Welchen Gewinn? Und wie soll ich etwas bestätigen, von dem ich gar nichts weiß? Hier sind wieder Vorschussbetrüger auf Dummenfang.
Wer schreibt da?
Von: Coca Cola <mrsanitaoffice@gmail.com>
Aha, „Coca Cola“ schreibt da, eine große, weltweit bekannte Unternehmung, die sich nicht einmal eine eigene Domain für ihre Mailadressen leisten kann und deshalb eine kostenlos und anonym eingerichtete Mailadresse bei Googles Freemaildienst verwendet. Zudem handelt es sich um eine Adresse, die auch schon vom Westlichen Anschluss und von privaten Spendern, die ihren lebensverändernden Jackpot ein bisschen loswerden wollten verwendet wurde.
Nein, Google hat wohl kein Interesse an der Bekämpfung der Spam und des Trickbetrugs im Internet, denn sonst gäbe es diese Mailadresse nicht mehr. Schade.
Was habe ich überhaupt gewonnen? Mal reinschauen:
Herzlichen Glückwunsch, mein geliebter Freund, Coca Cola gewinnt die Summe von 2 Millionen Euro (2.000.000,00 Euro) aus einem Teil ihres glücklichen lebensverändernden Jackpots von 53 Millionen von Euro-Millionen Lottery.
Oh, schon wieder ein „glücklicher lebensverändernder Jackpot“.
Aha, ich habe gar nichts gewonnen. „Coca Cola“ hat zwei Millionen Øre gewonnen. Das ist schon dumm, wenn man als Betrüger seine Texte zur Einleitung eines Vorschussbetruges in einer Sprache schreibt, die man gar nicht versteht und zudem glaubt, Computer könnten richtige Übersetzungen anfertigen, statt beim Versuch lustige Dada-Prosa zu produzieren.
Allerdings müssen Sie die untenstehenden Informationen für Forderungen ausfüllen und einreichen.
• Vollständiger Name:
• Adresse:
• Tel / Cell #:
• Beruf:
• Land:
ICH________________ ___________hiermitErklären Sie, dass die oben genannten Informationen für mich zutreffend und bindend sind. Wenn zu irgendeinem Zeitpunkt entdeckt wird, dass ich falsche Angaben gemacht habe, werde ich meine Rechte an meiner Spende verfassen.
Wie verfasst man eigentlich Rechte an einer Spende? Und was hat eine Spende mit einem Lotteriegewinn zu tun?
Danke und akzeptiere unsere herzlichen Glückwünsche!
Und wenn ich deine Glückwünsche jetzt nicht akzeptiere? Was dann? Und wofür bedankst du dich eigentlich bei mir? Dafür, dass ich so knüppeldoof bin, dieses Formular auszudrucken, auszufüllen, zu unterschreiben und zu erklären, dass das alles stimmt, um es anschließend einzuscannen und dir zurückzumailen? Weil du so eine schöne Mailadresse hast? Weil du so schön von großen Zahlen faselst? Weil du so gnadenlos dumm bist?
Herzliche Grüße,
Mr.Frank Anita
Coca Cola Plc.
In der Mailadresse liest es sich aber wie Mrs. Anita. Hast du dich operieren lassen, Spammer? Und, fühlst du dich jetzt besser? Akzeptiere meinen herzlichen Glückwunsch! Aber das Experiment mit der Lobotomie hättest du lieber bleiben lassen sollen…
Ich bekomme zur Zeit fasst regelmäßig auch ganz tolle Spam, wie ich ganz sicher zum Bitcoin-Millionär werden würde, wenn ich nur den angegebenen (Tracking-)URLs und den dort angeblichen Anweisungen folgen würde. Alle mit unterschiedlicher Domains, die aber alle zu guesstheemoji.net weiter geleitet werden, wo eine „Email Marketer“ Software mit Login wartet. Das muss schon ein lukratives Geschäft sein, wenn man dermaßen viele .com Domains registriert, denn das ist ja auch nicht kostenlos.
Vielleicht aber auch ein Lobotomierter, der auf gut Glück am laufenden Band Domains registriert, in der Hoffnung, irgend jemand springt an auf seine bescheuerte Spam 😀
Einige Binäre-Optionen-Plattformen zahlen zwanzig Dollar pro geworbenen Kunden. Da lohnt es sich schon, wenn man jeden Tag zehn naive Menschen findet – und leider ist zu befürchten, dass diese Spammer mehr als nur zehn finden. Ich schätze, bei den tollen Bitcoin-Plattformen (ich habe die Mail in letzter Zeit auch hin uns wieder) sieht es ganz ähnlich aus. Wie die Plattformbetreieber, die solche Affiliate-Gelder auszahlen, dann hinterher die Leute abzocken, kann man sich vorstellen.
Bitcoin ist ein Versuchsballon, weil ein Verbot der Binären Optionen in der Luft liegt. Und da draußen ist eine ganze Horde dummgehaltener Journalismusproduktgenießer, die in den letzten Jahren gelernt hat, dass Bitcoin große Kurssteigerungen haben kann, die aber von den Journalisten nicht gelernt hat, was Bitcoin eigentlich ist und die deshalb noch für die abzockerischsten „Dienstleistungen“ empfänglich werden kann – beworben über Spam mit tollen „Reichwerd-Geheimnissen“. Wenn das demnächst überhand nimmt, muss ich wohl mal einen Grundlagentext schreiben…
Den Grundlagentext würde ich mit Interesse lesen. 😉
mir fehlen noch die „Sanften Grüße“ am Ende der Email xD
Und ich freue mich total für die CocaColaCompany, dass die nun 2 Millionen
gewonnen haben.
Darauf trinke ich erstmal einen Blubberlutsch und akzeptiere auch weitere,wenn auch weniger herzliche Glückwünsche.
m)
Was ich aus Spam heute gelernt habe:
… dass unser Körper ein wahres Wunderding ist, und unser Gehirn ein magische Computer …
[…] die Spammer so gern Google Mail verwenden? Weil Google immer wieder zeigt, dass man dort nicht das geringste Interesse an der Bekämpfung von S…. Oder anders gesagt: Eine Mailadresse von Google ist ein Beleg für äußerste Unseriosität und […]