Oh, ein Qualitätsbetreff! 🏆️
(Natürlich ist die Spam nicht verschlüsselt und nicht digital signiert, kann also auf dem gesamten Transportweg gelesen und beliebig manipuliert werden, ohne dass ich das bemerken könnte.)
Von: ''Sarah Breeden'' <Transporte.flow@coprodia.com.br>
Antwort an: sarah.breeden@englandbankcx.info
An: [Mailadresse, die jetzt leider die Spammer haben]
Oh, heute gar keine Antwortadresse bei GMail in der Spam zur Einleitung eines Vorschussbetrugs? Das kommt wohl nicht mehr so gut durch die Spamfilter, wenn man Antwortadressen bei Freemailern und inbesondere bei GMail angibt, was?
Ob die hier verwendete Domain wohl besser ist?
$ surbl englandbankcx.info englandbankcx.info LISTED: ABUSE $ _
Nein, ist sie nicht. Sie steht bereits wegen Spam, Spam und noch mehr Spam auf allen Blacklists dieser Welt. Ist ja auch zu großartig für Betrüger, so eine Mailadresse, die für naive Menschen aussieht, als läge sie in der Domain der Bank of England. Da kann man so toll die Menschen mit betrügen. So schade, dass die mit millionenfacher Spam so schnell verbrannt wurde. 😁️
Versendet wurde die Spam übrigens über eine IP-Adresse aus dem sonnigen Italien.
Na, vielleicht ist ja der Text der Spam besser?
Hello, […]
„Hallo“ ist genau mein Name! Vor allem, wenn es um Geld geht, denn…
[…] we are hereby informing you that there are unclaimed funds in your name.
…mein schöner Name „Hallo“ hat da noch unbeanspruchte Gelder rumliegen? Wo? Keine Ahnung, das steht gar nicht drin. Die Absenderadresse sieht nach Brasilien aus, die Antwortadresse soll nach der Bank of England aussehen.
To make a claim, please contact Sarah Breeden, Bank of England’s Deputy Governor for Financial Stability, for confirmation.
Oh, wie schön. Frau Breeden [Archivversion] kümmert sich ganz persönlich um das Geld, das da noch irgendwie in meinem Namen rumliegt. Wenn sich die Geschäftsführung persönlich drum kümmert, muss das ja echt ein größerer Haufen sein und nicht einfach nur so ein paar Milliönchen Trinkgeld. Und bis eben wusste ich gar nichts davon, habe sogar darüber nachgedacht, was ich heute eigentlich essen soll…
Wessen Geld das ist, erfahre ich nicht. Warum das Geld da ist, erfahre ich nicht. Ich erfahre nicht einmal, wie viel Geld es ist, das da „in meinem Namen“ rumliegt, sondern nur…
Please provide your full name when contacting her by email at sarah.breeden@englandbankcx.info.
…dass ich in der Antwort bitte mal ganz schnell mitteilen soll, was denn nun mein Name ist. 🤣️
Und ich werde noch einmal darauf hingewiesen, dass ich nicht an die Absenderadresse antworten soll, die ist nämlich gefälscht. Aber hey, dafür wird wenigstens die wilde Geschichte mit dem Geld stimmen! 🤡️
Die Neunziger Jahre wollten wohl ihre dummen Texte zur Einleitung eines Vorschussbetrugs wiederhaben.
Entf! 🗑️
Das ist ja mal wieder ein hochsicheres Sicherheitsverfahren aus der Klapsmühle des Internet. Einfach einen ganz geheimen Geheimcode auf eine Postkarte schreiben, hoffen, dass der nicht irgendwo auf dem Weg gelesen wird, weil man ihn ja ganz offen lesen kann und dazu auffordern, den gleichen Code auf eine Postkarte an eine andere Adresse zurückzusenden und darauf zu hoffen, dass nicht jemand das geheime Authentifikationsverfahren über Postkarten mitliest. Gut, hier nicht mit Postkarten, sondern mit E-Mail, die genau so „zugänglich“ sind, und deshalb läuft es auf das Gleiche hinaus. Nur, dass man bei E-Mail wirksame Kryptografie zur Verfügung hätte, die sowohl das Mitlesen als auch die Manipulation praktisch unmöglich macht. Aber dafür muss man klicken können. Trickbetrüger wissen aus ihrer Berufserfahrung heraus, dass Menschen, die einen Computer sicher und zielgerichtet bedienen können, in aller Regel nicht auf so einen plumpen Betrug reinfallen, und deshalb wird in solchen Spams immer auf Kryptografie verzichtet. Man könnte den „Sicherheitscode“ genau so gut an eine Wand sprühen. Es wäre genau so sicher.