Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


SEO-Depp des Tages: longharry

Montag, 18. Januar 2010, 0:07 Uhr

Und hier der Kommentarspam-Depp des Tages mit seinen wirklich tollen Kommentaren, die er zu verschiedenen Themen abgegeben hat (es waren noch ein paar mehr):

Kommentarspam für eine obskure Roulette-Site

Der Aufbau der automatisch bei irgendwelchen Freemailern registrierten Mailadressen ist sehr durchschaubar geworden. Immer das Wort longharry gefolgt von irgendeiner Zahl. Die Namen, die sich dieser Idiot gibt, sind ebenfalls sehr durchschaubar, sie lauten „Roul Tip“, „Stategien“, „SystemRoulette“, „Gewinnen“, „Roulette“, „Roulett Tipp“, „Geld Gewinnen“ und dergleichen Schwachsinn mehr – eine reine SEO-Schlüsselwortschleuder. Die Texte der Kommentare sind… na ja… nicht mit einen besonders großen Bezug zu den kommentierten Themen ausgestattet, aber schön allgemein gehalten.

Eine völlig durchschnittliche SEO-Spamsau eben. Die auftretenden IP-Adressen machen deutlich, dass hier gezielt Botnetze von übernommenen Heimrechnern zum Zuspammen von Blogs und Gästebüchern missbraucht werden.

Tja, und wer das Pech hat, dass ein solcher Kommentar einmal sichtbar wird, der hat in seinem Blog einen Link auf so eine tolle Website gesetzt:

Die mit so dummen SEO beworbene Website empfiehlt Roulette-Spielen in Online-Casinos

Ich will jetzt gar nicht inhaltlich auf den Bullshit eingehen, der da gleichlautend und im gleichen Design unter verschiedenen Internet-Adressen in das Web gekackt wurde. Das für den Spammer Wesentliche an dieser Website sind die diversen Links auf (in der BRD illegale) Online-Casinos, die immer schön mit einer ID für ein Affiliate-Programm daher kommen, auf dass der Betreiber dieser tollen Website auch ordentlich Geld daran verdiene, dass er andere Leute in die Casinos schleust.

Dass die meist privaten Blogbetreiber, die Opfer dieser widerwärtigen SEO-Kommentierungen geworden sind, wegen der Linkhaftung für Verweise auf Anleitungen zum illegalen Glücksspiel ein erhebliches juristisches Risiko eingehen, ist dem SEO-Deppen egal. Das ist ja nicht sein Risiko. Dafür sollen sich gefälligst andere mit Abmahnschreiben oder gar mit der Staatsanwaltschaft herumschlagen, nachdem er ihre Blogs in Litfaßsäulen für sein tolles Angebot umgewandelt hat. Damit die hirnlose SEO-Maßnahme eine Chance hat, nach dem Eintrag auch etwas stehenzubleiben, hat der Bastard seine „Kommentartexte“ so formuliert, dass sie häufiger einmal passen könnten. Und obwohl er so fürchterbar viele tolle Roulettesysteme auf seiner tollen Website erklärt, zieht er es für sich selbst vor, sein Geld über diese faule Nummer zu verdienen, statt ordentlich beim Roulette abzukassieren – warum das wohl so ist, möge doch bitte jeder durch die einfache Verwendung seiner Hirnmasse selbst ermitteln.

Immerhin, eine Spur von Einsicht ist bei diesem Idioten vorhanden, wenn er folgendes Eingeständnis auf seinen tollen Websites macht:

Ich habe nicht vor, Sie zu täuschen und den Eindruck zu erwecken, daß ich ein großer Mathematiker mit einem PhD-Titel oder vielleicht klüger wäre als Einstein … weil ich es NICHT BIN!

In der Tat, das ist unzweifelhaft wahr. Er ist nicht einmal klüger als ein frisch abgeseilter Haufen Hundekot, dieser kriminelle Idiot.

Aber ich kann jedem Blogger nur empfehlen, sich anzuschauen, wohin die angegebenen Links führen. Vor allem, wenn ganz sonderbare „Namen“ von den Kommentatoren benutzt werden, aber auch, wenn der „Kommentar“ ganz merkwürdig allgemein formuliert wurde. Es gibt für Geld nämlich bessere Verwendungen, als damit ein Abmahnschreiben zu bezahlen, weil ein skrupelloser Zeitgenosse durch massenhaften und automatischen Missbrauch der Kommentarfunktion Geld scheffeln will.

2 Kommentare für SEO-Depp des Tages: longharry

  1. Marco sagt:

    Ich würde mir wünschen, dass unsere Politiker endlich mal anfangen würden den Hintermännern das Handwerk zu legen. Solange sich Spammen finanziell lohnt und die Strafen, nur aus Geldstrafen bestehen, die für den Spammer Peanuts sind, ändert sich gar nichts.

  2. […] dir da ja ne Menge Tipps geben, wie du es hinbekommst, dass sich jemand für deine ca. zwanzig betrügerischen Websites interessiert, auf denen du dein tolles Roulettesystem vorstellst [ja, du machst auch in Englisch, […]

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