieder gleichen Mailadresse die folgenden Betreffzeilen eintrudeln, ist die Glaubwürdigkeit eurer Strunzbriefe doch arg ramponiert.

  1. Dear blah (at) example.com 71% OFF on Pfizer
  2. Dear blah (at) example.com 86% OFF on Pfizer
  3. Dear blah (at) example.com 74% OFF on Pfizer
  4. Dear blah (at) example.com 88% OFF on Pfizer
  5. Dear blah (at) example.com 79% OFF on Pfizer
  6. Dear blah (at) example.com 72% OFF on Pfizer
  7. Dear blah (at) example.com 81% OFF on Pfizer
  8. Dear blah (at) example.com 83% OFF on Pfizer
  9. Dear blah (at) example.com 79% OFF on Pfizer
  10. Dear blah (at) example.com 81% OFF on Pfizer
  11. Dear blah (at) example.com 85% OFF on Pfizer

[Natürlich habe ich hier nicht die richtige Mailadresse zitiert, denn ich kriege schon genug von diesem virtuellen Sondermüll]

Ich finde es ja toll, dass der Programmierer eures verkackten Skriptes die Funktion rand() zur Erzeugung einer Zufallszahl kennt und im Rechenunterricht genug aufgepasst hat, um zu wissen, wie man diese Zahlen in den Bereich von 70 bis 90 kriegt und ernsthaft glaubt, dass man mit diesem Mittel einen guten Weg an den Spamfiltern vorbei findet. Aber so wird das nichts. Wenn die Massenpest wirklich mal auf einem etwas rückständigen Server am Spamfilter vorbei kommt, denn sieht der Empfänger doch auf dem ersten Blick, was er davon zu halten hat. Und auf weniger rückständigen Servern kommt ihr von der…

Copyright © 2009 xjynl Inc. All rights reserved.

…Firma mit ebenfalls zufällig generierter und meist völlig unaussprechlicher Firmierung niemals an einem Spamfilter vorbei.

Also spart euch doch einfach diese Scheiße. Und spart sie auch mir und dem Rest der Welt.

Beneficiary

Montag, 24. August 2009

Na, da will mir mal wieder einer erzählen, dass ganz viel Geld vom Himmel in meine Hände fallen soll.

Your Email ID won (488,620.00 Euros)
DOWNLOAD ATTACHMENT FOR DETAILS.

Sec.onlinepromo

Hey, sag mal, Spamarsch, seit wann muss man einen Mailanhang runterladen. Der hängt doch schon an der Mail. Zum Beispiel auch an deiner. Und zwar als Dokument im Format von Microsoft Word, also als potenzielle Virenschleuder. Wer so etwas öffnet, hat sie schon nicht mehr alle, aber genau solche Leute scheinst du ja zu brauchen.

Ich habe mir mal den „Spaß“ gemacht, deine Mitteilung zu öffnen. Natürlich auf einem besonders gesicherten System und nicht mit Microsoft Office, das es für mein Betriebssystem gar nicht gibt. Für diese Mühe bekam ich einen so dürftig formatierten Text präsentiert, dass sich jeder Anspruch auf die Glaubwürdigkeit des darin mitgeteilten schon wegen der Form in Nichts auflöst – falls sie es noch nicht wegen der Spam getan hat.

MICROWORD CORPORATIONS:
CUSTOMER SERVICE:
MADRID – ESPANA .
REFERENCE NUMBER: MSFT-009-X54-BSX
BATCH NUMBER: MSFT-2009- GM-008
TICKET NUMBERS: 4,4,15,19,10,26
OFFICIAL WINNING NOTIFICATION.

In der Tat, „Microword“ ist bei euren besonderen Fähigkeiten in der Verwendung einer Textverarbeitung sehr passend. Und obwohl doch angeblich meine Mailadresse (oder um es mit deinem Blödsprech zu sagen: meine Email-ID) gewonnen hat, hagelt es fröhlich sinnlose Zahlen und Zeichen. Besonders interessant finde ich die „Ticket Numbers“, bei denen sich dein Strunzskript nicht einmal mehr Mühe gibt, die Ausgabe zu sortieren und dafür zu sorgen, dass keine identischen Nummern in der Ziehung auftauchen. Dass ein angeblicher Spanier nicht einmal mehr die Tilde über das „n“ von España bekommt, krönt die Peinlichkeit deines völlig unfähigen Schreibens.

We are pleased to inform you of the released results of Sweepstakes Promotion […]

Ihr seid wie immer hocherfreut, dass ihr eure Empfänger nicht mit Namen ansprechen könnt.

[…] organized by Microword Corporations, in conjunction with the foundation for the promotion of software products, held on 17th August 2009, in Madrid, Spain.

Wow, die „Foundation for the Promotion of Software Products“, das muss ja ein mächtig toller Laden sein! :mrgreen:

Your email address won […]

Klar, und weil ich so eine gewinnträchtige Mailadresse habe, könnt ihr die nicht einmal in euer tolles Dokument reinschreiben.

[…] a cash award of Four hundred and eighty eight thousand six hundred and twenty euros (488,620.00 Euros)

Immerhin, der Betrag stimmt mit dem Text in deiner Schrottmail überein. Offen bleibt allerdings, wie sich diese tolle Lotterie jetzt finanziert. Vielleicht ja über das E-Mail-Porto. 😆

Contact Our Foreign Transfer Manager for claims.
Dr. Harrison George

Ein sehr spanischer Name, den du dir da ausgedacht hast. Aber das ist ja der Ausländer bei euch.

Tel:+34-672-803-xxx
Email: microword2009 (at) aol.com
m_wordagent2009 (at) sify.com

Und ja nicht die Mail beantworten, indem man auf „Antworten“ klickt. Und auch nicht darüber wundern, dass so ein Millionen von Euro verschiebender Mensch immer nur eine kostenlose und anonym eingerichte Mailadresse von irgendeinem Freemail-Provider hat. Einfach blind und gläubig sein.

Congratulations!!

Sincerely,
Mrs. Rosa Ramirez Serrano
Promotions Manager.
Msft Word Resource Madrid

Wie jetzt, MSFT kenne ich sonst aus ganz anderen Zusammenhängen. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass jemand denken könnte, du hättest etwas mit Microsoft zu tun?! So als Idiot, der seine Mails über einen kostenlosen Account bei Yahoo absetzt?! Und der noch nicht einmal dazu imstande ist, ein einigermaßen erträglich formatiertes Word-Dokument zu verfassen?! Stattdessen eine leere zweite Seite hinter dem fadenscheinigen, mies gemachten Müll, den man genau so gut mit einer Textdatei hätte transportieren können.

Geh sterben, Spammer!

Wer einen Eindruck von der besonderen Qualifikation der „Msft Word Resource Madrid“ in der Verwendung von Microsoft Word bekommen möchte, kann sich das Dokument einmal anschauen. Ich habe es in ein PDF konvertiert und stelle es hier zur Verfügung: Der Anhang der Mail von diesen Msft-Word-Gesindel