Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Tagesarchiv für den 30. Mai 2008

Brauchen Sie einen Nebenjob?

Freitag, 30. Mai 2008

Da sage noch einmal jemand, es gäbe keine Arbeit! Es gibt so ein Überangebot an gut bezahlten Arbeitsstellen, dass sogar schon mit krimineller Massenmail dafür geworben werden muss – wobei sich diese Arbeitgeber natürlich schützen, indem sie eine falsche Absenderadresse angeben.

Ein wachsendes Handelsbetrieb sucht neue Mitarbeiter !!

Ich weiß natürlich nicht, womit dieser Betrieb handelt. Vermutlich sind es aber eher Phishing-Gelder als Abhandlungen über die deutsche Grammatik. Auch die Typografie lässt ein bisschen zu wünschen übrig, so viel wird in dieser Mail geplenkt. Das lässt sich nur schwer durch die tapfere Verdoppelung der Satzzeichen ausgleichen.

Sie haben 4 Stunden in der Woche Zeit , besitzen einige Computerkenntnisse und sind laufend erreichebar??

Ja, wenn man mir nachläuft, bin ich sogar mal erreichebar. Und so ein paar Kenntnisse hätte ich auch. Ich habe schon einmal ein Programm gestartet und sogar eine selbstverfasste Mail geschrieben. Und ich blogge. Ist das alles? Das kann ja kein toller Job werden.

- Sie haben dann die Moeglichkeit bei uns einzusteigen und Zweitausend monatlich zu bekommen!!

Aber für die geforderten Fähigkeiten eines Achtjährigen gibt es immerhin einen Stundenlohn von über hundert Euro. Wer von der kriminellen Spam noch nicht skeptisch geworden ist und wer jetzt immer noch glaubt, dass er es hier mit einem ernsthaften und legalen Angebot zu tun hat, dem kann ich auch nicht mehr helfen. Soll er doch Anlauf nehmen, bevor er gegen die Wand rennt! Allen anderen sei gesagt, worin diese „Jobs“ bestehen. Es geht darum, Gelder von Betrugsopfern unter eigenem Namen entgegenzunehmen und anonym zu den Betrügern weiterzuleiten. Dafür kriegt man einen ordentlichen Anteil ab. Und man ist für die Ermittler der einzige namentlich bekannte Täter, der sich hinterher wegen Geldwäsche vor Gericht verantworten darf. Natürlich muss man den Schaden der Betrogenen auch in voller Höhe zurückzahlen. Man wird also richtig abgezockt.

Und wer mir das nicht glaubt…

Neugirig? – schreiben Sie uns an elfingo@mail.ru und lassen Sie sich genauere Details zumailen.

…der frage doch einfach mal den Absender dieser Mail, der hierfür selbstverständlich nicht unter seiner (gefälschten) Absenderadresse angeschrieben werden möchte – weshalb man die Mail auch nicht einfach mit der Antworten-Funktion seiner Mailsoftware beantworten kann. Sicher, dieser Spammer hätte in seiner kriminellen Schrottmail eine Antwortadresse angeben können, aber so viel technischer Aufwand (eine Zeile im Quelltext) ist für die Deppen, die darauf hereinfallen, gar nicht nötig. Die merken nämlich gar nichts.

WARNUNG: Wer denen wirklich eine Mail schreibt, sollte darauf achten, dass er keine persönlichen Daten angibt und eine Wegwerfadresse verwendet. Das sind keine kleinen Kinder, sondern schwer kriminelle Menschen, die nicht lange fackeln, wenn ihnen jemand in die Quere kommt. Aber mit der angemessenen Vorsicht kann man denen schon ein bisschen Arbeit machen, so dass sie sich weniger um das Betrügen von unerfahrenen Netznutzern kümmern können. Natürlich darf man sich niemals auf ein persönliches Treffen einlassen, und wenn es doch einmal dazu kommen könnte, sollte man ruhig der nächsten Polizeiwache einen Besuch abstatten, damit ein weiterer Halunke dingfest gemacht werden kann.

Mit freundlichen Gruessen

ELFYN Corp.

Klar, in jeder Firma unterschreiben die Mitarbeiter einfach mit einem Firmennamen. Vor allem, wenn der dermaßen „bekannt“ ist, dass Google nicht einmal eine Homepage dieses Unternehmens finden kann. Es ist eben – wie ja auch in der Mail gesagt wird – ein „wachsender“ Handelsbetrieb, und noch kein existierender. :mrgreen:

Fax-Spam für Mainland Resources

Freitag, 30. Mai 2008

Nachdem jetzt offenbar keine Börsen-Spam mehr durch die Filter kommt, haben die Verbrecher aus der Spam-Mafia ein neues Mittel gefunden, um Kurse hochspekulativer Werte kurzfristig nach oben zu pushen, auf dass die vielen Anleger verlieren und die Verbrecher gewinnen. Das recht windige Papier von Mainland Resources wird mit krimineller Fax-Werbung in das Interesse gezwungen. Und das Schlimme daran ist die Tatsache, dass die Leute kaufen und kaufen, obwohl jedem klar sein müsste, dass hier eine wirklich illegale Form der Werbung gewählt wird. Dass die Spam „funktioniert“ und dass genügend Menschen ihr Geld wegen der Mitteilung von Kriminellen locker machen, zeigt die jüngere Kursentwicklung des so an den dummen Investor gebrachten Papiers.

Wer sein Geld für einen anonymen Börsentipp ausgibt, der mit einem scheinbar fehlgeleiteten Fax ins Haus flatterte, darf sich nicht wundern, wenn er ordentlich von organisierten Verbrechern abgezockt wird, die auf diese Weise ihren Euro machen. Aber scheinbar setzen höhere mentale Fähigkeiten bei vielen Menschen genau dann aus, wenn über Geld nachgedacht wird.

via Fefes Blog

Willste Vollbild?

Freitag, 30. Mai 2008

Normalerweise surfe ich mit abgeschaltetem JavaScript und ohne jegliches Plugin. Dazu schalte ich noch einen Proxy-Server dazwischen, der mir den übrigen Werbeschrott im Internet recht zuverlässig rausfiltert. Mit einer solchen Konfiguration kann man das Internet ertragen, ohne dass es zu nervösen Zuckungen kommt.

Deshalb sehe ich normalerweise auch diese Pest nicht. Diese Bereiche, die mit ein paar Zeilen JavaScript kurz nach dem Laden einer Seite eingeblendet werden. Meistens so nach zehn Sekunden, damit man überrascht wird, während man sich gerade ein bisschen festgelesen hat. Werber wissen eben genau, was sie tun. Das ist ja der Grund, weshalb ich sie verachte. Eine absolute Seuche ist das, und wenn so ein Terror-Ad mir doch einmal begegnet, kann ich immer nicht verstehen, welche Deppen da draußen eigentlich ihre Inhalte dadurch entwerten wollen, dass sie diese für ein paar lächerliche Klickcents durch überrumpelnde und aufdringliche Reklame-Scheiße überdecken lassen. Diese Deppen sind übrigens durchaus auch größere Vertreter der deutschen Journaille. Die müssen ja echt eine hohe Meinung von den Ergebnissen ihres Schaffens haben!

Aber heute hat es mich erwischt. Heute dachte ich nicht daran, einige für mich unnötige Features auf einem fremden Rechner abzuschalten, und ich vergaß ebenso, den Proxy einzuschalten. Auf meinen häufig besuchten Websites merke ich keinen großen Unterschied, da diese eben keine besonders nervige Werbung enthalten – was vielleicht auch der Grund ist, weshalb ich diese Websites häufig besuche. (Ich bin da gewiss nicht der einzige.) Aber was ich dann zu Augen kriegte, als ich auf einen Link zur Berliner Umschau klickte, das hat mir so richtig die Sprache verschlagen. Da kam nicht nur so eine Dreckswerbung nach einigen Sekunden reingeholpert, was schlimm genug ist. Nein, dieser (von O2 geschaltete) Strunz hatte neben dem üblichen Link zum „Schließen“ auch noch einen weiteren Link…

Die Werbung im Vollbild anschauen…

…um die Reklame im Vollbild zu betrachten. Im Vollbild! Das ist doch genau das, was man in einem solchen Moment will. Weg die blöden Inhalte, wegen der man eigentlich auf die Seite gekommen ist, und das ganze Fenster von einer Reklame einnehmen lassen, die mit ihrer perfiden Machart richtig saugt. So scheinen jedenfalls die Werber zu denken. Sonst würden die das ja nicht als Möglichkeit anbieten.

Wenn die überhaupt noch denken. Was Werber manchmal tun, erweckt schon den Eindruck einer totalen Denkverweigerung.

Sollten die Werber sich aber gedacht haben, dass angesichts solcher Dreistigkeit bei mir eine Sympathie für die Produkte von O2 aufkommt, denn haben sie sich geirrt. Und zwar gewiss nicht nur bei mir.