Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


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OFFIZIELLE GEWINNBENACHRITIGUNG

Freitag, 3. März 2017

Heute mittag bei Familie Spammer…

Helga Spammer: „Schatz, komm doch endlich mal zum Essen. Sonst trinke ich die drei Flaschen Wodka ganz alleine aus.“

Horst Spammer (schreit vom Nebenraum): „Nerv nicht, Helga! Ich muss erstmal meinen Text für die Idioten schreiben, sonst gibts bald keinen Wodka mehr. Und dann müssen wir wieder Brennspiritus und Lack saufen.“

Helga: „Schatz, da musst du doch nicht nachdenken. Nimm einfach den Text aus einer anderen Spam.“

Horst (schreit vom Nebenraum): „Oh, ich habe heute ja selbst eine Spam gekriegt. Genau das Richtige! Irgendwas mit Lotterie. Wenn ich doch nur Deutsch könnte.“

Helga: „Sag ich doch. Den Trick mit dem Clipboard aus der letzten Computerbild hast du dir ja hoffentlich gemerkt. Dann gehts jetzt ja schnell.“

Horst (schreit vom Nebenraum): „Klar, habe ich schon gemacht. Sieht zwar irgendwie scheiße aus, aber die Idioten sind eh keine Mühe wert. Moment, ich muss noch schnell die frische Wegwerfadresse bei europe (punkt) com eintragen. Und die Faxnummer.“

Helga: „Warum bist du noch nicht fertig? Was machst du da?“

Horst (schreit vom Nebenraum): „Diese Sprache von den Kartoffeln hirnt immer so. Was meinen die mit ‚Kontakt E-Mail-Adresse‘? Können die nicht einfach Adresse schreiben? Ach, ich setze mal eine Anschrift aus Madrid dahinter. Ist noch Wodka da?“

Helga: „Die eine Flasche habe ich schon ausgesoffen.“

Horst (schreit vom Nebenraum): „Gut, ich sende jetzt ab.“

Helga Spammer: „Prost!“

Die EuroMillions LOTTERYPROMOTION MADRID OFFICE OFFIZIELLE MITTEILUNG VON SITZ DES PRASIDENTEN Die EuroMillions LOTTERY PROMOTION-GEWINNZUTEILUNG REFERENZ NUMMER:[BD-077182-ESP] Batch Number:EU (9717/DC/91/2016)                    OFFIZIELLE GEWINNBENACHRITIGUNG Es freut uns, Ihnen mitteilen zu koennen, dass Ihre Email erschien auf der  offiziellen Gewinnerliste,  die bei EuroMillions LOTTERY PROMOTION  am 25/02/2017 gezogen wurde,  die mit-organisiert wird von der World Tourism Organization/Spanish Ministerio de Tourismo. Die offizielle Liste der Gewinner erschien am 03/03/ 2017 bei EuroMillions LOTTERY PROMOTION  Sie sind damit Gewinner von: €935, 470.00 (NEUN HUNDERT FUENF UND DREISSIG TAUSEND  VIER HUNDERT UND SIEBZIG EURO.) Die Summe ergibt sich aus einer Gewinnausschuettung von. FUENFZIG TAUSEND, SE€25,257,690,00 (FUENF UND ZWANZIG MILLIONEN, ZWEI HUNDERT SIEBEN UND CHS HUNDERT UND NEUNZIG EURO) Die Summe wurde geteilt durch 27 Gewinner aus der gleichen Kategorie. HERZLICHEN GLUCKWUNSCH!!! Der Gewinn ist bei einer Sicherheitsfirma hinterlegt und in ihrem Namen versichert. Um keine Komplikationen bei der Abwicklung der Auszahlung zu verursachen, bitten wir Sie diese offizielle Mitteilung diskret zu behandeln. Dies ist Teil  unseres Sicherheitsprotokolls und garantiert Ihnen einen reibunglosen Ablauf. Alle Gewinner werden per Computer aus 45.000.00 Namen und e-mails aus ganz  Europa, Asien,Australien und Amerika als  Teil unseres InternationalenPromotionsprogramms ausgewaehlt, welches wir einmal im Jahr veranstalten.   E-mail: allianz.office@europe.com Order allianz.gruppossegurosfirma@europe.com  Kontakt Tel. Nummer: 0034-603 176 739 Kontakt Fax-Nummer: 0034 910 612 283 Kontakt E-Mail-Adresse:Avda La union 1-2 , 28080-Madrid Spanien.   Bitte denken sie daran, dass jeder Gewinnanspruch bis zum 04-04-2017 angemeldet sein muss. Jeder nicht angemeldete Gewinnanspruch verfaellt und geht zurueck an  die Meldestellte des MINISTERIO DE LA ECONOMIA Y HACIENDA.  Bitte denken sie auch daran,  dass 5% Ihres Gewinnes an die Sicherheitsfirma ALLIANZ GRUPOS Segurosfirma S.A geht. Diese 5% sind erst nach Erhalt des Gewinns faellig, da der Gewinn in Ihrem Namen versichert ist.   BITTE FUELLEN SIE DAS UNTEN STEHENDE FORMULAR MIT IHREN EINZELHEITEN AUS UND SENDEN SIE ES AN  DIESE ,EMAIL: allianz.office@europe.com, ODER FAX: 0034 910 612 283                      VORNAME:_______________________________________ NAME:___________________________________________ TELEFON:________________________________________ ANSCHRIFT:______________________________________ EMAIL:__________________________________________ FAX:____________________________________________ GEB.DATUM:_______________________________________ UNTERSCHRIFT:____________________________________ Die oben genannten Anforderungen sind erforderlich. Gluckwunsche noch einmal. Herzlichs Mit freundlichen Grüßen   Ana Maria Gutierrez HEAD, ONLINE LOTTERY DEPARTMENT Der Euro Millions LOTTERY PROMOTION   Alle Marken und eingetragenen Marken sind Eigentum ihrer jeweiligen Inhaber. Copyright ©2015-2016. Alle Rechte vorbehalten.   Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft.  www.avast.com

Daten bestätigen – Überprüfung

Donnerstag, 2. März 2017

PayPal
Regelmäßige Überprüfung

Ja, stimmt! So etwas kommt regelmäßig. Alle paar Tage überprüfen die Spammer, ob inzwischen wieder ein paar neue Leute auf das alte Phishing reinfallen. Die Spam kostet ja auch nichts.

Guten Abend,

Natürlich weiß der Absender – im Gegensatz zum richtigen PayPal – nicht, wie der Empfänger heißt¹. Aber immerhin weiß er ungefähr, welche Tageszeit ist.

zu Ihrer Sicherheit führen wir regelmäßig eine Verifizierung ihrer Daten durch.

Das ist ja nett. Und was habe ich damit zu tun?

So können wir feststellen, dass Sie auch wirklich der Kontoinhaber sind und kein Unberechtigter Ihre Bankdaten benutzt.

Ich sage ja: Das ist nett. Aber wie wollen die jetzt feststellen, dass wirklich ich es bin und nicht Hänschen Unberechtigt aus der Spammer-Krabbelgruppe nach dem Grundkurs „Phishing auf dem Pisspott“? Und warum drohen die mir in diesem Zusammenhang subtil an…

Bis zur Bestätigung besteht ein Sende- und Abbuchungslimit.

…dass ich nicht mehr an mein Geld komme, bis ich endlich aktiv werde, statt mich ganz normal wegen eines regelmäßigen Prüfungskrams anzusprechen?

Nun, die Antwort ist wie immer verblüffend einfach:

  1. Das ist nicht PayPal.
  2. PayPal versendet solche Mails nicht. Das ist eine Spam.
  3. Alles, was in dieser Spam steht, ist Bullshit, der nur geschrieben wurde, um die Empfänger zu überrumpeln, damit diese den Absendern ihre Zugangsdaten geben.

Aber sonst wäre die Spam ja auch nicht hier gelandet. 😉

So bestätigen Sie Ihre Daten in nur wenigen Minuten:

Wer also wieder an sein Geld kommen will, sollte folgende Dinge tun, die nicht einmal besonders viel Zeit kosten:

1
Loggen Sie sich auf paypal.de in Ihr [sic!] Account ein.

In die Spam klicken. Das ist eine HTML-formatierte Spam. Der Text paypal.de ist nicht mit der Domain paypal (punkt) de verlinkt, sondern mit einer Subdomain der Domain tcl (punkt) at. Diese hat nichts mit PayPal zu tun und steht unter der Kontrolle irgendwelcher anderer Gestalten.

Übrigens: Wer sich angewöhnt, niemals in eine E-Mail zu klicken, sondern Websites immer über ein Lesezeichen in seinem Webbrowser aufzurufen, kann auf kein noch so gut gemachtes Phishing reinfallen (und es gibt besseres Phishing als dieses Beispiel). Denn natürlich würde nach einem ganz normalen Login beim richtigen PayPal schnell klar, dass alles wie gewohnt funktioniert, kein Hinweis angezeigt wird und der ganze Unsinn aus der Spam gegenstandslos ist.

Das Beste an dieser sehr einfachen Vorsichtsmaßnahme unter Verwendung des Gehirnes: Sie kostet kein Geld, braucht keine Signaturupdates, legt niemals den Rechner lahm und wirkt völlig zuverlässig gegen Phishing.

2
Sie werden automatisch weitergeleitet.

In der Tat:

$ lynx -mime_header http://s.tcl.at/K | grep '^Location'
Location: http://paypa.l-de-signin-lang-ger.info
$ _

Es geht in eine Subdomain der ausgesprochen unhandlich benannten Domain l (strich) de (strich) signin (strich) lang (strich) ger (punkt) info, bei der man nur durch Hinschauen bemerkt, dass sie mit der Absicht des Phishings eingerichtet wurde. Dies geschah übrigens erst vorgestern…

$ whois l-de-signin-lang-ger.info | grep '^Creation'
Creation Date: 2017-02-28T18:26:23Z
$ whois l-de-signin-lang-ger.info | grep '^Registrant' | sed 5q
Registrant Name: WhoisGuard Protected
Registrant Organization: WhoisGuard, Inc.
Registrant Street: P.O. Box 0823-03411
Registrant City: Panama
Registrant State/Province: Panama
$ _

…und wie gewohnt vollständig anonym unter Benutzung eines Dienstleisters aus dem schönen, sonnigen Panama. Diese Entscheidung der Spammer wurde dadurch motiviert, dass Handschellen immer so eine lästige Einschränkung der Bewegungsfreiheit sind.

3
Folgen Sie den Anweisungen.

Zur Legitimierung

Nun, wer das tut, dort seinen PayPal-Login benutzt und anschließend lauter Daten noch einmal eingibt, die PayPal schon längst kennt, gibt Kriminellen einen Zugriff auf sein PayPal-Konto und hat den Schaden.

Zugangsdatum: 21:49:20 01.03.2017

Eine völlig überflüssige Angabe, denn Datum und Uhrzeit stehen bereits im Mailheader.

Sicherheitshinweis: Sie erkennen Spoof oder Phishing-E-Mails oftmals schon in der Anrede.

Vor allem erkennt man Phishing-Mails daran, dass irgendwelche beim Absender schon längst bekannte Daten „verifiziert“ werden sollen, indem in die E-Mail geklickt wird. Deshalb kann man sich auch so einfach davor schützen, indem man sich angewöhnt, niemals in eine derartige Mail zu klicken. (Und ja, die können auch viel besser gemacht sein als dieses Beispiel.)

Diese Benachrichtigung wurde an xxx@example.com² gesendet, weil Sie in Ihren E-Mail-Einstellungen unter „Benachrichtigung“ den Erhalt aktiviert haben. Bearbeitungsnummer: PP-759xxxx

Diese E-Mail ging an die Mailadresse, die im Header als Empfänger eingetragen wurde, was nicht gerade eine Überraschung, sondern der Normalfall ist. Warum man das noch einmal erwähnen muss? Na, das macht den Text größer, sieht schön technisch aus und soll Dumme beeindrucken.

¹Das ist kein sicheres Merkmal mehr, denn den Spammern sind zu vielen Mailadressen die Namen bekannt.

²Mailadresse hier geändert.

Dieses Prachtexemplar der gegenwärtigen Phishing-Streumunition wurde mir von meinem Leser S.S. zugesteckt.

gammelfleisch@tamagothi.de, Finden Sie heraus, wie man Geld verdienen

Donnerstag, 2. März 2017

Mit binären Optionen?

Wenn Sie dieses Bild nicht sehen, klicken Sie hier

Mit einem Klick in eine Spam?

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Freitag, 13. Januar 2017

Spammer's Hall of Shame: Auto Money Maker

In die „Hall of Shame“ kommen nur die ganz Harten. Die, bei denen sich der mutige Einsatz von Technik und das Streben nach gestalterischer Exzellenz mit gnadenloser Blödheit paart. Die, bei denen die Worte erst einmal Luft holen müssen, ehe sie das Gesehene beschreiben können. Wenn du hier landen willst, Spammer, denn musst du dir schon Mühe bei deiner Müllproduktion geben…

Heute kommt mal wieder etwas Geld aus der Steckdose. Ein freundlicher Mitmensch, der leider kein anderes Mittel als illegale und asoziale Spam kennt, um Menschen für Geld zu interessieren, hat es mir einem HTML-formatierten E-Müll mitgeteilt. Dieser E-Müll sieht übrigens, wenn man die eingebetteten Grafiken lädt (und damit dem Spammer bestätigt, dass die Spam angekommen ist und gelesen wird), so aus:

Screenshot der Spam -- der Text kommt gleich noch in allen ermüdenden Einzelheiten.

Damit man diese Pracht auch richtig genieße, gibt es nicht nur den Link mit dem spamdeutschen Linktext „Bildinformationen anzeigen unterhalb“, der auf eine Website mit gleicher Gestaltung führt, nein, jedes eingebettete Bild hat den auffordernden ALT-Text „Anzeigen von Bildern, bitte“. Es wäre ja zu schade, wenn man dieses Kleisterwerk übersähe.

Das Bild mit der bemerkenswerten Kollektion von Sehenswürdigkeiten vorwiegend aus Europa und USA zum dümmlichen Text „Lassen Sie das Geld für Sie arbeiten“ ist der Link auf eine tolle Seite von Reichwerdexperten – und dass alle diese Bauten in dieser Collage zu einem achtlos hingeworfenen Haufen Tinnefs verkommen, unterstreicht den spammigen Charakter des Werkes eines aus verständlichen Gründen völlig unbekannten Künstlers.

Auf die verlinkte Seite komme ich noch. Aber vor dem Nachtisch kommt erstmal die Spam dran.

Bildinformationen anzeigen Unterhalb

Dass diese Leute mit ihren Reichwerdmethoden sich auch niemals einen Dolmetscher leisten können, der auch Deutsch kann…

Anzeigen von Bildern, bitte

Ach nö, danke!

Geld kann Ihnen großartige Möglichkeiten bieten!

Oh, das ist aber gut, dass mir das mal jemand sagt. Da kommt man ja gar nicht drauf, wenns einem keiner sagt. :mrgreen:

Wir haben festgestellt, dass Sie Ihre Version von AutoMoneyMachine noch immer nicht aktiviert haben.

Aber ich habe keine Version einer AutomatischenGeldmaschine. Wenn ich eine hätte, stünde ich jetzt in Hannover am Bahnhof und würde 200-Euro-Banknoten wie Flyer verteilen und mich darüber freuen, dass ein größerer Anteil der Menschen den Flyer aus Höflichkeit entgegennimmt, unbesehen zerknüllt und in den Müll oder gleich auf die Straße wirft.

Brauchen Sie kein Geld?

Wenn ich so recht drüber nachdenke: Nein, ich brauche kein Geld. Geld benötigt man nur als Mittel, um die Ungerechtigkeit in der Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums auf die Individuuen aufrechterhalten zu können – und um den modernen Nachfahren der Sklaven und Beraubten, den so genannten „Arbeitnehmern“, einen so genannten „Leistungsanreiz“ dafür zu geben, damit sie auch weiterhin einen riesigen Anteil ihrer Lebenszeit dafür verleben, dass sie die Besitzenden noch besitzender machen. Denn aus freien Stücken würde das wohl niemand tun. Eine utopische Gesellschaftsordnung, die ohne Geld (und ohne Sklaverei) auskäme, wäre für den größten Teil der lebenden Menschen viel hübscher als die gegenwärtige Dystopie der Geldherrschaft.

Aber nein, solche fröhlich-anarchistischen Gedanken will der Spammer ja nicht erwecken, sondern er will sich mit einem Minimum an Aufwand und einem Satz lustiger Lügen am Gelde anderer Leute bereichern, indem er Affiliate-Geld von halbseidenen Brokern dafür erhält, dass er ihnen neue Kunden zugetrieben hat. Für dieses Anliegen ist es nun einmal besser, wenn die Gier…

Vergessen Sie nicht, dass Geld bisher unbekannte Möglichkeiten bieten kann.

…jede höhere geistige Funktion wegfrisst.

Vergessen Sie die banalen Dinge wie ein neues Auto, Apartment oder Kleidung – das ist alles offensichtlich. Denken Sie an die wundervollen Möglichkeiten, die sich für Menschen mit Geld auftun!

Und darunter ist eine Kollage der Postkartenmotive dieser Welt, garniert mit Flugzeugen und Heißluftballonen, mit der Freiheitsstatue im Zentrum, die ihre Fackel emporreckt, ein trefflich Bild für den Hafen von New York, an dem so viele Seelenverkäufer anlegten, um eingefangene afrikanische Männer als Sklaven zu verkaufen. Zusammen mit dem Spruch „Lassen Sie das Geld für Sie arbeiten“. Als ob Geld arbeiten könnte! Menschen arbeiten. Und das oft in Elend, Entrechtung und Armut.

Warum da „Lassen Sie das Geld für Sie arbeiten“ steht und nicht „Ihr Geld“ – nun, dass man erstmal etwas blechen muss, bevor man windige Wettzettel der Marke „Binäre Option“ kauft, ist ein Gedanke, der nicht schon bei der Spam aufkommen soll. Dass diese Wettzettel sogar von Bankern ungewöhnlich offen als „exotisch“ bezeichnet werden, sollte auch nicht weiter zu denken geben. Solche Gedanken machen dem Spammer sein Affiliate-Geschäft kaputt.

Warum der Spammer nicht einfach mit seiner eigenen Methode reich wird und stattdessen lieber Affiliate-Judasgroschen für die Überrumpelung anderer Menschen mit lustigen Spams kassiert? Natürlich, weil seine in illegaler und asozialer Spam beworbene Methode nicht funktioniert. Sonst brauchte er ja auch nicht zu spammen.

Um die Welt reisen, die besten Museen besuchen, sich die Flora und Fauna verschiedener Kontinente anschauen, sogar zum Grunde des Atlantischen Ozeans tauchen.

Nun… jemand, der auf eine dermaßen plumpe Präsentation hereinfällt, wird für diese Verfeinerung seines Lebensstiles eher geringes Interesse aufbringen, denn zum Genuss dieser Aspekte unserer Zivilisation gehört eine gewisse Portion Intelligenz. Und damit fällt man nicht auf den Beschiss rein.

Ja, Sie können tun, was auch immer Sie wollen!

Wenn mann jetzt auch noch wollen könnte, was man will… 😀

Nur die Neider sagen, Geld ist das Böse. Neidische Menschen, die niemals solch eine einmalige Möglichkeit wie Sie haben werden! Verpassen Sie nicht Ihre Chance, Ihre persönliche “Geldmaschine” zu aktivieren!

Nur Leute, die auf Leute neidisch sind, die so wunderschöne Spam empfangen, halten vom Spammer versprochene Geldbündel irgendwie für übel. Neidische Menschen, die niemals so eine einmalige Möglichkeit haben werden, in eine Spam zu klicken und die einfach nicht daran glauben, dass das Geld aus der Steckdose kommt. Das sind alles Idioten. Und jetzt komm, klick schon, hol dir deine Geldmaschine und werde reich! Du brauchst auch nichts dafür zu können. Du brauchst nur zu glauben, was in einer illegalen und asozialen Spam steht.

Sie erhalten diese Email als M-Machine-Abonnent.

Wie, ich dachte, hier geht es um eine Geldmaschine. Jetzt gibt es auch eine M-Maschine. Wofür dieses „M“ wohl steht? Ist es Magie, ist es Mahnbescheid? Oder ist es schlicht „Maklergebühren“? Denn dem windigen Broker, von dem der Spammer seine Affiliate-Judasgroschen bekommt, ist es egal, wie die Geschäfte verlaufen – er kassiert an jeder der kleinen Transaktionen.

Sie können sich bei Wunsch jeden Moment abmelden.

Ja, du mich auch mal, Spammer!

Copyright © 2016 AMM. All rights reserved.

Spam mit proklamierten geistigen Eigentum wirkt gleich noch lächerlicher. Übrigens haben wir es inzwischen 2017.

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Nach so viel weitgehend fehlerfreiem Deutsch zum Abschluss ein Satz von einem Menschen, dem das Sprachgefühl viel zu hastig verabreicht wurde.

So, und jetzt nach Verspeisen der Hauptmahlzeit kommt es zum Nachtisch, nämlich zur verlinkten Website. Diese wird vollständig von Javascript gerendert, so dass Menschen mit einem halbwegs sicher konfigurierten Webbrowser nur eine weiße Seite sehen. Was jemand mit der Standardkonfiguration seines Browsers sieht, sieht so aus:

Screenshot der betrügerischen Website

Detail aus der betrügerischen Website: Im Logo ein Toaster, in dem Banknotenbündel mit 500-Euro-Banknoten steckenZunächst ist es mir ein Bedürfnis, den Designer dieser Seite zu loben. Er stand vor der undankbaren Aufgabe, eine schlichte Seite mit einem eingebetteten Video (bei Vimeo gehostet) und einer Dateneinsammelfunktion seriös aussehen lassen zu müssen. Im eingebetteten Video gibts nur effektreiche Typografie und die Stimme eines Lügners, der seinen Zuhörern den Verstand aus dem Kopf labert. Also hat der Designer ein Foto von einigen Millionen Euro in Bündeln von Banknoten zu fünfhundert Euro irgendwo „mitgenommen“ und zur Linken des Videos eingefügt, und weil rechts so viel Platz frei war, hat er dort ein goldenes €-Symbol mit einer angelehnten Leiter verbaut. Bei den Banknotenbündeln fällt beim Hinschauen auf, dass das gleiche Bündel immer wieder aus verschiedenen Postionen fotografiert wurde und zu diesem Werk zusammengesetzt wurde. Das ist eine treffliche Metapher für eine funktionierende Geldmachmaschine, einfach kopieren und einfügen. Schließlich stand er noch vor der Aufgabe, sich ein Logo für den dummen Beschiss einfallen zu lassen, und da hielt er einen Toaster, in dem man Geldscheinbündel einführt, für völlig angemessen. Nun, wenns zu lange drin bleibt, wird das Geld halt zu erfreulich wertloser Asche… :mrgreen:

Ach ja, und unten steht kontrastarm und klein im Augenpulver das Folgende, damit mans auch ja nicht lese:

JEGLICHE BEHAUPTUNGEN [sic!] SOWIE PRÄSENTIERTE BEISPIELE WERDEN ALS KORREKT ANGENOMMEN [sic!], SOLLTEN ABER NICHT ALS ENTSCHEIDUNGSGRUNDLAGE FÜR KÄUFE DIENEN [sic!]. JEGLICHE ERFAHRUNGSBERICHTE UND GENUTZT BEISPIELE [sic!] SIND HERAUSRAGEND, TREFFEN NICHT AUF DEN DURCHSCHNITTLICHEN KÄUFER ZU UND REPRÄSENTIEREN KEINE GARANTIE, DASS JEMAND SOLCHE ODER ÄHNLICHE ERGEBNISSE ERZIELEN KANN. DER ERFOLG JEDES NUTZERS IST ABHÄNGIG VON IHRER OR [sic!] SEINEM HINTERGRUND [sic!], WIDMUNG [sic!], MOTIVATION UND ZIELEN, SOWIE WEITEREN FAKTOREN, WELCHE NICHT IMMER OFFENSICHTLICH SIND [sic!] UND TEILWEISE AUßERHALB DES KONTROLLBEREICHS LIEGEN [sic!] […] IN MANCHEN FÄLLEN WURDEN DARSTELLER GENUTZT [sic!]

So so, jegliche Lüge wird als korrekt angenommen, garantiert wird gar nichts und normalerweise läuft es nicht so toll wie berichtet, aber man kann manchmal auch Glück haben. Alle Erfolgsgeschichten sind ausgedacht.

Wer sich auf so etwas verlässt, glaubt auch an todsichere Roulettesysteme. Ach, das mit dem Reichwerden beim Roulette ist ja genau der gleiche Affiliate-Spambetrug für halbseidene Online-Zockläden… na, sowas aber auch! 😀

Lassen Sie uns endlich Ihren Stress im Job vergessen machen…

Mittwoch, 4. Januar 2017

Aber ich habe gar keinen Stress im Job, ich habe immer nur Stress mit Spam. (Ein kleiner Glückwunsch übrigens an die paar Kommentarspammer, die es kürzlich sogar hinbekommen haben, dass ihre vergifteten Links hier ein paar Minuten als Kommentar sichtbar waren. Das war sicherlich nicht leicht. Aber wenn man mit Schrotmunition ins Dunkle schießt, dann ist eine Erfolgsquote von einem Promille schon ein Erfolg.)

Having trouble reading this email? View it in your browser.

Ist das HTML in meiner HTML-formatierten Spam so kacke, dass du es nicht lesen kannst? Dann musst du dir unbedingt das HTML meiner Website anschauen! Das ist bestimmt besser! :mrgreen:

Hallo,

Ein fröhliches Hallo an die Million Empfänger dieses Schrotts.

Heute möchte ich mit Ihnen über das potentielle Einkommen sprechen, welches Sie generieren können, wenn Sie die richtigen Internet-Marketing-Methoden, Tools und Ressourcen zur Verfügung haben.

Ich will sprechen. Mit dir. Egal, ob du das willst oder nicht. Deshalb mache ich dir eine illegale und asoziale Spam ins Postfach. Was ich dir erzählen will? Nein, nichts von Gott, sondern wie du zu Geld kommst. Ich habe eben die richtigen Werbemetoden, Werkzeuge und Rohstoffe zur Verfügung, nämlich illegale Spammails, ein Spamskript und ein Botnetz aus ganz vielen von Kriminellen übernommenen Computern. Damit will ich „potenzielles Einkommen“ generieren. Oder in Wirklichkeit: Richtiges Einkommen; ein Haufen Geld, der bei weitem nicht so stinkt wie meine Seele und bei meinen Mitmenschen viel beliebter ist als mein verrotteter Charakter. Deshalb spamme ich und erzähle dir etwas vom „potenziellen Einkommen“.

Übrigens: Wenn du so doof bist, dass du Lotto spielst, hast du jedes Mal (bis zur Ziehung) einen potenziellen Sechser. :mrgreen:

Als ich begonnen habe, mir online etwas aufzubauen, musste ich all die nötigen Kämpfe gewinnen, um meine ersten Dollars online zu verdienen. Es versuchte es immer wieder und nach einer Weile begann ich, mit ein paar einfachen Methoden, die ich auf Internet-Marketing-Websites und in Foren kennengelernt habe, ein paar Dollar pro Tag zu verdienen. Mein erstes Ziel war es, mindestens 50$/Tag zu verdienen und ich erreichte dieses schließlich innerhalb von ein paar Monaten.

Damit mein mittlerweile etwas altbackener Strunz wenigstens ein bisschen glaubwürdig klingt, schreibe ich die tolle Geschichte auf, wie ich zum Reichwerdexperten geworden bin, aber ich schreibe nichts Substanzielles hinein, sondern nur leere Phrasen. Dabei lege ich schon einmal den Köder aus, dass man ohne Aufwand fünfzig Dollar am Tag machen kann, aber…

Als ich mein Ziel erreicht hatte, versuchte ich, es zu skalieren, aber egal, wie sehr ich mich auch anstrengte, ich konnte nicht mehr als 60$/Tag verdienen. Ich erkannte schließlich, dass meine Grundkenntnisse nicht ausreichend waren, um damit zu beginnen online WIRKLICH Geld zu verdienen.

…das ist natürlich kein WIRKLICHES Geld. Und deshalb bin ich Spammer geworden, denn mit Betrug und Internetkriminalität kann man RICHTIG FETT ZASTER machen. Und deshalb…

Als ich das erst einmal eingesehen hatte, suchte ich nach einer Anleitung, die mir helfen konnte, mehr über das Online-Geldverdienen zu lernen. Nachdem ich ein paar Stunden auf verschiedenen Websites surfte, fand ich endlich eine, die genau das zu sein schien, was ich suchte.

…habe ich mich nicht mehr mit der halbseidenen Überrumpelung anderer Leute beschäftigt, die man im Wort vom „Marketing“ zusammenfasst, sondern habe richtig kriminelle Foren besucht, auf denen ich schließlich genau das gefunden habe, wonach ich immer gesucht habe: Die Möglichkeit, massenhaft Spam zu versenden und darüber Affiliate-Marketing für halbseidene Geschäftemacher zu betreiben.

Und deshalb möchte ich dir jetzt eine märchenhafte Geschichte erzählen, aufgeschrieben von mir selbst. Hoffentlich glauben wieder ein paar Millionen Empfänger daran, damit ich mir auch nächsten Monat wieder meine Bordellbesuche leisten kann.

Heute möchte ich eine ganz besondere Möglichkeit vorstellen, die Ihr Leben buchstäblich verändern kann. Es geht dabei nicht um den üblichen Quatsch, den Sie oft online finden können – nein diese hier hat tatsächlich einen Wert.

= => Sie nennt sich FinTech und Sie finden sie unter [sic!]

(Bester Linktext EVER! Aber immerhin „Click here“ vermieden…)

Glaub mir einfach, dass du an der Börse mit binären Optionen – das sind ganz windige Wettzettel auf beliebige Börsenereignisse, die selbst Banker als „exotisch“ bezeichnen – automatisch reich werden kannst, ohne von irgendwas eine Ahnung zu haben. Das Geld kommt aus der Steckdose. Die Website, auf der ich dir diese Lüge erzähle, steht seit ein paar Monaten unverändert unter diversen Domains im Web, weil sie ja ganz gut funktioniert und MIR jede Menge ZASTER einbringt.

Ob du dabei dein ganzes Geld verzockst oder wirklich manchmal ein bisschen Erfolg hast, ist mir dabei völlig egal. Ich lebe nicht von deinem Erfolg. Ich lebe davon, dass windige Broker mir Affiliate-Geld dafür geben, dass ich ihnen mit Lügen und irreführenden Versprechungen einen neuen Kunden zugetrieben habe, den sie dann abzocken können. Ich bin doch nicht blöd und versuche vom Wetten zu leben. Spam, Lüge, Beschiss und Betrug sind viel lukrativer.

Mit freundlichen Grüßen,
Peter

Freundlich wie eine Ohrfeige
Dein Binäre-Optionen-Reichwerdexperte

This message was intended for: ‚gammelfleisch@tamagothi.de‘

Diese Spam war wirklich für den Empfänger bestimmt, der als Empfänger im Mailheader eingetragen wurde.

Abmelden oder Update-Einstellungen | Um uns zu kontaktieren Sie bitte auf diese E-Mail antworten.

Wie jetzt, „Update-Einstellungen“? :mrgreen:

Um mich zu lecken du bitte Zunge zu meinem Anus führen!

Minikredite bis €600 Morgen Gelderhalt

Samstag, 31. Dezember 2016

So so, „Gelderhalt“… 😀

Screenshot der HTML-formatierten Spam -- Bildinformationen anzeigen Unterhalb -- Ihr Minikredit-Spezialist bis €600,-! -- Cashper - weil jeder mal knapp bei Kasse ist! -- Ooooh -- Minikredite bis €600 -- Morgen Gelderhalt -- Minikredit beantragen -- Cashper gehört zur Novum Bank Limited. | Die Novum Bank Limited ist befugt und reguliert als Kreditinstanz durch die Malta Financial Services Authority | Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen | AGB Kredit -- Um Unsusbcribe hier klicken

Die Spam ist rückdatiert und erst heute bei mir angekommen.

Das Wort „Gelderhalt“ klingt fast so seriös wie Finanzdienstleistungen aus Malta, wie „Bildinformationen anzeigen Unterhalb“ oder die im Screenshot nicht mehr sichtbare Sprachmeisterleistung „Um Unsubscribe hier klicken“. Aber hey, hauptsache aufwändige HTML-Formatierung und eines dieser typischen Reklamebilder mit Menschen, die auch dann noch ihren Klapprechner volllächeln können, wenn sie darüber nachdenken, von irgendwelchen windigen Spammern Darlehen zu nehmen. Zumindest, was diese Bildauswahl betrifft, hat diese Spam beinahe schon den ganz normalen, vollenthirnten Reklamestandard erreicht.

Was von diesem „Cashper“ zu halten ist, das ich mit meinen matten Augen immer wieder unwillkürlich als „Casper“ verlese, brauche ich im Lande des vollumfänglichen Rechtschutzes für beleidigte Leberwürste nicht mehr deutlich zu sagen – es reicht die Feststellung, dass sie selbst (oder die von ihnen dafür bezahlten Werber und/oder Affiliates) zu der Auffassung gekommen sind, das tolle Angebot nur mit illegaler und asozialer Spam loswerden zu können. Das ist eine durch Tun klar kommunizierte Selbsteinschätzung, bei der ich mich nicht zu widersprechen getraue. Wenn auf Seiten von „Cashper“ wirklich ein Interesse am Bekämpfen derartiger Rufschädigungen durch von „Cashper“ bezahlte Affiliates und/oder Werber besteht, steht diesem Laden natürlich der Rechtsweg sowie der halbwegs aufrichtig wirkende Entschuldigungsversuch bei sämtlichen von diesen Machenschaften betroffenen Menschen offen. Bis es dazu kommt, sollte „Cashper“ nicht anders betrachtet werden als jede 08/15-Betrugsnummer aus der täglichen Spam. Gesehen, gelacht, gelöscht.

Sollte auf Seiten „Cashpers“ Interesse an einer strafrechtlichen Verfolgung der Geschäftsschädigung durch von „Cashper“ bezahlte Werber und/oder Affiliates bestehen: Hier sind die nach einer langen und sehr wirren Umleitungskette¹ des Links aus der Spam an die URI gehängten Parameter der mir vorliegenden Spam einschließlich einer ID eines Affiliates:

?cid=212&utm_source=Belboon&utm_content=180x60D&utm_medium=referral&utm_campaign=092016D&affiliate_id=743&offer_id=95&trans_id=102bdaf68dd3de52060718e15d3675

Ich wünsche der Rechtsabteilung von „Cashper“ viel Erfolg bei der Behandlung dieser Angelegenheit und lege „Cashper“ dringend nahe, auf Formen des Marketings umzusteigen, die nicht so eine hohe Anziehungskraft für halbseidene bis offen kriminelle Zeitgenossen haben. So eine Reputation ist schon nicht ganz so unwichtig, wenn man Finanzdienstleister sein möchte… 😉

¹Unter anderem haben unterschiedliche User-agents unterschiedliche Weiterleitungen bekommen. Ich wäre angesichts dieser Vorgehensweise überhaupt nicht überrascht, wenn zusammen mit dem Affiliate-Abstauben auf bestimmten, verwundbaren Systemen auch ein bisschen Schadsoftware installiert wird. Das wäre doch das 1A-Selbstbedienungssystem für Spammer: Einen Erpressungstrojaner installieren, und gleichzeitig das Opfer zu einem Kleinkredit führen, damit es das Lösegeld auch zahlen kann und gleichzeitig für die Vermittlung dieses Darlehens noch Affiliate-Judasgroschen kassieren. Wer glaubt, dass ich da sehr zynische Gedanken hätte, der kennt den verbrecherischen Zynismus der Internetkriminellen noch nicht.

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Samstag, 10. Dezember 2016

Es gibt ja im Moment so viel Binäre-Optionen-Spam von irgendwelchen Affiliate-Gangstern, dass ich mich regelrecht über eine Casino-Spam von irgendwelchen Affiliate-Gangstern freue. Dieses Meisterwerk von wohlformatierter HTML-Spam, das größtmögliche Vermeidung von Könnerschaft mit einem zum Glück so nur selten gesehenen Geschmack, sprachlicher Dumpfmeisterleistung der absoluten Weltkellertopklasse und genretypisch dümmlicher Mitteilung verbindet, möge hier niemandem in seinen grandiosen Original-Layout vorenthalten werden:

CasinoMidas

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-<<Join Here&gt;>-

Die Links in der Spam sind über den Linkverkürzer bit (punkt) do unkenntlich gemacht…

$ lynx -mime_header http://bit.do/cUEJq | sed '/^\s*$/q'
HTTP/1.1 301 Moved Permanently
Date: Sat, 10 Dec 2016 19:02:18 GMT
Server: Apache/2.2.31 (Amazon)
Location: http://hyperurl.co/by6nrp
Content-Length: 305
Connection: close
Content-Type: text/html; charset=iso-8859-1

$ _

…nur, um zu einer weiteren Umleitung über hyperurl (punkt) co zu führen…

lynx -mime_header http://hyperurl.co/by6nrp | sed '/^\s*$/q'
HTTP/1.1 301 Moved Permanently
Cache-Control: no-cache, no-store, must-revalidate
Date: Sat, 10 Dec 2016 19:03:36 GMT
Expires: Thu, 01-Jan-1970 00:00:00 GMT
Location: http://record.affilistars.com/_ld0gk3N_CubUOsjNOfgKeWNd7ZgqdRLk/1/
Pragma: no-cache
Server: Jetty(6.1.26)
Set-Cookie: requester_id=807662066478460930;Path=/;Expires=Tue, 08-Dec-2026 19:03:36 GMT
Set-Cookie: last_click_by6nrp=1481396616928;Path=/;Expires=Mon, 12-Dec-2016 19:03:36 GMT
Connection: Close

$ _

…um dort zu einer weiteren Umleitung über affilistars (punkt) com zu führen…

$ lynx -mime_header http://record.affilistars.com/_ld0gk3N_CubUOsjNOfgKeWNd7ZgqdRLk/1/ | sed '/^\s*$/q'
HTTP/1.1 301 Moved Permanently
Date: Sat, 10 Dec 2016 19:04:36 GMT
Server: Apache
X-Powered-By: ZBan
Set-Cookie: ZBan=cNC2vDY-MDuqpd7qlXH3RGNd7ZgqdRLk; expires=Sun, 10-Dec-2017 19:04:37 GMT; path=/; domain=.affilistars.com
Cache-control: private, no-cache, must-revalidate
Expires: Mon, 26 Jul 1997 05:00:00 GMT
Location: http://www.casinomidas.com/shared/bounce.php?token=cNC2vDY-MDuqpd7qlXH3RGNd7ZgqdRLk&aff=12022&camp_id=1&media_id=0&rtg_aff=12022&payload=&dest=http://www.casinomidas.com/
ZBan-result: PASS
Content-Length: 0
Connection: close
Content-Type: text/html; charset=utf-8

$ _

…um dann nach einer weiteren, site-internen Umleitung (die eine Affiliate-ID in der Adressleiste des Browsers verbergen soll) endlich auf die Website des „Casinos“ zu führen:

Screenshot der mit illegaler E-Mail-Spam beworbenen, mutmaßlich betrügerischen, ein in der BRD illegales Glücksspiel anbietenden Website 'Midas Casino'.

Nichts verabscheuen Kriminelle so sehr wie einen direkten Link, der dazu führt, dass die Spamfilter lernen.

Als Titeltext für diese grandiose Website wurde übrigens „Online Casino Deutschland“ verwendet – was erstaunt, weil das Angebot ein in der Bundesrepublik Deutschland illegales und damit strafbares Glücksspiel ist. Auf so eine Kleinigkeit wie ein in der BRD für gewerbliche Websites vorgeschriebenes Impressum wurde natürlich verzichtet, es geht ja nur um Geld und um tolle Zusagen von Zuverlässigkeit. Nach einer kurzen Domainabfrage bei DeNIC und dem Lösen eines CAPTCHA zeigt sich zumindest, wer die Domain midascasino (punkt) de registriert hat. Auch, wenn ich diese Daten gemäß Nutzungsbedingungen der DeNIC nicht einfach veröffentlichen darf und deshalb jeden Interessierten dazu auffordern muss, diese Abfrage selbst zu machen, kann ich wohl verraten, dass der Domaininhaber angeblich aus Kanada kommt, während der technische Ansprechpartner und Zonenverwalter jetzt den australischen Sommer genießen kann, während ich im dunklen Land den Nieselregen ertragen muss.

Aber immerhin, die Website hat so etwas ähnliches wie ein Impressum, und diesen fad schmeckenden Impressumssurrogatextrakt, der auf die Angabe einer ladefähigen Anschrift bewusst verzichtet, möchte ich hier auch niemanden vorenthalten. 😉

Wer würde da noch an der Zusicherung eines Spammers zweifeln, dass das alles zu hundert vollen Prozent (und nicht nur zu achtzig) sicher ist? Vor allem, wenn man gleich zur Begrüßung 1.500 Euro in virtuellen Jetons geschenkt bekommt, nachdem man einen ordentlichen Batzen gültiges Zahlungsmittel der Europäischen Union gelatzt hat. Was so ein Geschenk übrigens vortrefflich belegt: Wie wenig diese virtuellen Jetons in Wirklichkeit wert sind. Man wird jedenfalls nicht einfach tausend Euro einzahlen können, und aus seinen zweitausend Euro Spielgeld dann wieder zweitausend Euro echtes Geld machen können, mit dem man Lakritz kaufen könnte. Man kann nur eine doppelt so große Zahl verzocken. In Spielen, die von ihrem Betreiber beliebig und für den Spieler unentdeckbar manipuliert werden könnten.

Aber wer so naiv ist, den Betreibern einer durch Spam beworbenen Website Geld zu geben, wird solche Gedanken leider gar nicht erst denken können… 🙁

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Dienstag, 29. November 2016

Hier mal wieder ein Reichwerdexperte, der sich gesagt hat, dass HTML-Mail etwas ganz tolles sei und ein Bild doch mehr als tausend Worte sage – aber erstmal ein Screenshot der HTML-formatierten Spam:

Bildinformationen anzeigen Unterhalb -- Verdienen sie $1,165 zusätzlich pro Tag durch MyCash Avalanche System Kostenlos -- 841 Menschen schauen sich genau jetzt dieses video an -- HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!!! ICH BIN FROH, DASS SIE EINER DER WENIGEN AUSERWÄHLTEN SIND WELCHER EXKLUSIVEN ZUGANG ZU DIESEM NOCH NIE ZUVOR GESEHENEN VIDEO ERHALTEN HAT -- CLICK HERE -- Wichtiger Risiko Hinweis: Das Handeln von Binären Optionen kann neben hohen Gewinnen auch ein Risiko darstellen, sowie den teilweisen oder vollständigen Verlust Ihres monetären Einsatzes. Dies sollte unerfahren Anleger wissen. Wir empfehlen daher dringend, dass Sie unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen und unseren Haftungsausschluss vor jeder Geldanlage lesen. Kunden müssen in ihrem Wohnsitzland prüfen ob eine Kapitalertragssteuer anfällt. -- Es ist illegal, U.S. Amerikanischen Staatsbürgern dabei zu helfen mit Rohstoffen zu handeln, auch wenn es sich nur um die Vorhersage von Optionen handelt, sofern sie kein CFTC registrierter Händler sind oder gesetzlich befugt sind. -- Um Unsusbcribe hier klicken

Da, wo man deutschsprachige Spam versteht, bezahlt man mit Dollar und ist froh und gläubig, wenn ein Spammer behauptet, dass man ohne etwas besonderes zu können jeden Tag so viele Dollar verdienen kann, wie ein BRD-Mindestlöhner in drei Wochen oft knüppelharter Arbeit verdient. Das System dafür ist ja erfreulich kostenlos, und 841 Menschen lassen sich (lt. Angabe des Spammers in seiner Spam, obwohl er diese Zahl nicht wissen kann) gerade in einem über YouTube eingebetteten Video zu lustigen Textanimationen Lügen erzählen, bis der Spammer das Gehirn auslöffeln kann. Das ist voll exklusiv und nur für die wenigen auserwählten Spamempfänger, also für mutmaßlich mindestens eine halbe Million Menschen.

Ach ja, das Video: Es handelt sich um das gleiche Video wie beim letzten Mal, und YouTube hat sich trotz mehrfacher und teils ausführlicher Spammeldungen verschiedener Menschen bislang noch nicht dazu bequemt, dieses völlig offensichtliche Vehikel für den Binäre-Optionen-Affiliate-Beschiss eines spammenden Platitüdenbarons mal zu löschen. Spammeldungen bei Googles YouTube sind also offensichtlich sinnlos. Und Googles YouTube stört sich nicht daran, Komplize von Kriminellen zu sein. Na ja, hauptsache die Rechte der „geistigen Eigentümer“ werden auf YouTube geschützt, so offen betrügerisch diese auch sind! Und gegen den gelegentlich aufkommenden Kotzreiz gibt es ja Medikamente. YouTube ist eine Pest!

Und nein, das Reichwerdsystem funktioniert natürlich nicht. Sonst müsste der Spammer ja auch nicht spammen. Der Spammer lebt selbst lieber davon, dass er von irgendwelchen windigen Brokern Affiliate-Geld dafür bekommt, dass er ihnen neue Kunden zutreibt. Warum er sich überhaupt mit solchem Pfennigkram abgibt, wenn er doch so eine tolle Reichwerdmethode hat, die er in so tollen E-Mails, auf so tollen Websites und in so tollen Videos vorstellt? Wer nicht darauf kommt, fühle sich von mir dazu aufgefordert, in den nächsten zwei Tagen einmal in aller Ruhe mit einem erwachsenen Menschen durchschnittlicher Lebenserfahrung über diese Angelegenheit zu reden! Oder auch mit einem Polizisten.

Beachtlich an dieser Spam finde ich es aber, dass der dümmste denkbare Linktext, der Sprachstummel „Click here“, zwar nicht in die Sprache der Spam übersetzt wurde, aber dafür um so größer gemacht wurde. So kann jeder Mensch auf dem allerersten Blick sehen, dass er es mit einem Kommunikationsversuch einer Gestalt zu tun hat, die irgendwann einmal von einer Mutter unter einem feuchten Stein gefunden wurde.

Nein, ein Mensch, der sich als Mensch an einen anderen Menschen richtet, schreibt nicht die sprachlich völlig sinnlosen Worte „Click here“, „Klick hier“, „Klicken sie hier“ oder dergleichen… so etwas machen nur dumme, menschenverachtende Werber und kriminelle, menschenverachtende Spammer. Bei mir sind verschiedene derartige Click-here-Phrasen eines der Merkmale für die Spamfilterung, und zwar vermutlich das einzige, mit dem ich noch niemals eine Fehlerkennung hatte. Was damit aussortiert wurde, war immer E-Müll.

An der in der Spam verlinkten Website hat sich übrigens nichts verändert, deshalb gibt es keinen neuen Screenshot. Oder anders gesagt: Der Beschiss des Spammers scheint auch gut genug zu laufen, wenn er sich keine Mühe macht, ihn zu verbessern.