Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Geisteskrank“

Walpimmel

Donnerstag, 28. Juni 2007

An sich sind sie ja nicht besonders interessant, die vielen Mails mit Mittelchen zur Verlängerung des Schwanzes. Sie enthalten eine kurze Anpreisung, die sich zum Beispiel so lesen kann:

With Penis Enlarge Patch even the loosest asshole will be too tight for you.
[… URL von mir entfernt]

Aber inzwischen scheint die herkömmliche sexuelle Betätigung nicht mehr monströs genug zu sein. So hat unser heutiger Spammer eine besonders tierische Anpreisung geschrieben:

Do you know that whales dick weights 1 ton. Get the weight and size close to it with our Penis Enlarge Patch.

Dieser englische Kurztext erfreut nicht nur durch das fehlende Genitiv-’s‘-Apostrof beim Wort „whales“, sondern auch durch inhaltliche Qualität. Ich übertrage das mal kurz ins Deutsche, für alle, denen das Verstehen des englischen Textes ein bisschen schwer fällt. Das klingt denn so:

Wussten Sie schon, dass der Schwanz eines Wales eine Tonne wiegt. Nähern auch Sie sich diesem Gewicht und dieser Größe an mit unserem Penis-Vergrößerungs-Pflaster.

Offenbar hat der Spammer das Produkt auch selbst angewendet. Wenn der Schwellkörper in unnatürlicher Monströsität so viel Blut aufnehmen muss, denn fehlt es eben an der Blutversorgung im Gehirne. Genau die richtige Voraussetzung zum Schreiben solcher Texte. :mrgreen:

Gegen Weltmangel

Sonntag, 24. Juni 2007

Wir leiden ja alle darunter, dass uns so schnell die Welt ausgeht . Wie gut, dass die Werber da Abhilfe leisten und uns „jede Woche eine neue Welt“ versprechen:

Tchibo - Jede Woche eine neue Welt - Hier gilt leider nicht die Angebotsgarantie

Der claim von Tchibo ist ja in seiner kecken, geisteskranken Anmaßung, das eigene Tinnef-Angebot mit der Welt zu verwechseln, schon schlimm genug. Aber auch die Einschränkung in diesem speziellen Druckwerk will dazu genossen sein: „Hier gilt leider nicht die Angebotsgarantie“.

Die Werber merken offenbar nicht einmal mehr, was für ein unfreiwillig komisches Gebrabbel aus ihren Texten zu sprechen beginnt, wenn man sie nur liest. Eine Werbe-Realsatire, wie sie einem nur selten aus dem Müll angrinst.

Quelle des Scans: Postwurf-Werbung von Real für die KW 26/2007.

Häh?

Samstag, 23. Juni 2007

Und wieder einmal hat sich die Kommunikation von allen Inhalten emanzipiert:

angela backpack, asylum arthritis continuation, denebola brittany. cognac cleanup delivery bias brag blomberg bowie. diameter cryogenic defer deemphasize bloodshed aggression cowpunch addend childbear ailanthus die computation. coercion cpa cement advocate buckwheat blare crude

Nicht einmal irgendein Angebot oder eine mitgeteilte URL hat sich in dieses geisteskranken Gebrabbel verirrt. Es ist einfach nur lästiger Müll, der nicht einmal für den Spammer einen Nutzen hat.

Wahnsinn!

Mittwoch, 6. Juni 2007

Ein kleines, dummes Quiz: Was ist wohl das häufigste Wort in diesem Postwurfmüll, den der Billigramscher Discounter Plus mit den glubschäugelnden „kleinen Preisen“ zurzeit auf die hilflosen Briefkästen loslässt?

Wahnsinn

Wahnsinn

Wahnsinn

Wahnsinn

Wahnsinn

Wahnsinn

Wahnsinn

Genug davon, sonst werde ich noch wahnsinnig. Ich wusste ja schon immer, dass der Preisdrückerei um jeden Preis etwas wahnhaftes anhaftet, aber dass ich mal erleben werde, dass das so offen eingestanden wird…

DDT is good for me!

Mittwoch, 16. Mai 2007

Alte Werbung für DDT

Eine gute Gelegenheit, Einblick in den ganz normalen Wahnsinn der Werbung zu bekommen, ist die Betrachtung alter Werbung. Rückblickend ist oft klar, dass aufwändig verpackte Scheiße verkauft wird. Hier behauptet eine alte Werbung im hirnbleichen Trällerton und aller Bunte, dass das Insektizid DDT gut für Mensch und Gemüse sei.

Quelle des Bild: Standbild von Google-Video. Das Video hat zwar ein ganz anderes Thema, ist aber ebenfalls recht interessant.

Baumgesicht

Samstag, 28. April 2007

Baumgesicht - leuchtet im Dunkeln

Wer sich bislang immer wieder daran gestört hat, dass die Bäume in seinem Garten oder Vorgarten noch nicht so hässlich aussehen wie die mit Tinnef vollgestellte Wohnung, erhält hier eine treffliche Gelegenheit, diesen unbefriedigenden Zustand zu ändern. Aber schnell zugreifen, denn es handelt sich um einen Sondermüll Sonderposten, der nur so lange verkauft wird, wie er vorrätig ist. Dieses Ding kann man sich an seinen Baum nageln, der dadurch eben ein Gesicht bekommt – daher auch der Name dieses Produktes, bei dem sich jeder sofort fragt, wie er nur bislang sein Leben ohne solchen Tand fristen konnte: „Baumgesicht“.

Der gereizte Gesichtsausdruck zur Maskierung des Baumes steht im pikanten Kontrast zum ansonsten friedlichen Wesen der Bäume und schafft so ein etwas interessanteres Naturerlebnis für den heimischen Freizeitpark. Auch widersetzt es sich erfolgreich den Gegebenheiten des Sonnenlichtes und leuchtet grimmig in die Nacht hinein nach. So wird etwas von der erfreulichen zivilisatorischen Wahnwelt der Werbung und der waste economy in die noch unberührte Pflanzenwelt getragen. Und das wollen wir doch alle, oder? :mrgreen:

Quelle des Scans: Aktuelle Postwurfsendung von real.

Völlig verstrahlt

Mittwoch, 25. April 2007

Der Spammer, der sich zu diesem Text hat hinreißen lassen, muss völlig verstrahlt gewesen sein:

Die Berliner U-Bahn Mitarbeiter fanden die Reste eines unbekannten Flugkoerpers.
Interessant findet man auch die Ermittlung von moeglichen Gruenden des Unwohlseins einiger U-Bahn Angestellten.
Nach etlichen Inspektionen wurde ein Fremdkoerper gefunden. Wie Wissenschaftler behaupten, koennte der Koerper so gross wie ein Bus sein.
Es wurde auch vermutet, er haette seltsame Strahlen aussenden koennen und das wegen rund um dem Rumpf gebildeter „Totzone“.

Naeheres dazu unter […URL von mir entfernt]

Bei dem rund um den Rumpf gebildeter „Totzone“ handelt es sich offenbar um das Gehirn des Spammers, dass von diesem wohl immer noch als „Fremdkoerper“ empfunden wird. Wer sensationsgeil auf den Link (zu einer kostenlosen Webpräsenz bei geocities) klickt, kann sich darauf verlassen, dass ihm dort etwas untergejubelt wird, was kein Mensch auf seinem Computer haben will. Also: Lesen, Lachen, Löschen!

Unlesbare Pennystock-Spam

Samstag, 21. April 2007

Wirklich kaum noch zu lesen, dieser Anlagetipp…

Immer, wenn ich so einen „Anlagetipp“ in mein Postfach kriege, den ich kaum lesen kann – die Dinger sind im Moment eine Plage – frage ich mich, was eigentlich die „Zielgruppe“ dieser Spam sein soll. Die kontrastarme und unscharfe Schrift auf pastellbuntem Hintergrund ist doch bestenfalls für Aliens lesbar.

Aber die Spammer müssen wohl glauben, dass es da draußen Leute gibt, die mit großer Anstrengung diesen Text zu lesen und zu verstehen versuchen. Und die sich dann darüber freuen, dass sie einen richtigen „Insider-Tipp“ für den gewinnträchtigen Casinokapitalismus erhalten haben. Empfänger, die den in völlig ungenießbarer Form dargereichten Text auch noch für so seriös halten, dass sie sich darauf hin irgendwelche Pennystocks kaufen. Ein gutes Geschäft wäre das für die Spammer, die sicherlich von den auf diese Weise angestoßenen Kursanstiegen profitieren werden – sie scheinen also auch noch zu glauben, dass es eine nennenswerte Anzahl von Menschen unter den Empfängern gibt, die sich über so etwas gar keine Gedanken machen und trotzdem wie die Besengten an der Börse zocken. Kurz: Diese Spammer müssen davon ausgehen, dass ein nennenswerter Teil der Menschheit aus hirnlosen Idioten besteht.

Und das Schlimmste daran: Diese Spammer scheinen recht zu haben. Wenn es sich gar nicht lohnen würde, solche Spams zu verschicken; wenn ein sehr großer Anteil der Empfänger den unlesbaren Pixelhaufen nach einem kurzen Blick einfach löschen würde, ohne sich groß darum zu kümmern – ja, denn gäbe es diese Spams gar nicht mehr. Offenbar gibt es ganz schrecklich viele von diesen hirnlosen Idioten, und jemand wie ich muss sich deswegen jeden Tag mit hirnloser und idiotischer Spam abfinden.

Nachtrag – Wer diesen Strunz noch niemals bekommen hat und mir nicht glaubt: Das hier eingefügte Bild ist übrigens in recht hoher Qualität, die Grafik in den Spam-Mails sieht wirklich so aus und ist wirklich so „gut“ lesbar. Das ist keine Satire, das ist die tägliche Realsatire der Spam. Leider vergeht einem schnell das Lachen darüber, weil dieser Schrott wirklich eine lästige Plage ist, die viel Platz im virtuellen Postfach belegt.