Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Ads“

Für den Textmodus?

Sonntag, 7. August 2011

Google!

Was möchtest du mir mit dem folgenden Ad in Konsolen-Ästhetik eigentlich sagen, das du zurzeit an vielen Stellen schalten lässt?

Google Chrome für Linux -- Chrome herunterladen

Willst du mir sagen, dass es deinen Chrome-Browser auch für den Textmodus gibt und versuchst du dich deshalb in imitierter ASCII-Kunst? Ist unter Linux Lynx dein größter Konkurrent? Oder willst du mir einfach sagen, dass im Vergleich zu deinem tollen Produkt alles andere, ja selbst das gesamte Betriebssystem, primitiv ist wie der hilflose Ersatz der Grafik durch passende ASCII-Zeichen? Nun, ersteres passt nicht zu einem Programm mit GUI, und letzteres ist eine Beleidigung für das von mir jeden Tag verwendete, für mich unendlich nützliche System.

Und sag mal, Google… warum meinst du überhaupt, dass dein kostenlos weggegebener Browser Reklame benötigt? Wie willst du das Geld für diese Kampagne wieder reinbekommen? Du willst mir doch nicht wirklich erzählen, dass du dein Geld einfach aus dem Fenster wirfst, ohne Pläne zu haben, dafür mehr Geld zurückzubekommen. Komm, Google, so doof ist keiner, dass er dir das glaubt. Also wirst du einen geldwerten Vorteil haben, wenn Leute deinen Drecksbrowser benutzen, und angesichts deiner sonstigen Ambitionen im Web-Zwo-Null vermute ich mal schnell, dass du damit die Online-Überwachung (denn genau das ist das, was feiner „Tracking“ genannt wird) der Menschen noch lückenloser machen willst, als es mit doch nicht überall erscheinenden Buttons möglich wäre.

Nee, Google. Es macht mich eh schon skeptisch, wenn du dich in jede Internetnutzung reinklemmen willst und im Rahmen dieser Stategie auch noch einen Browser auf den Markt wirfst. Aber wenn du auch noch Geld für Reklame ausgibst, um diesen Browser an die Leute zu bringen, denn wird meine Skepsis zu einer dumpf pochenden Gewissheit. Deinen Chrome-Browser werde ich jedenfalls nur mit der Kneifzange anfassen – es gibt ja Alternativen dazu.

Dein deine Reklame „genießen“ müssender

Nachtwächter
der angesichts solcher Reklame sogar den Internet-Explorer vorziehen würde…

Wie man sich Schadsoftware einfangen kann?

Sonntag, 17. Juli 2011

Das geht manchmal ganz einfach – in einigen Fällen reicht es zum Beispiel, wenn man mit Google oder einer anderen Suchmaschine nach Downloadmöglichkeiten für populäre Open-Source-Software sucht und naiv darin vertraut, dass die „gesponsorten Links“ oder Anzeigen dahin führen, wohin sie zu führen vorgeben:

VLC-Entwickler Ludovic Fauvet warnt […] vor mit Malware gespickten Forks der Anwendung […] Die illegalen VLC-Klone werden auf professionell gestalteten Webseiten zum Download angeboten, „funktionieren jedoch nicht wie erwartet, lassen sich nicht deinstallieren und verletzten die Privatsphäre der Anwender“ […]

Die Kriminellen nutzen Googles Werbeprogramm AdWords, um ihre präparierte Software neben den Suchergebnissen zu VLC Media Player zu promoten. Laut Fauvet werden auch andere Open-Source-Projekte auf diese Weise missbraucht: „Wir können wenig dagegen tun. Die Kriminellen haben das Geld, um AdWords zu kaufen, wir nicht. Als Non-Profit-Organisation haben wir auch nicht das Geld, um sie zu verklagen. […] Zur eigenen Sicherheit soll man sich VLC ausschließlich auf der offiziellen Projektseite herunterladen.

Während die klassische Mailspam stark rückläufig ist und kaum noch „durchkommt“, suchen sich die Internet-Verbrecher viele andere „Vertriebswege“ für ihre unerwünschten, kriminellen Überrumpelungen. Im Beispiel der Google-Ads – bemerkenswert an diesem „Vertriebsweg“ ist vor allem, dass Google offenbar keine Qualitätskontrolle der darüber verlinkten Websites vornimmt und sich deshalb mit Leichtigkeit als Vehikel für zwielichtige Machenschaften benutzen lässt – zeigt sich, dass „normale“, „legale“ Werbung und kriminelle Spam gar nicht so verschieden sind, wie das Werber gern hätten. In beiden Fällen geht es eben darum, jemanden mit allen nur denkbaren Tricks etwas anzudrehen, woran er bislang keinen Mangel gespürt hat.

Übrigens: Der beste Schutz vor dieser Art der Überrumpelung durch die organisierte Internet-Kriminalität ist die Installation eines Adblockers. Der macht auch den Rest des Internet viel erträglicher. Für ehrliche Anbieter, die auf Werbung im Internet setzen, ist das zwar schade (oder sogar geschäftsbedrohend), aber das könnten sie ja auch mal Google und den anderen großen Werbevermarktern im Internet sagen.

Aber das hilft natürlich nicht gegen die Verseuchung von Googles Suchindex durch ebenfalls zwielichtige SEO-Manipulationen. Diese sind – zusammen mit der relativen Untätigkeit Googles im Verlaufe dieser schon seit Jahren zu beobachtenden Entwicklung – der Grund dafür, dass der Nutzen Googles für Menschen mit einer Suche immer mehr abnimmt.

Wem folgen?

Dienstag, 31. Mai 2011

Heute mal keine Spam, sondern eine idiotische Werbeform im Internet.

Ich fand die Funktion „Wem folgen“ auf der Twitter-Website ja schon immer etwas rätselhaft und habe mich manches Mal gefragt, was das eigentlich für Menschen sind, die einer solchen „Hilfe“ bedürfen oder sie doch wenigstens nutzen? Wahrscheinlich sind es die gleichen Leute, in einer Diskothek nach einem Hinweis suchen, zu welcher Musik sie dort eigentlich tanzen sollen. Aber seit dieses Web-Zwo-Nullfeature auch in der Geschmacksrichtung „Gesponsort“ gibt…

Wem folgen? -- aktualisieren -- Alle sehen -- IE Internet Explorer -- Folgen -- Gesponsort

…ist die hirnverätzende Dämlichkeit dieses Web-Zwo-Nullfeatures mit der gleichfalls hirnverätzenden Dämlichkeit der Reklame gekoppelt. So etwas sorgt bestenfalls noch für Lachanfälle.

Ach ja, Hirnverätzendes: Wozu benötigt eine kostenlos an Windows-Lizenznehmer abgegebene Software wie der Webbrowser „Internet Exploiter“ eigentlich Reklame auf allen möglichen und unmöglichen Kanälen? Das wird wohl kaum daran liegen, dass er in irgendeinem Merkmal für sich selbst wirbt.

Krasse Geheimformel

Mittwoch, 2. Februar 2011

Was hat der Typ da anzubieten, der in mehreren meiner Projekte und wahrscheinlich auch anderen Stellen des Internet obskure Spam-Referer auf adf (punkt) ly *würg!* hinterlässt?

Krasse Geheimformel entdeckt von Ex-Nerd schafft 3 Dates die Woche mit jungen, süßen Mädels von StudiVZ, Facebook & Co. automatisch mit Cut&Paste

Das Angebot, ganz tolle Katzen im Sack tolles Material gegen die Zuordnung eines Namens zu einer Mailadresse zu erhalten kommt mir ja sehr vertraut vor. Nachdem es mit tollen Roulettesystemen, dem Reichwerden im Internet oder der Zielgruppe freiwillige Steuerzahler nicht mehr gelingen will, genug Leute zu ködern, geht es jetzt eben an notgeile Jünglinge mit Hang zum VZetteln und Fratzenbuchen. Die Rechnung könnte leider aufgehen, denn wenns Glied so gut durchblutet ist, dann fehlt der Sauerstoff so oft im Hirne.

Bemerkenswert finde ich, dass wieder einmal die Zeit um ist und sich offenbar wieder ganz viele Menschen irgendwelche tollen kleinen „Widgets“ auf ihren Websites installiert haben, um darin die Referer anzuzeigen – denn nur unter solchen Umständen lohnt sich die Referer-Spam. Bitte, ihr da draußen, macht nicht jede Spielerei mit, nur weil sie technisch möglich ist – oder wollt ihr unbedingt eure Website in ein ideales Biotop für die unseriösen und meist betrügerischen Angebote von Spammern umgestalten? Und wenn euch das schon egal ist, ihr verspielten und leicht verpeilten Leute da draußen, denn denkt doch wenigstens an die Linkhaftung in der BRD. Wenn ihr auf eurer Website Referer anzeigen lasst, denn ermöglicht ihr es damit jedem vierjährigen, auf dem Pisspott sitzenden Nachwuchshacker, dass er bei euch nach Belieben Links veröffentlicht. Die Leute, die das denn wirklich tun, sind allerdings nicht kindlich verspielt, sondern asozial und kriminell.

BMW! Sueddeutsche.de!

Dienstag, 11. Januar 2011

Keine Spam, sondern der normale Wahnsinn der Werbung…

Wenn ihr bei der Süddeutschen Zeitung meint, dass es eine tolle Idee ist, eure Leser auf der Startseite der Homepage eures zugegebenermaßen oft lesenswerten Presseproduktes mit einem in Flash realisierten, kurzfilmartigen, riesigen Ad vollzuplärren…

Screenshot des nervigen BWM-Ads auf der Homepage der Süddeutschen Zeitung

…denn will ich euch diese Meinung gern belassen. Es hat ja jeder eine Meinung, und sei sie noch so eigentümlich. Wundert euch aber nicht, wenn Menschen mit schon durchschnittlich entwickelter Intelligenz und einem leidlich intakten Selbstwertgefühl angesichts derartiger Zumutungen eure Internetarbeit lieber mit einem wirksamen Adblocker „genießen“, weil sich eben auf das konzentrieren möchten, was sie eigentlich bei euch wollten. Gut, dass es technische Lösungen gegen derartige Überrumpelungen gibt! Ob das für eure Geschäftsidee mit den Klickergroschen durch eingeblendete Nervreklame so gut ist, das ist freilich eine andere Frage. Von der Entwertung, die eure „journalistische Qualitätsarbeit“ erfährt, wenn sie in derartigem Kontext präsentiert wird, will ich gar nicht erst anfangen zu reden.

Und. BMW!

Wenn eure „Zielgruppe“ – bei diesem zynischen Wort der Werber habe ich geradezu ein Fadenkreuz vor Augen – wirklich aus Menschen besteht, die nicht über genügend entwickelte Intelligenz verfügen, einen Adblocker für ihren Browser zu verwenden oder die kein hinreichendes Selbstwertgefühl haben, sodass sie ein derartiges Zerren an ihrer Aufmerksamkeit schafdumm über sich ergehen lassen… ja denn, und nur denn habt ihr genau die richtige Form der „Ansprache“ gewählt. Interessanterweise deckt sich das auch recht gut mit dem Eindruck, den etliche Fahrer eurer Ersatzpimm Produkte – Achtung, subjektive Aussage! – bei mir erwecken.

Sollte es aber so sein, ihr dort drüben im Parallelinternet bei SZ und BMW, dass ihr eigentlich ganz andere Leute erreichen wollt, denn kann ich euch nur empfehlen, bei der Konzeption der Werbung auch diese zu achtzig Prozent aus Wasser bestehende Füllmasse im Schädel zu involvieren.

Nur, um es mal angemerkt zu haben…

Boah, wie widerwärtig das Internet ohne Adblocker sein kann, hatte ich schon ganz vergessen. Den Firefox mit Adblock Plus, ergänzt um NoScript kann ich jeden nur empfehlen, der nicht gerade begeistert von Tracking und dem harten Ringen der Werber um die Aufmerksamkeit von Internetnutzern ist.

Ads auf Websites: Unerwünschte Nebenwirkungen

Dienstag, 14. Dezember 2010

Die zu Google gehörende Werbplattform DoubleClick und Microsofts Werbeplattform rad.msn.com haben vergangene Woche für kurze Zeit Malware an andere Seiten in Werbebannern ausgeliefert […]

Wer wissen möchte, was es – neben der Belästigung der eigenen Leser – für unerwünschte Nebenwirkungen geben kann, wenn man einem externen Dienstleister – und sei es ein renommierter wie Google oder Microsoft – für eine Handvoll Klickergroschen das Recht gibt, die eigene Website mit Ads zuzukleistern, der sollte unbedingt bei heise online weiterlesen.

Mehr zum Thema UFOs, Aliens, Weltuntergang…

Dienstag, 9. November 2010

Manchmal sorgt die mechanisch ins Internet gepflasterte Werbung ja für heitere Momente. Da jede denkbare und undenkbare Fläche zur Klickerpfenniggenerierung mit Reklame zugekleistert wird, kommt es immer wieder einmal zu sehr unpassenden Kontexten. Ob der folgende Dienstleister, dessen Werbung hier auf einer trashsite am Rande der geistigen Umnachtung prangt, wohl wirklich in einem Zusammenhang mit „mehr zum Thema UFOs und Aliens, unerklärte Geheimnisse und Szenarien für den Tag des jüngsten Gerichtes“ aufscheinen wollte?

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Mir würde das ja nicht die richtigen Assoziationen für eine Sekretärin vermitteln. Und wenn doch, denn nur in einem sehr skurillen Sinn. 😀

Ach, wo ich schon bei unpassenden Ads bin: Man sollte doch in jeder Situation gut krankenversichert sein:mrgreen: