Oh, bislang gab es die Erpressermails mit Passwörtern, jetzt auch mit Telefonnummern. Wo haben diese Verbrecher nur immer diese ganzen Daten her? Na, den größten Teil ihres Datenbestandes haben die Verbrecher aus dem beklagenswerten Stand des Datenschutzes im 21. Jahrhunderts. Und nein, das hat keine besonderen Konsequenzen für die jeweils Verantwortlichen dieser Datenschleudereien gehabt – wenn man vielleicht einmal davon absieht, dass ein bisschen kostenloses Bedauern presseerklärt werden musste, ergänzt um die Zusicherung, dass der Schutz der persönlichen Daten auch weiterhin die höchste Priorität habe. Digital first, Bedauern second. 🙁
Hey, Spammer!
It seems that, +XX XXXXXXX9037, is your phone. You may not know me and you are probably wondering why you are getting this e mail, right?
Stimmt, ich kenne dich genau so wenig wie ich andere Spammer kenne. Mit einem Pack wie Deinesgleichen pflege ich nämlich keinen Umgang.
actually, I setup a malware on the adult vids (porno) web-site and guess what, you visited this site to have fun (you know what I mean). While you were watching videos, your internet browser started out functioning as a RDP (Remote Desktop) having a keylogger which gave me accessibility to your screen and web cam. after that, my software program obtained all of your contacts from your Messenger, FB, as well as email.
Wow, das ist ja beachtlich. Du willst mein komplettes Adressbuch, meine E-Mail und das ganze Zeugs haben, aber du weißt nicht, wie ich heiße und sprichst mich stattdessen mit einem Teil meiner Telefonnummer an? Das wirkt aber… ähm… nicht so überzeugend. Genauer gesagt zerstört es deine ganze Lügengeschichte. Und die ist ja, mit Verlaub gesagt, auch nicht mehr die frischeste.
What did I do?
Damit ist klar, was du getan hast, Spammer. Du hast dir die unter Kriminellen zirkulierenden Daten diverser Datenlecks der letzten Jahre geholt, du hast dich darüber gefreut, dass immer mehr Menschen „wegen der Sicherheit“ bei der Eröffnung eines Accounts neben ihrer Mailadresse auch eine Telefonnummer angeben und hast in der Hoffnung rumgespammt, dass wenigstens eine Minderheit der Empfänger deiner ansonsten völlig haltlosen Behauptungen – du kannst ja nicht einmal angeben, welche Rubbelfilm-Website du gecrackt und verpestet haben willst – auf deine dumme, asoziale Masche reinfällt…
I backuped phone. All photo, video and contacts.
I created a double-screen video. 1st part shows the video you were watching (you‘ve got a good taste haha . . .), and 2nd part shows the recording of your web cam.
…und Angst davor bekommt, dass alle Bekannten und Kollegen ihnen bei der Masturbation zuschauen könnten…
exactly what should you do?
Well, in my opinion, $1000 is a fair price for our little secret. You‘ll make the payment by Bitcoin (if you do not know this, search „how to buy bitcoin“ in Google).
BTC Address:
NGY1GZLEiGkkQjHR19dHDnGE87WsAiBLLG
(It is cAsE sensitive, so copy and paste it)
…und dir deshalb tausend Dollar in Bitcoin in die Hand drücken, um das zu verhindern. Als ob du nicht immer mehr Geld einfordern könntest. Oder als ob du nicht ein asozialer, schmieriger Verbrechertyp wärest, sondern ein Ehrenmann, dem man glauben kann.
Zu schade für dich, Spammer, dass die paar gleichermaßen verklemmten wie naiven Menschen, die wegen ihres digitalen Analfabetismus auf deine hirndörre Geschichte hereinfallen könnten, meist auch damit überfordert sein werden, sich Bitcoin zu beschaffen. Das wird deiner asozialen und kriminellen „Geschäftsidee“ mehr schaden als alles andere, Spammer.
Und das ist im Moment das Einzige, was mir an deiner Spam gefällt.
Dein dich „genießender“
Nachtwächter
Die Bitcoin-Adresse im Zitat habe ich natürlich geändert.
Important:
You have 48 hour in order to make the payment. (I‘ve a unique pixel in this e mail, and at this moment I know that you have read through this email message). If I do not get the BitCoins, I will certainly send out your video recording to all of your contacts including relatives, coworkers, and so on. Having said that, if I receive the payment, I‘ll destroy the video immidiately. If you need evidence, reply with „Yes!“ and I will certainly send out your video recording to your 6 contacts. It is a non-negotiable offer, that being said don’t waste my personal time and yours by responding to this message.
Ich will es mal so sagen: Dieser E-Müll ist ein Zustecksel eines Lesers von Unser täglich Spam, aber vor ein paar Wochen habe ich eine ganz ähnliche Erpressungsmail bekommen, in der praktisch das Gleiche stand. Ich habe diese Spam gelesen, darüber gebloggt und sie gelöscht. Und ich warte immer noch darauf, dass irgendein Freund oder Bekannter mir sagt, dass das doch echt ein ziemlich peinliches Video sei, wie ich da vorm Computer wichse. Zumal das auch gar nicht möglich wäre, weil ich schlicht keine Kamera an meinem Computer habe. (Wenn ich eine fest verbaute Kamera hätte, klebte ich sie ab. Nur dumme Menschen bezeichnen solche Vorkehrungen als paranoid. Schlauere Menschen, die ihr Gehirnchen nicht nur als Füllmasse tragen, fragen nach den Anwendungsfällen für eine solche Kamera und stellen dabei im Regelfall fest, dass es die zusätzliche, jederzeit für alle möglichen Versuche verfügbare, kriminell ausbeutbare Angriffsfläche nicht wert ist und greifen dann zum Klebeband. Wie schlau jemand ist, kann man im Regelfall an seinem schlauen Tun und an seinem schlauen Unterlassen erkennen…)
Nichts an den Behauptungen in der Spam stimmt. Auf gar keinen Fall Geld an den spammenden Erpresser bezahlen! Er hat weder das Video, noch das Adressbuch, noch hat er das Handy gecrackt, noch hat er eine pornografische Website gecrackt, um sie mit Schadsoftware zu verseuchen. Mit den eingesparten tausend Dollar kann man wahrlich Besseres anfangen, als so einem schmierigen Kriminellen an der psychopathischen Lügenfront des Internet die Bordellbesuche zu finanzieren.
Die Strafanzeige wegen des dummdreisten und völlig substanzlosen Erpressungsversuches nimmt jede Polizeidienststelle entgegen – und wer mir nicht glauben möchte, dass der Erpressungsversuch wirklich völlig substanzlos ist, weil ich nur so ein „dahergelaufener Blogger“ bin, wird es vermutlich von der Polizei erfahren.
Leider ist nicht davon auszugehen, dass der Spammer schnell dingfest gemacht wird.
Diese Spam ist ein Zustecksel meines Lesers M.K.
Hi Elias,
danke für deinen Kommentar. Habe gestern die gleiche Email in meinem Spamordner entdeckt. Hatte mich auch gefragt, wie er an meine Handynummer gekommen ist, aber du hattest es ja am Anfang deines Kommentars erwähnt.
Gestern hatte ich noch weiter recherchiert und die von dir erwähnte Masche mit alten Passwörtern gefunden. Ich glaub das war vor ein paar Monaten, und im Zuge dessen hat irgendein Typ um die Weitergabe der in der Email angegebenen Bitcoin-Zahlungsdaten gebeten. Dieser Typ hat -auf welche Art auch immer- ausgelesen welche Zahlungen an die Bitcoin-Adressen getätigt wurden und erschreckenderweise festgestellt, dass innerhalb einer Woche 50.000 Dollar an den Spammer überwiesen wurden…..
Traurig, dass er damit Erfolg hat, ich hoffe man findet das Schwein. Aber vermutlich wird das nicht der Fall sein…
Grüße
Zum Glück hat Heise Online jetzt auch die Spam bekommen, denn die erreichen doch ein paar Leutchen mehr als ich.
🙁
[…] http://spam.tamagothi.de/2018/08/12/part-num-your-hacked-phone-xx-xxxxxxx9037/ […]
[…] du nicht kannst, ist eine neue Geschichte. Und deshalb kommst du immer noch mit der alten Geschichte, dass du gewohnheitsmäßig anderen Leuten bei der Selbstbefriedigung zuschaust und…. Manche Leute haben komische […]
[…] hast du mir schon am 27. Juni, am 12. August, am 27. August und am 8. September gesagt, immer mit der gleichen hirnverdorrten Story, dass du ein […]