Oh, das verspricht schon im Betreff, eine echte Qualitätsspam zu werden.
Wer glaubt, diese Spam habe irgendetwas mit den Geldspielgeräten der adp Gauselmann GmbH zu tun, hat sich natürlich geschnitten. Es ist eine Spam. Es geht hier nicht um nach BRD-Gesetzen reglementierte Geräte, die von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt überprüft wurden (und an denen der Spieler dennoch auf lange Sicht verliert, weil sie nun einmal nicht vom Weihnachtsmann aufgestellt werden, sondern mit der Absicht, Reibach zu machen); sondern es geht um beliebig manipulierbare und von niemanden kontrollierte Zockhöllen im Internet, die mit irreführender, illegaler und asozialer Spam beworben werden müssen, weil auf anderen Wegen wohl kaum jemand auf die Idee käme, dort sein Geld aufs Spiel zu setzen. Der Begriff „Merkur“ und das im Layout verwendete Gewinnsymbol „Sonne“ wurden von den Spammern einfach benutzt, um einen falschen Eindruck beim Empfänger zu erwecken und ihn bei seinen Spielhallen-, Kneipen- und Restauranterfahrungen abzuholen. Dass dabei und beim Versand der Spams auch der Ruf der adp Gauselmann GmbH in den Schmutz gezogen wird, ist den Verbrechern gleichgültig.
Es handelt sich um eine HTML-formatierte Mail in einer lustigen Verbindung aus bemerkenswertem Layout und stümperhaften Inhalten – dieses Layout sieht man freilich nur, wenn man die Bilder aus dem Internet nachladen lässt. Der größte Teil des Grafikmateriales wird von der Website unter onlineblazingstar (punkt) com
nachgeladen. Diese Domain gehört natürlich nicht der adp Gauselmann GmbH, sondern wird über WhoisGuard anonymisiert betrieben, weil ihre Betreiber lieber verbergen wollen, wer sie sind.
Wer seine Mailsoftware vernünftigerweise so konfiguriert hat, dass sie keine in eine HTML-Mail eingebetteten Grafiken nachlädt, sieht nichts vom Layout – und kommt auch nicht in den „Genuss“ des Trackings durch einen klandestin in der Spam verbauten Webbug. Stattdessen wird der ALT
-Text des Bildes sichtbar, der schon einen weniger gediegenen Eindruck macht:
Wenn Sie nicht sehen können Diese E-Mail richtig, bitte zeigen Sie die Bilder für diese E-Mail
Und wenn man gar keine HTML-Mail darstellen lässt, bekommt man den folgenden Text zu lesen:
Ihre E-Mail-Client [sic!] kann diese Email nicht lesen.
Um es [sic!] online anzuzeigen, klicken Sie bitte hier:
Den endlosen URI mit eindeutiger ID habe ich nicht zitieren mögen… 😉
Tja, ist halt ein bisschen dumm, wenn man sich nicht auch für solche Details Mühe gibt. Aber ein Spammer, der sich Mühe gäbe, könnte auch gleich arbeiten gehen, und deshalb lässt er das mit der Mühe eben und macht uns die Postfächer mit seinem hirnlosen, kriminellen Zeug voll.
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Befreit vom Layout-Müll klingt der Text wieder wie die ganz normale Casino-Spam. Der Link auf die Grafik „BONUS ABHOLEN“ oder den Text „Jetzt spielen“ führt in die Domain kurliner (punkt) com
, dort gibt es dann eine Weiterleitung zu einer Website in der Domain stake7 (punkt) com
– und zwar mit angehängter Affilate-ID, denn dieser Spammer betreibt nicht etwa selbst ein Casino, sondern kassiert nur seine Judasgroschen dafür, dass er andere Leute dorthin treibt.
In der aufwändigen Grafik, die in dieser Mail verbaut wurde, steht ja unter anderem auch die lustige Zusicherung „made in Germany“. Auf der fragwürdigen Internet-Zockhölle, auf die man getrieben werden soll, liest sich das freilich ein bisschen anders:
Stake7 Casino ist im Eigentum der Stake 7 Ltd, San Jose, Costa Rica der und wird betrieben durch Top Gaming Europe Limited unter der registrierten Adresse Clinch-House, Lord Street, Douglas, Isle of Man IM99 1RZ – 138761C und wird von der Isle of Man Gambling Supervision Commission lizensiert. Die Lizenz wurde unter dem Online Gambling Regulation Akt 2001 am 10 Juni 2013 ausgestellt […]
Klingt ja gleich weniger vertrauenerweckend… 😀
Aber es ist ja auch ein mit Spam beworbenes Internet-Casino.
Lustig ist das „Meld Spam“ oben…