Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Leseempfehlung

Donnerstag, 23. Juli 2020, 0:50 Uhr

Keine Spam, nur eine kurze Leseempfehlung.

Wenn man ans Geld denkt, kommt meist das kritische Denken zu kurz. Geld ist eine Art Gift für Gehirn und Psyche. Bei Heise Online gibt es ein schmerzhaftes und hoffentlich abschreckendes Beispiel. 🤑

Bitcoin-Betrugsopfer:
„Bei ‚Elon Musk‘ waren alle Warnlampen aus“

[…] hat meine Kreditkarte nicht mehr als 2.500 Euro zugelassen. Wären 10.000 Euro möglich gewesen, hätte ich auch 10.000 Euro hergegeben […]

Bitte in diesem kalten Zeitalter der Empathielosigkeit nicht vorschnell lachen! Wenn die passenden psychischen Knöpfchen im richtigen Moment gedrückt werden, können erstaunlich viele Menschen von ihrem Geld getrennt werden, darunter auch formal gut gebildete Menschen. Ein hochmütige Haltung „So etwas könnte mir nie passieren, ich bin doch kein Idiot“ verbessert sogar die Chancen der Betrüger¹… und ein geschickt vorgetragener Betrug sieht für sein Opfer anfangs immer seriös aus. Nicht alles ist so plump und an Naive und Dumme gerichtet wie der Vorschussbetrug aus der täglichen Spam, den ich hier so gern verspotte. Nicht die Opfer eines Betruges gehören verurteilt und bloßgestellt, sondern die Täter. Denn diese sind asozial, egoistisch und widerlich.

Immer, wenn das Angebot angeblich knapp ist, wenn man unter Zeitdruck handeln soll, wenn man im Voraus bezahlen soll und es dafür etwas umsonst oder ungewöhnlich billig gibt (im Härtefall gibt es Geld, aber es werden auch teure Güter für einen solchen Betrug verwendet), hat man es mit wenig erfreulichen Machenschaften zu tun. Wenn auch noch ein anonymisierendes technisches Medium dazu kommt, kann ich nur raten: Finger weg! Mit Geld kann man schönere Dinge anfangen, als Kriminellen ihren verfeinerten Lebensstil zu finanzieren.

¹Was die Chancen eines Betrügers verschlechtert, ist ein stets am Denken beteiligtes Wissen, dass Geld ein Gift für Gehirn und Psyche ist – und größtmögliche Skepsis, wenn unter Zeitdruck für einen angeblichen Vorteil Vorleistungen erbracht werden sollen. Es schützt übrigens auch vor so mancher Reklamemasche. Werbung und Betrug sind in ihrem Sein und in ihrer Wurzel so wesensverwandt, dass ziemlich ähnliche Techniken angewendet werden.

Ein Kommentar für Leseempfehlung

  1. Robert Terwilliger sagt:

    Ich will auch nicht behaupten, dass ich nie auf so einen Schunder hereinfallen werde, aber zumindest denke ich in meinem unbeirrbaren Glauben an die Schlechtigkeit des Menschen immer: wieso wollen Reiche, Konzerne oder der Supermarkt und das Autohaus mir was schenken?

    Im übrigen läuft diese Abzocke ja nun hochoffizell im Europa Rat.
    Zig Milliarden für die Soforthilfe durch Covid 19. Astronomisch historisch einmalige Rekordsumme.
    Natürlich, im Namen der Menschlichkeit, vor allem für die ganz hart getroffenen Konzerne, die kleinen Unternehmer und brotlosen Künstler können sehen was sie bekommen. Wenn wenigstens Betteln noch erlaubt wäre.

    Und wie finanzieren wir dies: neue Abgaben (u.a. ja die berühmt berüchtgte CO2 Steuer, die uns nicht mal Grünen-Postergirl Greta, dieser süße Fratz, schmackhaft machen konnte).

    Sehen wir es ein: die Welt ist schlecht, und wer nichts besitzt hat die geringsten Sorgen etwas zu verlieren, wer viel besitzt dagegen wird sehen wie er noch mehr kriegen kann.

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