Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schau dir meine Fotos auf Facebook an – von dir ist bestimmt auch eins dabei

Samstag, 15. Mai 2010, 17:32 Uhr

Es ist selten, dass ich Unternehmen beim Namen nennen kann, die mein Postfach mit Spam vermüllen, aber in diesem Fall kann ich es – denn „Facebook“ hat eine so unerschütterliche Selbstgewissheit beim Geschäftemachen und Spammen, dass man dort schon seit Monaten auf offene Spamreklame setzt, um immer noch mehr Leute zu Anwendern einer kommerziellen Website mit undurchschaubarer Haltung zum Datenschutz zu machen. Diese Mail stammt völlig klar von „Facebook“, sie kommt vom Server mx-out (punkt) facebook (punkt) com, sie ist heute morgen bei mir eingetroffen und nur eine von etlichen Mails der gleichen Strickweise, die mir immer wieder völlig unverlangt von Facebook zugestellt werden (zum Vergrößern und bequemen Lesen in das Vorschaubild klicken):

Screenshot einer ganz normalen Spam, wie sie in Massen von Facebook versendet wird, um Leute zu Anwendern einer kommerziellen Website zu machen

Ich hatte dergleichen in den letzten acht Monaten mehrere hundert Mal, und in der Anfangsphase dieser Spamkampagne habe ich in sehr galligem Ton, aber doch begründet „Facebook“ als ein Unternehmen benannt, das auf Werbung durch Spam setzt. Ich finde es nach wie vor schrecklich, dass Facebook trotz seiner offenen und verachtenswerten, über viele Monate durchgezogenen Spammerei immer noch genügend Leute zu finden scheint, die gerade darauf anspringen. Bei mir landen derartige Mails seit langer Zeit dort, wo sie von ihrer Natur her hingehören, nämlich im glibberigen Sieb des Spamfilters, wo sie mit den Anpreisungen von Pimmelpillen, Betrugscasinos, „Geschäftsvorschlägen“ aus Nigeria und allerlei Versuchen, Rechner mit Schadsoftware zu übernehmen, eine ekelhafte Einheit bilden.

Offenbar setzt „Facebook“ in dieser Spamwerbung – wie auch sonst beinahe jeder kriminelle Spammer – dabei auf immer alarmierendere Betreffzeilen. Was anfangs mit dem Geschwafel von einer „Einladung“ begann, kann jetzt schon einmal ankündigen, dass Fotos von mir auf der Dreckssite von „Facebook“ veröffentlicht sind, um beim Empfänger die gewünschte Alarmstimmung zu verursachen, die den kritischen Geist ausschaltet und so die Bedingungen dafür verbessert, dass jemand in einer derartigen Spam herumklickt oder sich sogar bei „Facebook“ anmeldet, um zu sehen, was an Bildmaterial von ihm im Internet kursiert. Zu dieser widerwärtigen Methodik passt es, dass seit einigen Tagen ein Nutzer von „Facebook“ sogar Leute zu dieser Dreckssite „einladen“ kann, ohne dass er selbst davon weiß, und so etwas ist kein Einzelfall. Auch in solchen Nachrichten mit vorsätzlich gefälschtem Absender zeigt sich eine für Spam typische Methodik, und ich wäre angesichts der offenen Mailspam von „Facebook“ gar nicht mehr überrascht, wenn sich herausstellen sollte, dass dieser Missbrauch persönlicher Daten auf „Facebook“ selbst zurückgeht.

Wenn mir jemand echte „Einladungen“ über diesen Spammer zukommen lässt, so sollte er dabei dieses wissen: Wer sich zum Kumpel und Gehilfen von asozialen Spammern macht, kann nicht mein Freund sein. Nicht im Internet. Und auch sonst nirgends. Darüber hinaus kotzt es mich an, wenn meine Mailadresse an Spammer weitergegeben wird, und das gilt um so mehr, wenn es sich da um große, datensammelnde Unternehmen mit undurchschaubaren Einstellungen zum Datenschutz und fragwürdigem Geschäftsmodell handelt.

Ich wünsche Facebook von ganzem Herzen eine innige Bekanntschaft mit dem Insolvenzverwalter und ein Gerichtsverfahren, in welchem es für die zur Werbung angewandten Methoden Rechenschaft ablegen muss.

10 Kommentare für Schau dir meine Fotos auf Facebook an – von dir ist bestimmt auch eins dabei

  1. […] des Tages: Die widerwärtigen Spammer vom Fratzenbuch wollen unbedingt sicherstellen, dass die Anwender auch wirklich niemals ihre […]

  2. […] Unser täglich Spam Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch. « Schau dir meine Fotos auf Facebook an – von dir ist bestimmt auch eins dabei […]

  3. […] sind. Aber ein Gutes hat es auch gehabt, es gab zwei Stunden lang keine Spam, nicht einmal von Facebook, die inzwischen so spammig geworden sind, dass ihnen und ihren Nutzern per WordPress-Plugin die […]

  4. […] möchte immer noch zu gern wissen, wer den Spammern vom Fratzenbuch meine Mailadresse zugesteckt […]

  5. Viola Purple sagt:

    Ich denke mal mitttlerweile habt Ihr es gecheckt, aber nur noch kurz so zur Info! Wenn ich eine Veranstaltung erstelle oder ein Fotoalbum teilen will, so habe ich immer auch die Moeglichkeit dies an Aussenstehende per email zu versenden! Viele denken, der eingeladene kann diese Seite einsehen ohne sich anmelden zu muessen und geben deswegen bedenkenlos die entsprechenden Emails her… WENN, dann muesst Ihr Euch bei Euren Freunden beschweren 😉

  6. […] Wischofon, auf dem WhatsApp läuft, noch käme ich jemals auf die unendlich dumme Idee, den Dienst eines asozialen Spammers wie Facebook zu […]

  7. […] auf klar il­le­ga­len (und da­mit: kri­mi­nel­len so­wie in ihrer Me­tho­dik von der or­ga­ni­sier­ten In­ter­net-Kri­mi&…) und zu­dem zu­tiefst aso­zia­len Mach­en­schaf­ten […]

  8. […] Facebook nichts damit zu tun hat. Hier wird einfach nur die Reputation eines in meinen Augen schon äußerst unseriösen Unternehmens mit fragwürdigen, grenzkriminellen Geschäftsmethoden abgestaubt und von Leuten für irgendwelche mailgetriebenen Geldmachnummern eingespannt, die noch […]

  9. […] ja nur eine Frage der Zeit, bis der Facebook-Spam mich auch mal […]

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