Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Business proposal

Montag, 12. Oktober 2009, 21:07 Uhr

>From Mr.Rod Thompson

Aber dein ausgedachter Name steht doch schon beim Absender. Übrigens: Glückwunsch! Du hast mal kapiert, wozu dieses Reply-To im Mailheader gut ist, das hat jetzt aber echt ein paar Jahre gedauert. Ob allerdings die tolle Mailadresse rodthonpson50 (at) aim.com bei einem Freemail-Provider, diese Mailadresse, der man nur beim Hinschauen ansieht, dass sie automatisch erstellt wurde, ob die glaubhaft macht, man könne mit dir ins Geschäft kommen… ❓

Attn:

LMAA!

Ich vermute das diese E-Mail eine Ьberraschung fьr Siesein wird, […]

Überrascht bin ich vor allem darüber, dass nach diesem Betreff eine Mail in deutscher Sprache kommt. Oder zumindest in so etwas Ähnlichem wie deutscher Sprache, denn für die Angabe der passenden Codepage hat es mal wieder nicht gereicht – aber immerhin, dass mit dem Reply-To hat dafür mal geklappt. Wieso fühlt man sich als Spamempfänger eigentlich immer wie ein Betatester für völlig unausgereifte Strokeleien irgendwelcher Betrüger?

[…] aber es ist wahr.Ich bin bei einer routinen Ьberprьfung in meiner Bank (Standard Bank von Sьd Afrika) wo ich arbeite, auf einem Konto gestoЯen, was nicht in anspruch genommen worden ist, wo derzeit $12,500,000 (zwцlfmillionenfьnfhundert US Dollar) gutgeschrieben sind. Dieses Konto gehцrte Herrn Manfred Becker, der einKunde in unsere Bank war, der leider verstorben ist. Herr Becker war eingebьrtiger Deutscher.

Ich dachte eigentlich immer, in der Republik Südafrika spräche man Englisch und Afrikaans. Immerhin Sprachen, die es beide nicht erforderlich machen, dass man seine Mails mit den Spracheinstellungen für kyrillisches Alphabet verfasst. Und irgendwie dachte ich bislang auch immer, dass so ein Banker den Unterschied zwischen den Zahlen fünfhundert und fünfhunderttausend kapiert hat. Aber bei nichtexistenten Geld, mit dem irgendwelche Deppen für einen Vorschussbetrug geangelt werden sollen, scheint es so ein „Banker“ mit solchem Kleinkram nicht so genau zu nehmen.

Damit es mir mцglich ist dieses Geld $12,500,000 inanspruch zunehmen, benцtige ich die zusammenarbeit eines Auslдndischen Partners wie Sie, den ich als Verwandter und Erbe des verstorbenen Herrn Becker vorstellen kann, damit wir das Geld inanspruch nehmen kцnnen.

Klar doch, und jemanden, dem man mal eben so ein paar Millionen Dollar in die Hand drückt, den findet man mit millionenfacher Spam. Jeder gibt irgendwelchen Unbekannten, die er nicht mal mit Namen ansprechen kann, das Äquivalent eines Lottogewinnes in die Hand und vertraut ihm.

Fьr diese Unterstьtzung erhalten Sie 30% der Erbschaftsumme und die restlichen 70% teile ich mirmit meinen zwei Arbeitskollegen, die mich bei dieser Transaktion ebenfalls unterstьtzen.Wenn Sie interessiert sind, kцnnen Sie mir bitte eine E-Mail schicken, damit ich Ihnen mehr Details zukommen lassen kann. Schicken Sie bitte Ihre Antwort auf diese E-Mail:
(rodthompson50 (at) aim.com)

Schon klar, und vor allem legt man tausende von Euro für allerhand Papier, Bestechung und sonstigen Kram, während man von gut geübten Betrügern belatschert wird. Schon dumm, wenn man auf so etwas reingefallen ist, weil man eigentlich auch nicht zur Polizei gehen mag, um dort zu erzählen, dass man sich gerade zusammen mit ein paar Bankangestellten ein bisschen Geld am Staat Südafrika vorbei unterm Nagel reißen wollte und dabei total abgezogen wurde. Aber selbst, wenn man das tut: Das ganze investierte Geld ist weg, und das angepriesene Geld hat niemals existiert. Das Opfer hat den Schaden, und die gut organisierten Betrüger aus der Spammafia haben wieder einen Haufen Geld, um ihren verfeinerten Lebensstil zu pflegen.

Kindly reply in English if you speak English. (rodthompson50 (at) aim.com)

Auch Russisch würde gehen, aber das fällt im Zusammenhang mit dieser hanebüchenen Geschichte doch ein bisschen auf… :mrgreen:

Mit freundlichen GrьЯen
Mr.Rod Thompson

Setzen! Sechs!

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