So nannte sich der Idiot mit schlechtem, fehlerhaftem Spamskript und seiner IP-Adresse aus der immer noch gequälten Ukraine, der heute vormittag umd 9:55 Uhr den folgenden Kommentar hier auf Unser täglich Spam hinterlegen wollte, aber aus ganz vielen Gründen am Spamfilter gescheitert ist:
Fine crypto news in troubled times. Great crypto prices near you!
[url=https://is.gd/QY64Hf][b][u]Best crypto to buy now![/b][/u][/url]
Au mann, es ist doch gar nicht so schwierig, in einem Skript herauszubekommen, womit dieses kleine Blögchen hier betrieben wird, denn ich verberge es ja gar nicht¹.
$ curl -s https://spam.tamagothi.de/ | grep -i meta | grep -i generator <meta name="generator" content="WordPress 6.3.2" /> $ _
Und dass WordPress keinen BBCode zur Auszeichnung verwendet, sollte sich inzwischen mal herumgesprochen haben. Bei mir landet jeder Kommentar, der BBCode verwendet, ohne weitere Nachfrage im Müll und wird bestenfalls für mich sichtbar, wenn ich mal einen Blick in die ausgefilterte Spam werfe, um eventuell eine falsche Erkennung freizuschalten. Ich gehe davon aus, dass jeder anständige Spamfilter das so macht. BBCode in Kommentaren ist immer Spam. Ohne eine einzige Ausnahme. Menschen tippen keinen BBCode in Blogkommentaren. Es hat niemals einen Versuch gegeben, diese aus der Webforenwelt stammende, wie ein schlecht nachgeäfftes HTML anmutende Auszeichnung in WordPress zu übernehmen. So lange ich WordPress kenne, hat man einfach direkt HTML verwendet², einen bestehenden Standard, der genau so leicht zu erlernen ist und genau die gleichen Nachteile und Nachteile hat wie BBCode. Der einzige ernsthaft vorangetriebene Versuch, eine spezielle Auszeichnungssprache in WordPress zu integrieren, verwendet Markdown, was eine für „normale Menschen“ viel bessere Wahl ist. Man lernt es sehr schnell und kann es selbst dann noch ganz gut lesen, wenn man es gar nicht gelernt und auch noch nie das Wort „Markdown“ gehört hat. 😉️
Der Autor dieses Kommentares scheint jedenfalls auch Probleme mit BBCode zu haben, denn er schließt seine Auszeichnungen in der falschen Reihenfolge. Mit Markdown wäre das nicht passiert. (Mit HTML passiert es hingegen genau so leicht.) Na ja, hauptsache mit Kryptogeld kennt er sich aus. Und typische BBCode-Parser kommen doch mit solchen Fehlern klar… 😁️
Da fragt sich ja nur noch, was jetzt das beste Krypto zum Kaufen ist:
$ location-cascade https://is.gd/QY64Hf 1 https://bigepygezyke.top/go/5423v2/74z2 2 https://dyzizuhoduni.top/go/5423v2/74z2 3 https://dashboard.vodufyzonu.top/ $ surbl dashboard.vodufyzonu.top dashboard.vodufyzonu.top okay $ lynx -dump https://dashboard.vodufyzonu.top/ [vsploknoformchek.gif] Wait, we‘re looking for a Bitcoin transfer… $ curl https://dashboard.vodufyzonu.top/ $ _
Aha, der ziemlich indirekt, mit zwei Weiterleitungen über lustige Domains gesetzte Link gibt nicht für jeden dahergelaufenen Browser eine Website aus, sondern nur für fette, aufgeblasene Browser, die auch anfällig für allerlei Trickserei, Überwachungen und kriminelle Versuche sind. Da darf man sich nicht wundern, wenn man nach dem Klick im Hintergrund eine „kostenlose Sicherheitsprüfung“ seines Browsers und Betrübssystemes durch Kriminelle bekommt – nebst einem bunten Päckchen frischer, aufregender Schadsoftware, wenn sich dabei auch eine ausbeutbare Lücke findet³. Deshalb klickt man ja auch nicht in Spam. Nirgends. Niemals. 🖱️🚫️
Ich schaue es mir mal in einer virtuellen Maschine mit dem Firefox an, um ein paar Screenshots zu machen. Wenig überraschend handelt es sich mindestens um einen Betrugsversuch. Aber erstmal bin ich eine neue Bitcoinüberweisung. 🤣️

Vielleicht sollte diese Betrügerbande mal einen Englischexperten einstellen. Dann beömmelt man sich auch nicht mehr so leicht, wenn man sich den Betrugsversuch anschaut. 😄️
Wer von plumper, dummer Geldgeilheit getrieben auf „Get BTC Now“ klickt – die 0,74835 Bitcoin haben ja zurzeit einen Marktwert von rd. 19.000 Euro, womit man auch schon mal ein bisschen durchkaufen könnte – lernt das wohl „beste“ und „sicherste“ Loginverfahren aller Zeiten kennen. 🔐️

Man kann einen beliebigen Namen angeben, um sich einzuloggen. Habe ich „beliebiger Name“ gesagt? Natürlich nicht, denn wenn der Name ein paar Sonderzeichen enthält…

…funktioniert es nicht. Unicode gibt es ja erst seit den frühen Neunziger Jahren, das kann also noch nicht jeder implementiert haben. Den Namen habe ich natürlich mit dem Fake Name Generator erzeugt. Und nachdem ich das „Ø“ durch ein „O“ ersetzt habe, befinde ich mich nach bloßer Eingabe eines Namens angeblich in einem persönlichen Account eines Nutzers, der ein bisschen Pinkepinke in Bitcoin hat, die ich mir einfach so mitnehmen kann:

Fürwahr, ein gleichermaßen zukunftsweisendes wie hochsicheres Sicherheitsverfahren, das höchsten Ansprüchen an die Sicherheit genügt und in dieser Form doch mal von allen Banken übernommen werden sollte! Einfach den Namen angeben und abheben. 😎️
Danach muss ich nur noch…

…vorsichtig eine Mailadresse und eine Wallet-ID angeben, und schon soll das schöne Geld angeblich meines sein. 💶️

Man muss nicht besonders dumm sein, um darauf reinzufallen, aber es ist schon sehr hilfreich. 🤭️
Wie es nicht anders zu erwarten war, bietet der Dienstleister auf einer in Kommentarspams verlinkten und ohne jedes Impressum daherkommenden Website für das Bewegen von Kryptogeld seine Dienste nicht kostenlos an, sondern…

…stellt mir dafür abzockerische 76 Dollar in Rechnung. Die ich im Voraus bezahlen muss. Nein, nicht mit einer Banküberweisung, sondern…

…in wunderbar anonymisierenden Bitcoin⁴, für die mir auch allerhand Kaufmöglichkeit angeboten wird. Allerdings könnte ich die Bitcoin nach dem Bezahlen nicht mehr zurückholen. Das Geld, das man hier ausgibt, ist natürlich weg. Es sind ja Spammer und Betrüger, denen man das Geld gibt. 💸️
Aber ich hoffe mal, dass kein Mensch auf dieser Welt so dumm ist, dass er irgendwelchen Leuten sein Geld gibt, nachdem er in so einen völlig klaren Spamkommentar auf irgendeiner Website, einer S/M-App oder einem Webforum geklickt hat. Oder? ODER? 🙀️
Hmmm! Würden solche Betrugsnummern wohl laufen, wenn wirklich niemand so dumm wäre? 😕️
¹Normalerweise mache ich so etwas mit einem fertigen Skript, aber ich wollte zeigen, wie einfach das geht. Und ja, man kann diese einfach zu lesende Angabe mit einem Plugin für WordPress verbergen, um sich ein bisschen sicherer zu fühlen. Security by obscurity hat noch nie gut gewirkt. Statt Schlangenöl-Plugins zu verbauen, sollte besser auf klug gesetzte Dateirechte, starke Passwörter und eine WordPress-Installation ohne unnütze Komplexität (und damit auch: ohne Plugins, die keinen direkten Nutzen haben) geachtet werden. Wer ein WordPress zu einem ganzen Webshop aufplustert und mit allerlei SEO-Plugins in Google hochspammt, darf sich nicht wundern, wenn destruktive und kriminelle Zeitgenossen diese Einladung annehmen. Das Verbergen des verwendeten Softwareversionsstandes wird dagegen nicht mehr helfen, sondern auf der „anderen Seite“ nur Heiterkeit auslösen. Komplexität ist das Gegenteil von Sicherheit und Performance.
²Ja, das ist gefährlich, denn es ermöglicht bei naiver Implementation Kommentatoren die Einbettung beliebigen HTML-Codes (bis hin zu im Browser ausgeführten Code in JavaScript) in eine Website anderer Leute, und deshalb muss dieses HTML natürlich auch ein bisschen geparst werden, damit es gefiltert werden kann. Man kann hier in Kommentaren nur eine eng begrenzte, sinnvolle Untermenge der möglichen HTML-Auszeichnungen verwenden. Und ja, im Zusammenhang damit gab es in der Vergangenheit auch ein paar fiese Fehler und mittelschwere Sicherheitsprobleme, die aber jetzt hoffentlich alle durch sind. Es ist also nicht so, dass man damit weniger Arbeit hat. HTML ist einfach ein bereits bestehender Standard, dessen Grundlagen leicht zu erlernen und anzuwenden sind. Ich schreibe dieses Posting hier in meinem Editor direkt in HTML.
³Aktueller Code, mit dem man so etwas automatisiert machen kann, ist fertig und kann von jedem Interessierten für eine Handvoll Bitcoin im Darknet gekauft und anschließend benutzt werden. Zusammen mit der Schadsoftware und einer Erfolgsbeteiligung, wenn er jemanden einen Erpressungstrojaner reindrückt. Man muss dafür nicht viel können, man muss einfach nur asozial genug sein und die kriminelle Energie haben. Der beste Schutz davor sind nicht etwa Antivirusschlangenöle, sondern ein aktueller Softwarestand für Browser, Anwendungen und Betriebssystem; eine Haltung, die E-Mail nur mit der Kneifzange anfasst; sowie ein Werbeblocker und ein Javascriptblocker für den Browser.
⁴Ich weiß natürlich, dass Bitcoin eher pseudonymisierend als anonymisierend ist. Solche Betrüger nutzen zusätzlich die Angebote spezialisierter Dienstleister, um den Geldtransfer sehr viel schwieriger nachvollziehbar zu machen. Die Kriminalpolizei ist nun einmal nicht untätig, und diese Handschellen sind immer sehr lästig.
Bei den Vorschussbetrügern gibt es immer die obskursten Verfahren, Geld durch die Welt zu bewegen. Was alle diese Verfahren gemeinsam haben: Der angebliche Empfänger des Geldes muss eine finanzielle Vorleistung nach der anderen bezahlen. Nie können diese ganzen angeblichen Kosten einfach von dem Geld bezahlt werden, das da angeblich schon rumliegt und dem Empfänger angeblich zusteht. Und teuer ist es. Unfassbar teuer! Da werden Treuhänder, Anwälte, Sicherheitsfirmen, Behörden, Beamte, Banken, Notare benötigt, deren Kosten immer der angebliche Geldempfänger im Voraus zahlen soll, während ansonsten jeder Mensch und jedes Unternehmen auf dieser Welt ganz einfach und preiswert eine Überweisung macht oder – falls das mal nicht ganz so einfach möglich ist – einen Scheck ausfüllt und als versicherte Post versendet. Das ist übrigens nicht nur billiger, sondern auch einfacher und schneller. Und sicherer. Deshalb macht man das ja auch so. Es gibt nun einmal schönere und erfreulichere Verwendungen für Geld als sinnlose Kosten zu verursachen. 💸️
Bitte einmal vor den Trickbetrügern datennackig machen und ihnen mitteilen, wie man überhaupt heißt! Das wissen die nämlich gar nicht. Deshalb ist diese Spam auch völlig unpersönlich formuliert und geht an Herrn Achtung Begünstigter. Die versenden da beim IWF nämlich immer ihre Millionen an irgendwelche Mailadressen. Und auch nicht skeptisch werden, wenn die Angabe einer Telefonnummer und des Berufes für den angeblichen „Internationalen Währungsfonds“ wichtiger ist als die Angabe einer Bankverbindung. Mit dem Beruf schätzen die Betrüger ab, wie viel Geld sie wohl aus einem rausleiern können und wie viel Mühe sich dafür wohl lohnt, und die Telefonnummer brauchen sie, um ihren Opfern so lange das Gehirnchen weichzuquasseln, bis sie es auslöffeln können. Das können die auch wirklich gut. Das machen die immer mit zwanzig bis dreißig Leuten gleichzeitig. Die einen fertigen sie schnell ab und knöpfen ihnen ein paar hundert Dollar ab, bevor der Kontakt plötzlich abbricht; den anderen quatschen sie in längerer „Behandlung“ bis zu sechsstellige Beträge aus der Tasche. Ja, wirklich! Sechsstellige Beträge! Während das Opfer immer die anderthalb Millionen vor Augen hat:
So schade, Renate, dass du gestern beim Wodkakauf im Aldi vergessen hast, dir auch ein bisschen Mailpapier mitzubringen und deshalb in deiner Spam keinen Platz mehr für das hast, was du mir eigentlich sagen willst und stattdessen von einem neuen Sinn für meinen Alltag faselst. Oder liegt es etwa daran, dass du mit deinen heiteren Geschichten von im Sterben liegenden Frauen, die irgendwelchen „Guten Abends“ mal eben so Millionenbeträge schenken wollen, weil sie so eine schöne Mailadresse haben, wisstschon, aus rein wohltätigen und humanitären Gründen, durch keinen Spamfilter dieser Welt mehr hindurchkommen, du aber trotzdem darauf angewiesen bist, dass deine Spam bei ein paar Leuten ankommt, weil du nun einmal vom Trickbetrug lebst? Und weil du nur dann weiterhin vom Betrug leben kannst und nicht so lästig zu arbeiten anfangen musst, wenn deine Spam bei genügend dummen und naiven Menschen ankommt, die du dann zusammen mit deiner Bande systematisch ausnehmen kannst? Und dass du dich deshalb in deiner ersten Spam zur Einleitung des Vorschussbetrugs so kryptisch und dadaistisch wertvoll ausdrückst? 🤔️
Wenigstens kennt der Spammer einen Namen für sich selbst. Und Geld liegt herum, ganz viel Geld. Es liegt nur für mich herum, niemand anders kann da dran. Es wurde mir nämlich gespendet. Warum? Weil ich „Hallo“ heiße und so eine schöne Mailadresse habe. Eine Mailadresse mit „Gammelfleisch“ im Namensteil. Wenn mir diese alles erklärende Erklärung noch nicht reicht oder ich den Zaster haben will, um endlich mal wieder so richtig durchzukaufen, kann ich einfach mal zurückschreiben, damit Viktoria mir noch mehr lustige Sach- und Lachgeschichten vom Gelde erzählt, das aus mir völlig unbekannten Gründen wundersamerweise nur für mich herumliegen soll. So richtig wahre und interessante Geschichten, aber wirklich ehrlich, aufrichtig und wahr. Aber ich darf nicht an die Absenderadresse der Mail antworten. Die ist nämlich gefälscht. Das mit dem Geld stimmt aber. 🤦♂️️
…erzählst du nicht noch mehr lustige Geschichten aus der Klapsmühle in dieser ersten Spam, aber wer dir antwortet und dir damit belegt, dass er ein bisschen dumm und leichtgläubig ist, bekommt sicherlich die fantastischsten Erzählungen aufgetischt. Und für alle deine lustigen Geschichten muss ein bisschen Geld bewegt werden. Gar nicht mal viel. Nur so ein paar Milliönchen. Und dein „Partner“, dieser „Hallo Herr oder Frau“, kriegt allein dafür schon ganz viel Geld ab. Er muss dir nur abkaufen, dass…