Auch diese Spam enthält nicht ein Wort Text, sondern nur eine 73,6 KiB große Grafik, die ihrem Betrachter zeigt, wie man heutzutage seine stets bereite Fickbereitschaft herstellen soll:
Wenn ich so etwas sehe, frage ich mich ja unwillkürlich, ob es auch schon Bettwäsche mit Pimmelpillen-Muster gibt.
Natürlich ist die Grafik verlinkt, damit man sie auch klicken kann. Der Link führt auf eine Website in der Domain credifer (punkt) gdn
, die…
$ whois credifer.gdn | grep '^Creation' Creation Date: 2017-02-23T18:57:09Z $ _
…vor neun Tagen unter Angabe einer russischen Anschrift registriert wurde. (Der dabei angegebene Name und die Anschrift gehören mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem unbeteiligten Dritten, dessen Identität von Verbrechern missbraucht wurde.)
Natürlich handelt es sich um eine Wegwerfdomain:
$ lynx -mime_header http://www.credifer.gdn/deutschepharma/ HTTP/1.1 200 OK Server: nginx/1.10.2 Date: Sat, 04 Mar 2017 11:32:45 GMT Content-Type: text/html; charset=UTF-8 Content-Length: 1449 Connection: close Last-Modified: Fri, 03 Mar 2017 12:35:51 GMT ETag: "238b8-5a9-549d2c935c8a6" Accept-Ranges: bytes <HTML><HEAD><!-- MyCounter v.2.0 --> <script type="text/javascript"><!-- my_id = 135002; my_width = 2; my_height = 2; my_alt = "MyCounter - ñ÷¸ò÷èê è ñòàòèñòèêà"; //--></script> <script type="text/javascript" src="http://scripts.mycounter.ua/counter2.0.js"> </script><noscript> <a target="_blank" href="http://mycounter.ua/"><img src="http://get.mycounter.ua/counter.php?id=135002" title="MyCounter - ñ÷¸ò÷èê è ñòàòèñòèêà" alt="MyCounter - ñ÷¸ò÷èê è ñòàòèñòèêà" width="88" height="41" border="0" /></a></noscript> <!--/ MyCounter --> <!-- Yandex.Metrika counter --> <script type="text/javascript"> (function (d, w, c) { (w[c] = w[c] || []).push(function() { try { w.yaCounter35581560 = new Ya.Metrika({ id:35581560, clickmap:true, trackLinks:true, accurateTrackBounce:true }); } catch(e) { } }); var n = d.getElementsByTagName("script")[0], s = d.createElement("script"), f = function () { n.parentNode.insertBefore(s, n); }; s.type = "text/javascript"; s.async = true; s.src = "https://mc.yandex.ru/metrika/watch.js" if (w.opera == "[object Opera]") { d.addEventListener("DOMContentLoaded", f, false); } else { f(); } })(document, window, "yandex_metrika_callbacks"); </script> <noscript><div><img src="https://mc.yandex.ru/watch/35581560" style="position:absolute; left:-9999px;" alt="" /></div></noscript> <!-- /Yandex.Metrika counter --> <META HTTP-EQUIV="REFRESH" CONTENT="1; URL= http://www.deutschepharma.shop/"> </HEAD><BODY></BODY></HTML> $ _
Man beachte, dass die Weiterleitung ohne Affiliate-ID erfolgt! Hier spammt der Apotheker noch selbst. (Oder sollte er etwa wirklich niemanden mehr finden, der sich nicht mit einer Handvoll Klickegroschen für Spam bezahlen lässt, weil er sogar Spammern zu menschenverachtend ist?)
Es handelt sich beim Apotheker um den Meister mit den zwei Statistikskripten. Das muss schon ein lustiges Gefühl sein, wenn man sich jeden Mittag vor der ersten Flasche Wodka anschauen will, wie viele Leute denn diesmal auf die Spamwelle reingefallen sind, und dabei zwei Zahlen geliefert bekommt, die auch noch verschieden sind. Da läuft der Wodka doch gleich viel besser runter!
Moment, wohin leitet der weiter?
So so, „Deutsche Pharma“… das hatte ich doch schon… richtig! Das war ja der Server mit der Website „Europäische Apotheke, der in Russland steht und wo man (und vor allem: frau) sich gefährliche Amphetamin-Derivate zum Abnehmen kaufen konnte, über die einem der „Apotheker“ in einem Anfall von „Beratungsbemühen“ erzählte, dass es sich um harmlose und beinahe völlig nebenwirkungsfreie Naturheilmittel voller ungenannter Pflanzen aus dem tiefen, weiten, geheimnisvollen China (dem Land mit den vielen Pflanzen drin) handelt.
Wer das eine Produkt so anpreist, der wird beim anderen Produkt auch ganz sicher das reingepantscht haben, was er in der Reklame behauptet und was auf der massenhaft gefälschten Verpackung steht.
Das aktuelle Design der Website des spammenden Giftapothekers mit seiner nicht nur achtzig, zweiundneunzig oder sechsundneunzig, sondern vollen und runden hundertprozentigen Zufriedenheitsgarantie sieht übrigens so aus – und die unangenehme Nähe der Inhalte zum Rand ist nicht durch mein schlechtes Ausschneiden im Gimp entstanden, sondern designerische Absicht (oder Unfähigkeit), die genau so im Browser aussieht und bei der sich der Designer wohl irgendwas gedacht haben muss, was ich aber nicht nachvollziehen kann:
Wenn man gerade einen Schnupfen hat, ist man bei diesem Apotheker allerdings falsch…
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