Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Investment In Your Country

Montag, 1. Juli 2013, 17:23 Uhr

Der Bullshit kommt mit der Absenderadresse fatimah (at) moa (punkt) gov (punkt) my, die natürlich gefälscht ist. Die Antworten für diese hochvertrauliche Geschäftssache sollen deshalb auch an eine kostenlos und anonym einzurichtende Mailadresse bei Google gehen, nämlich an halima (punkt) mutara (at) gmail (punkt) com. Das macht man ja immer so, wenns um ein paar Millionen Dollar geht, und da hat man auch nie die paar Dollar im Monat für den Betrieb eines eigenen Servers übrig…

Dear Beloved Friend,

Ich habe keine verdammte Ahnung, wie du heißt, denn dieser Müll geht an ein paar Millionen Empfänger.

Please kindly permit me of my desire to go into business relationship with you. I am Miss. Halima Mutara a daughter to late Mutara Hasina of Egypt; I want to invest the sum of Four Million Five Hundred Thousand United States Dollars (US$4.5M) only in your country with your assistance.

Mein unterwürfiger Ton ist natürlich reinste Verarschung. In Wirklichkeit bin ich ein unhöfllicher und aufdringlicher Spammer, der dich mit einer uralten Betrugsnummer abziehen will – und der sich leider immer noch darauf verlassen kann, dass Menschen darauf reinfallen. Deine möglicherweise vorhandene Intelligenz verachte ich. Weil das alles nicht so toll klingt, habe ich mir einen anderen Namen gegeben und tue mal so, als ob ich aus Ägypten käme. Schau lieber nicht in den Mailheader, sonst stellst du nämlich fest, dass meine Mail über eine dynamische IP aus Myanmar versendet wurde. Die gehört zu einem privat genutzten Computer, den mein Kollege nebenan mit einer Schadsoftware-Spam zum Zombie für uns gemacht hat. Glaub lieber, dass ich Millionen von Dollar habe und dir in die Hand drücken möchte, weil ich zwar mit Geld vollgesogen bin und Geschäfte machen will, aber rätselhafterweise keine Geschäftspartner kenne.

My private email: [halima (unterstrich) mutara1 (at) hotmail (punkt) com] for more details

Dass ich zwar dazu imstande bin, den Mailheader Reply-To auf eine Mailadresse zu setzen, heißt aber noch lange nicht, dass ich ihn auf die gewünschte Antwortadresse setzen würde. Tatsächlich ist dieses ganze technische Zeugs „böhmische Dörfer“ für mich, und ich habe da irgendwas reingeschrieben. Ich will schließlich kein Techniker werden und mühsam irgendwas lernen, sondern ich will Leute betrügen. Die Mailadresse für die Antwort schreibe ich dann lieber in die Mail rein, denn wer gewohnheitsmäßig auf „Antworten“ klickt, um eine Mail zu beantworten, hat schon zu viel Lebenserfahrung, um auf meine weiteren Lügen reinzufallen und sich für kunstvoll vor die gierigen Augen gemalte Millionen eine Vorleistung nach der anderen aus der Tasche leiern zu lassen – immer schön über Western Union versteht sich, ich will schließlich nicht in den Knast, sondern mir ein hübsches Leben machen.

Thanks
Miss. Halima Mutara

Danke, dass ich dir etwas von deiner Lebenszeit rauben durfte
Dein Vorschussbetrugsspammer

Was sehne ich mich nach den Zeiten zurück, in denen den Idioten zumindest manchmal noch etwas Neues einfiel…

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