Zum Randbereich der Spam gehören die „Splogger“, die Spam-Blogger. Dies sind widerliche Zeitgenossen, die ein Blog aufsetzen und vollständig mit Texten aus anderen Blogs füllen. Dank der RSS-Feeds lässt sich dieser Vorgang „elegant“ automatisieren. Diese Inhalte werden in den Splogs mit überreich dargebotener Werbung vergällt, auf das sich die Übernahme von Inhalten für den Betreiber auch so richtig lohne.
Damit so ein Spam-Blog auch von Google und anderen Suchmaschinen indiziert und damit gelesen werde, werden „hübsche“ Spam-Trackbacks an die ausgeweideten Blogs gesendet:
Besonders „erfreulich“ sind solche Trackbacks natürlich für die betroffenen Blogger, weil sie so gleich mitbekommen, dass dort jemand ein automatisiertes Geschäft mit ihren Texten betreibt. Das ist ja auch viel einfacher, als selbst etwas zu schreiben. Und darauf kommt es ja an in einer kapitalistischen Welt, in der jede Form des Gelderwerbes gleich gültig und damit auch gleichgültig ist. Der Kaufkraft des Geldes tut es jedenfalls keinen Abbruch, wenn das Geld auf die hinterfotzigste Weise erworben wurde.
Das Geschäft mit den Splogs wird in der Regel über das AdSense-Programm von Google gemacht. Wer meint, dass man sich als vom Inhaltsklau betroffener Blogger an Google wenden könnte, um diesem recht dreisten und asozialen Geschäft die monetäre Grundlage zu entziehen, hat sich allerdings geschnitten. Google antwortet stets mit freundlichen, aber in der Sache klaren und entschiedenen Mails, die besagen, dass Google keinerlei Verantwortung für die Inhalte fremder Sites übernimmt und dass man sich für ein solches Anliegen mit dem jeweiligen Site-Betreiber auseinandersetzen soll. Übrigens ist das eine völlig verständliche Haltung, da sonst ein immenser personeller und zeitlicher Aufwand betrieben werden müsste. Dieser Site-Betreiber sitzt natürlich in aller Regel im Ausland und ist gar nicht so leicht greifbar. Auch ist mein Russisch nicht nur eingerostet, sondern gar nicht erst vorhanden.
Und so steht der vom Sploggen betroffene Blogger vor einer wirklich hässlichen Situation. Zum einen werden seine Texte an anderer Stelle exakt dupliziert, was dazu führt, dass den Texten in Googles PageRank-Verfahren ein Malus gegeben wird, dass die eigenen Texte also schwieriger über Google zu finden sind und damit auch weniger Leser finden. Zum anderen erhält der Zeitgenosse, der einem solche Nachteile durch übles und gieriges Verhalten an den Hals zaubert, für diese Tätigkeit auch noch aus dem AdSense-Programm von Google hübsche Briefe mit Schecks darinnen. Dass die Spam-Trackbacks für eine tausendfache Verlinkung eines Splogs sorgen, ist gewiss gut für das Geschäft. Auf diese Weise wird das Internet zu einem Raum umgestaltet, in dem diese Art der Spam und des Inhalte-Klauens sehr attraktiv gemacht wird, während ein „richtiger Autor“ in die Röhre schaut.
Die „Kreativität“ und die Dreistheit der Spammer sind schier unerschöpflich, wenn es um das Beschreiten neuer Wege zur Umgestaltung des Netzes in eine große Litfaßsäule für ihre dummen Formen der Kommunikation geht. Skrupel kennen sie nicht, Respekt haben sie nicht, sie gehorchen nur ihrer zügellosen, unbeschränkten Gier. Schäden sind ihnen egal. Es stört den Splogger auch nicht, dass er durchaus legale Formen der Werbung über das AdSense-Programm mit seinem Missbrauch beschädigt. Ein Internet ohne Spammer ist ein besserer Ort.
Und deshalb muss auf jeder Ebene gegen Spam vorgegangen werden. In allen ihren Formen. Ohne Kompromisse. Auch im geschäftlichen Interesse, da sonst bald ein Zustand entsteht, in dem das Internet nicht mehr für seriöse Geschäfte taugt.