Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Ads“

Splogger

Dienstag, 6. November 2007

Zum Randbereich der Spam gehören die „Splogger“, die Spam-Blogger. Dies sind widerliche Zeitgenossen, die ein Blog aufsetzen und vollständig mit Texten aus anderen Blogs füllen. Dank der RSS-Feeds lässt sich dieser Vorgang „elegant“ automatisieren. Diese Inhalte werden in den Splogs mit überreich dargebotener Werbung vergällt, auf das sich die Übernahme von Inhalten für den Betreiber auch so richtig lohne.

Damit so ein Spam-Blog auch von Google und anderen Suchmaschinen indiziert und damit gelesen werde, werden „hübsche“ Spam-Trackbacks an die ausgeweideten Blogs gesendet:

Drei aufeinanderfolgende Spam-Trackbacks eines Sploggers

Besonders „erfreulich“ sind solche Trackbacks natürlich für die betroffenen Blogger, weil sie so gleich mitbekommen, dass dort jemand ein automatisiertes Geschäft mit ihren Texten betreibt. Das ist ja auch viel einfacher, als selbst etwas zu schreiben. Und darauf kommt es ja an in einer kapitalistischen Welt, in der jede Form des Gelderwerbes gleich gültig und damit auch gleichgültig ist. Der Kaufkraft des Geldes tut es jedenfalls keinen Abbruch, wenn das Geld auf die hinterfotzigste Weise erworben wurde.

Das Geschäft mit den Splogs wird in der Regel über das AdSense-Programm von Google gemacht. Wer meint, dass man sich als vom Inhaltsklau betroffener Blogger an Google wenden könnte, um diesem recht dreisten und asozialen Geschäft die monetäre Grundlage zu entziehen, hat sich allerdings geschnitten. Google antwortet stets mit freundlichen, aber in der Sache klaren und entschiedenen Mails, die besagen, dass Google keinerlei Verantwortung für die Inhalte fremder Sites übernimmt und dass man sich für ein solches Anliegen mit dem jeweiligen Site-Betreiber auseinandersetzen soll. Übrigens ist das eine völlig verständliche Haltung, da sonst ein immenser personeller und zeitlicher Aufwand betrieben werden müsste. Dieser Site-Betreiber sitzt natürlich in aller Regel im Ausland und ist gar nicht so leicht greifbar. Auch ist mein Russisch nicht nur eingerostet, sondern gar nicht erst vorhanden.

Und so steht der vom Sploggen betroffene Blogger vor einer wirklich hässlichen Situation. Zum einen werden seine Texte an anderer Stelle exakt dupliziert, was dazu führt, dass den Texten in Googles PageRank-Verfahren ein Malus gegeben wird, dass die eigenen Texte also schwieriger über Google zu finden sind und damit auch weniger Leser finden. Zum anderen erhält der Zeitgenosse, der einem solche Nachteile durch übles und gieriges Verhalten an den Hals zaubert, für diese Tätigkeit auch noch aus dem AdSense-Programm von Google hübsche Briefe mit Schecks darinnen. Dass die Spam-Trackbacks für eine tausendfache Verlinkung eines Splogs sorgen, ist gewiss gut für das Geschäft. Auf diese Weise wird das Internet zu einem Raum umgestaltet, in dem diese Art der Spam und des Inhalte-Klauens sehr attraktiv gemacht wird, während ein „richtiger Autor“ in die Röhre schaut.

Die „Kreativität“ und die Dreistheit der Spammer sind schier unerschöpflich, wenn es um das Beschreiten neuer Wege zur Umgestaltung des Netzes in eine große Litfaßsäule für ihre dummen Formen der Kommunikation geht. Skrupel kennen sie nicht, Respekt haben sie nicht, sie gehorchen nur ihrer zügellosen, unbeschränkten Gier. Schäden sind ihnen egal. Es stört den Splogger auch nicht, dass er durchaus legale Formen der Werbung über das AdSense-Programm mit seinem Missbrauch beschädigt. Ein Internet ohne Spammer ist ein besserer Ort.

Und deshalb muss auf jeder Ebene gegen Spam vorgegangen werden. In allen ihren Formen. Ohne Kompromisse. Auch im geschäftlichen Interesse, da sonst bald ein Zustand entsteht, in dem das Internet nicht mehr für seriöse Geschäfte taugt.

Wahnwitz

Samstag, 27. Oktober 2007

Was man doch nicht alles bei eBay kaufen oder ersteigern kann:

Wahnwitz - Infos zu Wahnwitz - Jetzt bei eBay mitbieten und kaufen

Diese recht gnadenlose AdSense-Werbung wurde bei einer Google-Suche an der Seite eingeblendet.

Google-Ads mit Mischmasch

Freitag, 7. September 2007

Google-Anzeigen: Werteverfall Jugendliche. Stoppen Sie den Werteverfall Durch Bravo. Ihre Unterschrift hier! - Reinkarnation und Karma. Die Alten Weisheitslehren geben dem Leben Sinn und Spiritualität - Kosmidis Rechtsanwälte. Unternehmensgründung Firmengründung AG GmbH KG Griechenland - Diabetes Patienten m/w für klinische Studien gesucht. Information finden Sie hier!

Ich finde es immer wieder lustig, wie sich in Google-Ads das zusammenstellt, was beim besten Willen nicht zusammengehört.

Angeblich soll diese Form der Werbung ja kontextbezogen sein, also Reklame so in Websites einblenden, dass sie zum angezeigten Text passt. Wegen dieser Anpreisung durch Google entscheiden sich ja auch viele für genau diese Form der Werbung. Allerdings wird dieser Kontext auf mechanische Weise hergestellt, indem der Text der angezeigten Seite nach gewissen Schlüsselwörtern gescannt wird – und das geht wie jedes mechanische Verfahren gelegentlich daneben. Ob diese vier Google-Anzeigen wohl auf die offenen Interessen eines Menschen treffen, der im Wirtschaftsteil der Netzeitung darüber liest, dass die Europäische Zentralbank den Geldmarkt mit einer erhöhten Geldmenge ausstattet

Neuer Verfolgungswahn

Montag, 13. August 2007

Eine völlig neue Form des Verfolgungswahns haben gerade die Google-Ads für Frazr (bewusst nicht verlinkt, siehe weiter unten) anzubieten:

Verfolg Deine Freunde - Nie wieder verpassen, was Deine Freunde grad machen! Kostenlos.

Beim herkömmlichen Verfolgungswahn handelt es sich um eine wahnhafte Störung, bei welcher der daran Leidende glaubt, dass er von anderen verfolgt würde. Frazr meint jedoch, mit dieser Werbung einen neuen Wahn andrehen zu müssen: Den Wahn, ständig über alles informiert zu sein, was andere Leute, an denen man interessiert ist, so tun.

In der nichtvirtuellen Welt nennt man so etwas Stalking… :mrgreen:

oder auch geheimdienstliche Tätigkeit… :mrgreen:

…aber hier soll das plötzlich ein Angebot sein. Klar, das sich wohl kaum jemand von dieser wie aus dem Tollhaus tollen Idee überzeugen lässt. Das ist wohl auch der Grund, weshalb die Anbieter einer solchen Idee sich nicht mit Google-Ads auf allen möglichen Websites begnügen, sondern zusätzlich auch noch Spam als Werbemittel einsetzen.

Und genau das ist wiederum der Grund, weshalb ich keinen Link auf diese Leute setze, die so fratz und fröhlich Wahnsinn feilbieten. Ich verlinke hier grundsätzlich keine Spammer.

MySpace TV

Samstag, 11. August 2007

Na, ob das wirklich eine Empfehlung ist, auf „Upps“ zu verzichten und lieber dieses mediale Angebot zu nehmen:

Musikvideos, Anspruchsvolles und jede Menge Clips, in denen jemand auf die Fresse fällt - alles auf MySpace

Da schreit man doch fröhlich-pubertär „Yeah!“, schmeißt endlich die Glotze weg und schaut auf die vielen kleinen Videoschnippsel der MySpace-Nutzer. Diese werden auch viel häufiger auf die Fresse fallen als dass sie es schaffen würden, etwas „Anspruchsvolles“ zu erstellen. Das lohnt sich doch wirklich! :mrgreen:

Wie man zum Amokläufer wird

Montag, 18. Juni 2007

Die folgende Zusammenstellung aus einer eingeblendeten Werbung zeigt nicht nur ein Angebot für bewegte Bilder vom Amokläufer, sondern auch gleich die Ursache des Amoklaufes:

Video vom Attentäter - Interview mit Tokio Hotel

Ich wusste schon immer, dass die Musik von Tokio Hotel in einem klaren Zusammenhang mit Amokläufen steht. Ich kann es geradezu in mir selbst spüren. 😀

Handy 2.0

Samstag, 16. Juni 2007

Nach dieser Beglückungsidee der Werber haben wir uns doch alle schon immer gesehnt, oder?

Jetzt auch mobil MySpace nutzen, mit Handy 2.0

Mobil MySpace nutzen mit „Handy 2.0″. Genau das richtige, wenn man mal unterwegs ist und dringend einen frischen Augenkrebs braucht. Wenn ich nur daran denke, dass ein „typisches“ Profil auf MySpace schon den Browser meines Arbeitsrechners gehörig fordert, manchmal sogar überfordert, denn will ich gar nicht erst so genau wissen, wie das auf einem briefmarkengroßen Handy-Display rüberkommt. Und an die Übertragungskosten eines grafiksatten Profiles voller Geplärr und Geflacker will ich auch gar nicht erst denken. Unter den Dingen, die die Welt nicht braucht, dürfte das „mobile“ Betrachten von MySpace-Profilen recht weit oben stehen…

Juckt es Dir in den Fingern?

Wenn es mir so in den Fingern jucken würde, denn würde ich so lange kratzen, bis ich die MySpace-Seiten gar nicht mehr aufrufen kann. :mrgreen:

Wie doof bist du?

Sonntag, 13. Mai 2007

Wie alt wirst du? Berechne deine Lebenserwartung und gewinne ein Top Handy!

Die Beglückungsideen derer, die Websites mit eingeblendeter Werbung vergällen, werden auch jeden Tag ein bisschen dummer. Hier kann man ein „Top Handy“ (Achtung, Denglisch mit Deppen Leer Zeichen) gewinnen, wenn man mitmacht und ein paar Daten über sich preisgibt, aus denen dann die „Lebenserwartung“ berechnet wird.

Ich habe es mir verkniffen, diese Site zu besuchen – ich besuche wirklich niemals eine mit Ads beworbene Website. Aber ich weiß natürlich, dass man für diese kleine Berechnung doch schon eine ganze Menge ziemlich persönlicher Daten angeben müsste. Etwa das Alter, das eigene Geschlecht und gewisse Gewohnheiten (Rauchen? Bevorzugte Ernährung? Hobbies?); und damit ein Gewinner auch benachrichtigt werden kann, muss dazu natürlich auch noch eine Anschrift und vielleicht sogar noch eine Mailadresse angegeben werden.

Das ist ein hervorragender Datensatz für Werber und Spammer, die mit ihren technokratischen Vorrichtungen die Welt verpesten. Eine mit solchen Daten versüßte Anschrift oder Mailadresse hat auch einen ganz ordentlichen Marktwert. Und die Deppen, die auf diese Ad anspringen, sollen das alles für die geringe Aussicht auf ein „Top Handy“ preisgeben. Wer so doof ist, der ist selbst schuld an überquellenden Briefkästen und missbrauchten Postfächern.