Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Cannabis Science Releases Worldwide Growth Guidance For Its Formulations Targeting Critical Ailment

Samstag, 31. Dezember 2011, 0:21 Uhr

A pioneering US biotech company developing pharmaceutical cannabis products, is pleased to release its analysis of the worldwide market potential for medical cannabis treatments of critical ailments. The actual worldwide market for treating critical ailments with Cannabis formulation amounts to trillions of dollars.

The Company works with world authorities on science targeting critical illnesses, and adheres to scientific methodologies to develop, produce and commercialize phytocannabinoid-based pharmaceutical products. In sum, we are dedicated to the creation of cannabis-based medicines, both with and without psychoactive properties, to treat disease and the symptoms of disease, as well as for general health maintenance.

List of illnesses that can be trated with medical cannabis:

Skin cancer (basal cell carcinoma)
Breast cancer (Ductal carcinoma)
Colon glioma (brain tumor)
Lung cancer
Bone Marrow Cancer (multiple myeloma)
Ovarian
Pheochromocytoma
Prostate cancer
Skin Cancer (squamous cell carcinoma)

Aha, ich verstehe. Eine völlig unbekannte und hier auch namenlos bleibende Klitsche hat also eine Möglichkeit gefunden, eine Reihe sehr schwerer und oft tödlicher Krebserkrankungen mit Hanfpfanzen sowohl symptomatisch zu behandeln als auch zu heilen. Natürlich so richtig voll wissenschaftlich, also mit halbwegs tragfähigen Studien in reproduzierbarer Weise belegt.

Ich bin nur ein wenig verwundert darüber, dass ich das über eine kriminelle und asoziale Spam mit gefälschtem Absender erfahre und nicht aus den allgemeinen Wissenschaftsmeldungen. Immerhin handelt es sich bei den Forschern in dieser namenlos bleibenden Klitsche um die sicheren Medizin-Nobelpreisträger der nächsten Jahre. Ferner würde die Existenz einer derart erfreulichen Studie sofort eine breite, kaum zu überhörende Diskussion mit politischen Forderungen auslösen, da die gegenwärtige Kriminalisierung der Hanfpflanze und ihrer Produkte die Erforschung der erfreulichen Effekte erschwerte und sogar einige Menschen an Krebs sterben ließe.

Kurz: Der Text dieser Mail ist Lüge. Das hätte man sich allerdings schon beim gefälschten Absender denken können. Man scheint bei den Verfassern dieser kriminellen Strunzmail übrigens der Meinung zu sein…

Medical and Health Care Investors

We are dedicated to the creation of cannabis-based medicines to treat disease and the symptoms of disease, as well as for general health maintenance, and we are looking for investors to help provide excellent and efficient medical and health care for our future researches. Your help can make a great difference in people’s lives, we welcome you to contact us for more information.

For more information, please visit
http://www.cskillscancer.com

…dass das genau die richtige Grundlage ist, um ein bisschen Kapital für „weitere Forschungen“ einzusammeln – obwohl es in Wirklichkeit für eine vielversprechende neue Krebstherapie sofort Risikokapital in Milliardenhöhe gäbe. Von Investoren, die selbstverständlich damit ein Geschäft machen wollten und sich sicher sein könnten, dieses auch zu machen.

Doch es bleibt ja nicht nur beim Betrug, sondern diese Quacksalber haben sich noch einen besonderen Verachtungspunkt verdient. Denn sie machen mit dieser betrügerischen Massenmail schwerkranken Empfängern mit trüber Prognose Hoffnungen auf die so genannte „Alternativmedizin“. Bei was für eiskalten Geschäftemachern (ja, noch schlimmer und ethisch verrotteter als die Ärztebrut und die Pharmakonzerne) so ein schon schwer gezeichneter Mensch dann landen kann, um sich für Aberglaube und Quacksalberei mit seinen Heilsversprechen das letzte Geld aus der Tasche ziehen zu lassen – oft sogar noch das Geld von Freunden und Verwandten – das liest man am besten mal bei EsoWatch nach. Cannabis ist dort übrigens nicht aufgezählt, denn es wird schon seit einigen Jahren in der Krebstherapie eingesetzt, um den teils quälenden Nebenwirkungen der Chemotherapie zu begegnen – dass der Wirkstoff THC zudem einen hemmenden Einfluss auf das Wachstum der Metastasen hat, ist dabei eher ein gewünschter Nebeneffekt, denn hierfür kennt die heutige Medizin viel besser wirksame Mittel.

Dennoch: Kiffen ist weder eine Prophylaxe noch eine wirksame Therapie gegen Krebs.

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