Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Convite: Nicky💌************ – seg. 20 mar. 2023 (gammelfleisch@tamagothi.de)

Montag, 20. März 2023, 12:19 Uhr

Ich kenne keine Nicky. Und schon gar keine, die mir Briefe mit Herzchen schreibt, aber dafür zu doof ist, in den Betreff reinzuschreiben, zu was ich da überhaupt eingeladen bin. Zu meiner Hinrichtung möchte ich eher nicht so gern… 😁️

Dafür schreibt sie aber immerhin meine Empfängeradresse rein, die sowieso im Mailheader steht. Und das Datum, das sowieso im Mailheader steht. Wenn diese Nicky aus dem Papierkorb keine Emojis zur Verfügung hätte, wäre der Betreff vollständig bedeutungsleer. 🕳️

Aber hej, endlich mal eine Spam, bei der man noch eine weitere Möglichkeit mehr hat, etwas falsch zu machen, denn sie enthält einen Termin für eine Einladung, den man in seinen Terminkalender übernehmen kann. Das sieht dann im Thunderbird so aus…

Screenshot des Details aus der Spam

…und ist sehr bequem. Ein dummer Klick und man wird lokal auf seinem Rechner von seiner Mailsoftware daran erinnert, dass man einen Termin bei einem Spammer hat. Ist der technische Fortschritt nicht etwas Schönes, von dem wir alle profitieren? Als ob man in seiner Mailsoftware noch nicht genug Spam sehen würde. 🚾️

Von: sofiaprates23@gmail.com
An: gammelfleisch@tamagothi.de

Wie gesagt, ich kenne den, die oder das Absender nicht. Und schon gar nicht so, dass es ein Emoji mit einem herzverzierten Briefumschlag sein kann. Bei manchen Menschen mag das Herz billiger sein, aber ich bin da etwas altmodisch. Vor allem, wenn es mit der Spam kommt. Da handelt es sich nämlich meistens bis immer um Dating-Betrug oder um Frauen, die man nur über das Internet kennt und die irgendwann ganz viel Geld benötigen. 💔️

sofiaprates23@gmail.com hat Sie zu Nicky💌************ eingeladen

Wer ist dieses Sofiaprates? Der Zuhälter von Nicky? 😁️

Titel: Nicky💌************
Wann: Montag, 20. März 2023
Organisator: sofiaprates23@gmail.com <sofiaprates23@gmail.com>
Beschreibung: https://hhjb5mmd.page.link/iz8q

Teilnehmer:

gammelfleisch <gammelfleisch@tamagothi.de>

Ich glaube ja nicht, dass ich da „Teilnehmer“ sein werde. 😸️

Aber irgendwelche Leute werden schon auf diesen sehr kryptischen Müll reinfallen, hinter dem sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Datingbetrug oder ein Trickbetrug verbirgt. ⚠️

Nicky💌************
https://hhjb5mmd.page.link/iz8q
https://hhjb5mmd.page.link/iz8q

Das scheint Nickinchen ja echt irre wichtig zu sein, dass man auf den Link klickt. Vielleicht ist das auch die einzige Absicht hinter dieser überdurchschnittlich kryptischen und dummen Spam. Was weiß ich, was dieser Absender will, und was weiß ich, warum er es will. 🤭️

Mal schauen, ob ich es rauskriegen kann:

$ location-cascade https://hhjb5mmd.page.link/iz8q
     1	https://dsai7.app.link/JyxQbyNaiyb
     2	http://b2jma2y0.researchprove.co.in/34546de4235m342356?_branch_match_id=1166308095373663800&utm_medium=marketing&_branch_referrer=H4sIAAAAAAAAA8soKSkottLXTylOzDTXSywo0MvJzMvW96qsCEyq9EvMrEwCABCtlOEiAAAA
     3	http://de.expressperformance.co.in/DE/7414/?bet=28368923
$ lynx -dump http://de.expressperformance.co.in/
                                403 Forbidden
     __________________________________________________________________

                                nginx/1.10.3
$ _

Aha, die Startseite dieser spambeworbenen Website sagt erstmal gar nix. Um dort etwas zu sehen, muss man schon Links aus einer Spam klicken. Oder anders gesagt: Hier betreibt jemand eine Website, die man nicht einfach so finden soll. Warum? Nun, vermutlich hat er etwas zu verbergen.

Na gut, die Gammelfleisch-Adresse ist ja eh ein Müllmagnet, da kann ich auch mal zurückfunken, dass die Spam gelesen und geklickt wird:

$ lynx -dump http://de.expressperformance.co.in/DE/7414/?bet=28368923 | sed -n 31,53p
SONDERBERICHT: Hans Walter Peterss neuste Investition sorgt für Begeisterung
bei Fachleuten und Angst bei den Großbanken

   Deutsche verdienen von zu Hause aus bereits Millionen Euro mit diesem
   „Reichtumsschlupfloch" – aber ist es legitim?
   [as-seen-on-image-germany.png] [im1.jpg]

   Hans-Walter Peters erzählt von seiner neuesten Geheiminvestition, durch
           die Hunderte von Menschen in Deutschland reich werden.

   Hans-Walter Peters, der Präsident des Bundesverbands deutscher Banken,
   ist dafür bekannt, dass er immer sagt, was er denkt und ehrlich zugibt,
   wie er sein Geld verdient.

   Letzte Woche trat er bei "Nachtcafé" auf und kündigte ein neues
   "Vermögensschlupfloch" an, das seiner Ansicht nach jeden innerhalb von
   3-4 Monaten in einen Millionär verwandeln kann. Herrn Peters riet allen
   Deutschen, diese fantastische Möglichkeit zu nutzen, bevor sie von den
   Großbanken permanent blockiert wird.

   Und tatsächlich rief die Deutsche Bank Minuten nach Beendigung des
   Interviews an und versuchte, die Ausstrahlung von Hans-Walters
   Interview zu verhindern – aber es war schon zu spät.
$ _

Ohne weitere Worte! Nix mit Herzchen und Nicky, es geht um Reichwerdmethoden von Reichwerdexperten. Diesmal muss Hans-Walter Peters dafür herhalten, der angeblich im Fernsehen ganz geheime Geheimgeheimnisse erzählt hat. Jeder wird zum Millionär. Einfach so. So eine schöne Million! 🤑️

Abbildung einer Notgeld-Banknote der Stadt Weimar aus dem Jahr 1923 über eine Million Mark.
[Foto: Wikimedia Commons, gemeinfrei]

Natürlich handelt es sich bei allen spambeworbenen Reichwerdmethoden mit Kryptogeld um Betrug. Das Geld, das man „investiert“, ist weg. Die ständig steigenden Zahlen, die in der Software angezeigt werden, sind bedeutungsloses Blendwerk. Das Geld, das man nachschießt, wenn der „persönliche Berater“ anruft, weil es so gut läuft, ist weg. Wenn man seine „Gewinne“ abheben will, wird dafür eine salzige Gebühr fällig, die man natürlich nicht von den „Gewinnen“ bezahlen kann, sondern überweisen muss. Dieses Geld ist auch weg. Es sind gar nicht so wenige Menschen, die auf diese Weise um fünfstellige Beträge betrogen wurden und dabei die ganze Zeit glaubten, dass sie viele Millionen Euro Gewinn erzielt hätten. 💸️

Hach, was hätte man mit dem Geld nicht Schöneres anfangen können, als solchen asozialen Verbrechern die Bordellbesuche, das Kokain, das Ludenauto und den verfeinerten Lebensstil zu finanzieren! Wenn man doch nur nicht so gierdumm geworden wäre! ☹️

Wie sagte Buddha so schön: Gier ist die Ursache allen Leidens. 😇️

Oder für Menschen, die es mit solchen Weisheiten nicht so haben: Mit eine Spam kommt niemals etwas Gutes. 💡️

Wieso dieser Absender aus der lodernden Reichwerdhölle glaubt, dass ein simulierter Liebesbrief und eine Einladung zu irgendeinem Treffen Lust darauf macht, Bullshit über niemals stattgefundene Fernsehsendungen zu lesen und dann auch noch sein Geld an irgendwelche unbekannten Gegenübers aus dem Internet zu geben, weiß ich nicht. Es…

Quando segunda-feira 20 mar. 2023
Organizador sofiaprates23@gmail.com
Convidados
(A lista de convidados foi ocultada por solicitação do organizador)
Responder para gammelfleisch@tamagothi,de

Sim Não Talvez Mais opções

Convite do Google Agenda

Você recebeu este e-mail porque está na lista de convidados do evento. Para não receber as próximas atualizações, recuse o evento.

Se você encaminhar este convite, a pessoa que recebê-lo poderá modificar sua resposta de RSVP, responder ao organizador, ser adicionada à lista de convidados ou convidar alguém, qualquer que seja o status do convite. Saiba mais

…kommt mir auch ziemlich spanisch vor, oder in diesem Fall: portugiesisch. 🙃️

Aber offenbar haben die Spammer eine neue Methode gefunden, Spam zu versenden, und wieder einmal über den größten Kumpel und Komplizen des Spammers und Betrügers, über Google, durch Missbrauch des kostenlosen Kalender-Dienstes. Und nein, ich habe heute keine Lust auf meine Portion Kafka, indem ich diesen Missbrauch an Google zu melden versuche, weil ich damit noch nie Erfolg hatte¹. Google will keine Spambekämpfung machen, sondern lastet die Folgekosten für sein Geschäftsmodell mit kostenlos angebotenen Diensten einfach dem Rest der Welt auf und stopft sich den Reibach in die eigene Tasche. Ich habe so große Probleme, dieses asoziale Geschäftsmodell von Spam zu unterscheiden, dass es mich überhaupt nicht wundert, dass Google bei Kriminellen so beliebt ist. Da ist einfach fein zusammengewachsen, was zusammen gehört. Und es ist eklig. 🤢️

Mal schauen, wie oft ich so etwas in den nächsten Wochen noch habe. Eigentlich ist so eine Spam ja viel zu kryptisch, um erfolgreich sein zu können – darauf kann ja nur reinfallen, wer reflexartig auf alles klickt, was man anklicken kann. So bald ein bisschen Hirn mit Bewusstsein vorm Rechner sitzt, wird so ein Müll doch einfach gelöscht, oder? ODER? 😑️

¹Ich habe mehrfach erlebt, dass an Google gemeldete Mailadressen von klaren Vorschussbetrügern auch ein Jahr später noch in aktiver Benutzung durch die Trickbetrügerbanden waren. Dass Google es mit seiner vorsätzlich unergonomischen und offenbar von den übelsten Bürokratien der Welt abgeschauten Formularhölle fast unmöglich macht, Spam zu melden, erhöht meine Bereitschaft nicht. Das ist auch die Absicht dahinter. Google will keinen Missbrauch seiner kostenlos angebotenen Dienste durch asoziale Kriminelle bekämpfen. Google selbst ist die Spam und der Betrug.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert