Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


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Influencer-Marketing

Dienstag, 14. Juni 2016

Keine Spam, sondern eine unbedingte Leseempfehlung zu einer Form der Spam von PR- und Reklameunternehmen, die zum Glück nicht jeden Menschen betrifft:

Anfangs habe ich mir nichts dabei gedacht, habe die Meldungen als Spam markiert und weggeklickt. Doch das Problem ging nicht weg. Im Gegenteil. Die Schlagzahl erhöhte sich von Monat zu Monat. Verirrten sich vor Jahren mal eine oder zwei solcher „Presseinformationen“ in meinem Eingangskorb, sind es heute im Schnitt 50 Mails am Tag.

Oft sind die Texte mit meinem Namen personalisiert, so dass ich aufpassen muss, nicht aus Versehen eine wichtige Nachricht zu übersehen oder gar zu löschen. Besonders schlimm ist es, wenn ich mal einen oder zwei Tage meine Mails nicht checke. Dann stauen sich schon mal 200-300 Mails auf, die alle gesichtet werden müssen. In anderen Worten: Meine Mail-Adresse, auf die ich beruflich angewiesen bin und die ich auch auf Briefköpfen oder Visitenkarten angebe, ist unbenutzbar geworden

Richard Gutjahr: Die illegalen Methoden der PR-Adressbroker

Kurz verlinkt

Freitag, 3. Juni 2016

Wer einem „dahergelaufenen Blogger“ wie mir nicht glaubt, wenn ich so einen Rat gebe, glaubt vielleicht den Beamten des Landeskriminalamtes Niedersachsen, wenn sie den gleichen Rat geben, den ich auch immer gebe:

Öffnen Sie niemals Anhänge oder Links aus Mails, die Sie nicht kennen oder erwarten!!! Fragen Sie im Zweifelsfall beim bekannten Versender (z.B. Telefon oder per neuer Mail und nicht per Antwort) nach. Loggen Sie sich ggf. alternativ beim echten Anbieter über den Ihnen bekannten Link (nicht aus der Mail folgen) ein, wenn Sie eine Mail bekommen, bei der Sie tatsächlich Kunde sind. Die Behauptung aus der Mail (z.B. Sperrung des Kundenzuganges) müsste dort dann wiederzufinden sein […] Derzeit ist das Hauptziel der Täter noch das Windowssystem der Empfänger. Andere Betriebssysteme sind aktuell nicht so sehr gefährdet. Dennoch ist nicht auszuschließen, dass nicht auch Schadsoftware für alternative Betriebssysteme (z.B. Android) in den Umlauf gerät. Aus diesem Grund sollten die Anhänge niemals auf irgendeinem Gerät geöffnet werden!

Für diesen sehr deutlichen Hinweis geht mein ausdrücklicher Dank an die Polizeibeamten!

Angesichts der täglichen Pest derartiger Spams (und angesichts des mit Abstand längsten Kommentarthreads auf Unser täglich Spam) wünsche ich mir eine offensive Pressearbeit der Polizei zu diesem Thema, damit auch wirklich jeder erreicht wird. E-Mail ist nun einmal nicht nur unendlich praktisch, sondern auch sehr gefährlich, weil sie auch Kriminellen die Zustellung beliebiger Dateien ermöglicht. Der Absender ist dabei kinderleicht fälschbar (man kann eine beliebige Absenderadresse eintragen, vom Papst über Microsoft bis zur mittelständischen Unternehmung ist der Phantasie keine Grenze gesetzt). Oft wird hochaktuelle Schadsoftware in einem Mailanhang zugestellt, die vom Antivirusprogramm noch nicht erkannt wird. Deshalb ist es wichtig, jedem Mailanhang mit der größtmöglichen Skepsis zu begegnen und niemals den Anhang einer Mail zu öffnen, wenn man diesen nicht vorher über einen anderen Kanal als E-Mail explizit verabredet hat. Im Zweifelsfall immer vor dem Öffnen nachfragen!

Und natürlich ist ein Klick in eine E-Mail genau so gefährlich wie das Öffnen eines Anhanges.

Die wichtigste „Software“ zum Schutz des Computers bleibt das Gehirn.

Warum man niemals ohne wirksamen Adblocker surft

Freitag, 1. April 2016

Dies ist keine Spam, sondern ein Hinweis auf einen Text bei iRights.info:

Was wir im Web lesen und tun, wird mit den Techniken des Web-Tracking beobachtet und zur Grundlage für Werbeschaltungen. Wie würde es aussehen, wenn die Techniken uns im Leben außerhalb des Web begegneten? Eine Erzählung von Jacques Mattheij.

Das ist eine unbedingte Leseempfehlung, und die Links in diesem Text sind ausgesprochen lohnend! Der Text ist auch gut geeignet, um ihm jemanden zuzustecken, der noch nicht so weit sensibilisiert ist, dass er selbst aktiv damit beginnt, seinen Computer und seine Privatsphäre zu schützen.

Ein wirksamer Adblocker ist übrigens einer, der ausnahmslos alle eingebettete Werbung von Drittanbietern blockt, bei dem die Werbeindustrie also nicht die Möglichkeit hat, sich von der Blockade freizukaufen, wie das beim leider immer noch beliebten Adblock Plus der Fall ist. Ich empfehle uBlock Origin.

Und wieder: Warum man niemals ohne Adblocker surft

Mittwoch, 16. März 2016

Keine Spam, sondern nur ein Hinweis auf eine aktuelle Meldung bei Heise Online:

Unbekannte haben Ende vergangene Woche ein Werbe-Netzwerk kompromittiert, um darüber manipulierte Werbe-Anzeigen an Webseiten auszuliefern. Davon sollen die Internetauftritte von AOL, BBC und The New York Times betroffen sein. Über diesen Weg sollen bereits zehntausende Besucher mit Malware wie Erpressungs-Trojanern infiziert worden sein, warnen Malwarebytes und TrendMicro

Adblocker sind eine elementare und unverzichtbare Sicherheitssoftware, die diesen Infektionsweg an der Wurzel unterbinden, noch bevor das Antivirus-Schlangenöl versagen kann.

Surfen sie niemals ohne Adblocker! Es ist gefährlich.

Schalten sie niemals den Adblocker aus, weil der Betreiber einer Website sie (zuweilen recht aufdringlich) darum bittet oder ihnen gar den Zugang mit aktiviertem Adblocker verweigert! Sie würden ja auch nicht ihr Antivirus-Programm oder ihre Firewall abschalten, weil sie in einem anonymisierenden Medium darum gebeten werden.

Aggressiv vorgetragene Kampagnen der Contentindustrie, dass Nutzer ihre Adblocker ausschalten sollen, sind leider nichts Neues. Noch immer ist gültig, was ich vor nunmehr fast drei Jahren darüber geschrieben habe – einschließlich meines Hinweises, unter welchen Bedingungen eine derartige Aufforderung überhaupt erst diskutabel werden kann.

So lange diese Bedingungen nicht hergestellt werden, lassen sie sich keinen Sand in die Augen streuen und setzen sie nicht ihre Computersicherheit aufs Spiel, nur, damit das unseriöse Geschäftsmodell anderer Leute besser funktioniert! Fallen sie nicht auf Werbung und nicht auf den hässlichen Bruder der Werbung, den Journalismus, herein und lassen sie sich nicht verdummen!

Und beachten sie bitte: Die Websites, die mit ihren Werbeeinblendern zum Helfershelfern der Organisierten Kriminalität geworden sind, werden dafür nicht haftbar gemacht. Die Folgen ihres verantwortungslosen Handelns sind Journalisten und Presseverlegern leider egal.

Kurz verlinkt: Neues Fax von 034205-99xxxx

Donnerstag, 25. Februar 2016

Dies ist kein hier gegebenes, kommentiertes Zitat einer Spam, sondern ein Hinweis auf die aktuelle Masche der Schadsoftware-Gangster bei botfrei.de: Die Schadsoftware tarnt sich als ein bei Sipgate angekommenes Fax, das als Mailanhang versendet wird. Dieser Anhang ist wie immer vergiftet, es handelt sich um den Erpressungstrojaner „Locky“.

Also: Den Anhang nicht aufmachen, sondern die Spam löschen (oder abspeichern und für die Strafanzeige gegen Unbekannt als Beweismaterial zur Polizei mitnehmen).

Sehr gelungen sind die dort gegebenen Hinweise zur Prävention für Anwender von Microsoft Windows – wobei mir besonders gut gefällt, dass Antivirus-Programme in der Liste ganz weit unten stehen und Backups, vernünftige Einstellungen von Betriebssystem und Programmen, die ausschließliche Verwendung aktueller Software und die äußerste Vorsicht bei E-Mail-Anhängen ganz weit oben stehen. 😉

Die dort gegebenen weiterführenden Links sollten auch weniger erfahrenen Nutzern weiterhelfen.

Denn etwas Vorsicht ist nun einmal besser als das Nachsehen zu haben…

Neu und super: PayPal als Spamlieferant

Freitag, 15. Januar 2016

Unendlich ist die „Kreativität“ der Spammer zwar nicht beim Formulieren ihrer literarisch ungenießbaren Spams, aber sehr wohl bei der Suche nach neuen Vertriebskanälen oder für den Spamtransport missbrauchbaren Diensten.

Zurzeit scheint es Spammern zu gelingen, PayPal als Lieferanten für ihre asozialen und illegalen „Mitteilungen“ zu missbrauchen (Link auf einen englischsprachigen Text).

Es handelt sich dabei um echte E-Mails von PayPal mit einer Rechnung über null Dollar, in deren Mitteilungsfeld dann der Spamtext nebst Link auf wenig empfehlenswerte Websites zu lesen ist. Hier nur ein schnell (von mir) übersetztes Zitat aus dem oben verlinkten Blogeintrag:

Kurz gesagt, und bislang ohne Reaktion von PayPal oder irgendeinen Beleg für das Gegenteil, schaut es so aus, als diene PayPal als Auslieferungsmechanismus für Spam, die natürlich nicht als Spam erkannt wird, da sie eine „erwünschte“ E-Mail von PayPal ist. Die Mitteilung in der Rechnung ist völlig klare Spam, und das ist so gut wie sicher ein Missbrauch des Rechnungssystems von PayPal.

Ich nehme an, dass entweder für einen Absender keine Kosten anfallen, wenn er eine Rechnung über null Dollar versendet, oder aber, dass diese Kosten niedrig genug sind, dass sich solche Spam dennoch lohnt. Auf jeden Fall sollte PayPal dieses Problem in den Griff bekommen. Hierzu sei es mir erlaubt, einen Vorschlag zu machen: Wenn ein PayPal-Account massenhaft Rechnungen über null Dollar versendet, handelt es sich dabei um etwas, was wohl einen Alarm auslösen sollte!

[Hinweis via @benediktg@gnusocial.de]

Warum man maximal datensparsam ist…

Montag, 12. Oktober 2015

Dies ist keine Spam (weil ich heute nur Standard habe), sondern ein kleiner Lesetipp:

Wer immer noch nicht verstanden hat, warum man immer so sparsam wie möglich mit dem Angeben persönlicher Daten im Internet ist, lese bitte beim NDR weiter: Wie Kriminelle gestohlene Identitäten missbrauchen. [Weil die von Rundfunkgebührenzahlern längst bezahlten Inhalte der öffentlich-rechtlichen Anstalten immer noch wegen geltenden Lobbygesetzen der Presseverleger „depubliziert“ werden müssen, hier ein Link auf eine dauerhaft archivierte Version, ergänzt um meine Bitte, keine Zeitung oder Zeitschrift aus der Bundesrepublik Deutschland mehr zu kaufen.]

Ja, der Artikel hat seine Schwächen, zugegeben. Aber das Thema wird so selten behandelt, obwohl es sich um eine sehr häufige Kriminalitätsform handelt, dass ich auch einen schlechten Artikel verlinke.

Und nein, dass genügend persönliche Daten für einen kriminellen Missbrauch der Identität in die Hände von Verbrechern fallen, kann einem keineswegs nur bei kleinen Klitschen mit einem Online-Shop passieren, wie der Artikel in seinen schwächeren Passagen suggeriert. Solange Datenschutz eine gesetzliche Forderung ist, die bei Missachtung und grober Fahrlässigkeit zu keinerlei Strafbarkeit und Haftung für die Schäden führt, kann ich nur davon abraten, überhaupt noch persönliche Daten anzugeben.

Denn Datenvermeidung ist der einzige Datenschutz, der auch funktioniert.