Keine Spam, sondern ein Hinweis auf einen Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung [Archivversion]:
Der Facebook-Mutterkonzern Meta hat in Nigeria 63.000 Instagram-Konten gelöscht, die mit Betrügern in Verbindung standen, die ihre Social-Media-Dienste nutzten, um Menschen mit intimen Fotos zu erpressen […] Betrüger geben sich auf Instagram oder Snapchat als Mädchen im Teenageralter aus und bringen ihre Opfer dazu, Nacktfotos von sich zu verschicken. Mit diesen expliziten Bildern werden die Opfer dann erpresst – die Drohung lautet, man werde die Bilder an Freunde und Familie schicken
Und ich dachte schon, die Vorschussbetrügerbanden aus Nigeria hätten jetzt mit ihren Machenschaften aufgehört, nur weil ich ihre lustigen Mails nicht mehr im Pesteingang habe. Aber nein, die haben sich einfach nur auf etwas Effektiveres gestürzt, auf ein Verbrechen, bei dem sie nicht mehr darauf angewiesen sind, dass ein Mensch ein bisschen dumm sein muss, damit sie ihm das Geld aus der Tasche ziehen können.
Mehr als zwei Dutzend Minderjährige, hauptsächlich Teenager, hätten sich seit Ende 2021 das Leben genommen, nachdem sie Opfer dieser Verbrechen geworden waren
In einer idealen Welt wüsste oder ahnte zumindest jeder Zehnjährige, dass man bei der Kommunikation über ein anonymisierendes, technisches Medium sehr vorsichtig sein muss – und dass sich Nacktfotos von selbst verbieten, egal, wie sehr es beim Chatten zwischen den Beinen zu jucken beginnt. In der wirklichen Welt wissen sie es meistens nicht, wenn sie mit ihren so genannten „Smartphones“ durch ihr Kinderleben gehen, und es ist sehr häufig auch niemand da, es ihnen so klar und unmissverständlich mitzuteilen, dass sie es verstehen und wenigstens etwas vorsichtig werden. Dazu müsste man ja offen über Sex sprechen. Ich befürchte, die FAZ werden die Kinder auch eher nicht lesen… und hier bei Unser täglich Spam geht es leider auch nicht so kindgerecht und attraktiv zu. 😐️
So lange nicht jedem Menschen klar ist, dass alle ins Internet gegebenen Daten irgendwo wieder auftauchen können und auftauchen werden, wo man sie überhaupt nicht haben möchte – das gilt wegen des „real existierenden“ Industriestandards des Datenschutzes auch bei renommierten Unternehmen – so lange werden solche miesen Nummern weiterlaufen. Inzwischen mit mindestens 25 toten Minderjährigen, die sich als Kollateralschaden des kriminellen Geschäftsmodells eine Weltschmerztablette gegeben haben.
Ach, die erwachsenen Menschen sind sich des Problems auch nicht bewusst und geben überall unnötig viel Daten preis? Tja, dann gibt es halt in Zukunft noch mehr von Angst, Scham und Verzweiflung in den Suizid getriebene Kinder. Gefällt mir auch nicht. Aber ich kann es nicht ändern.
Ich bin übrigens der Meinung (und darüber kann man durchaus lange und wortreich streiten), dass so genannte social media für Kinder völlig ungeeignet sind… ja, sie sind sogar für viele Erwachsene ungeeignet. Selbst, wenn die Kinder nicht direkt von Kriminellen kaputtgemacht werden, scheint den meisten Erwachsenen nicht klar zu sein, wie schlimm das Mobbing an bundesdeutschen Schulen ist und wie wenig Hemmungen Mitschüler haben, Gewalt und niederträchtige Methoden anzuwenden. Da kann ein harmloses Posting von vor drei Jahren schnell in die Verzweiflung führen, wenn es einfach fürs Mobbing in einen anderen Rahmen gestellt wird, über den eine ganze Klasse herzlich lacht und böse Witze macht. Die Gewalt, die Kinder im erbarmungslosen Gewalt- und Zwangssystem der Schule erleben und erleiden müssen, dieser unsäglichen gesellschaftlichen Assimilations- und Sortiermaschine für Menschen, die immer weniger mit Bildung und Vermittlung von Fähigkeiten und Kenntnissen zu tun hat; diese Gewalt können die völlig ausgelieferten und rechtlosen Kinder nur untereinander weitergeben, wenn die gequälte Psyche kein anderes Ventil findet. Sie ist in den letzten vierzig Jahren nicht kleiner geworden, diese Gewalt, und sie war schon vor vierzig Jahren unerträglich. Der wichtigste Unterschied zu früher ist, dass die Lehrer noch überforderter sind, dass die Schulklassen noch größer sind, dass sich die… sorry… Lacksäufer auf den Kultusministerkonferenzen noch absurdere Lehrpläne und Aufgaben für die Schule ausdenken – und dass die Kinder vor vierzig Jahren wenigstens noch Rechnen, Lesen und Schreiben gelernt haben, unentbehrliche Grundfertigkeiten des Lebens in einer zivilisierten Gesellschaft, die heute einem Großteil der Schulabgänger mit Universitätszugangsberechtigung (ein so genanntes „Abitur“) bis an den Rand des funktionalen Analphabetimsus abgehen. Was man an diesen Schulen übrigens nicht lernt, und „nicht“ meint hier: überhaupt nicht und nicht einmal in den allerkleinsten Grundlagen lernt, das ist ein Verständnis für digitale Datenverarbeitung, ihre Möglichkeiten und ihre Risiken. Da würden ja auch gleich ganze Geschäftsmodelle zusammenbrechen.
In unverschlüsselter Mail, die offen wie eine Postkarte durch das Internet befördert wird. Die auf ihrem ganzen Weg gelesen und sogar verändert werden kann, ohne dass der Empfänger etwas von einer Manipulation bemerken würde oder auch nur könnte, weil auf digitale Signaturen verzichtet wird. Es geht ja nur um Geld. Besonders „lustig“ wird das, wenn Google mit den über GMail eingesammelten Daten seine neuronalen Netzwerke – von Journalisten, Politikern und sonstigen Nixblickern regelmäßig mit dem Reklamewort „künstliche Intelligenz“ bezeichnet – anlernt, so dass die „verbesserte“ und um „intelligente“ Chatbots angereicherte Suchmaschine irgendwann empfindliche Details über die finanzielle Situation und eine Dummheit, die auf dermaßen plumpe Betrüger hereinfällt, ausplappern wird. Es ist unmöglich, so etwas zu verhindern, weil niemand verstehen kann, was in einem angelernten neuronalen Netzwerk vor sich geht, und erst recht kann niemand ein angelerntes neuronales Netzwerk auf einfache Weise verändern oder verbessern, wie man etwa einen Fehler in einem herkömmlichen Computerprogramm finden und beseitigen könnte. Entsprechende Prompts, mit denen man solche Geschichten hervorholt, werden schon schnell genug herumgehen. Menschen lachen gern. Sie lachen auch gern hämisch und über den Schaden anderer Menschen.
Schon lustig, dass diese tollen Spambanken, denen bei der Darlehensvergabe alle Bonitätserwägungen egal zu sein scheinen, immer kostenlos und anonym eingerichtete Mailadressen bei GMail von Google, dem dicksten Freund des Spammers und Betrügers, haben. Heute sogar mal als „Firmen-E-Mail“. Nicht einmal die 
An meinem Leben würde sich beinahe gar nichts ändern, wenn man vielleicht mal davon absieht, dass ich Geld hätte und damit Dinge kaufen könnte. Gut, ich hätte hinterher irgendein preiswert erworbenes, größeres Anwesen in Mecklenburg. Dort, wo die jungen Menschen weglaufen und die alten Menschen wegsterben. Ich würde mich dort, bis ich endlich selbst mal unter Schmerzen, Angst und Unwillen wegstürbe, jeden Tag über die leidigen Gnitzen ärgern. Und über die nicht minder leidigen Frauen, die jeden Mann mit Geld unwiderstehlich sexy finden und zu umgarnen suchen, bis er sich nicht mehr befreien kann. Einen Satz neuer Klamotten kaufte ich mir auch mal. Aber sonst? Mit Geld kann man eben nur kaufen. Mehr nicht. Wenn man ein psychisches Wrack ist, nützt Geld gar nichts, weil es den Zustand nicht ändert. Man kann nur etwas mehr kaufen. Und soviel, dass ich die Bundesregierung davon kaufen könnte, kann man leider bei keiner Lotterie gewinnen. 😉️
Ich hoffe ja, dass es völlig überflüssig ist, darauf hinzuweisen, aber man weiß ja nie: Natürlich stimmt das nicht. Das Geld entsteht nicht im Geldautomaten, es wird dort auch nicht gedruckt. Es wird dort eingefüllt. Genau abgezählt. Jede Transaktion, die zu einer Auszahlung von Geld aus einem Automaten führt, wird penibel verbucht. Über allem thront die Überwachungskamera. Die Geschichte ist eine Lüge, die sich an naive, technisch kenntnislose und leichtgläubige Menschen richtet. Wer es glaubt, soll dann eine Vorleistung bezahlen, um eine Geldzauberkarte zu kriegen. Der Typ kann zwar angeblich Zauberkarten anfertigen, mit denen man sich jeden Tag fünf Kilodollar aus dem Automaten ziehen kann, aber trotzdem muss man ihn bezahlen. Natürlich vorher, nicht hinterher, denn sonst würde ja niemand bezahlen. Und nein, man bezahlt auch nicht mit einem Scheck oder mit einer Banküberweisung, sondern immer nur über anonymisierende Verfahren wie Western Union und Konsorten, denn die Vorschussbetrüger tragen nicht so gern Handschelle. Mit dem Geld, das sie mit ihren uralten Betrugsmaschen aus naiven Menschen rausleiern, gehen sie in den Puff, machen sich ein schönes Leben und kaufen sich dicke Autos.
Natürlich soll man in unverschlüsselter E-Mail (die offen wie eine Postkarte durch das Internet befördert wird) unter Verzicht auf digitale Signaturen (so dass die E-Mail von jedem sein könnte und auf dem ganzen Transportweg unbemerkbar verändert werden könnte) über Gelddinge kommunizieren. Denn die Zielgruppe der Betrüger ist nicht nur naiv, sondern auch digital völlig ahnungslos. Und natürlich soll man auch Vorleistungen bezahlen. Immer schön anonymisiert über Western Union und Konsorten. Mit dem Geld geht die Betrügerbande in den Puff. Darlehen gibt es nicht. Betrug hat eine viel bessere Rendite als Darlehen. Wer drauf reinfällt, hat hinterher weniger als vorher.
Übrigens wird in Kryptogeld nicht „investiert“. Das Geld, das man dafür verbrennt, wird nicht in den Aufbau irgendwelcher Strukturen gesteckt. Vielmehr ist Kryptogeld eine Art Wettzettel auf die Höhe der Quote, die in Zukuft auf ebendiesen Wettzettel ausgezahlt wird. In altmodischer Währung einer Zentralbank, versteht sich. Das richtige Wort, um so etwas zu beschreiben, ist nicht „Investment“, sondern „Spekulation“. Man könnte auch von Glücksspiel sprechen, um den halbseidenen Charakter deutlicher zu machen. Das Geld, das man dafür einsetzt, kann