Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Tagesarchiv für den 3. Februar 2011

Strokeln gegen Akismet

Donnerstag, 3. Februar 2011

„Irgendwie muss man doch etwas dagegen tun können, dass die ganzen Spamkommentare von Akismet aufgegessen werden. Das ist doch unerträglich, dass mein Spamskript läuft und gar keine Wirkung hat.“ – So schien es sich der Spammer zu sagen, der im Kommentarbereich eines Blogs vor allem eine Litfaßsäule sieht, über die er diverse Angebote zum ganz schnellen Reichwerden verlinkt.

Und dann setzte sich dieser Spammer hin und dachte einmal nicht über Lottospielen, Roulette oder Internet-Business nach, sondern darüber, wie er es hinbekommt, dass seine Kommentare wieder sichtbar werden. Denn er möchte doch so gern weiterhin von Spam leben können und gar nicht erst mit irgendeiner ehrbaren und anstrengenden Tätigkeit anfangen. Weil… das wäre ja viel zu anstrengend.

Und dann hat er ausbaldowert, dass diese ganzen Blogger ihre Kommentare mit Akismet filtern. „Das ist ein zentraler Dienst, der muss doch irgendwie dazu zu bewegen sein, dass er die Spam nicht mehr als Spam erkennt. Und dann ist die ganze Bloggosphäre eine Litfaßsäule für meine Angebote, und zu mir fließen wieder Ströme von Geld. Wozu Hartz IV, wenn es doch Deppen gibt?!“

Und dann sagte der Spammer sich, dass er seine bewährten Textbausteine einfach ohne Spamlink in die Blogs kommentiert, damit sie immer wieder einmal freigeschaltet werden – und damits nicht so auffällt, wollte ers auch nicht ganz so häufig machen. Auch gibt er sich nun lieber andere Namen als „Roulette System“, „Roulettgewinn“ „Geld verdienen im Internet“, „Sechs Richtige im Lotto“, „Lottogewinn“ oder „Lottoziehung“, wenn er mit seinen auf Botnetzen laufenden Skripten Kommentare absetzen lässt. Ja, dieser Spammer strokelt erstaunlich viel in letzter Zeit, um zu erreichen, dass die Links auf seine vielen tollen Websites auch wieder sichtbar werden, denn er weiß wohl genau, dass er ein Angebot hat, für das sich ohne Spam niemand interessieren würde.

Und so setzt er jetzt seine Texte eben ohne Link, aber im vertrauten Duktus ab, auf dass sie immer wieder einmal freigeschaltet werden – so soll dieses Akismet lernen, dass es sich nicht um Spam handelt, und wenn Akismet gelernt hat, denn kann wieder so richtig durchgelinkt werden. Das liest sich dann so:

Autor: Wenie Koller
IP: Adresse eine brasilianischen Einwahlanschlusses
E-Mail: Wegwerfadresse bei Hotmail
URL: Keine angegeben

Tjo, die Dinge können manchmal wirklich trivial sein! Herzlichen Dank für eure Erklärungen 🙂

Ob unser Spammer damit wohl Erfolg haben wird? Wir werden sehen. Eine schnelle Google-Suche nach diesem Textfragment ergab jedenfalls, dass es damit seit August 2009 nicht mehr geklappt hat.

Warum unser Spammer allerdings seine vielen Methoden zum schnellen und mühelosen Reichwerden nicht einfach selbst anwendet, sondern auf die asozialste Weise über Spam an den gläubigen Deppen zu bringen sucht, das gehört zu den Fragen, die sich jeder Inhaber eines Gehirnes nach nur kurzer Denktätigkeit selbst beantworten kann.

Erfreuen Sie Ihr Liebherz mit ausgesuchtem Geschenk.

Donnerstag, 3. Februar 2011

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Na, womit kann man sich jetzt mal der sozialen Verpflichtung des Schenken-Müssens an irgendwelchen kaufmännisch nützlichen Feiertagen entledigen, ohne dass es allzu teuer wird. Richtig, indem man Tinnef-Nachahmungen bei der Spam-Mafia bestellt. Besser kann man gar nicht mehr ausdrücken, wie gern man einen anderen Menschen hat wirklich hat. Das wenigstens, das ist eine Botschaft, die ankommt. Ob freilich die Lieferung jemals ankommen wird, das ist eine ganz andere Frage.

Natürlich sind die Links über den Missbrauch eines URL-Kürzers namens ow (punkt) ly vorm Spamfilter versteckt. Auf Kundenbindung und konstante Internetadressen für ihren angeblichen Handel kommt es diesen Betrügern mit ihren regelmäßig umziehenden Betrugs-Sites nicht an, es reicht ihnen, wenn sie nur einmal abkassieren. Wer auf „Unsubscribe“ klickt, kommt auch zur gleichen Seite, damit ihm völlig klar ist, wie wenig die Spammer seinen Wunsch nach einem müllfreien Postfach respektieren. Mit solchem Pack macht man besonders gern Geschäfte.