Es gibt ja im Moment so viel Binäre-Optionen-Spam von irgendwelchen Affiliate-Gangstern, dass ich mich regelrecht über eine Casino-Spam von irgendwelchen Affiliate-Gangstern freue. Dieses Meisterwerk von wohlformatierter HTML-Spam, das größtmögliche Vermeidung von Könnerschaft mit einem zum Glück so nur selten gesehenen Geschmack, sprachlicher Dumpfmeisterleistung der absoluten Weltkellertopklasse und genretypisch dümmlicher Mitteilung verbindet, möge hier niemandem in seinen grandiosen Original-Layout vorenthalten werden:
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Die Links in der Spam sind über den Linkverkürzer bit (punkt) do
unkenntlich gemacht…
$ lynx -mime_header http://bit.do/cUEJq | sed '/^\s*$/q' HTTP/1.1 301 Moved Permanently Date: Sat, 10 Dec 2016 19:02:18 GMT Server: Apache/2.2.31 (Amazon) Location: http://hyperurl.co/by6nrp Content-Length: 305 Connection: close Content-Type: text/html; charset=iso-8859-1 $ _
…nur, um zu einer weiteren Umleitung über hyperurl (punkt) co
zu führen…
lynx -mime_header http://hyperurl.co/by6nrp | sed '/^\s*$/q' HTTP/1.1 301 Moved Permanently Cache-Control: no-cache, no-store, must-revalidate Date: Sat, 10 Dec 2016 19:03:36 GMT Expires: Thu, 01-Jan-1970 00:00:00 GMT Location: http://record.affilistars.com/_ld0gk3N_CubUOsjNOfgKeWNd7ZgqdRLk/1/ Pragma: no-cache Server: Jetty(6.1.26) Set-Cookie: requester_id=807662066478460930;Path=/;Expires=Tue, 08-Dec-2026 19:03:36 GMT Set-Cookie: last_click_by6nrp=1481396616928;Path=/;Expires=Mon, 12-Dec-2016 19:03:36 GMT Connection: Close $ _
…um dort zu einer weiteren Umleitung über affilistars (punkt) com
zu führen…
$ lynx -mime_header http://record.affilistars.com/_ld0gk3N_CubUOsjNOfgKeWNd7ZgqdRLk/1/ | sed '/^\s*$/q' HTTP/1.1 301 Moved Permanently Date: Sat, 10 Dec 2016 19:04:36 GMT Server: Apache X-Powered-By: ZBan Set-Cookie: ZBan=cNC2vDY-MDuqpd7qlXH3RGNd7ZgqdRLk; expires=Sun, 10-Dec-2017 19:04:37 GMT; path=/; domain=.affilistars.com Cache-control: private, no-cache, must-revalidate Expires: Mon, 26 Jul 1997 05:00:00 GMT Location: http://www.casinomidas.com/shared/bounce.php?token=cNC2vDY-MDuqpd7qlXH3RGNd7ZgqdRLk&aff=12022&camp_id=1&media_id=0&rtg_aff=12022&payload=&dest=http://www.casinomidas.com/ ZBan-result: PASS Content-Length: 0 Connection: close Content-Type: text/html; charset=utf-8 $ _
…um dann nach einer weiteren, site-internen Umleitung (die eine Affiliate-ID in der Adressleiste des Browsers verbergen soll) endlich auf die Website des „Casinos“ zu führen:
Nichts verabscheuen Kriminelle so sehr wie einen direkten Link, der dazu führt, dass die Spamfilter lernen.
Als Titeltext für diese grandiose Website wurde übrigens „Online Casino Deutschland“ verwendet – was erstaunt, weil das Angebot ein in der Bundesrepublik Deutschland illegales und damit strafbares Glücksspiel ist. Auf so eine Kleinigkeit wie ein in der BRD für gewerbliche Websites vorgeschriebenes Impressum wurde natürlich verzichtet, es geht ja nur um Geld und um tolle Zusagen von Zuverlässigkeit. Nach einer kurzen Domainabfrage bei DeNIC und dem Lösen eines CAPTCHA zeigt sich zumindest, wer die Domain midascasino (punkt) de
registriert hat. Auch, wenn ich diese Daten gemäß Nutzungsbedingungen der DeNIC nicht einfach veröffentlichen darf und deshalb jeden Interessierten dazu auffordern muss, diese Abfrage selbst zu machen, kann ich wohl verraten, dass der Domaininhaber angeblich aus Kanada kommt, während der technische Ansprechpartner und Zonenverwalter jetzt den australischen Sommer genießen kann, während ich im dunklen Land den Nieselregen ertragen muss.
Aber immerhin, die Website hat so etwas ähnliches wie ein Impressum, und diesen fad schmeckenden Impressumssurrogatextrakt, der auf die Angabe einer ladefähigen Anschrift bewusst verzichtet, möchte ich hier auch niemanden vorenthalten. 😉
Wer würde da noch an der Zusicherung eines Spammers zweifeln, dass das alles zu hundert vollen Prozent (und nicht nur zu achtzig) sicher ist? Vor allem, wenn man gleich zur Begrüßung 1.500 Euro in virtuellen Jetons geschenkt bekommt, nachdem man einen ordentlichen Batzen gültiges Zahlungsmittel der Europäischen Union gelatzt hat. Was so ein Geschenk übrigens vortrefflich belegt: Wie wenig diese virtuellen Jetons in Wirklichkeit wert sind. Man wird jedenfalls nicht einfach tausend Euro einzahlen können, und aus seinen zweitausend Euro Spielgeld dann wieder zweitausend Euro echtes Geld machen können, mit dem man Lakritz kaufen könnte. Man kann nur eine doppelt so große Zahl verzocken. In Spielen, die von ihrem Betreiber beliebig und für den Spieler unentdeckbar manipuliert werden könnten.
Aber wer so naiv ist, den Betreibern einer durch Spam beworbenen Website Geld zu geben, wird solche Gedanken leider gar nicht erst denken können… 🙁
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