Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


RaymondGiz

Montag, 17. Juni 2019, 16:21 Uhr

So nannte sich das Krepel mit seiner IP-Adresse eines französischen Zugangsproviders (vermutlich ein mit Schadsoftware übernommener Computer eines Unbeteiligten), der hier auf Unser täglich Spam den folgenden Kommentar zur Einleitung eines Trickbetruges ablassen wollte (die Bitcoin-Wallets sind von mir unkenntlich gemacht):

Hey. I‘m Jennifer Lopez, I‘m sorry to bother you.
Is no time to explain what is happening, but I urgently need $ 750 in Bitcoins.
I have money but they are on Paypal’s wallet and I need it in Bitcoins for an hour, urgently.
I offer you an exchange, you are now throwing me $ 750 on a bitcoin wallet 1CUy8HNo6vebvyGaBQuEdDtv5Lxxxxxxxx and I will give you a $ 8,000 PayPal transfer as soon as I receive your transfer.
As your money comes, I will immediately email you to clarify your details.
I am ready to pay $ 8000 for your service without a hitch immediately after your $ 750 goes into my Bitcoin wallet.
Just please send money during this hour. My bitcoin wallet 1CUy8HNo6vebvyGaBQuEdDtv5Lxxxxxxxx I need $ 750.

Netter Versuch, „Jennifer“, aber irgendwie auch etwas hirnlos vorgetragen und deshalb selbst für intellektuell Ungeübte sofort als Betrug erkennbar.

Ich hoffe mal, dass die meisten Leute generell nicht so doof sein werden, jemanden völlig Unbekanntem 750 Dollar über ein anonymisierendes Verfahren zuzustecken, weil dieser völlig unbekannte Jemand in einer Kommentarspam mit ganz ehrlich blickenden Spammeraugen verspricht, dafür 8.000 Dollar zurückzuzahlen. Da könnte man sein Geld nämlich auch im Klo runterspülen.

Ich bin mir allerdings sicher, dass der gleiche Spammer die gleiche Masche auch über andere Kanäle ausprobieren wird – zum Beispiel in Webforen und auf S/M-Websites¹. Und je nach Präsentation kann das dort gleich etwas überzeugender aussehen. Also bitte nicht darauf reinfallen! Vor dem Geldausgeben unbedingt das Gehirn einschalten! Vor allem im Internet! Denn schon nach wenigen Sekunden Benutzung eines handelsüblichen Gehirnes wird einem klar, dass sich diese „Jennifer“ auch einfach mit ihrem behaupteten PayPal-Guthaben selbst ganz schnell ein bisschen Bitcoin kaufen könnte und dabei sogar bei halsabschneiderischen Dienstleistern aus der Wucherhölle viel billiger wegkäme, als wenn sie einem Unbekannten 7.250 Dollar fürs Bitcoin-Einkaufen schenken wollte. Ein Internet scheint sie ja zur Verfügung zu haben, diese „Jennifer“. Man sieht es ja an ihrer Spam.

¹S/M ist meine Abk. für „Social Media“. Aus Gründen.

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