Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Allgemein“

Auch keine Lösung

Mittwoch, 15. Juli 2009

Den folgenden Screenshot stammt von einer gehackten Website. Ich bin mit einer französischen Phishing-Spam auf diesen Hack aufmerksam geworden – natürlich geht es einmal mehr um PayPal.

paypal-phishing-franzoesisch.png

Wer auf den Link in der französischen Mail geklickt hat und hier nun einen Login versucht, der ist aufgeschmissen. Natürlich ist das nicht die PayPal-Website, und natürlich gehen Mailadresse und zugehöriges Passwort nicht zu PayPal, sondern an ein Skript namens Submit.php auf dem gleichen Server. Dieses Skript wird die Daten wohl mit einer Mail an die Verbrecher weitergeben, und schon haben diese frische, neue Konten für ihre Betrugsgeschäfte.

Aber um eines möchte ich jeden Leser noch bitten. Klickt doch mal bitte auf das Bild, um es in vollständiger Größe zu betrachten und schaut auf die Adresszeile des Browsers. Das ist doch mal eine Botschaft: „Kein Alkohol ist auch keine Lösung“ – stimmt, wenn man hier das Phishing nicht erkennt, ist jede Hoffnung verloren, da kann man sich auch getrost das Hirn wegsaufen…  :mrgreen:

Der Betreiber der Website ist natürlich von mir eben über den kriminellen Hack unterrichtet worden, damit dieser Mist schnell wieder verschwindet.

Warum man nicht in Spams rumklickt…

Samstag, 11. Juli 2009

Weil Spams von Kriminellen kommen. Weil jeder Klick in eine Spam gefährlich ist. Weil die Verbrecher, die sich der Spam bedienen, auf neuestem technischen Stand sind und jedes nicht besonders gesicherte System übernehmen können. (Ein Virenscanner ist kein besonderer Schutz.)

Und wenn die Verbrecher den Rechner mit einem Haufen aktueller Schadsoftware übernommen haben, denn tut der Rechner das, was die Spammer wollen. Im günstigsten Fall schickt er einfach nur jede Sekunde zwei neue Spammails raus.

Das bisschen befriedigte Neugierde beim Klick auf einem Link in einer Spam steht in keinem Gegenwert zu dem Ärger, den man damit sich selbst und anderen Menschen bereiten kann.

Und darum klickt man nicht in Spams rum.

Die Mails vom BKA

Sonntag, 24. Mai 2009

Aus aktuellem Anlass eine Meldung von Heise Online: Bundeskriminalamt warnt vor gefälschten BKA-Mails

Seit kurzem sind erneut gefälschte Mails im Umlauf, die angeblich vom Bundeskriminalamt (BKA) verschickt wurden. Die Polizeibehörde weist darauf hin, dass die besagten Mails nicht vom BKA stammten und dass man die darin geforderte Überweisung keinesfalls vornehmen solle. Das Bundeskriminalamt betonte in diesem Zusammenhang nochmals, dass es keine Strafanzeigen per E-Mail verschicke.

Der Inhalt der gefälschten Mails mit dem Betreff „Bundeskriminalamt“ besage, dass gegen den Empfänger angeblich eine Strafanzeige wegen illegalen Herunterladens von Filmen, Software und MP3-Musikdateien erstellt wurde. Der Empfänger werde aufgefordert, ein „Bußgeld“ an eine in der Mail angegebene Kontoverbindung zu überweisen.

Also einfach löschen und bloß nicht auf die Idee kommen, diesen Betrügern Geld zu überweisen. Wer schon eine Überweisung gemacht hat, sollte diese so schnell wie möglich rückgängig machen und – wenn man schon auf dem Weg ist – man bei der nächsten Polizeiwache vorbeischauen.

Und grundsätzlich immer daran denken: So etwas kommt nicht mit einer Mail. Niemals. Wer in den „Genuss“ einer Strafanzeige kommt, kriegt gute alte Sackpost mit der Aufforderung, zu den Vorwürfen eine Aussage zu machen (was man aber gegenüber der Polizei zunächst nicht tun muss und auch nicht tun sollte, wenn man sich damit selbst oder einen nahestehenden Menschen belasten könnte). Und so ein Bußgeldbescheid kommt ebenfalls in Papierform. Das gleiche gilt übrigens – die Spammer werden diese primitive Nummer mit dem großen Appell an die Angst vieler Netznutzer wohl demnächst noch ein bisschen abwandeln – auch für die Kostennote eines Rechtsanwaltes.

Nach meinem Erachten kann ein derartiger Schwindel nur deshalb ein bisschen funktionieren, weil im Bereich des Internet eine erhebliche Rechtsunsicherheit in der BR Deutschland herrscht. Diese Unsicherheit scheint auch politisch gewünscht zu sein, denn der Anteil von Juristen und juristisch geschulten Mitarbeitern der Verwaltung unter den Mitgliedern des Bundestages ist erheblich. Dass diese Situation neben einem Vorgehen gewisser Juristen, das viele durchaus als „einen schnellen Euro machen“ empfinden, auch eine richtige Kriminalität begünstigen kann, sollte der gesetzgebenden Gewalt viel bewusster sein. Damit endlich ein gesetzlicher Rahmen entsteht, der von normalen Menschen nachvollzogen werden kann – denn unter den dichten Nebelschwaden der in der BR Deutschland mittlerweile geschaffenen Rechtslage ist das gesamte deutsche Internet in Gefahr.

Unter Spam-Bloggern wohlbekannt

Freitag, 24. April 2009

Manchmal erlebt man in der ganzen Plage mit der Spam auch etwas Heiteres. Zum Beispiel, wenn man sich einfach einmal so verhält, wie es wohl auch jemand täte, der die Homepage des „Euro Dice Casino“ im Internet sucht und Google benutzt:

An erster Stelle bei einer Suche nach dem Betrugscasino ist Unser täglich Spam…

Klar, dass eine Website dieses Betrugs- und Abzockcasinos mit seinen dreifach täglich wechselnden Internetadressen nicht gefunden werden kann. Da findet man eben eher den deutlichen Hinweis, um was für ein Gesindel es sich bei diesen Spammern handelt. Und auch sämtliche anderen Namen dieser Betrüger führen dazu, dass Google nicht etwa zur Website führt, die für diesen Beschiss verwendet wird, sondern auf Websites, in denen man etwas über den Spamcharakter erfährt. Zum Beispiel diese oder diese, Jeder, der auf die nahe liegende Idee kommt, einmal nach diesen Verbrechern zu googlen, wird schnell bemerken, was es mit diesem „Casino“ auf sich hat…

Und das finde ich durchaus erfreulich. Es ist also nicht nur amüsant, über die Spam zu bloggen, weil man sie nicht mehr einfach still hinnehmen will, es bringt auch ein bisschen was.

Rep watch is a perfect gift

Mittwoch, 22. April 2009

Es gibt ja viele Gründe, warum man eine neue Uhr kaufen sollte. Zum Beispiel, weil die alte nicht mehr geht. Aber für Spammer gibt es noch ein paar Gründe mehr:

Money is tight, times are hard. Christmas is over. Time to get a new Watch!
http://www.uiybbsko.cn

Schon klar, das Geld ist knapp in harten Zeiten, Weihnachten ist auch vorbei, da muss man doch gleich eine neue Uhr kaufen. Wie gaga geht es denn noch? :mrgreen:

So, come visit Diam0nd Reps, the famous watch-portal where thousands of satisfied customers have already found that superb imitation time piece for just a few hundred dollars.
http://www.uiybbsko.cn

Und weil das so ein erfolgreiches Geschäft ist, muss es natürlich Reklame mit illegaler Spam machen – und zwar für mutmaßlich illegale Imitationen von Markenprodukten. Die tolle Domain, die diese Halunken da benutzen, weckt auch nicht gerade Vertrauen. Ob es wohl wirklich Tausende sind, die diesen Verbrechern ein paar hundert Dollar in die Hand drücken, um gar nichts dafür zu kriegen? Ich weiß ja nicht…

Zumal die eine besonders große Kompetenz zeigen, wenn es um Technik geht:

Don’t believe me? Click here to enter Diam0nd Reps right now, and see it with your very own eyes!

[Unverändertes Zitat!]

Ja, da steht wirklich „Click here“, was ja an sich schon ein dummer Text zum Verlinken ist. Aber wenn da nicht einmal ein Link ist, denn hat sich die Dummheit nochmal gekrönt. Schon scheiße, wenn man so einen Text einfach aus der Zwischenablage übernimmt und nicht einmal liest, ob er in einer reinen Textmail überhaupt noch sinnvoll ist, nicht? :mrgreen:

Weg mit den Polkappen!

Mittwoch, 15. April 2009

Zu den Schäden, die durch die tägliche Flut der kriminellen Spam entstehen, das folgende Zitat aus dem ARD-Videotext (Seite 511, Stand 14. April 2009, 23.54 Uhr):

Spam-Mails sind Klima-schädlich - Unerwünsche Werbe-E-Mails verbrauchen einer Studie zufolge pro Jahr so viel Strom wie 2,4 Millionen Haushalte. Das geht aus einer Untersuchung des auf Klimawandel spezialsierten Beratungsunternehhmens ICF International hervor.

Sicher, diese kurze Meldung macht die Monströsität des Spamproblemes einmal ein bisschen deutlich. Und dabei geht es in dieser Analyse nur um die Spam, die per E-Mail versendet wird, die ganzen anderen Kanäle der Spammer bleiben unberücksichtigt. Aber eine andere Zahl würde mich in diesem Zusammenhang auch einmal interessieren: Wie groß ist wohl der CO2-Ausstöß, der von der ebenso monströsen, aber leider völlig legalen Werbeflut jeden Tag verursacht wird? Und wie viel Energie wird bei der Produktion, beim Transport und beim anschließenden Vermüllen der ganzen unerwünschten Werbeflut weltweit jeden Tag verpulvert?

Der Unterschied zwischen Spam und Werbung ist eben vor allem ein juristischer – die Absicht und die Wirkung beider „Kommunikationsformen“ sind hingegen verblüffend ähnlich.

Ungeklärt ist allerdings die Frage, ob es sich bei dem „ersten geklonten Kamel“ aus der Folgemeldung um einen Spammer oder einen Werber handelt… :mrgreen:

Wie Schwarzfahren und Klauen

Montag, 6. April 2009

Für Menschen, die das Internet benutzen wollen, sind die diversen Werbeblocker ein wirklicher Segen. Bei jenen Unternehmen, die auf Werbung setzen, sieht man das freilich etwas anders, etwa beim Nachrichten-Sender n-tv:

Den Einsatz von Software zum Ausblenden bzw. Unterdrücken von Werbung können und wollen wir nicht unterstützen. Solche Programme führen daher dazu, dass die Seite nicht oder nur teilweise nutzbar ist.

Natürlich können wir den Einsatz nicht verbieten. Das gilt aber auch für Schwarzfahren oder an der Supermarkt-Kasse vorbeimogeln […]

Werte Leute von n-tv.

Ich fühle mich von diesem Vorwurf kriminalisiert und beleidigt. Und das führt nicht dazu…

[…] Wenn Sie unsere Seite nutzen wollen, sollten Sie auch unser Geschäftsmodell akzeptieren: Die Finanzierung durch Werbeeinahmen. Es ist eine Frage des Anstands und des guten Benehmens, auf den Einsatz von Werbeblockern zu verzichten.

…dass ich meinerseits – so von euch zum einem Leistungserschleicher und Dieb gestempelt – auch nur eine Spur guten Benehmens zeigen werde. Ich glaube auch nicht, dass ein solcher Vergleich dazu geeignet ist, bei jemanden anders Einsicht in eure geschäftlichen Probleme zu schaffen. Gut, dass man auf eure großtenteils aus den Agenturmeldungen abgeschriebene Website nicht wirklich angewiesen ist.

Ende der Mitteilung. 👿

via Axel John