Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


„Peter Knopp“, früher „Thomas Lipke“, ist jetzt „Tobias Koch“…

Mittwoch, 19. Juni 2013, 11:05 Uhr

…und die angebliche Unternehmung, die unter so vielen lustigen Firmierungen ihre gewiss nicht empfehlenswerten SEO-Dienstleistungen feilbietet, hat auch wieder eine neue Firmierung, und zwar diesmal eine ganz besonders großartige, überzeugende und vollkommen unverwechselbare: SeoAgentur. :mrgreen:

Der aktuelle E-Müll kommt mit zwei unterschiedlichen Betreffzeilen:

  • „Webseite – Google“ [sooo aussagekräftig!!1!]
  • „Ihre Webseite – Top 10-Platzierungen bei Google.“ [mit Punkt]

Der Text entspricht vollständig der betrügerischen Realsatire vom 22. Mai und soll hier nicht noch einmal wiederholt werden. Peinliche Fehler wie „Malen der Wände“, „Quellenkode“, „Erhöhung Deiner Webseite“ wurden nicht korrigiert. Nur der Name und die „Firmierung“ nach dem Gruß sind anders.

Der Name nach dem Gruß lautet jetzt „Tobias Koch“. Und natürlich hat diese angebliche SEO-Klitsche mit den ständig wechselnden Firmierungen, die man seltsamerweise alle nicht mit Google finden kann, auch wieder eine neue Domain, bei der die Betrüger hoffen, dass die schrottigen Mails damit wieder durch die Spamfilter flutschen. Dass Wörter wie „abbestellen“ in der Nähe von „Newsletter“ beinahe nur von Spammern verwendet werden und damit zu einem häufigen Aussortieren des Mülls führen, hat den Müllbriefträgern scheinbar noch niemand erzählt.

Ach ja, die neue Domain. Jetzt ist der Müll unter seo (strich) ag (punkt) net und unter seo (strich) agentur (punkt) net zu finden, ganz frisch erst gestern eingerichtet. Dort gibt es eine lustige Website, an der sich beinahe nichts geändert hat. Den wichtigsten Unterschied zeige ich hier in bildlicher Form:

Gegenüberstellung der Logos von SeoPosition und SeoAgentur

Wer wirklich glaubt, dass man solche Leute an seiner Website rummachen lassen sollte, ist wohl auch durch viele Worte nicht mehr zu erreichen.

16 Kommentare für „Peter Knopp“, früher „Thomas Lipke“, ist jetzt „Tobias Koch“…

  1. W.M. sagt:

    Hallo Nachtwächter … 🙂

    der Spammer „Peter Knopp“ alias „Tobias Koch“ alias … alias … hat immerhin „etwas“ gelernt:

    Wegen des häufigen Vorkommens dieses Namens findet er mit seinem Schrott erst unten auf Seite 9 der Suchergebnisse bei Google Erwähnung … schade eigentlich …

    Vielleicht können WIR ihm ja irgendwie helfen, seine „Position“ zu verbessern … 😉

    Beste Grüße

    W. M.

  2. Ralf sagt:

    Dieser Unfug nimmt echt epische Ausmasse an. Wer steckt denn jetzt aber konkret dahinter, um den Fraggle mal an den Webpranger zu stellen?

    • W.M. sagt:

      Wenn ich mich recht erinnere, sitzt der „Herr“ SPAM-Koch „Tobias Koch“ samt seinen anderen ALIASen in Polen … 😉

      Und ja: Nach WHOIS

      netname: HOMEPL
      descr: home.pl webhosting farm – static allocation
      country: PL

      Ist natürlich „protected“ … 😉

  3. Kall sagt:

    Kennt jemand Opfer?

    Die spannende Frage ist: womit verdient das Alo sein Geld??

    Nur so ein Gedanke: wer SEO-Maßnahmen ergreifen will, braucht einen Zugang zum Backend, aber keinen zum Kundenbereich beim Hoster.

    Man könnte aber danach fragen. Dort sind die Rechnungen abrufbar, damit auch die Bankverbindung …

    Die Frage bleibt offen: womit ledert der seine Opfer ab?

    Gruß
    Karl

    • Ich bin da natürlich noch nicht drauf reingefallen, deshalb kann ich hier nur mutmaßen:

      Die Spams richten sich klar an Leute ohne technische Kenntnisse. Wer auch nur ein grobes Verständnis vom Web hat, wird diesen aufdringlichen Sondermüll in einer Geste zwischen Facepalm und Lachanfall weglöschen. Zielgruppe scheinen Leute zu sein, die sich „irgendwann einmal“ als kleine Kaufleute, Handwerker, etc. eine Website haben machen lassen und im Laufe der folgenden Jahre feststellten, dass das jetzt nicht gerade den großen Boost in der Kasse gegeben hat und dass ihre Site unter tausenden ihresgleichen verschwindet.

      Was passiert, wenn die darauf reinfallen, weiß ich natürlich auch nicht. Vermutlich bekommen sie eine weitere freundliche Mail (oder ein bisschen Telefonkontakt), in denen weiterer Bullshit erzählt wird. Das Geld wird entweder auf das Konto eines „Finanzagenten“ überwiesen, der es dann über Western Union anonym an die Verbrecher weiterleitet und ein paar Wochen später die Kriminalpolizei kennenlernt, oder – weil das schneller geht und einfacher ist und jeder Tag zählt und bares Geld wert ist und damit wir schnell anfangen können und viele vergleichbare Lügen – direkt über Western Union anonym bewegt. Ob hinterher überhaupt etwas für die fünf braunen Lappen gemacht wird, ist sehr fraglich. Wenn da jeden Tag nur fünf Leute drauf reinfallen, kann sich eine kleine Bande von drei bis fünf Kriminellen schon eine Menge verfeinerten Lebensstil mit dem Geld anderer Leute davon leisten, und ich befürchte, dass da mehr als fünf Leute am Tag drauf reinfallen.

      Wenn ich diese kriminelle Spambande wäre, würde ich mir noch die Zugangsdaten für den Webserver geben lassen und dort eine in PHP geschriebene (läuft fast überall) Backdoor installieren. (Vielleicht würde ich noch mit einem Skript die mtime der dort schon liegenden Dateien durch Runterladen und wieder Hochladen manipulieren, damit sie wenigstens bearbeitet aussehen, aber das ist doch schon sehr viel Mühe.) Wäre ja schade, sich solche bequemen Möglichkeiten entgehen zu lassen. Und fürs kriminelle Geschäftchen ists doch nur vorteilhaft, wenn die Polizei jemanden anders besucht. So ein Serverchen hat ja auch meistens eine gute Anbindung ans Internet, da gehen also auch mehr Spams pro Sekunde durch als bei einem zombifizierten Privatrechner.

      • Name entfernt sagt:

        genauso ist es diese woche passiert. zu wenig ahnung, nicht vorher recherchiert, was natürlich dumm war, überwiesen und jetzt soll ich die zugangsdaten etc. zuschicken. werde ich natürlich nicht tun. streitwert zu gering um einen anwalt zu beauftragen, also hat er ja schon gewonnen.
        wenns irgendjemandem nützt kann ich den mailverkehr weiterleiten zur aufklährung.
        meine altersgruppe ist unter umständen da ein gutes „feld“ auf dem solche leute ackern können.

  4. Braten01 sagt:

    Man kann ja einen SPAM-Bot auf sein ungeschütztes Kontak-Formular loslassen… 😉

    • Das wäre aber ganz schön destruktiv… 😀

      (Übrigens hat „Tobias Koch“ heute wieder eine ganze Fuhre E-Müll ausgefahren, das Posting kommt, sobald ich hier die wichtigeren Dinge erledigt habe.)

      • Braten01 sagt:

        Ja, den Müll hab ich heute auch erhalten…
        Hatte heute mal etwas (10 min) recherchiert und bin auf einen Name-Server gestoßen der mir zu einer dieser SEO-Domain einen Namen mit „türkischem Klang“ irgendwas mit „A“ ausspuckte aus der Stadt Langen und dann eine weitere Domain gab mit „**position.de“ da war dann bei der Denic auch dieser Name hinterlegt mit einer Frankfurter Adresse…. find ich auf die Schnelle nicht mehr… Früher hätte ich diesen Idioten Streß gemacht und bei diversen SPAM-Servern und russischen Prornoservern zwecks Spam angemeldet, aber das ist mir inzwischen zu blöd….

    • Raoul sagt:

      Halte ich für eine verdammt starke Idee… mit einer schön gespinnten Anfrage. Dann dürfe er ein wenig Spass haben echte und falsche Anfragen auseinanderzuhalten…

  5. […] Knopp“, der ein noch früherer „Thomas Lipke“ ist und der sich jetzt „Tobias Koch“ nennt, hat mal wieder eine seiner netten Mails geschrieben, in der er mich darauf hinweist, […]

  6. […] bekomme vor lauter Freude die Hand gar nicht mehr aus dem Gesicht heraus. Dieser „Tobias Koch“ von der SeoAgentur mit den häufig wechs­eln­den Domains und dem […]

  7. Michael sagt:

    So, nun ist es sein Mitarbeiter Olaf Mayer. Ätsch, der andere wars … lol.
    Diesmal mit der URL s-ranking.net.
    Langsam wird es echt schmerzhaft.

  8. Paul sagt:

    Ich war gestern mal in der angegebenen Adresse: Didierstraße 1 in Wiesbaden. Ein nicht allzu großes Haus mit 2 Geschossen plus Dachgeschoss, unten ist ein Kiosk und ein dunkeler Eingang, in dem eine verglaste Tafel hängt, auf der sage und schreibe 46 Namensschilder angebracht sind: teil Vor- und Nachnamen, teils Firmennamen, darunter auch Namen wie „007 Trading UG“, „Global Finance“ oder „Urnengschäft“. Das die alle in diesem Haus eine Wohnung bzw. ein Büro haben, wage ich sehr zu bezweifeln, dazu ist das Haus zu klein…

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