Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Verpackung“

Königlich

Montag, 29. Dezember 2008

Nein, es geht diesmal nicht um die Spam eines Betrugscasinos, dass auch sich immer wieder einmal mit dem Präfix „Royal“ benennt, um seine Opfer zu verblenden.

Es geht um ein Produkt und seine Verpackung. Genauer gesagt, geht es um eine Küchenmaschine. Das ist so ein Gerät, in das sich alle möglichen Dinge hineinstecken lassen, um sie in Brei zu verwandeln. Natürlich sehen Werber das ein bisschen anders, wenn sie den Funktionsumfang auf der Verpackung anpreisen. Für Werber hat dieses Ding neun Funktionen auf einmal: „Entsaften, Mixen, Schnitzeln, Schlagen, Mahlen, Reiben, Crushen, Zerkleinern und Pürieren“ – wobei mir die Feinheiten zwischen Schnitzeln, Crushen und Zerkleinern nicht so völlig klar sind, was aber daran liegen mag, dass ich das Musterbeispiel eines Grobschmeckers bin.

Aber ein solcher Versuch, etwas durch manipulative Sprache noch ein bisschen toller erscheinen zu lassen, ist ja typisch für die Reklame. Und. Leider auch sehr wirksam.

Viel interessanter finde ich den Namen der Küchenmaschine, der natürlich ebenfalls auf der Packung aufgedruckt ist. Sie heißt „Mr. Magic“ und wirft allein darin schon die Frage auf, ob sie in ihrer Anwendung wohl genau so wirksam wie okkulte magische Bestrebungen sein wird. Das ist aber nicht der vollständige Name, denn unter dieser Bezeichnung findet sich in gelber, rotumrandeter Schrift noch das ergänzende Attribut „Royal“, so dass dieses ganze Ding „Mr. Magic Royal“ heißen soll.

Offen bleibt allerdings, ob es wohl auch eine nicht-königliche, „bürgerliche“ Form des gleichen Gerätes gibt, und wie diese wohl benannt werden würde – etwa als „Mr. Magic bourgeois“… :mrgreen:

Das ist ja sensationell!

Montag, 8. September 2008

Verpackung: 34 Würfel Sensationen

An dieser vorzuglichen Verpackung erfreut nicht das Deppen Leer Zeichen (der fehlende Bindestrich) in „Würfel Sensationen“, sondern allein schon die Einsicht des Werbers, wie sensationell doch so ein Würfel ist, wenn man das mal richtig betrachtet. Jedes Mal, wenn man ihn wirft, zeigt er eine andere Zahl auf seiner obenliegenden Fläche. Außer manchmal, wenn er zwei oder drei Mal hintereinander die gleiche Zahl zeigt. Aber bei aller Unbändigkeit seines Verhaltens verlässt er doch niemals den engen Rahmen zwischen eins und sechs. Das ist wahrlich sensationell. Und nicht nur das, er zeigt auch immer eine Zahl, er bleibt nie auf einer Kante oder gar einer Spitze liegen. Das ist so sensationell, da kann man gar nicht genug von kriegen. Die restlichen Sensationen im Zusammenhang mit einem Würfel wollen mir gerade nicht so auffallen, aber es wird sie wohl geben. Immerhin werden 34 davon angekündigt. Oder meint der einfach nur unterschiedliche Spielmöglichkeiten mit dem mitgelieferten Material und war gerade ein bisschen sprachkrank, dieser Werber? Ein Kauf könnte die Frage ja klären, doch ist mein Appetit trotz der sensationsheischenden Verpackung nicht geweckt…

Quelle des Scans: Aktuelle Reklame von Plus.

Kopfschmerzen?

Sonntag, 31. August 2008

Die Werber im Auftrage der Pharmaindustrie wünschten sich, dass die Menschen aus ihrer Zielgruppe ungefähr so aussehen:

Eine geschenkte Packung Taschentücher aus der Apotheke mit Vivimed-Reklameaufdruck

Der Mensch auf ein zappelndes Strichmännchen reduziert. Der Kopf ist eine Tablette. Und dieser Tablette, die als Ersatz für den Kopf des Menschen herhalten muss, ist der Markenname deutlich sichtbar eingeprägt.

Selten nur ist Werbung in ihren Bildern so ehrlich. :mrgreen:

Fotografiert wurde hier eine kostenlose Packung Taschentücher, wie man sie in fast jeder Apotheke in die Hand gedrückt bekommt und die man meist achtlos mit seinem Schnodder zuschnaubt, um dabei ganz nebenbei an Medikamente gegen die Symptome erinnert zu werden.

Keks Bolde

Samstag, 9. August 2008

Werber! Ihr sagt ja auf der Verpackung zu diesem Produkt aus der unerschöpflichen Sparte junkfood, dass es „neu“ sein soll, aber…

Foto der Verpackung dieses angeblich neuen Keksproduktes...

worin nun die große Neuigkeit in diesem Keksprodukte bestehen mag, das wird gar nicht so offensichtlich. Weder ist das Deppen Leer Zeichen in „Keks Bolde“ so etwas Neues inmitten der werbetypischen Stümmelsprache, noch vermag das im Keks eingeprägte, schokobraune Grinsgesichtchen darüber hinwegzutäuschen, dass die Kombination von Keks und Schokolade ein recht alter Hut ist. In alledem zeigt sich das „Neue“ dieses Produktes nicht.

Oder ist es etwa das Detail dieser selten dummen Feststellung…

Detail der Verpackung: Mit wertvollem Getreide

…dass ihr zum Backen eurer Kekse Mehl aus „wertvollem Getreide“ nehmt, die große „Neuigkeit“ dieses Produktes? Wurden diese ganzen Kekse früher vielleicht aus Gips, Sägespänen oder Beton gebacken? Das freilich, das hätte den Geschmack so manchen in der Vergangenheit gut beworbenen Müllfraßes zufriedenstellend erklärt. :mrgreen:

Verpackung gesehen in einem Plus-Markt in der hannöverschen Südstadt.

Sex sells…

Montag, 5. Mai 2008

…also, Sex verkauft sich, das ist wohl schon ein Motto der Werber seit Jahrzehnten. Inzwischen darf der Sex aber wohl auch öfter einmal abwarten und Tee trinken, denn dies ist immer noch die beste Erklärung für die Versuche, diese Aufgussgetränke der Marke „Teekanne“…

Kleine Sünde, Heisse Liebe, Sweet Kiss

…als „Kleine Sünde“, „Heiße Liebe“ und „Sweet Kiss“ zu verkaufen. Um. Sie auf diese Weise mit der psychischen Energie der Sexualität aufzuladen.

Bleibt nur zu hoffen, dass jetzt niemand sein Ding in eine Kanne mit heißem Tee steckt. Das könnte zu üblen Verbrühungen an empfindlicher Stelle führen. :mrgreen:

Echte Frauen

Sonntag, 4. Mai 2008

Empfohlen von 1 Million echter Frauen

Die Werber für „Dove“ haben die tolle Idee gehabt, den Text „Empfohlen von 1 Million echter Frauen“ auf eine Flasche zu drucken. Was in der Flasche ist, das ist ja noch erfreulich klar: Es handelt sich um eine befeuchtende Pampe, mit der die Frauen die schädlichen Auswirkungen des Hygienewahns auf ihre Haut bekämpfen sollen. Und. Um das besser vor den Opfern der Werbung zu verbergen, spricht man neudenglisch von einer „reichen feuchtigkeitsspendenden Bodymilk“.

Völlig unklar ist aber, was hier mit den „echten Frauen“ gemeint sein soll – sprechen die Werber etwa sonst von „falschen“ Frauen. Das hätte ich niemals gedacht… :mrgreen: Diese Werber sprechen eben mehr Denglisch als sie Deutsch können.

Einmal ganz davon abgesehen, in welcher Form diese „echten Frauen“ wohl ihre Empfehlung ausgesprochen haben werden. Dazu schweigt die Flasche mit dem Zeug völlig.