Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Gute Antwort

Freitag, 19. April 2019, 12:56 Uhr

Normale Menschen schreiben in den Betreff rein, um was es in der Mail geht. Spammer können das nicht. Ihre Spams würden fast immer sofort gelöscht. Dementspechend dumm hören sich Betreffs von Spam oft an.

Von: Mr. FU <ednaldo.vitor@mpal.mp.br>

Kenne ich nicht.

Antwort an: fcheng652@gmail.com

Der Absender ist gefälscht. Die gesamte weitere Kommunikation in dieser Sache soll über eine kostenlos und anonym eingerichtete E-Mail-Adresse bei Googles Freemailer laufen.

Gute Antwort

Das stand schon im Betreff der Spam. Es wird nicht weniger lächerlich durch die Wiederholung.

Ich habe einen lukrativen Geschäftsvorschlag, den ich Ihnen mitteilen möchte.

Der Spammer weiß nicht einmal, wie ich heiße, will aber mit mir ins Geschäft kommen. Genauer gesagt: Er will mir einen Geschäftsvorschlag mitteilen. Leider war in dieser Mail kein Platz mehr, vermutlich hatte er nicht genug Mailpapier. Deshalb bleibt es beim Mitteilungswunsch.

Alle diese spammigen „Geschäfte“ laufen darauf hinaus, dass man jemanden, der einem Berge von Geld verspricht, auf möglichst anonymisierendem Wege Geld sendet. Damit man das macht, wird man in eine lange, oft komplizierte Konversation über E-Mail, Telefon und manchnal auch andere Kanäle verwickelt, und es werden jede Menge Dokumente aller Art präsentiert. Natürlich kommuniziert man nicht mit Banken, Anwälten, Notaren, Treuhändern und Beamten, sondern mit einer gut eingespielten Bande von Trickbetrügern. Das Geld, das man sendet – niemals über ein Bankkonto oder mit einem Scheck, sondern immer schön über Western Union und Konsorten, aber auch gern mal in Kryptowährung – wird in die lokalen Bordelle getragen und für Kokain „investiert“. Der lukrative „Geschäftskontakt“ bricht ab, wenn nichts mehr für die Betrüger zu holen ist. Wer mir das nicht glaubt, weil ich nur so ein dahergelaufener Blogger bin, der im geduldigen Internet vieles erzählen kann, frage bitte einfach mal bei der Polizei! Aber auf keinen Fall auch nur einen Cent an diese Verbrecherbanden geben! Es gibt Besseres, was man mit Geld anfangen kann, als diesen spammenden Betrügern den verfeinerten Lebensstil zu finanzieren.

Ich freue mich über Ihre schnelle Antwort

Klar freut er sich, wenn es schnell geht. Das Bordell ist immer so teuer.

Email; fcheng652@gmail.com

Damit auch naivere und unkundige Zeitgenossen sofort bemerken können, dass die Absenderadresse eine Fälschung ist (was genau die richtige Grundlage für eine vertrauensvolle Geschäftsbeziehung ist), werden sie noch einmal deutlich darauf hingewiesen, dass sie nicht einfach in ihrer Mailsoftware auf „Antworten“ klicken können.

Grüße
FU CHENG

Wenn er schon meinen Namen nicht kennt, weiß er doch wenigstens, welchen Namen er sich für sich selbst ausgedacht hat.

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