Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Monatsarchiv für März 2008

Video-Werbung bei MySpace

Montag, 31. März 2008

Ein leerer Posteingang bei MySpace, der für Videowerbung verwendet wirdEs ist keine Spam im gewöhnlichen Sinne des Wortes, es ist „legale“ Werbung. Was MySpace da tut, um die letzten intelligenten Nutzer von dort zu vertreiben, als gäbe es derer zu viele. Na, wenn die meinen…

An verschiedenen Stellen in MySpace reißt jetzt Video-Werbung die Aufmerksamkeit des Nutzers gewaltsam an sich. Der Screenshot zeigt zum Beispiel meinen leeren Posteingang. Eine solche leere Fläche kann ja nicht einfach leer bleiben, da muss ja Werbung rein. Und jetzt werde ich  nicht mehr „nur“ mit zuckigen Flash-Bannern gequält, sondern so ein Video mit einer Tusse labert mich zu. Zwar nicht in der Sprache, die in meinem Profil angegeben ist, nicht einmal in einer Sprache, die ich leicht verstehe, aber um was es dabei wohl gehen mag, das verstehe ich schon. Ich als Männlein soll dort ganz offensichtlich „zugängliche“ Weiblein in einem passenden Altersbereich für meine Wünsche finden können. Und wie gespielt natürlich diese Tusse da in die Kamera labert, das haben die gewiss fünfzig Mal drehen müssen! Und wie die eh schon erotisch wirkende Stimme mit einem bisschen Hall aufgewertet wird!

Mein Preis „Werbemüll des Monats“ geht an MySpace, die einen weiteren, wichtigen Meilenstein für ein Internet gesetzt haben, das an allen möglichen und unmöglichen Plätzen mit Werbung vollgekleistert wird. Endlich habe ich einen Grund gefunden, das Flash-Plugin aus allen meinen Browsern herauszuziehen. (Es taugt eh nicht zu vielem.) Dafür ein ganz dicker Dank an MySpace.

Und die höchst professionell in die Kamera flirtende Tusse könnt ihr behalten.

Nur mal kurz angemerkt

Sonntag, 30. März 2008

Nicht nur die kriminellen Anbieter windiger Produkte setzen auf Spam, um Opfer für ihre diversen Betrügereien zu finden. Auch Unternehmer mit einem fragwürdigen Geschäftsmodell, bei dem sich mir auch nach mehrmaligem Durchlesen des Angebotes nicht erschließen will, wer da nun echtes Geld für virtuelles Zeug hinlegen soll, kommen auf die Idee, ihr „Marketing“ über unverlangt zugestellte Mail zu befördern. Manchmal geraten sie damit allerdings an die Falschen, wie sich gerade trefflich in der Blogbar zeigt.

Was nun aber einen vorgeblich ernsthaften Geschäftsmann, der auch noch aufs Internet als geschäftliche Grundlage setzt, dazu bringt, sich ausgerechnet dieser Form zu bedienen, das bleibt ein bisschen schleierhaft. Mit unverlangt zugestellter Mailwerbung nimmt man nur eine Kommunikationsform auf, die vor allem von Betrügern, Glücksspiel-Abzockern, Computer-Saboteuren und anderem lichtscheuen Gesindel genutzt wird. Wer sein eigenes Geschäft in diesen Dunstkreis zieht, lässt meines Erachtens nur zwei Möglichkeiten, diesen Vorgang zu interpretieren. Entweder, er tut es ohne Not, womit er eine gewisse Dummheit an den Tag legt, die wenig aussichtsreiche Prognosen über die wirtschaftliche Zukunft stellen lässt. Oder aber, er tut es aus Not, was wohl auch bedeutet, dass aus der tollen Idee nichts geworden ist.

Wie dem auch sei, eine Empfehlung ist Spam niemals.

95% discount. Coupon #2biP

Samstag, 29. März 2008

Wow, 95 Prozent! Das ist ja fast geschenkt. Ob die mir wohl was nützliches anzubieten haben?

Hello nachtwaechter, […]

Und wie überzeugend, die können mich sogar mal mit einem „Namen“ anreden! Die Idee, den Namen einfach aus der Mailadresse zu nehmen, ist ja immer noch besser als die völlig unpersönliche Anrede. Besser schon, aber nicht gut…  :mrgreen:

(Auf die nahe liegende Idee, wenigstens den ersten Buchstaben des so erzeugten Namens groß zu machen, sind diese Spamskript-Schreiber aber nicht gekommen. Das hätte wahrscheinlich zu viel Denkarbeit erfordert. Und für diese Art von Arbeit braucht man das Denkorgan. Und. Daran mangelt es.)

[…] be smart, buy your pills from the most reliable supplier since 1997.

So so, ihr seid jetzt also seit 1997 die zuverlässigste Quelle für Pillen, und ich bin ein richtig schlaues Köpfchen, wenn ich bei euch bestelle. Schade nur, dass ich von eurem seit 11 Jahren etablierten Unternehmen, dass es leider verabsäumt hat, seine Firmierung anzugeben, noch nie etwas gehört habe. Dafür, dass ihr so zuverlässig seid, habt ihr allerdings auch eine wenig überzeugende Adresse im Internet:

http://www.google.co.uk/pagead/iclk?[… gekürzt]

Schon klar, Arschloch, elf Jahre im Geschäft und immer noch keine richtige Webadresse! Statt dessen ein dummer Versuch, das AdSense-Programm von Google mit betrügerisch provozierten Klicks abzuzocken. Auf das bei euch die klickrigen Klimpercents kullern. Das ist genau die Maßnahme, mit der man jedem klar macht, wie zuverlässig man ist – sogar jemanden, der bei einer kriminellen Spam noch glaubt, dass irgendwelche Geschäfte möglich wären.

Werter Splogger,

Samstag, 29. März 2008

der du deine „Postings“ aus anderen Websites  zusammenbaust und in den Texten so einige, willkürlich ausgewählte Wörter mit einigen willkürlich ausgewählten Blogs verlinkst, um auf diese Art Pingbacks zu setzen, lass dir das eine gesagt sein: Deine Masche ist nicht besonders einfallsreich und kommt auch nicht durch die Spamfilter durch.

Aber dass du dich entblödest hast, dein Blog auch noch „Das Spamblog“ zu nennen, das zeugt schon von einer besonders fröhlichen Dreistheit. Oder von einer besonders schreienden Dummheit. Diese beiden Dinge sind ja manchmal so schwer zu unterscheiden, dass man sie fast für das gleiche halten könnte…

Bröckeln sie noch oder profitieren sie schon?

Dienstag, 25. März 2008

Ach, die Müllmail mit der Aktien-Empfehlung für „Fima: Fortune Graphite (ZTW1.F)“ gibt es auch mit ausführlichem Text. Was soll so ein dummer Spammer schon tun, wenn er von dieser Firma nur eine englische Website hat und selbst nicht der Sprache für den „Borsenplatz: Frankfurter“ mächtig ist? Da bleibt ihm eigentlich nur, die Website dieser Firma mal eben schnell vom Babelfish übersetzen zu lassen. Das Ergebnis zeigt, dass man es mit „gaaaanz kompetenten“ Tipps zu tun hat:

„Fortune Graphite Producers Inc.“, eine Wyoming Firma, hat eine Gruppe von Mineralanspruechen in einem bekannten mineraltragendem Gebiet, suedoestlich in British Columbia (B.C.), das fertig ist fuer kommerzial mining.

„Die Boersen Spam Mafia“, eine Russland und Weißrussland Firma, hat eine Gruppe von Botrechnern in einem bekannten deppentragendem Gebiet vom Internet, zwischen den Microsoft Systemen (Windows), das fertig ist fuer betruegerisch bulk mailing.

Graphite: Die Ergebnisse der Arbeit von Fachleuten ausserhalb der Firma hat gezeigt, dass der formlose graphitic Erzinhalt der “Fortune Graphiteâ€? Gruppe ist kommerzial Grade und ist von einer gewerblich nuetzlichen Konzentration. Am Ende des Sommerberichts 2002 das formlose Graphit in dem Gabiet der “Fortune Graphiteâ€? Eigentuemer hat einen Gehalt von 6.667.000 Tonnen.

Spamme: Die Ergebnisse der Arbeit von Fachleuten ausserhalb der Firma hat gezeigt, das der formlose verblödete Anteil der Mail Empfaenger Gruppe ist intelligenz Degrade und ist von einer betruegerisch nuetzlichen Konzentration. Am Ende des Sommerberichts 2002 der formlose Schwachsinn in dem Gabiet der „Spam Mafia“ Eigentuemer hat einen Gehalt von weniger als IQ 70, aber noch Geld.

Man beachte den Vertipper „Gabiet“! Dieser Spammer war noch nicht einmal dazu imstande, die Ausgabe vom Babelfish über die Zwischenablage in seine Schrottmail reinzufliegen, er hat stattdessen eine für ihn unverständliche Sprache brav abgetippt und dabei nicht nur ein Denkmal seiner Inkomptenz hinterlassen, sondern gleich noch ein bisschen die Fehlerquote erhöht. Früher konnten die Spammer wenigstens noch ihre Computer auf normalem Anwender-Niveau bedienen, heute sind es Vollpfosten.

Richtig toll klingen die übersetzten Rechnungen, auch hier sind alle Vertipper aus dem Original und legen Zeugnis von der Blödheit des Absenders ab.

Mit einem laufeuden, Gehalt von 6.677.000 Tonnen kann „Fortune Graphite“ mit einem Lauf der Miene van 475.000 Tonnen jedes der 14 Jahren bedienen. Ueber die 14-jaehrige Periode dies wuerde erzeugen:

Umsatz $167.544.720
Bergbaukosten $ 53.188.800
Brutto Profitiert $114.355.920

Wer glaubt, dass solcherlei sprachliche Figuren nicht mehr zu überbieten sind, der hat sich getäuscht:

Diese Figuren sind auf einem 9% Ertrag von 6.677.000 Tonnen basiert. Daher waere es 598.734 (Tonnen des Grafits) x $280, U.S., das pro Tonne benutzt wird, gleichend $167.544.720 basiert anpro Tonne gemiened.

Spätestens an dieser Stelle wird es auch mit Phantasie und allem guten Willen schwierig, den Inhalt des Gestammels zu verstehen. Das mag wohl daran liegen, dass „diese Figuren“ nicht zur Mail gehören, es handelt sich nämlich um Diagrammen gleichend Balken basiert anpro Standard verbildlicht von der Website.

Ach ja, es gibt natürlich auch Neuigkeiten zu berichten:

Broeckeln Sie “Fortune Graphite Inc.â€? kurzlich hat erlangt das Abbrockel Grafit Kohlenstoff Lager AA Bentinck Grafit Anspruche in sudlichem British-Columbia. Der Grafit auf den Anspruchen hat 12,5% Kohleinhalt. Brockeln Sie Grafit ist Schlussel fur die Entwicklung von Brennstoffzellen und ist in wachsender Nachfrage nach vielen High-Tech Produkten sowie Fahrzeuge.

Dieser Teil veranlasste mich dann auch zum Titel für den Blogeintrag. Der Betreff der Mail, „dienstags kauftipp“, erschien mir doch ein bisschen dröge.

Wer übrigens nicht glauben mag, dass mit flockenförmigen Vorkommen schmierigen Grafits großer Geschäfte Anschwung zu bewegen ist, der wird vielleicht von des glitzernden Edelmetalles gleißenden Glanzes etwas beglückter sein:

Silberner Vermogengrafit hat auch die Lardo Sudliche Gruppe der Anspruche in British-Columbia erlangt, das Konzentrationen des Silbers hat.

Gut, dass man sich angesichts solcher Nonsens-Texte die übliche Warnung sparen kann. Wer angesichts dieser Mail nicht bemerkt, dass hier vollkommen inkompetente Affen einen schäbig präsentierten Versuch zur Börsenmanipulation machen, der wird Scheiße auch dann nicht erkennen, wenn man ihn mit der Nase eintunkt.

deutsche borse kauftipp

Montag, 24. März 2008

Och, wie niedlich! So eine Spam mit der Aufforderung, irgendwelche windigen Papiere zu kaufen, die hatte ich schon lange nicht mehr. Und dann auch gleich eine mit so einem Vertrauen erweckenden Betreff „deutsche borse kauftipp“. Da weiß man gleich, dass unter echten Investoren sowohl die Großbuchstaben als auch die Umlaute knapp geworden sind, so sehr wird alles in die Börse geworfen.

DIE RALLYE IST GESTARTET

Die motische brummende Dynamik solcher Metaphern kann durch nichts gebremst werden. Stets mit Vollgas nach vorn, bloß nicht bremsen! Nichts könnte die gewünschte Haltung des Opfers dieser Spam besser verdeutlichen, als diese Referenz an eine der wohl hirnlosesten Sportarten, die sich Menschen jemals ausgedacht haben. Geben Sie Gas, und wir haben Spaß – das wäre ein passender Zusatztext zur Ergänzung gewesen. Der kommt aber nicht.

300 prozente IN 5 Tages

Alle Beschränkungen der Grammatik sind aufgegeben. Das stolze Flektionssystem der deutschen Sprache ist hier nicht nur einfach zusammengebrochen, es hat sich selbst neu errichtet und neue Formen angenommen. Niemals hätte ich solche Ausflüge in die Ausdruckskraft der Sprache erwartet, wenn ich eine Spam empfange. Der Plural werde zum Genitiv. Oder auch mal ganz falsch. Was bleibt, das sind die Zahlen. Und die werden in so einem Zusammenhang doch bestimmt ganz richtig sein.

DIENSTAG 25. Maerz

Nichts kann das wilde Stakkato dieses Textes aufhalten! Von einer rasenden Metapher der wilden und geistlosen motorischen Kraft gelangen wir über scheinbar nüchterne Zahlen, die selbst das Kasussystem Schaudern lehren zu einer deutlichen Zeitangabe. Was wird uns an diesem Tag erwarten? Ist es der endliche Zusammenbruch der Finanzmärkte, die bei der großen Rallye an die Wand gefahren werden? Sind die 300 Prozente die Inflationsrate und kriegen wir alle demnächst morgens zu den Brötchen auch noch Banknoten ausgehändigt? Als dräuendes Menetekel steht er da, der ungewisse Dienstag, an dem so vieles geschehen könnte.

Fima: Fortune Graphite (ZTW1.F)
Ticker: ZTW1
Preis: 0.35
WKN: A0MLXA
ISIN: US34965X2080

Offensichtlich bezieht sich der für sein Talent viel zu unbekannte Dichter dieser Spam auf eine Aktie. Noch hat sich das Menetekel in diesem Text nicht gelegt, noch schritt kein Profet Daniel über die Heere enthaupteter Seher, die angsichts der Worte so blind geworden, um mit klarem Wort den Willen der unsichtbaren Hand auszudeuten. Warum fehlt in der „Fima“ das „r“? Fehlt es vielleicht gar nicht? Soll man „Fortune Graphite“ nun als „Glücks-Grafit“ oder als „Schicksals-Grafit“ lesen? Aus einem Nebel der transzendenten Anklänge stechen wieder klare Daten heraus, die den Weg weisen sollen, den Weg zum Aktienkauf. Wer würde bei einer derart intensiven Ansage nicht in Grafit investieren, zumal dort ein Profit von 114 Millionen Dollar winkt. Da kann man auch getrost übersehen, dass die bisherige Kursentwicklung weniger aufwärts gerichtet war, vor allem in den letzten Tagen nicht. Ob das mit den rätselvollen Nachrichten aus einer rätselhaften Welt zusammenhängt?

5-T Prognose: 1.40

Aber es wird ja aufwärts gehen! Um „300 prozente“, wie der dichter oben schrieb, um hier mit einem konkreten Kurs klar zu machen, dass es wahrhaft eine Vervierfachung des Geldes geben wird. Niemand würde einer solchen Ansage Zweifel entgegenbringen, deshalb unbedingt morgen früh gleich die windigen Zettelchen kaufen. Darüber freut sich jeder, der solche Lyrik schreibt. Wer ist schon gern brotloser Künstler?

DIENSTAG 25. Maerz
Ganz spezieller Alarm!

Aber ganz speziell, dieser Alarm!

Vor allem für die Idioten, die so deppert sind, dass sie wirklich auf eine Spam hin Aktien kaufen. Sogar bei den Lesern der PC-Welt fällt auf, dass hier eine gewisse Glaubwürdigkeitslücke besteht… :mrgreen:

Die Cialis-Raucher

Montag, 24. März 2008

Heute einmal ein heiteres Zitat aus der Glosse von Antispam.de, damit es nicht ganz so trübe wird:

Mit euren Rechenfertigkeiten sieht es meiner Meinung nach ziemlich düster aus. Da könntet ihr kaufmännisch schnell Schiffbruch erleiden. 10 Ciiaaaaaalis sollen ja 30 EUR kosten. Ich habe zwar keine Ahnung, was man dafür erhält – im günstigsten Fall nichts; das Geld ist zwar weg aber man überlebt. Wenn man nun gleich 20 Stück dieses Wasauchimmer ordert, so verlangt ihr 59,35 EUR und behauptet frech, man würde dann 2 EUR sparen, während man ja eigentlich 59,35 EUR los wird. Was raucht Ihr eigentlich fürn Kraut? Etwa Ciiaaaaaalis?

Ich muss immer noch grinsen… 😀

Hallo, Danke, Tschüss!

Montag, 24. März 2008

auto insurance companies - Just wanted to say hi, thanks and bye

Mann, Kommentarspammer, du musst es aber heute echt eilig gehabt haben. So eilig, dass du auch flugs dumm geworden bist. Flatterst hier eilend rein, sagst „Hallo“, „Danke“ und „Tschüss“, aber vergisst doch glatt die Hauptsache, nämlich einen Spamlink in meine Website zu schmieren. Wofür bedankst du dich überhaupt?

Vielleicht dafür, dass man aus lauter Mitleid mit frisch Hirnamputierten solche dummen Idioten wie dich am Leben lässt? 👿