Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Investment Fund

Sonntag, 18. Mai 2025, 13:39 Uhr

Von: Georg Wilhelm <ditkrimsus.kaltara@mcpolri.com>
Antwort an: georgschaefflerhelps@gmail.com

Nicht an die Absenderadresse antworten, denn die ist falsch! Stattdessen geht es alle weitere Kommunikation über eine anonym und kostenlos eingerichtete Mailadresse beim dicksten Kumpel und Komplizen des Trickbetrügers, bei Googles GMail. Es geht ja auch nur um Geld.

An: Recipients <ditkrimsus.kaltara@mcpolri.com>

Diese Spam ist nicht persönlich, sondern geht an ganz viele Empfänger auf einmal. Deshalb steht die Mailadresse des Empfängers auch nicht als Empfänger drin.

I am Georg F. Wilhelm, […]

Ich bin der Weihnachtsmann, […]

[…] German beneficiary, […]

[…] deutsch begünstigt, doch der deutschen Sprache nicht mächtig, […]

[…] investor and CEO of the Schaeffler Group. I am one of the owners of the Schaeffler Group.

[…] und ein richtiger Geldsack.

I have donated 25 percent of my private wealth to charity.

Weil mir der Geldbeutel beim Gehen immer so schwer wurde, habe ich ein Viertel meines Zasters einfach für Wohltätigkeit gespendet, natürlich steuerlich absetzbar.

I have decided to donate €1,700,000.00 euros to you for investment.

Jetzt will ich dir grundlos 1,7 Megaeuro schenken, weil du so eine schöne Mailadresse hast – an meiner unpersönlich formulierten Mail merkst du ja, dass ich dich nicht beim Namen ansprechen kann und dich gar nicht kenne. Das kann ich dann zwar noch nicht einmal von der Steuer absetzen, aber du musst auch mal wieder so richtig durchkaufen können. Irgendwelche darlegbaren Gründe für mein Geschenk sind mir nicht eingefallen, denn dafür müsste ich dich ja kennen.

If you are interested in my investment fund, contact us now to make an inquiry.

Ich bin ich und ich bin wir. Egal. Wenn du Interesse an 1,7 Megaeuro hast, antworte mir doch einfach mal und teil uns dabei am besten gleich mit, wer du überhaupt bist.

Aber nicht an die Absenderadresse antworten, die ist gefälscht!

Und bitte trotzdem ganz feste daran glauben, dass das mit dem Geld stimmt. So fest glauben, dass du eine Vorleistung nach der anderen dafür bezahlst. Ich kann das nämlich nicht. Ich bin ja nur reich. Dein Geld teilen wir uns dann in der Bande und gehen davon in den Puff. Wenn wir aus dir nichts mehr rausholen können, bricht der Kontakt ab.

Dein
Vorschussbetrüger aus dem Posteingang

Das Erstaunlichste ist, dass diese Betrugsmethode aus der Frühzeit des Internet immer noch zu funktionieren scheint, denn ich sehe immer noch solche Spams.

3 Kommentare für Investment Fund

  1. schorsch sagt:

    Deine Argumentation, dass diese Methode „immer noch zu funktionieren scheint, denn ich sehe immer noch solche Spams“ ist möglicherweise ein Trugschluß.

    Es gibt eine regelmäßig auftretende Spamvariante, bei der Du und ich, bei der jedermann den Erfolg des Spammers sehr leicht überprüfen kann: „Ich habe dein Gerät gehackt und dich beim Wichsen gefilmt. Zahle 1.200 US$ in Bitcoin an folgende Adresse, oder das Video geht an alle deine Bekannten“…

    Schauen wir doch einfach mal nach, wie viele Bitcoins tatsächlich über diese Adresse abgewickelt wurden: Na gucke ma! Genau 0,00000000 BC! Keine Ausgänge, keine Eingänge!

    Diese Spamvariante sehe ich in regelmäßigen, etwa alle zwei Monaten identisch erneut auftretenden Wellen. Ach was Wellen – Tsunamis! Selbst auf meinem winzigen Mailserver mit ca. 300 legitimen Maileingängen täglich gehen da in zwei, drei Tagen mehr Spams von mehreren tausend singulären IP-Adressen als an legitimer Mail im ganzen Monat. Hätte schon fast DOS-Qualitäten, wenn die Spammer nicht so blöd und schon im smtp-Dialog eindeutig erkennbar und damit ablehnbar wären.

    Gerade heute laufen wieder zwei verschiedene solcher Wellen, und ich habe den smtp-Filter mal kurz geöffnet, um für beide Wellen je ein Exemplar sichten und damit die jeweilige BC-Adresse auslesen und checken zu können. Beide derzeit noch auf (s. o.) 0,00000000 BC.

    So bin ich schon häufiger vorgegangen, habe dann aber nach ein paar Tagen bzw. nach zwei Wochen wieder gecheckt: 0,00000000 BC. Der Erfolg dieser Spam ist also seit Jahren mindestens massiv rückläufig bis nada.

    Und nicht nur kein Erfolg – da kommen ja auch noch die Kosten dazu! Denn so eine Spamwelle von einem Botnetz mit tausenden, zigtausenden tatsächlich gehackten Geräten aus ist ja nicht ganz billig! Das dürfte schon ein paar hundert Dollar pro Welle kosten!

    Dass eine Betrugsmasche immer noch funktioniert, ist eine mögliche Erklärung dafür, dass sie nicht ausstirbt. Eine andere Möglichkeit ist, dass diese Masche immer wieder von wechselnden Akteuren ausgeführt wird. Von betrogenen Betrügern, denen die Botnetzbetreibern eine solche Aktion teuer angepriesen und verkauft haben, obwohl die Botnetzbetreiber selbst längst um die Sinnlosigkeit solcher Aktionen wissen.

    • Diese Form der Erpressung läuft zum Glück nicht mehr so gut, jedenfalls nicht, wenn ich mal nachgeschaut habe, und sie kommt doch immer wieder, von Jahr zu Jahr ein bisschen dümmer vorgetragen. Ich gehe allerdings davon aus, dass mehrere Wallets benutzt werden und dass nur noch eine Minderheit darauf reinfällt.

      Vorletztes Jahr haben die Bullshit-Erpresser noch kassiert (der Kurs war damals niedriger, und hier ist noch ein Beispiel, und noch ein etwas älteres Beispiel aus der Zeit, in der es noch erschreckend gut lief, obwohl die Nummer schon einen ordentlichen Bart hatte). Es reicht leider für den Spammer, wenn er einen oder zwei naive und verklemmte Menschen findet, die darauf reinfallen und bezahlen. So teuer ist Spam leider nicht.

      Ich würde sowieso lieber bar zahlen…

      • schorsch sagt:

        Ich denke nicht, dass ich gegen die Regeln dieses Blogs oder gegen irgendwelche Anstandsregeln verstoße, wenn ich die beiden BTC-Adtressen der zwei aktuellen (14 Juli 2025) Erpresser-Spamwellen hier veröffentliche. Bitcoin-Adressen sind per definitionem anonym.

        „Es hat eingedrungen auf Ihr Gerät über Portale für Erwachsene“:
        bc1qexydepz0jauv5epjg6c2u2zj0ep86aauewl6rj

        Es hat eingedrungen – Mhhmhm. Perverses Deutsch für perverse Spamopfer.

        Dahingegen zwar semantisch blödsinnig, aber grammatisch immerhin und auch syntaktisch völlig korrekt: „Wie Sie sehen können, ist dies keine formelle E-Mail und leider bedeutet sie nichts“
        1CaEVndi41RbvEC9vkaDPhKJsF5ksHSow4

        1490 Euro. Ist es absolut auch Wert.

        Lass uns die nächsten Tage mal schauen, was darauf so eingeht…

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