Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kleine Nachbetrachtung zur Hoeneß-Spam

Freitag, 21. März 2014, 17:40 Uhr

Vorgestern hat mir ja so ein unendlich gnädiger Reichwerdexperte erklären wollen, wo Uli Hoeneß seinen ganzen Schotter herhat und hat mir deshalb eine selten doofe Spam in mein Postfach gemacht.

Und wie ich vorgestern schrieb, konnte man auf der Website des Spammers die ganze, schonungslose Wahrheit über das garantierte Reichwerden herunterladen, wenn man dafür nur dem Spammer einen Namen und eine Mailadresse gibt.

Ich hatte einen schelmischen Tag.

Das muss dieses wunderschöne Frühlingswetter sein.

Ich habe mir einfach schnell eine Wegwerf-Mailadresse gemacht und die zusammen mit meinem recht lieblos ausgedachten Namen 23411234 angegeben. Und seitdem warte ich darauf, was wohl einem Menschen passiert, wenn er so etwas Dummes tut. (Nun ja, ich wusste es schon vorher, aber der schelmische Tag…)

Nun, mein Warten hat bereits ein Ende, denn wie ein süßer Nektar im Jauchefass verfing sich heute die warme Stimme der Liebe in diesem eigens dafür hingestellten Mülleimer:

An: 23411234
Betreff: i want to say u its so nice to meet you

Ave my friend
My future sweetheart brings light to my soul and makes the very breath in my body although we are far apart.
I‘ll see the finest of wines in his sweet kisses, he will be the best delight in my life ever through the sands of time.
I miss my darling though I‘ve never met him and wish we meet soon http://heather.co.ua
I hope that together we will cope with all troubles and difficulties that come along.
I am waiting for our love story impatiently.
Good luck and look forward to hearing from you
Alexy

Nun, diese Alexy scheint besonders auf Männer zu stehen, die auch auf die Angebote von Reichwerdexperten reinfallen – so dass man an dieser Stelle gleich zusammenarbeitet. Die lustige Dating-Site kenne ich schon von meiner Honigtopf-Adresse, nur die Adresse hat sich mal wieder geändert.

Das passiert also, wenn man einem Spammer eine Mailadresse gibt (oder ihm mit einem Klick in eine Spam mitteilt, dass der Müll ankommt und gelesen wird): Sofort zirkuliert diese Adresse bei Leuten, auf deren Mitteilung man gern verzichtet. Ob der Reichwerdexperte auch in Dating-Betrug macht, oder ob er die gesammelten Adressen einfach für ein paar Klimpercents verhökert, weiß ich natürlich nicht, aber es macht auch nicht den großen Unterschied. Und wenn man gar einen Namen zur Mailadresse angegeben hat, wird der auch gleich von Spammern verwendet – wobei es hier noch stümperhaft gemacht wurde, weil diese Halunken offenbar mit der Aufgabe überfordert sind, eine persönliche Ansprache in die Drecksmails zu bringen. Gar nicht auszudenken, wenns der echte Name und die wirklich verwendete Mailadresse sind, und da kommt eine Phishing-Spam „von der Bank“ mit namentlicher Anrede…

Und deshalb gibt man einem Spammer niemals eine echte, persönlich oder geschäftlich benutzte Mailadresse: Um das Geschwätz von solchen gefährlichen, asozialen Vollidioten so weit wie möglich aus seinem Leben rauszuhalten.

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