Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Tagesarchiv für den 6. Juni 2007

Wahnsinn!

Mittwoch, 6. Juni 2007

Ein kleines, dummes Quiz: Was ist wohl das häufigste Wort in diesem Postwurfmüll, den der Billigramscher Discounter Plus mit den glubschäugelnden „kleinen Preisen“ zurzeit auf die hilflosen Briefkästen loslässt?

Wahnsinn

Wahnsinn

Wahnsinn

Wahnsinn

Wahnsinn

Wahnsinn

Wahnsinn

Genug davon, sonst werde ich noch wahnsinnig. Ich wusste ja schon immer, dass der Preisdrückerei um jeden Preis etwas wahnhaftes anhaftet, aber dass ich mal erleben werde, dass das so offen eingestanden wird…

Königlich zocken

Mittwoch, 6. Juni 2007

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»Online Casinos« sind auch bekannt dafür leute abzuzocken. Können wir uns eventuell mal auf umlaute oder ersatzschreibweise einigen? Ein »ä« erzeugt man übrigens mit ä – so ein fehler zerstört auf einen schlag die mühsam mit der mail aufgebaute atmosphäre. Dieser schöne cyan-hintergrund mit der grünen zeile texte – da fühlt man sich doch schon wohl, oder? Bei mir erhaltet ihr, liebe spammer, einen 300%igen eiertrittbonus. Einfach abholen! Schnelle auszahlung garantiert.

Motiono-Spam auf YouTube

Mittwoch, 6. Juni 2007

Ich sehe ja durchaus ein, dass es für Motiono (bewusst nicht verlinkt) sehr schwierig ist, mit einem Video-Dienst Fuß zu fassen, der so richtig toll nach „Web 2.0″ aussieht. Schließlich ist dies schon sehr erfolgreich von YouTube besetzt worden.

Da reicht es eben nicht, wenn man die Ideen von YouTube einfach nur flugs nachbildet, wie zwei vergleichende Screenshots der Startseite kurz demonstrieren. Fangen wir mit dem älteren und sehr beliebten Dienst, YouTube, an:

...und so sieht zum Vergleich YouTube aus. Na, irgendeine Ähnlichkeit entdeckt?

Wenn man das mit der Startseite von Motiono vergleicht, muss man nur hinschauen, um zu sehen, dass man es praktisch mit einem identischen Angebot zu tun hat:

So sieht Motiono aus...

Das gleicht ja fast wie ein Ei dem anderen – der wesentliche Unterschied zwischen den Screenshots ist es, dass ich bei YouTube eingeloggt war, während ich mich hüten würde, bei Motiono (bewusst nicht verlinkt) auch nur einen Account einzurichten. Das liegt nicht nur daran, dass ich bei der Gegenüberstellung von Original und Nachahmung das Original bevorzuge, sondern auch an der folgenden Nachricht, die ich heute auf YouTube erhalten habe:

FRANKIE video: hi, please upload all your videos to Motiono . Com

Der Absender dieser Nachricht hat selbst keine Videos auf YouTube hochgeladen. Der sehr kurze und dennoch unmissverständliche Text dieser Nachricht fordert mich auf YouTube dazu auf, alle meine Videos bei einem Konkurrenten von YouTube hochzuladen, nämlich bei Motiono (bewusst nicht verlinkt). Es handelt sich klar um eine Spam-Nachricht, die völlig unverlangt von einem Fremden zugestellt wurde. Das Ziel, das mit dieser Spam verfolgt wird, ist ebenfalls recht eindeutig.

Das ist jetzt das zweite Mal in wenigen Tagen, dass ich damit konfrontiert werde, dass so genannte „Web 2.0″-Anbieter den jeweiligen Mitbewerb vor allem als Grundlage für eine Spam-Werbung zu sehen scheinen. Endlich wurde das „Social Web“ von kriminellen Spammern entdeckt und wird nun so langsam in ein „Antisocial Spam-Web“ umgewandelt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine beiden Begegnungen mit dieser Form der Web-2.0-Spam erst der Anfang eines neuen Trends sind.

Auf diesen Hintergrund kann ich – vorbehaltlich der üblichen Möglichkeiten eines Irrtumes – nur davor warnen, Motiono zu verwenden. Wer es dennoch tun möchte, und dass, obwohl YouTube ein identisches Angebot zur Verfügung stellt, sollte wenigstens das Folgende bedenken:

  1. Ein seriöser Anbieter wirbt nicht mit illegaler Spam.
  2. Die Verwendung der Infrastruktur der direkten Konkurrenz für den Spamversand ist in besonderer Weise dreist und deutet auf eine gewisse kriminelle Energie hin.
  3. Wer sich trotzdem dort anmelden möchte, sollte auf jeden Fall ein anderes Passwort als für seinen YouTube-Konto verwenden, um einem möglichen Missbrauch seiner YouTube-Zugangsdaten zu vermeiden. Desweiteren ist ein besonders gesicherter Rechner und ein sicherer Browser zu verwenden. Vertrauen in ein Angebot, das mit illegaler Spam beworben wird, ist immer ein Fehler.
  4. Generell empfiehlt es sich dringend, für jedes Benutzerkonto bei jedem Webangebot ein anderes Passwort zu verwenden. Ein scheinbares Angebot, dass nur zum Abphishen von Passwörtern verwendet wird, muss an solcher Vorsicht scheitern.
  5. Und bitte doch noch mal nachdenken! Es gibt etliche Video-Hoster, für deren Dienste nicht mit Spam geworben wird. Spam sollte nicht zur Beachtung eines Angebotes, sondern zu seiner Ächtung führen.

Genug davon. Und niemand sage, er sei nicht gewarnt gewesen!

Betreff: Ihr Konto wurde gesperrt

Mittwoch, 6. Juni 2007

Man kann beim Phising wirklich unglaublich dumm vorgehen. Man kann sogar so dumm vorgehen wie der Absender dieser Mail mit einer gefälschten Absenderadresse aus der eBay-Domain:

Betreff: Ihr Konto wurde gesperrt
Guten Tag! Beim Kaufen in unserem Internet-Shop war ein Fehler vorgekommen, weswegen Ihr Konto gesperrt wurde. Um das Konto wieder freizugeben, folgen Sie bitte diesen Link [… URL und Link auf eine andere URL von mir entfernt]

Das wirkt wirklich nicht sehr überzeugend. Das fängt schon mit der sehr unpersönlichen Anrede „Guten Tag“ an, wo eBay doch eigentlich einen Namen kennen sollte. Und dann diese Holpersprache mit kreativer Grammatik! „Beim Kaufen war ein Fehler vorgekommen, weswegen gesperrt wurde.“ – dazu sage ich nur: Beim Lesen war ein Lachen gehört, weswegen gelöscht wurde. :mrgreen:

Unglaublich, für wie dumm die Spam- und Phishing-Mafia ihre Opfer hält.

Der ganze Trick bei dieser wenig trickreichen Mail besteht übrigens darin, dass der verlinkte Text vorgibt, auf eine Seite von eBay zu verweisen, während der Link in Wirklichkeit auf eine kostenlose Website bei GeoCities führt. Was man dort untergejubelt kriegt, habe ich mir heute wegen akuter Unlust nicht angeschaut. Im besten Falle handelt es sich „nur“ um eine nachgebaute Anmeldungs-Seite, die dem Opfer Gelegenheit gibt, die eigenen Zugangsdaten an asoziale Verbrecher weiterzugeben. Im schlimmsten Fall bekommt man außerdem noch jede Menge scheußliche Schadsoftware untergejubelt und verwandelt den eigenen Rechner in einen Bestandteil großer Spamnetzwerke.

Hoffentlich ist niemand so doof, auf eine derart schlechte Phishing-Mail hereinzufallen. Und hoffentlich werden die Menschen noch einmal so intelligent, dass sie auch auf relativ gut gemachte Phishing-Mails nicht hereinfallen.