Hier geht es nicht um eine Spam, sondern um einen im Kontext lesenswerten Artikel bei Netzpolitik, der hoffentlich den meisten Menschen hier nicht viel Neues erzählt:
Angebliche Online-Investments:
Eine automatisierte BetrugsmaschineWerbeanzeigen auf Facebook und Co. versprechen sichere Online-Investments, aber am Ende verlieren Menschen ihr ganzes Geld […] Boris Pistorius blickt direkt in die Kamera. Der deutsche Verteidigungsminister richtet sich an die Nation, spricht von „rasantem Wandel, neuen Arbeitsplätzen und fortschrittlichen Technologien“. Sie sollen Deutschland an die Spitze der Weltwirtschaft bringen. Am Ende des Clips verspricht er dem Facebook-Publikum, ein neues Regierungsprogramm werde „Gewinne für jeden Bürger sichern“.
Auch die derzeitige Präsidentschaftskandidatin Irlands, Heather Humphreys, spricht in einem vielgeklickten Facebook-Video zu ihren potenziellen Wählern: „Ich freue mich, Ihnen Quantum AI vorzustellen“, sagt sie. Eine Plattform, die irischen Familien den Weg in die finanzielle Unabhängigkeit ebnen würde. Wer dort einen kleinen Betrag investiere, könne „wöchentliche Zahlungen von bis 4.500 Euro erhalten.“
[…] Humphreys und Pistorius haben all das nie gesagt. Die Clips sind täuschend echte Fälschungen, die mit KI-Tools erstellt wurden. Über Plattformen wie Facebook, Instagram oder TikTok verbreiten sich die Deepfakes mit den prominenten Finanztipps als bezahlte Werbeanzeigen. Von den Videos führt ein Link zu einer Plattform, auf denen Nutzer ihre Kontaktdaten hinterlassen. Es folgen Anrufe eines vermeintlichen Finanzberaters, der um eine kleine erste Einzahlung bittet. Der Investment-Betrug beginnt.
Geschulte Callcenter-Agenten führen ihren Opfern auf angeblichen Investment-Plattformen vor, wie sich deren Einzahlungen rasant vermehren. Darauf hoffend ihre Gewinne zu steigern, investieren manche Menschen Tausende oder gar Zehntausende Euro. Bis sie versuchen, sich das Geld auszahlen zu lassen […]
Im September erklärte die EU-Digitalkommissarin Henna Virkkunen, dass Europäerinnen und Europäer durch Werbung für Finanzbetrug jährlich mehr als vier Milliarden Euro verlieren würden.
Vier Milliarden Euro im Jahr! 😲️
Adblocker schützen übrigens davor, mit solchen Betrügern überhaupt konfrontiert zu werden – neben dem Schutz des Computers vor Schadsoftware, während das gesamte Web viel erfreulicher und fast wieder benutzbar wird. Benutzt immer wirksame Adblocker! Benutzt keine Betrübssysteme, keine Browser (wie zum Beispiel Chrome von der Reklamevermarktungsklitsche namens Google) und keine Apps, die euch mit vorsätzlicher Technikverhinderung von der Nutzung wirksamer Werbeblocker abzuhalten versuchen! Egal, was euch contentindustrielle Journalisten und andere halbseidene Websitebetreiber für Lügen erzählen, um das Geschäftsmodell von Presseverlegern zu schützen: Niemals ohne wirksame Adblocker! Ich empfehle (und nutze selbst) uBlock Origin.
(Am besten auch niemals bei Fratzenbuch und Finster-Gram mitmachen, denn Meta ist eine Unternehmung, die sich ihre Geschäftsmethoden auch gern bei der organisierten Internetkriminalität abschaut. Über TikTok weiß ich nichts außer meiner Meinung, aber die muss ja nicht jeder Mensch teilen, und deshalb ist sie unerheblich. Von TikTok habe ich jedenfalls niemals eine illegale und asoziale Spam an Mailadressen erhalten, die von trojanischen Apps mit vorsätzlich irreführend formuliertem „Einverständnis“ aus den Adressbüchern von Nutzern eingesammelt wurden.)
Erstaunlich, dass so viele Menschen nicht auf der Stelle skeptisch werden, wenn das Geld aus der Steckdose kommen soll und wegen dieser Unfähigkeit zum rationalen Zweifel auf Betrüger mit der Erzählung „gib mir jetzt dein Geld, ich gebe dir später viel mehr Geld dafür zurück“ reinfallen. Wegen eines Videos. In einer Reklame. Die lügt. Und dazu einen von künstlicher Intelligenz faselt, die mit hokus pokus Kryptogeld besser handelt als jeder andere Marktteilnehmer, weil sie mit der gesamten Informatik und Wissenschaft unbekannten mantischen Methoden hellsehen kann. Jetzt auch fürs Handy, zeigt tolle Zahlen an, bitte ganz feste daran glauben, dass das Geld ist. Und noch was nachschießen, hat der „persönliche Berater“ ja am Telefon erzählt, dass es gerade so gut läuft, am besten gleich mal zehntausend Euro aufnehmen. Genau richtig für Leute, die auch an Horoskope glauben. ☹️
Dass sich diese Leute bei Fratzenbuch, Finster-Gram und TikTok zu sammeln scheinen, fügt sich gar prächtig in den Eindruck, den diese Dienste bislang bei mir erweckt haben: Technisch optimierte Kultivierung der psychischen Dummheit und umfangreichen intellektuellen Verwahrlosung zur Förderung eines fragwürdigen und unseriösen Geschäftsmodells. Und wir alle dürfen den gammligen und giftigen Salat jetzt fressen.
Jedes Renditeversprechen über… sagen wir mal… fünf bis sechs Prozent, für das Menschen nichts tun und nichts können müssen, aber angeblich auch keinerlei Risiko wie in einem Glücksspiel eingehen, sollte äußerste Skepsis erwecken. Völlig egal, wie gut der Schlips den Leuten steht, die solche Versprechungen machen, völlig egal, völlig egal, welche „Prominenten“ aus Unterhaltung, Sport und Politik den Quatsch im Prompte-dir-dein-Fakevideo-Zeitalter darüber zu faseln scheinen. Insbesondere, wenn das Versprechen aus einer Reklame oder einer Spam kommt. Beidesamt, sowohl die Reklame als auch die Spam, sind nichts anderes als perfide manipulative Lüge zum Nachteil derer, die darauf reinfallen. Immer. Jede Reklame. Jede Spam. Der wesentliche Unterschied: Reklame ist im Moment leider noch legal.
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Mit einem wirksamen Adblocker kann so etwas nämlich nicht passieren. Weil man die gebuchte, in Tonfall und Erscheinungsbild vorsätzlich irreführende Werbung gar nicht erst sieht. Ein Adblocker schützt besser vor der real existierenden Internetkriminalität als jedes Schlangenöl für die angebliche Computersicherheit. Außerdem wird das gesamte Web viel schneller, schöner und erfreulicher. Und das Beste daran: Es kostet nichts. Ein Adblocker hat also nur Vorteile für seine Nutzer. Warum Heise Online diesen Hinweis nicht gibt? Weil Heise Online als contentindustrielle Website kein seriöseres Geschäftsmodell als die vermarkteten Werbeplätze hat. Weil Heise Online seine kostenlos zugänglichen Inhalte nur für den Zweck macht, darüber Werbeplätze zu vermarkten. Die würden sich ins eigene Fleisch schneiden, wenn sie darauf hinwiesen, wie man sich einfach und zuverlässig vor Kriminalität schützen kann, indem man sie an der Wurzel unterbindet. Der contentindustrielle Journalismus im Internet lässt seine gläubigen Leser verblendet ins offene Messer laufen. Selbst noch, wenn er ihnen in scheinaufklärerischer Geste seine nicht ganz so wirkungsvollen „Tipps“ gibt, was man tun kann, um nicht auf eine aktuelle kriminelle Masche reinzufallen und dabei tausende Euro zu verlieren. Weil er sich von der Uninformiertheit seiner Leser eine Handvoll Geld verspricht. Die wissen genau, was wirkt. Sonst wären sie in einem Fachverlag fehl am Platze. Aber: Es gibt ja so wertvolle und wichtige Reklamegroschen, fast schon so gut wie die dreißig Silberlinge, die Judas Iskariot für sein kleines Busserl (

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