Oh schön, ich kriege mal wieder Geld geschenkt! 😄️
Von: Tom Nunez <pershko@nuczu.edu.ua>
Antwort an: ctouseygm@outlook.com
An: Recipients <pershko@nuczu.edu.ua>
Der Klassiker. Die Absenderadresse ist gefälscht, die Antwortadresse wurde anonym und kostenlos bei einem Freemailer eingerichtet und die Spam geht als BCC: an ganz viele Empfänger auf einmal. Nur, dass es zur „Abwechslung“ mal nicht der Freemailer von Google ist, sondern der von Microsoft. 🥱️
Mehr muss man nicht sehen, um zu löschen.
Wer auch noch in die Header schaut, stellt fest: Diese E-Mail wurde über eine IP-Adresse aus der Ukraine versendet. Ich wünsche der Ukraine von ganzem Herzen Frieden. Nur den Spammern wünsche ich nichts Gutes! 🇺🇦️
Selbstverständlich ist eine Mail, in der es immerhin um eine Million Dollar gehen soll, weder verschlüsselt (wird also offen wie eine Postkarte durch das Internet befördert) noch digital signiert (kann also auf dem ganzen Transportweg beliebig und für den Empfänger unentdeckbar verändert werden). Hier schreibt ein Profi. Nein, keiner der Geld verschenkt, sondern einer, der anderen Leuten Geld aus der Tasche zieht und verprasst. Ein paar Hunderter für dieses Dokument, ein paar Hunderter für jenes, und jetzt noch dieses lästige Dingens nach dem Geldwäschegesetz, und die Bank nimmt auch noch eine Gebühr, aber nach der nächsten Bezahlung über Western Union und Konsorten hast du dein Milliönchen. Komm schon, du Esel, lauf weiter und gib Geld! Und noch weiter und noch ein bisschen Geld. Wenn nichts mehr rauszuholen ist, bricht der Kontakt ganz plötzlich ab und das ganze Geld ist futsch. 😕️

Bild: Wikimedia Commons, Lizenz: Public Domain
Wenn einem Menschen die an sich sehr naheliegende Frage aufkommt, warum so ein millionenverschenkender Geldsack aus dem Posteingang nicht auch noch die paar Vorleistungen aus seiner Portokasse bezahlen kann, ist er schon zu intelligent für so einen Vorschussbetrug. 💡️
Clay Tousey […]
Kenne ich nicht. 👤️
[…] hat Ihnen […]
Woher kennt der mich, wenn ich ihn nicht kenne? Und wer schreibt mir hier eigentlich, wenn von diesem spendablen Clay nur in der dritten Person die Rede ist? Der Autor hält es nicht einmal für nötig, sich vorzustellen. Aber er hält es ja auch nicht für nötig, mich irgendwie anzusprechen und zu begrüßen. 👋️
[…] im Rahmen seiner fortlaufenden Wohltätigkeitsspende […]
Wenn ich mir eine „fortlaufende Spende“ vorstelle, dann sehe ich recht eiliges Geld mit langen Beinen. 🏃♂️️
Ein schönes Bild für das, was den Opfern dieser Betrügerbande passieren wird. 💸️
[…] an ausgewählte Menschen auf der ganzen Welt […]
Wie wählt dieser Clay aus? Der weiß noch nicht einmal, dass ich lebe, wie ich lebe und noch nicht einmal, wie ich heiße. Also: Wie wählt dieser Clay die Leute aus? Hat er sich von der klandestinen Weltregierung ein dickes Weltadressbuch geben lassen, in dem jeder Mensch auf der Erde verzeichnet ist? Schlägt er das denn einfach zufällig irgendwo auf und legt dann ohne zu gucken seinen Finger auf die Seite, um jemanden auszuwählen? 📖️
[…] 1.000.000 US-Dollar gespendet.
Wer beim Anblick so einer großen Zahl nicht spontan sein Gehirn auswirft, sondern sich ein paar ganz einfache Fragen stellt, kann auf so einen primitiven Betrug gar nicht mehr reinfallen. 🤔️
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Wer weitere Lügen hören möchte: Die gibts nur für die „Auserwählten“, die allen Ernstes wegen so einer dummen Spam zur Einleitung eines Vorschussbetruges mit den betrügerischen Spammern kommunizieren wollen. 🤥️
Das Wort „Antragstellung“ verheißt dabei schon, dass es viel komplizierter wird als ein versicherter Brief mit einem Scheck, den man bekommt, weil einem jemand etwas Gutes tun will. 😁️
Der Autor dieser Spam, der von Clay die ganze Zeit in der dritten Person spricht und offenbar jemand anders ist, hat es immer noch nicht für nötig befunden, auch nur zu erklären, wer er ist. Oder wie er heißt. Oder irgendwas. 🕳️
Ach! 🗑️
ich bin Elias aus Hannover, Bundesrepublik Deutschland. Ich bin ledig, weil ich schon als Jugendlicher kein Interesse mehr am gierigen, geldgeilen, bösen, intriganten und oft zur Dummheit neigenden Charakter von Frauen hatte. Ich finde es manchmal schade, dass ich nicht schwul bin, aber das lässt sich leider nicht ändern. Ich habe auch schon erlebt, wie erotisch ich in den Augen von Frauen werde, wenn ich über ein bisschen mehr Geld als jetzt verfüge. Ich weiß von daher, wie billig die Psyche vieler Frauen ist. Und ich ekele mich davor. Ich bin auch Blogger. Ich blogge aber zum Glück nicht über meine Lebenserfahrungen oder über Frauen, sondern über Spam. Ich blogge am liebsten über dumme, lächerliche Spam zur Einleitung eines Betruges. Ich blogge am liebsten über so eine dumme Spam wie deine. Ich finde Liebesbriefe an Unbekannte, die man mit „Hallo“ anspricht, lächerlich. Ich sehe doch, dass du nicht einmal meinen Namen kennst, den man überall im Internet herauskriegen kann, wenn man Interesse daran hat. Ich fange normalerweise nicht jeden Satz mit „Ich“ an. Aber ich habe das eben von dir gelernt. Ich finde, dass das genau so wenig schön klingt, wie dein Charakter erfreulich ist. 🤮️
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass auch nur dein hier angegebener Name echt ist. Traurig ist, dass es mehr als genug verzweifelt einsame Männer gibt, denen du in triefendem Schriftverkehr das Geld in schönen, großen Päckchen aus der Tasche labern kannst. Oft wirst du sogar zwanzig bis dreißig Männer gleichzeitig am Geldbeutel abmelken, mit warmen Worten und traurigen Geschichten aus deinem trüben Betrügerherzchen. Es wäre nicht einmal überraschend, wenn du gar keine Frau bist. Und wenn du nicht aus der gerade so übel von einem Stalinnachäffer verwüsteten Ukraine kommen solltest, wäre das auch keine Überraschung. Denn du bist ein schäbiger, spammender Betrüger. Und alles, was du schreibst, ist Lüge. 🤥️
Der Absender dieser Spam hat zwar keine Ahnung, ob sein „lieber Freund“, den er da vollspammt, überhaupt eine Hilfe sein kann und vertrauenswürdig ist, aber das ist ihm egal. Der sieht gerade nur noch profitable Geschäfte. Und deshalb will er mir und den paar hunderttausend weiteren Empfängern seines Bullshits 25 britische Megapfund in die Hand drücken, damit ich mal ein paar Ideen ausprobieren kann. Er scheint zu glauben, dass er dann schon bemerken wird, ob man mir vertrauen kann oder ob ich überhaupt eine Hilfe sein kann. Und, wie kommt er auf diese grandiose Idee, die sicherlich einer der Höhepunkte der Morgenrunde in der Klapsmühle gewesen sein wird? 🤦♂️️
Wer schon mit dem Leben abgeschlossen hat, darf sich natürlich gern in Kanada die pillz verschreiben lassen, um sie dann von einer spambeworbenen chinesischen oder indischen Keller-Giftfabrik zu kaufen, weil ein ukrainischer Kommentarspammer das so empfiehlt. Immerhin sieht die Verpackung meist zum Verwechseln ähnlich aus. Manche haben sogar Glück dabei und bekommen etwas ohne jeden Wirkstoff statt der üblicheren Chemieabfälle. Dann gibt es halt statt eines wirksamen Antibiotikums gegen 
