Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Lieutenant Ferrara..

Sonntag, 15. Juli 2018, 11:53 Uhr

Aber mit zwei Punkten im Betreff.

Von: Lt Andrew Ferrara <silicook@silicook.co.kr>
Antwort an: Ferrara.andrew.f@gmx.com

Der Absender ist gefälscht. Die weitere Kommunikation soll über eine kostenlos und anonym eingerichtete Mailadresse bei GMX laufen. Natürlich genau so unverschlüsselt wie in dieser nicht digital signierten Mail. Übrigens wird weiter unten noch eine dritte Mailadresse eingeführt…

Lieber Freund,

Genau mein Name!

Verzeihe mein Eindringen; mein Name ist Lieutenant Andrew Ferrara, derzeit bin ich in Afghanistan im aktiven Dienst.

Immerhin: Du kennst einen Namen für dich selbst. Der ist sicherlich genau so wahr wie der gefälschte Absender deiner Mail

Bitte, ich habe einen undurchsichtigen Geschдftsvorschlag, der fьr uns beide von gegenseitigem Nutzen sein wird.

Tatsächlich finde ich deinen Versuch, einen Vorschussbetrug einzuleiten, schon jetzt so richtig durchsichtig. Gleich kommt bestimmt die Mitteilung, dass bei dir ganz viel Geld herumliegt…

Vor ein paar Tagen haben meine Kollegen und ich einen radikalen Taliban-Kurier abgefangen, der fьr den Transport groЯer Geldmengen verantwortlich war
und auf diesen unglьcklichen Vorfall haben wir insgesamt US $ 14,5 Millionen United States Dollars zusammengezдhlt.

…von dem ihr aber nix habt…

Nach eingehender Diskussion mit meinem Zug kamen wir zu dem Schluss, dass, wenn die Gelder der afghanischen Polizei ьbergeben werden,
Es besteht die Mцglichkeit, dass die Gelder fьr ihren persцnlichen Konsum konfisziert werden.

…wenn ihr nicht jemanden findet, den ihr als Eigentümer des Zasters ausgeben könnt, damit der sich dann den Zaster unterm Nagel reißt. Anschließend wird geteilt und das Geld verprasst.

Deshalb,
Es war meine Pflicht, einen Partner zu finden, der diesen Fonds fьr uns alle erhalten wird.

Und weil die in Afghanistan stationierten US-Truppen so wenig Leute haben, die man direkt ansprechen könnte, habt ihr euch gesagt: Nehmen wir einfach jemanden, von dem wir überhaupt nichts wissen, dem wir aber vertrauen können, weil er so eine schöne Mailadresse hat.

Bei aller Bescheidenheit mцchte ich, dass Sie unser Partner sind, um dieses Geld zu erhalten.

Die „Bescheidenheit“ des Spammers wird dabei nur noch von seiner „Ehrlichkeit“ übertroffen. Durch gutes, unmissverständliches Deutsch samt darin eingesprenkelter kyrillischer Kringel entsteht der Eindruck, dass richtige Profis aus der US-Armee schreiben.

Die Mittel werden aus diesem Land durch eine Luftfracht Transportmittel und alles, was Sie benцtigen, bewegt werden
zu tun ist, erhalten die Mittel und ein Konto wird Ihnen zur Verfьgung gestellt, die Sie bei der Ьbertragung unserer Aktie verwenden werden.

Natürlich ist das für den Mailempfänger, der da mitmacht, völlig sicher und risikolos.

Unser Wort ist unser Leben, ich versichere Ihnen persцnlich, dass dieser Fonds sorgfдltig eingedдmmt wurde und Sie sich nicht um die Quelle kьmmern mьssen
weil wir nichts tun werden, was Ihnen Probleme bringt oder zu uns zurьckfьhrt.

Die naheliegende Frage, warum 14,5 Megadollar in handlichen und überall recht beliebten Banknoten der Zentralbank der Vereinigten Staaten von Amerika nicht einfach verschwiegen und in einem Paket versendet wurden, wird nicht beantwortet. Es gibt nämlich keinen Grund, etwas anderes als Bargeld oder Gold durch einen Kurier zu transferieren. Alles andere kann man wesentlich sicherer auf andere Weise bewegen. Stattdessen wird dem Empfänger erzählt…

Fьr Ihre ehrliche Teilnahme an diesem Geschдft sind wir bereit, die Mittel in drei gleiche Teile zu teilen, ein Drittel wird fьr Sie sein

…dass seine Mailadresse 4,8 Megadollar wert ist. Und weil die meisten Menschen – im Gegensatz etwa zu russischen Trickbetrügerbanden – noch so etwas wie Anstand haben, wird kurz angemerkt, dass es auch noch für einen guten, wohltätigen Zweck ist, dass ein Drittel an Hinterbliebene geht. Dabei wird gern auch ein Presseprodukt verlinkt, um wenigstens einen Teil der Geschichte mit einer weiteren Quelle als den Behauptungen in einer 08/15-Vorschussbetrugsspam zu „belegen“.

Ein Drittel wird an die junge Familie meines verstorbenen Bruders geschickt, Einzelheiten werden Ihnen im Laufe der Zeit mitgeteilt.

Siehe Link unten, um mehr ьber meine Familie zu erfahren;

http://www.huffingtonpost.com/impact/the-news/2011/11/10/

Allerdings möchten die Geldbotenabfangsoldaten aus Afghanistan erst einmal wissen, wie der leichtgläubige Mensch heißt, dem sie angeblich 4,8 Megadollar geben wollen und unter welcher Telefonnummer sie ihren Trickbetrug aufführen können – auf diesem Weg wird dann von einer gut eingespielten Bande lange erklärt, warum allerlei finanzielle Vorleistungen erforderlich sind, bevor das Geld im Geldpäckchen kommt: Hier ein paar Hunderter, dort ein paar Hunderter, aber niemals über einen Scheck, sondern immer vollständig anonymisiert über Western Union. Denn die Bande will ins Bordell, nicht ins Gefängnis.

Wenn Sie bereit sind, zцgern Sie bitte nicht, mich mit Ihrem zu kontaktieren

Ganze Namen:

Telefonnummer:

Aktuelle Wohnadresse:

Wie üblich im Vorschussbetrug, ist der Absender der Spam gefälscht, so dass man auf gar keinen Fall an den Absender antworten soll.

Bitte senden Sie die oben genannten Informationen an meine private E-Mail: Andrew.Ferrara.f@gmx.us wenn Sie bereit sind.

Das einzige, was mich hier überrascht, ist, dass der Spammer zu doof ist, gleich die richtige E-Mail-Adresse in den Reply-to-Header der Spam einzutragen, so dass ein einfacher Klick auf „Antworten“ in der Mailsoftware genügt. Vermutlich ist er zu doof, das von ihm verwendete Spamskript zu verstehen. Dieser ganze Technikkram hirnt ja auch immer so. Und außerdem will er nicht programmieren, sondern spammen und betrügen, der Spammer.

GrьЯe

Leutnant Andrew Ferrara
Andrew.Ferrara.f@gmx.us

Ich habe eben gerade meine Abuse-Mail an GMX abgesendet. Möge niemand mehr jemanden unter dieser Mailadresse erreichen! 😉

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