Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Geschenkt“

Die Frauen werden

Mittwoch, 12. August 2009

[Ja, das ist wirklich der Betreff]

Ist ja ein toller Betreff. Fragt sich nur, was die Frauen werden. Vielleicht wegrennen, weil einer so doof ist, dass er sogar auf Spam reinfällt? Mal reinschauen…

Ach so, nur das übliche Tb. Zeug. Auch mit dem üblichen Kalender der Spammer, die nicht gemerkt zu haben scheinen, dass der Dezember noch ein bisschen weit weg ist. Aber vielleicht…

[…] Jetzt bestellen und naechste Woche erhalten – 12 Tb. umsonst zum Weihnachten!

http://groups.yahoo.com/group/vukeqogigofug42/message/1

Frohe Weihnachten

…wollen sie ja auch nur sagen, dass jemand, der allen Ernstes daran glaubt, in einer Yahoo-Gruppe könnte man Pimmelpillen bestellen, auch bereit ist, an den Weihnachtsmann zu glauben. So würde es jedenfalls wieder stimmen. :mrgreen:

Inklusive dekorativem Servierteller

Samstag, 2. Mai 2009

Ja, ich weiß: Ostern ist jetzt schon ein paar Tage vorbei. Aber dieses Prachtstück kann ich leider erst jetzt bloggen…

Was wäre ich nur ohne die Werber? Unentwegt sind sie darum bemüht, ihre werbenden Botschaften überall draufzudrucken. Wenn Werber nicht die Verpackungen gestalten würden, denn könnte man manchmal vielleicht sogar wissen, was sich in den Verpackungen befindet. :mrgreen:

Dies ist eine österliche Zubereitung von schokoladigen Süßwaren, oder, um es mit der Stimme des Werbers zu sagen, ein Schokonest:

Schokonest

Über die Absurdität des Wortes „Schokonest“ will ich mir gar nicht erst Gedanken machen. Wenn ich nur wenig Deutsch könnte, würde ich glatt glauben, dass „Schoko“ der Name eines Vogels sei. Warum auch nicht, das Deutsche kennt viele lustige Namen für Vögel, wie „Kuckuck“, „Trottellumme“ oder „Tafelente“. Da erscheint auch der Name „Schoko“ gar nicht absurd, wenn man es nicht weiß.

Aber ich weiß es ja. Und ich weiß auch, welch seltsame Symbolik mit Eiern und Hasen hier zum Osterfeste üblich ist und einen deutlichen Blick auf die hübschen Fruchtbarkeitsfeste vor der allgemeinen Christianiserung Europas gestattet.

Da interessiere ich mich mehr für die richtigen Zusicherungen auf der Packung. „Ohne Alkohol“ ist für mich eine durchaus wichtige Angabe, wenn mir jemand ein paar Tage nach Ostern so eine Packung in die Hand drückt, denn „mit Alkohol“ wären die Junkfoodeier für mich völlig inakzeptabel gewesen. Und was ich ganz toll finde: Wenn ich den Zusicherungen auf der Packung glaube, kriege ich sogar noch etwas so richtig umsonst dazu, denn diese Packung kommt „inklusive dekorativem Servierteller“. Wenn man diesen Teller so aufstellt, wie es der Werber für „dekorativ“ hält, sieht das ungefähr so aus:

Der dekorative Servierteller

Natürlich muss man sich das noch mit den eingewickelten Schokoeiern an Stelle der leeren Hüllen vorstellen. In der Tat, ein bisschen Dekoration wurde in der Packung angebracht, wie deutlich an dem aufgedruckten Grasmuster zu erkennen ist. Ob der Werber, der diese tolle Produkt- und Verpackungsidee nebst der Zusicherung auf der Packung verzapft hat, allerdings seine eigene Wohnung in diesem Stil „dekorieren“ würde, gehört leider zu den Dingen, über die sich der Text auf der Packung ausschweigt.

Mit ohne Finanzierung

Freitag, 9. Januar 2009

In ihrem atemlosen Ringen um prägnante sprachliche Verkürzungen greifen die Werber auch immer wieder einmal eine Formulierung heraus, die falsch und realsatirsch peinlich daher kommt. Karstadt erweckt zum Beispiel in seinem aktuellen Postwurf-Müll in riesigen Buchstaben den gewiss so nicht erwünschten Eindruck…

0% Finanzierung - Lieferung kostenlos

…dass da „Null Prozent“, also gar nichts, finanziert würde. Na ja, wenigstens wird die Ware dafür kostenlos geliefert. :mrgreen:

Bezahlte Umfragen

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Mann, Hackkopf Spamsau, da hast du dir aber was „Schönes“ einfallen lassen, um es in ein feindlich übernommenes Profil bei MySpace einzubetten…

Take Surveys Online Make up to $ 175 per hour! expre$$ paid surveys get started now!

…um damit Leute mit einem Köder von 175 Dollars pro Stunde für „bezahlte Umfragen“ zu locken. Wirklich gut gedacht, du kriminelle Fäkalmade, denn bei MySpace sieht man inzwischen so viel Reklame auch noch für die zwielichtigste Scheiße, dass man sogar so etwas glauben möchte. Wenn du es jetzt auch noch hingekriegt hättest, dass die verlinkte URL ein bisschen glaubwürdiger aussieht als deine lauwarme Buchstabensuppe, denn wäre vielleicht sogar ich darauf reingefallen – denn ich hielt das für eine Werbung, die einen zweiten Blick wegen des Wahnsinnes im Angebote wert wäre.

Nun gut, so etwas wie „hoch bezahlte Ausbefragungen von Angehörigen der Zielgruppen“ scheint es (noch) wirklich nur bei Spammern zu geben…

Rasierer gratis

Samstag, 1. November 2008

Die aktuelle Postwurfsendung von extra, die allerorten von den Briefkästen in die Mülleimer wandert, erfreut nicht nur durch den tollen claim…

Mehr extra zum Leben!

…sondern auch durch einen extraordinären Hirnverzicht beim Versuch, ein überteuertes Produkt als Geschenk anzupreisen:

Gillette Fusion Rasierklingen, 4-Klingen-Packung - Rasierer gratis - GRATIS RASIERER - Ihr Preisvorteil: mind. 24 % - 9,77

In dieser Anpreisung erfreuen nicht nur die vielen, fröhlichen Deppen Leer Zeichen in „Gillette Fusion Rasierklingen“ und „Gratis Rasierer“, auch die Gehirne der Zielgruppe scheint man für Leerräume zu halten, die keinen intellektuellen Widerstand leisten, selbst wenn man den dümmsten Unfug dort hineinstecken will.

Es ist ja wirklich eine tolle Idee, den Leuten beim Kauf von vier Rasierklingen einen Rasierer zu schenken, mit dem sie nur diese speziellen Rasierklingen benutzen können – ein ganz großartiges „Geschenk“. Vor allem, wenn eine einzige derartige Rasierklinge – man verzeihe mir die obsolete, aber doch für viele immer noch besser fühlbare Währungseinheit – stolze fünf Mark kostet. (Das entspricht ungefähr dem Betrag, den ich in einem ganzen Jahr für Rasierklingen ausgebe.) Worin nun genau der mindestens 24prozentige Preisvorteil liegen soll, wenn man derartig abrasiert wird, bleibt allerdings das ziemlich unerläuterte Geheimnis der Werber.

Vor allem, weil die Werbespacken bei Gillette es ja auch noch in einer aufwändigen Kampagne geschafft haben, ihren allzu gläubigen Kundendeppen einzureden, dass man nun auch für die Nassrasur einer Batterie bedürfe – so dass gleich noch weitere, ebenso unnötige Kosten hinzukommen. Den größten Preisvorteil hat hier immer noch, wer auf jedes Produkt verzichtet, dass mit allgegenwärtiger Werbung angeboten wird.

Steil dir einfach vor…

Dienstag, 28. Oktober 2008

Imagine being somewhere else!

Stell dir einfach vor, du wärst irgendwo anders! Nur, weil es dir ein Verbrecher in einer Spam vorschlägt!

Where the good times roll, where money-making is 24/7, where it’s fun, relaxed and full of good spirits!

Stell dir einfach vor, du wärest im Schlaraffenland, wo dir die Bratwürste in das vor Staunen offene Maul fliegen, ganz ohne, dass du etwas dafür tun müsstest! Und wenn schon nicht die Bratwürste Flüglein kriegen, denn doch wenigstens die Geldscheine, die dir auf elfenhaften Schmetterlings-Schwingen zum Spaß und ganz entspannt rund um die Uhr und jeden Tag in die Tasche flattern. Stell es Dir einfach vor!

Imagine having all this and a $2400 gift in two clicks.

Stell dir einfach so einen kopfkranken Fiebertraum vor, verwechsele ihn mit der Wirklichkeit und glaub ganz fest daran! Denn glaubst du sogar daran, dass wir dir für zwei müde Klicks einfach so einen Haufen Geldes schenken! Sei so blöd…

Even in the US of A!

…wobei ein Wohnsitz in den USA offensichtlich sehr förderlich ist! Denn dort wird ja auch anderer Bullshit wörtlich und mit voller Überzeugung geglaubt, zum Beispiel, dass die Menschen entstanden sind, weil ein menschenähnliches, aber allmächtiges Wesen mit Matsch gespielt hat (das ist das wirklich sympathische daran!) und seine Skulptur anhauchte. Viele glauben dort sogar, dass das World Trade Center von Usama ibn Ladin abgerissen wurde. Wer so leichtgläubig ist, der glaubt sogar uns Verbrechern. Sogar wir selbst glauben schon daran…

Download xxxx.com

…und sind überzeugt, dass wir trotz unserer Unfähigkeit, einen Link korrekt anzugeben, mit dieser bescheuerten Nummer Erfolg haben werden. :mrgreen:

Au Mann, Dummspammer! Wie blöd geht es denn noch!

Deutschland-Restbestand

Mittwoch, 3. September 2008

Es gibt auch in der Werbung so etwas wie einen GAU, einen größten anzunehmenden Unfall. Der setzt zwar keine Strahlung frei, aber ein hämisches und strahlendes Lachen bei allen, die mit den Ergebnissen dieses Unfalls konfrontiert werden.

Als ich noch Kind war, also vor vielen Jahrzehnten, da gab es im hannöverschen Umkreis regelmäßig Postwurfsendungen eines größeren Händlers für Teppichböden, der seine Verkaufsstätte etwas außerhalb der Stadt hatte. Die Texte waren in ihrer Penetranz erstaunlich monoton, nur ein kleiner Bereich mit den Preisen wurde immer an die aktuellen Angebote angepasst. Damit die Monotonie der Texte aber nicht jedem auffiel, gab es eine Handvoll jahreszeitlicher Vorlagen für den Herbst (Preise fallen), Weihnachtszeit (mit üblichem Kitsch), neues Jahr (richten sie sich neu ein), Ostern (finden Sie unsere Eier im Angebot) und so weiter. Eben der ganz normale Stumpfsinn, der jeden Tag Bäume in Altpapier verwandelt.

So ging das ziemlich unverändert über viele Jahre, und diese Routine hatte offenbar auch die Werber ein bisschen stumpf gemacht. Eines Jahres in den frühen Achtzigern geschah es dann, dass in einem recht kalten Dezember in einigen Stadtteilen Hannovers ein buntes Blatt in die Briefkästen flatterte, das auf die aktuellen Ostereier hinwies, die man dortens als frühlingshaftes Angebot finden könne. Es war wirklich zum Brüllen komisch, ein echter Werbe-GAU. Da es sich viele Empfänger dieser Mitteilung nicht nehmen ließen, unter der angegebenen Telefonnummer anzurufen und mitten in der Weihnachtszeit „Frohe Ostern“ zu wünschen, wurde diese Panne leider viel zu schnell bemerkt – und die anderen Stadtteile bekamen dann den wohl von den Werbern flugs und kulant kostenlos gedruckten, richtigen Weihnachts-Papiermüll.

Ich hatte diese kleine Begebenheit eigentlich schon vergessen. Aber eben fiel sie mir wieder ein, als mir in die Hände fiel, was die gehobene Schnellimbiss-Kette Wienerwald zurzeit in der hannöverschen Südstadt in die Briefkästen stopfen lässt, auf dass sich die Menschen gebratene Käfigvögel in den Bauch stopfen mögen:

Wienerwald hendl@home - Wienerwald macht sie zum Deutschlandfan - Wir scheinen ihnen was! - Autofahne gratis! - Ab 20 Euro Bestellwert ! - Oder bestellen Sie sich eine Fahne für 2,95 Euro.

Nein, ich habe das nicht aus den Zeiten der diesjährigen Fußball-Veranstaltung aufgehoben, die gleich nach der dabei umgesetzten Währung benannt wurde, aber zum Glück schon seit Monaten vorbei ist. Es ist kein Wunder, dass sich die Werber damals sehr um ihren Anteil an der ziemlich künstlichen Nationaltümelei gekümmert haben, um Deppen mit der affektiven Kraft dieser Show zu unvernünftigen Kaufentscheidungen zu bringen. Damals hat man auch auf vielen Autos kleine Fähnchen gesehen, die durch den Wind gezogen wurden, weil sich das medial gestützte Geschäft der Sportvermarktung gerade lohnte.

Nein, diese Werbung kommt jetzt, etliche Monate nach dem gescheiterten „Sommermärchen“, in die Briefkästen. Der Scan wurde von einer Reklame gemacht, die gestern in einer Nebenstraße der Hildesheimer Straße eingeworfen wurde. Dieser situative Fehlgriff wirkt beinahe wie eine Osterwerbung zu Weihnachten, einfach nur völlig daneben. Aber der humoristische Erfolg ist grandios! Mehrere Menschen haben mich, der ich in Gesprächen auch immer wieder einmal nach besonders misslungener, peinlicher oder dummer Reklame frage, gestern und heute darauf hingewiesen, lachend und kopfschüttelnd. Und da waren durchaus Leute dabei, die noch vor ein paar Monaten ihre Fähnchen aus dem Fenster gehängt haben. Diese Leute fragen sich angesichts dieser Werbung, wie um alles in der Welt man denn jetzt noch mit einem Fußballfeld im Titel und einer Fahne kommen kann. Es ist eben ein echter Werbe-GAU, der da produziert wurde.

Und ich kann mir in diesem Zusammenhang einfach die Frage nicht verkneifen, ob der tolle claim „HENDL@HOME“ wohl bedeuten mag, dass die von euch beauftragten Werber einen Vogel hätten. :mrgreen: Oder habt ihr einfach nur noch die Lager voll mit Restbeständen von einem gescheiterten Marketing der letzten Europameisterschaft, und müsst ihr den ganzen Ramsch jetzt irgendwie loswerden? Deutschland ist ein Restbestand, machen wir den Bundesadler zum Grillhähnchen, alles muss raus? Schlecht gemacht… aber wirklich gut verpatzt! 😆

Kopfschmerzen?

Sonntag, 31. August 2008

Die Werber im Auftrage der Pharmaindustrie wünschten sich, dass die Menschen aus ihrer Zielgruppe ungefähr so aussehen:

Eine geschenkte Packung Taschentücher aus der Apotheke mit Vivimed-Reklameaufdruck

Der Mensch auf ein zappelndes Strichmännchen reduziert. Der Kopf ist eine Tablette. Und dieser Tablette, die als Ersatz für den Kopf des Menschen herhalten muss, ist der Markenname deutlich sichtbar eingeprägt.

Selten nur ist Werbung in ihren Bildern so ehrlich. :mrgreen:

Fotografiert wurde hier eine kostenlose Packung Taschentücher, wie man sie in fast jeder Apotheke in die Hand gedrückt bekommt und die man meist achtlos mit seinem Schnodder zuschnaubt, um dabei ganz nebenbei an Medikamente gegen die Symptome erinnert zu werden.