Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „SEO“

SEO-Spam fachuebersetzungsdienst.com

Montag, 14. September 2009

Kaum betreibt man eine Website, die auch Kommentare ermöglicht, schon bekommt man auch immer wieder einmal meist handgeschriebene Kommentare, deren einziger Zweck die gezielte Manipulation der Indizes der Suchmaschinen durch einen auf Schlüsselwörter gelegten Link ist. Leider sind solche handgeschriebene Spams nur schwer automatisch zu erkennen und erfordern deshalb etwas Nacharbeit, wie zum Beispiel diese „Mitteilung“ eines ziemlich desinteressierten Lesers:

Hallo,

spannende Ausführungen zur Übersetzung von seltenen Sprachen – gibt´s dazu auch amtliche Übersetzungsbüros, so wie es z.B. Übersetzungsbüros für Englisch gibt? Würde mich wirklich interessieren,

Gruß

[Name von mir entfernt]

Der von mir geänderte Link ging im Original auf die Domain
fachuebersetzungsdienst punkt com

Wer den Text dieses oberflächlich freundlich formulierten, aber in Wirklichkeit asozialen und spammigen „Kommentares“ für unverfänglich hält, schaue sich bitte einmal den so kommentierten Text an! Spätestens dann wird klar, dass dieser „Kommentar“ keine normale Leserreaktion ist und sich auch weder an mich noch an einen anderen Leser richtet, sondern einzig an die Robots der Suchmaschinen gerichtet ist. Deshalb hat er auch den schönen Text „Übersetzungsbüros für Englisch“ mit der genannten Domain verbunden.

Ich finde es immer wieder interessant, dass gewisse Unternehmen es offenbar so nötig haben, dass sie Leute für Spam in Foren, Blogs und Gästebüchern bezahlen. Eine Empfehlung, mit derartigen Unternehmen ins Geschäft zu kommen, ist die SEO-Spam allerdings nicht, ganz im Gegenteil. Sie belegt, dass dort Menschen tätig und tätlich sind, die Kanäle des Austausches im menschlichen Miteinander in widerlicher Weise als Litfaßsäule für ihre sehr einseitige „Kommunikation“ missbrauchen. Die zusätzliche Absicht der Manipulation von Suchmaschinen mit Spam, die an die Stelle des Versuches tritt, durch Inhalte gefunden zu werden, offenbart zusätzlichen Charakter. Allein auf Grundlage dieses Auftretens würde ich jedem davon abraten, die Dienste dieser Leute in Anspruch zu nehmen.

Und wie immer der Hinweis. Im Gegensatz zu anderen Formen der Spam ist bei einer typischen SEO-Spam immer klar, wer der Urheber ist, weil unmittelbar klar wird, welche Website davon profitieren soll. Es kann auch nicht von rufschädigenden Aktionen durch einen zwielichtigen Mitbewerb ausgegangen werden, weil wohl niemand ein Interesse daran haben kann, einem Konkurrenten einen Vorteil zu verschaffen. Von daher habe ich keine Hemmungen, mir immer wieder ein Beispiel dieser Seuche herauszugreifen, zu zitieren und hier öffentlich zu machen, welche Websites durch spamgetriebene Manipulation der Suchmaschinen den Internet-Nutzern untergejubelt werden sollen. Wenn sie ein Geschäft im Internet betreiben und so etwas nicht wünschen, dann verzichten sie doch einfach auf das asoziale und verachtenswerte Werbemittel der Spam und umwerben sie Leser und Suchmaschinen mit Inhalt. Ende der Durchsage.

Ach ja: Willkommen in Akismet!

Höchste Zeit

Dienstag, 1. September 2009

Nur, um dieser Welt einmal deutlich zu machen, mit welcher Art von Spamkommentaren man sich als Blogger jeden Tag herumschlagen muss, wenn man ein paar Leser hat, ein kleines Ratespiel.

Wo ist in diesem (handgeschriebenen) „Kommentar“, der in einem Blogeintrag zum Thema der kommenden Bundestagswahl abgegeben wurde, die Spam versteckt?

axo:
lies mal artikel 38 gg

„Artikel 38

(1) Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages werden in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt. Sie sind Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen.“

na siehst du da was?
was bedeutet das im klartext?
das unterläuft den artikel 20 gg

„Artikel 20

(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.“

wenn die politiker die vertreter sind, dann hat das volk schon mal keine gewalt, denn diese wird ja eben von den politikern stellvertretend ausgeübt. und. da sie nur ihrem gewissen unterworfen sind, „gewissen“ hat nix in gesetzen verloren, da sich sowas von jetzt auf nachher ändern kann zb. je nachdem wie gross ein schwarzer koffer ist und „gewissen“ sowieso ein dehnbarer begriff ist und nicht genauer deffiniert wie das auszusehen hat, so sind sie auch nicht an die weisungen und aufträgen des volkes gebunden (siehe oben art. 38)!

lustig nicht wahr?
aber hey… nur meine subjektive… 😉 All the best!!

Ergänzender Hinweis: Die Links auf das Grundgesetz sind es nicht, die führen auf die entsprechenden Artikel bei dejure.org. Ich habe diese Links nur auf meine auch sonst übliche Spamlink-Seite verbogen, weil grundsätzlich jeder Link in einer Spam suspekt ist und niemals angeklickt werden sollte. Aber in diesem Fall wäre es völlig gefahrlos gewesen.

Es sieht also alles nach einem völlig ernsthaften Kommentar, nach der Mitteilung eines Menschen aus. Diese kann einem gefallen oder nicht, sie zeigt aber scheinbar keinen Spamcharakter. Der Bezug des Kommentares zum Text ist zwar ein bisschen oberflächlich, und dafür hat der Kommentar durch seine Bezugnahme auf das Grundgesetz doch eine zu große Tiefe, aber so etwas kommt immer wieder einmal in Wirklichkeit vor. Nichts in diesem Text erinnert an eine mit drei Handvoll Links auf kriminelle Websites verseuchte Kommentarspam.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Blogger so etwas in seinem Blog stehen lässt, ist also durchaus nicht klein. Es gibt einfach nichts, was diesen Kommentar wie eine Spam aussehen lässt.

Aber er ist eine Spam.

Zu jedem Kommentar in einem Blog kann auch eine Homepage des Kommentierenden angegeben werden. Davon hat auch dieser Kommentator Gebrauch gemacht. Seine „Homepage“ wird mit Hilfe eines WordPress 2.8.1 betrieben, was zunächst ebenfalls unverdächtig aussieht, sie ist um das leider zu übliche Stück JavaScript von Google Analytics angereichert, damit dieser „Kommentator“ auch den Erfolg seiner Spam-Verlinkungen überprüfen kann, sie bedient sich eines WordPress-Plugins zur so genannten „Suchmaschinen-Optimierung“ und sie sieht so aus:

Luxury Watch Store – Genuine Luxury Brand Watches.

Der im Screenshot sichtbare Link „Buy from amazon.com“ führt natürlich nicht zu Amazon, sondern zu einem Ort, den ich gar nicht mehr kennenlernen möchte. Wer wirklich glaubt, dass man dort für sein hingelegtes Geld irgendwelche Uhren geliefert kriegt, hat sich wahrscheinlich geschnitten. Und wer meint, dass eine solche „geschäftliche“ Website irgendeine Firmierung, eine Anschrift oder ein anderes Anzeichen ernsthafter geschäftlicher Tätigkeit enthalten würde, der kennt die Spammafia noch nicht. Es ist eine reine Betrugsseite, beworben mit dem liebsten „Werbemittel“ der Internet-Betrüger, mit Spam. Die Tatsache, dass sich der Aufwand lohnt, eine solche Spam von Hand zu schreiben, belegt nur, wie sehr sich das betrügerische Geschäft lohnen muss, dass hier unter asozialem Missbrauch einer von mir betriebenen Website vorangetrieben werden sollte.

Und wenn ich nicht immer noch die Angewohnheit hätte, bei jedem einzelnen auch nur etwas verdächtigen Kommentar zu schauen, wo die angegebenen Links hinführen, denn wäre diese Spam sogar stehen geblieben. Und unter den Bedingungen der Rechtsprechung in der Bundesrepublik wäre ich für diese Verlinkung sogar haftbar gewesen, während die spammenden Kriminellen in aller Anonymität mit ihren betrügerischen Geschäften naive Internet-Nutzer abzocken. Gut, dass ich diese Angewohnheit habe.

Aber schade, dass man einen Spammer nicht genau so leicht wie seine fragwürdigen „Werke“ beseitigen kann. 👿

Ach so: Damit auch Google und andere Suchmaschinen etwas von dieser Spam haben, hat der Kommentator als „Namen“ das schöne Keyword „Guess“ verwendet. „Er“ ist schließlich sehr um die Aufwertung seines Treibens in den Suchindexen beschäftigt, was sich auch an den von ihn verbauten WordPress-Plugins zeigt.

SEO-Spam für tamundo.de

Montag, 24. August 2009

Die Website www punkt tamundo punkt de gibt vor, eine ganz tolle Plattform für Sammler von allerlei Krams zu sein, und ganz modern und ganz jung. Ebenfalls modern und jung ist der Ansatz, dieses ganz tolle Angebot mit handgeschriebener SEO-Spam in Blogs in den Suchmaschinen ein bisschen nach vorn zu bringen, damit auch jeder Google-Benutzer vor Augen kriegt, dass es diese tolle, moderne und ganz junge Plattform gibt. Und damit das nicht nur jemand findet, der nach typischen Sammelsachen sucht, werden diese tollen Kommentare auch in jedem nur erdenklichen Kontext abgegeben.

Diese Spamkommentare sind schwer zu erkennen, da sie zumindest einen lockeren Bezug zum kommentierten Text aufweisen und sich nur durch den angegebenen Link verraten. Das Folgende ist ein Beispiel eines „Kommentares“, der in Bezug auf einen Text zum Berliner „Tittenwahlkampf“ einer Vera Lengsfeld abgegeben wurde – es macht deutlich, dass sich hier (mindestens) ein richtiger Mensch richtig Mühe gibt:

Amandine

ey ich finde das Wahlplakt voll lustig. Ist doch mal eine andere Variante Wahlkampf zu machen, warum nicht. Solange sie dann auch wirklcih was drauf hat. Auf der google Startseite habe ich gesehen, dass sie jetzt sogar eine Charity Aktion damit macht, auf http://www.tamundo.de

Überflüssig zu erwähnen, dass die im Kommentar angegebene Website gar nichts mit der Sache zu tun hat, nichts weiterführendes zum Thema transportiert und ausschließlich kommerzielle Interessen verfolgt. Der restliche Kommentartext ist reine Irreführung, die dafür sorgen soll, dass ein unaufmerksamer Blogger den Text zusammen mit dem SEO-Link in seinem Blog stehen lässt oder nachträglich freischaltet, wenn er als Spam erkannt wurde.

Eine Empfehlung für das Angebot ist es jedenfalls nicht, wenn die Ergebnislisten von Suchmaschinen systematisch manipuliert werden sollen, ganz im Gegenteil. Ich würde jedem davon abraten, irgendein Angebot zu nutzen, das mit irgendeiner Form der Spam um Aufmerksamkeit ringt. Allein schon deshalb, weil Spam das genaue Gegenteil jeder Motivation ist, einen Kanal für zwischenmenschliche Kommunikation an einer Stelle im Internet einzurichten und zu erhalten und damit einen anti-sozialen, kalten und verachtenswerten Charakter an den Tag legt, der jedem Geschäft die Grundlage des gegenseitigen Vertrauens entzieht.

Ich finde es übrigens – ganz nebenbei – immer noch interessant, dass gerade in der deutschsprachigen SEO-Spam so viel „Handarbeit“ geleistet wird. Offenbar stehen unter den gegenwärtigen Bedingungen am Arbeitsmarkte genügend billige Kräfte auf einem staatlich subventionierten Elendsarbeitsmarkt zur Verfügung, um diese Vorgehensweise lohnend erscheinen zu lassen. Das ist natürlich nur eine Vermutung, aber mir will auch keine bessere Idee kommen, warum sich so etwas lohnen könnte.

Ach ja: Willkommen in Akismet!

Wie üblich meine Anmerkung zur Besänftigung der geldgeilen Hure Justizia. Natürlich kann ich als Empfänger der Spam nicht vollständig ausschließen, dass in diesem Fall ein Mitbewerber von tamundo punkt de zum Mittel der Spam gegriffen hat, um den Ruf dieses Anbieters Schaden zuzufügen. Doch angesichts einer typischen SEO-Spam und der spezifischen Funktion dieser Form der Spam erscheint mir so etwas sehr unwahrscheinlich. Niemand, der einem Unternehmen schaden will und noch ganz bei Troste ist, wird in der Verfolgung dieses Ansinnens zu Mitteln greifen, die einen unmittelbaren und potenziell geldwerten Nutzen für dieses Unternehmen haben. Von daher scheint mir die Quelle einer typischen SEO-Spam stets gesichert, da völlig klar ist, wer einen Vorteil von dieser Form der Spam hat und da die mit Spam bevorteilte Website im Klartext genannt werden muss. Ob das hinter der hier bezeichneten Website stehende Unternehmen selbst in dieser Weise tätig geworden ist, oder ob ein externer Dienstleister im Namen dieses Unternehmens auftritt, ist für mich irrelevant. Wer sein Marketing asozialen, jede kommunikative Funktion zu einer Litfaßsäule umfunktionierenden Spammern anvertraut, darf sich nicht darüber wundern, wenn seine Website und seine Firmierung im Zusammenhang mit dem Thema der Spam bekannt werden und wenn diese „Werbemaßnahme“ deshalb nach hinten losgeht. Ich werde auch fortan jeden identifizierbaren Spammer an dieser Stelle nennen. Wenn Sie hier nicht als Spammer genannt sein wollen, denn verzichten Sie einfach auf Spam als „Werbemittel“!

Theme-Spam in Webanwendungen

Sonntag, 23. August 2009

Spam nimmt viele Wege, nicht nur die Mail und den Blogkommentar. Eine wichtige Form von Spam ist es, Links auf fragwürdige Websites zu setzen, um auf diese Weise das Google-Ranking für diese Website zu manipulieren. Natürlich geschieht so etwas meist über Gästebücher, in Foren oder in Blogkommentaren, aber es geht auch anders, subtiler, hinterhältiger.

Ein Anwender der Forumsoftware bbPress hat sich etwa aus einer wohl sehr fragwürdigen Quelle ein Theme heruntergeladen, dessen Dateien mit folgendem Code „angereichert“ wurden:

<script language=“javascript“>
document.write(‘<style> #a1dd122 { margin: -40000px; position: absolute; text-align:right; } </style>‘);
</script>[Link entfernt…]Cialis 20mg

Der im Zitat entfernte, auf den Text „Cialis 20mg“ gelegte Link ging natürlich auf eine (französische) Website, die vorgibt, dass man dort gewisse Medikamente kaufen könnte. Wenn jemand dieses Theme für bbPress heruntergeladen hat und für sein Forum verwendet, denn gibt er den Halunken, die ihm so etwas heimlich unterjubeln, unsichtbare Links auf ihre kriminellen Websites. Diese Links sind aber nur für die meisten menschlichen Leser unsichtbar (wer einen Browser wie Lynx benutzt, sieht sie in jedem Fall), während sie von den Suchmaschinen ausgewertet und bei der Beurteilung der so verlinkten Seite berücksichtigt werden.

Und die gleiche Sauerei geht natürlich auch mit Themes für WordPress, beliebte Forensoftware, Serendipity, CMS wie Joomla und generell für jede themefähige Webanwendung. Und natürlich lassen sich auch Plugins in der gleichen Weise dazu verwenden, irgendwo einen kleinen SEO-Link auf die Website von fragwürdigen Zeitgenossen oder gar richtigen Verbrechern in anderer Leute Websites einzubauen. Da hilft dann auch kein noch so guter Spamfilter mehr, die Spam ist fester Bestandteil der eigenen Website geworden.

Da die wenigsten Menschen ihre Themes oder Plugins völlig selbst schreiben oder auch nur den Code eines Themes verstehen und beurteilen können, ist es gar nicht einmal schwierig, so eine Spam unter die Leute zu bringen. Es reicht aus, wenn entsprechend verseuchte Themes oder Plugins zum freien Download irgendwo angeboten werden, sie werden schon gefunden. Hier macht es nicht unbedingt die Masse, einige hundert Anwender der Spam-Themes reichen völlig aus, um eine auf diese Weise für Google relevant gemachte Website bei entsprechenden Suchbegriffen in der Ergebnisliste nach oben zu bringen, und mehr wollen solche Halunken nicht.

Für einen von derartiger Theme- oder Plugin-SEO-Spam betroffenen Menschen kann ein solcher Link sehr nachteilhaft sein. Zum einen ist jeder Sitebetreiber dafür haftbar, wenn seine Website Links auf kriminelle Websites enthält, zum anderen kann der so untergejubelte Verweis auf eine Schleuder für Schadsoftware auch schnell dazu führen, dass das eigene Projekt von Google abgestraft und als „gefährlich“ gekennzeichnet wird, was einer völligen Unsichtbarkeit des eigenen Forums, Blogs oder der eignen Website gleich kommt.

Wie kann man sich davor schützen?

Der beste Schutz gegen diese Form der Spam ist es, alles Themes und Plugins selbst zu schreiben. Das dürfte allerdings für viele Menschen inakzeptabel sein, da es mit unsinnig hohem Aufwand verbunden ist, da hierfür programmiert werden muss und da es passende und frei verfügbare Themes und Plugins bereits gibt, die auf ihren Einsatz warten. Niemand möchte noch einmal das Rad von Neuem erfinden.

Der zweitbeste Schutz, der für viele Menschen der beste mögliche Schutz sein wird, besteht darin, dass man alle Themes und Plugins ausschließlich über offizielle oder sehr vertrauenswürdige Download-Sites bezieht. Um zu prüfen, ob eine nicht ganz offizielle Download-Site für Themes und Plugins vertrauenswürdig ist, bleibt einem normalen Anwender kein anderes Mittel als die Suche nach Erfahrungen anderer Anwender.

Selbst bei einer zuverlässigen Quelle der Dateien ist noch eine gewisse Skepsis angemessen.

Deshalb ist es empfehlenswert, die eigene Website einmal so zu sehen, wie sie von einer Suchmaschine „gesehen“ wird, also in einer Form, in der keinerlei Inhalte versteckt sind. Die untergeschobenen Spamlinks sind dann sichtbar.

Dies kann man etwa mit einem textbasierten Webbrowser wie Lynx erreichen – dieser Browser erweist sich übrigens auch in anderen Situationen als nützliches Werkzeug, etwa, um damit zu beurteilen, wie ein Blinder oder schwer körperbehinderter Mensch eine Website „sieht“. In vielen Fällen ist die Barrierefreiheit einer Website wünschenswert und wichtig genug, so dass man darauf achten möchte.

Leider ist Lynx für viele Menschen etwas „schwierig“.

Doch es gibt noch eine andere Möglichkeit, eine Website so zu sehen, wie sie eine Suchmaschine sieht. Hierfür bedarf es des Webbrowsers Opera. dessen moderne Benutzerführung einem „normalen“ Anwender mit Konzepten begegnet, die ihm vertraut sind. Zu den wenig genutzten Features dieses Browsers gehört ein so genannter „Benutzermodus“, in welchem Websites ohne ihre vom Designer vorgesehene Gestaltung dargestellt werden.

Um einen Test der eigenen Website mit Opera durchzuführen, sollte zunächst JavaScript abgestellt werden, um das nachträgliche Verstecken eines eingeblendeten Links über JavaScript zu unterdrücken. (Die Suchmaschinen werten keine Skripte aus.) Dann in den Benutzermodus schalten und die eigene Website aufrufen. Das sieht zunächst ungewohnt aus, aber eine Suchmaschine oder ein Blinder „sieht“ die Inhalte genau so, frei von jeder visuellen Gestaltung. Und kunstvoll versteckte Links in Themes oder Plugins werden auch sichtbar.

Ein solcher Test ist sehr einfach, er geht schnell, er erfordert keine speziellen Kenntnisse und er kann viel unnötigen Ärger ersparen.

Außerdem: Wer möchte schon gern mit seinem eigenen Projekt im Internet die Pläne von Spammern, fragwürdigen „Apothekern“, Anbietern betrügerischer Glücksspiele oder Verkäufern nicht lizenzierter Software fördern? Deshalb sollte jeder einmal sein Blog, sein Forum oder seine Website auf diese Weise testen, wenn Code aus fremden Quellen darin verbaut ist. Dies gilt im besonderen Maße, wenn Themes oder Plugins von nicht offiziellen Websites darin verbaut sind.

…bei dir ist angehmen

Dienstag, 10. Februar 2009

Die heutige SEO-Spammedaille in rostigem, gelaberten Blech mit einem Kranz gedroschenen Strohs geht an „vjiola“, die sich mit folgendem handgeschriebenen „Kommentar“ in meinem Blog verewigen wollte:

also ich bin das erste mal hier und finde den blog so wie es kist wunderbar, bin zwar kein freund von schwarz aber bei dir ist angehmen

Was unter bezaubernde (strich) damen (strich) kleider (punkt) de dargeboten wird, gibt der Domainname zutreffend wieder. Besonders „angehmen“ ist es bei mir wohl vor allem deshalb, weil ich auf die Verkrüppelung der Links mit einer nofollow-Auszeichnung verzichte – das weckt immer wieder derartige Begehrlichkeiten. Schließlich muss man doch irgendwie das Google-Ranking verbessern, wenn man es schon nicht mit Inhalten schafft.

Ach ja: Willkommen in Akismet!

Und auch in Zukunft werde ich immer wieder die Fluten von SEO-Spam, die bei mir landen, an dieser Stelle ohne jeden Link würdigen und verbinde damit die Hoffnung, dass das Geschäft der Spammer darunter leidet. Wenn Ihnen das nicht gefällt, verzichten sie einfach auf Spam.

Banka Kredileri

Donnerstag, 22. Januar 2009

Die heutige SEO-Spammedaille in verrostetem Blech geht an meinen „Kommentator“ mit dem recht türkisch klingenden Namen „Banka Kredileri“, der ein gewiss betrügerisches hoch seriöses Darlehens-Angebot mit folgendem Kommentare und angegebenen Spamlink auf seine Drecksseite für mich zwar unverständliche, aber gewiss verlogene sehr informative Imitation eines Blogs zu meinem Text „Die grüne Bank“ abließ:

Die Bank ist beschädigt.
Banken sind beschädigt. Und kosten. Das Land.
Das Land beschädigt. Uns.
Neoliberaler Terror.

Wir erheben uns. Von der Bank gegen den Terror im Land.

Machen wir das Land sauber vom Terror der dreckigen Bank.

Damit wir uns wieder unbeschmutzt setzen können in unserem Land auf der Bank.

Schade nur, dass dieser beflissene „Kommentator“, der seine eigentümliche Lyrik sogar von Hand verfasste, nicht nur im Text, sondern nicht einmal anhand der beiden Fotos in meinem Text bemerken konnte, dass hier nicht etwa von einem Kreditinstitut, sondern von einer Sitzgelegenheit die Rede war. Bei solchen Vollpfosten kann man sich nur noch ein neues Internet wünschen.

Willkommen in Akismet!

Frankreich Urlaub

Samstag, 17. Januar 2009

Die heutige SEO-Spammedaille in rostigem Blech geht an meinen Kommentator „Dirk“, der meine vor 18 Monaten geschriebene Ankündigung, dass ich ein paar Tage „Urlaub“ vom Bloggen mache mutmaßlich durch das Suchen nach geeigneten Schlagwörtern für sein Google-Spamming gefunden hat. Dass der Beitrag sehr alt ist, hat ihm ebenso wenig gestört wie der Text des Beitrages, und so packte er im blinden und gnadenlosen Willen, mein Blog zu einer kleinen Manipulation des PageRanks zu missbrauchen, den folgenden, von Hand geschriebenen, „Kommentar“ auf die guten Wünsche treuer Leser:

Dirk – frankreich-urlaubsinfos.de – könnte ich auch gut gebrauchen, so eine kleine Auszeit.

Die darin verlinkte Website ist ganz gewiss so seriös, wie jedes andere mit Spam in die Aufmerksamkeit gezwungene Angebot auch. Nicht nur, dass sie SEO-beflissen ein Deppen Leer Zeichen in „Frankreich Urlaub“ im Titel schreibt, damit Google gleich zwei wichtige Suchbegriffe kriegt, sie kommt auch mit der Ergänzung „Information, Reise buchen, Hotel buchen, Flug buchen“ gleich zur geschäftlichen Sache. Das Angebot gibt vor, dass der Interessierte dort gezielt Tourismusprodukte suchen kann.

Der Spamcharakter ist also mal wieder offensichtlich.

Weshalb es denn nur zur rostigen SEO-Medaille aus Blech gereicht hat? Nun, die Seite ist noch gar nicht fertig. Die oberste Ebene der Navigation führt auf etliche 404-Fehler (Datei nicht vorhanden), wenn man darauf herumklickt, und auch so einige Suchmöglichkeiten sind noch nicht vorhanden…

Tja, die Hotelsuche fehlt noch.

[Über das Design sage ich jetzt gar nichts…]

…zum Beispiel erfreut die „Hotelsuche“ die interessierten Leser mit gähnender Leere. Andere Spammer haben wenigstens schon ihre realen oder scheinbaren „Produkte“ fertig, wenn sie mit dem Missbrauch der kommunikativen Infrastrukturen des Internet beginnen. Dieser SEO-beflissene Mitmensch hingegen, er ist wohl der Meinung, dass man die „Liebe“ der Suchmaschinen doch besser mit Spam als mit Inhalten zu sich ziehen sollte. Und diese mutmaßliche Meinung, sie ließe tief in einen Charakter blicken, der sich für kein Geschäft und auch kein anderes Miteinander empfiehlt. Mehr als wertloses Blech gibt es dafür nicht.

Mit einem Klick ist alles weg. Und: Ach ja, Willkommen in Akismet! Mögest du nirgends mehr mit Blogkommentaren durchkommen! :mrgreen:

Und ich werde immer wieder an dieser Stelle über die aktuelle Flut der Spamkommentare in meinem bewusst werbefreien Blog berichten, deren einziger Zweck in der Manipulation der Suchmaschinen besteht. Die Urheber dieser besonderen Form der Spam sind so gut wie zweifelsfrei bekannt, weil niemand etwas dafür tun würde, dass ein Mitbewerber Vorteile in Google bekommt. Wer Geschäfte im Internet macht und eine solche Würdigung als Spammer unerträglich fände, sollte besser auf Spam verzichten.

Das Zelt Gottes unter den Menschen!

Montag, 12. Januar 2009

Es ist schon seltsam. Da schreibe ich einen sehr langen Text über die Zehn Gebote, in dem das Wort „Zelt“ in einem sehr unüblichen Kontext erscheint, neben so hübschen Wörtern wie „Zeltheiligtum“ – und was kriege ich: Einen trotz seiner Länge inhaltlich eher oberflächlichen und handgeschriebenen Kommentar, der am Text vorbeigeht, mit einem spammigen SEO-Link auf ein Forum für Camper.

Das ist so eine gute Realsatire, dass der Schrottlink noch ein bisschen stehen bleibt. Aber nicht für ewig.

Manchmal habe ich wirklich keine Lust mehr. 🙁