Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Grüße aus dem Ötztal

Mittwoch, 2. Juli 2014, 13:07 Uhr

Tja, Spammer, ist schon kacke, wenn man HTML-Entitäten im Betreff hat. Und dumm, wenn mans nicht einfach mal testet, bevor man sein Strunzskript auf ein wehrloses Internet loslässt. Du bist halt ein Idiot. Da hilft auch nicht mehr deine mit von irgendwelchen Webservern eingebetteten Grafiken verzierte, HTML-formatierte Mail, zumal die auch ein bisschen doof geraten ist.

01.07.2014

Stimmt, dieses Datum hatten wir gestern. Die E-Mail wurde allerdings heute, am 2. Juli um 11:37 Uhr versendet, was ja auch jedes Mailprogramm so anzeigt. Ich möchte beinahe denken, diese sichtbare Verzögerung kommt daher, dass der Absender gerade keine passende E-Mail-Briefmarke zur Hand hatte und erstmal eine erwerben musste. :mrgreen:

Anzahlungsbestätigung

Tja, für eine Betreffzeile hätte sich ja eigentlich der Betreff der E-Mail geeignet, statt da irgendwelche Grüße aus dem Ötztal falsch kodiert reinzuschreiben.

Sehr geehrte, […]

Bwahahaha! 😀

[…] gerne bestätigen wir den Erhalt der Anzahlung in der

Höhe von 300,00 ˆ

für Ihren Aufenthalt vom ( Anreise ) 02.08.2014 bis (Abreise) 06.08.2014.

Aha, der Euro ist kaputt, und statt „€“ schreiben wir jetzt einen accent circonflex ohne Buchstaben drunter – da glaubt man doch sofort, eine geschäftliche Mail zu lesen! Nun ja, in der französischen Sprache dient die Auszeichnung eines Vokals mit dem „Dächchen“ häufig zur Kennzeichung eines weggefallenen „s“, und in dieser Spam kennzeichnet sie das wegen Dachschadens weggefallene Hirn des Spammers.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch und wünschen gute Anreise.

Mit freundlichen Grüßen

Astrid

Und wer immer noch nicht gemerkt hat, dass es sich hier um die mies gemachte Spam eines kriminellen Halbaffen handelt und sich fragt, was das alles soll, der findet irgendwann auch den Anhang. Der ist – natürlich – ein ZIP-Archiv, in dem eine einzige Datei liegt, deren Dateiname auf .pdf.exe endet. Wie üblich handelt es sich um aktuelle Schadsoftware, die von etlichen Antivirus-Schlangenölen noch nicht als Schadsoftware erkannt wird. Wer das ZIP entpackt und unter Microsoft Windows einen Doppelklick auf die Datei macht, hat also hinterher einen Computer anderer Leute auf dem Schreibtisch stehen – und diesen Leuten sollte man etwas anderes geben, Handschellen zum Beispiel. Zum Glück ist diese Spam so schlecht, dass wohl kaum jemand darauf reinfallen wird…

2 Kommentare für Grüße aus dem Ötztal

  1. Herr B. sagt:

    E-Mail-Briefmarke … *prust* 🙂

    Aber: „so schlecht, dass wohl kaum jemand darauf reinfallen wird“ ?! Da würde ich lieber nicht drauf wetten wollen. In der heutigen Zeit scheint sich ein schleichender Analphabetismus immer mehr auszubreiten, und Medien jeglicher Art werden nur noch flüchtig wahrgenommen. Da sehe ich durchaus die Gefahr, dass derartige Mails geöffnet werden, ohne vorher vielleicht mal kurz über deren Sinn nachzudenken.

    • Michael P. sagt:


      „so schlecht, dass wohl kaum jemand darauf reinfallen wird“. Da würde ich lieber nicht drauf wetten wollen.

      Ich auch nicht. Es werden sogar ziemlich sicher ausreichend viele Leute auf derartig dilettantischen Spam reinfallen. Die Häufigkeit, mit der solcher Spam auftritt, zeigt, dass man damit Erfolg hat. Es gibt keinerlei Anlass, etwas zu verändern.

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