Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Social Web“

Das YouTube Geheimnis

Samstag, 5. März 2011

Was wäre ich nur ohne die heiteren Gesellen auf Twitter, die massenhaft Leuten folgen und hoffen, dass einer zurückfolgt? Vermutlich etwas weniger genervt. Leider geht die Rechnung dieser Follow-Spammer immer wieder auf. Der folgende tolle Anbieter…

Screenshot youtubegeld von der Twitter-Website

Name: youtube verdienen, Ort: Germany Deutschland, Web: [zensiert], Biographie: Neue Möglichkeiten um mit YouTube Geld zu verdienen. Jetzt mit Gratis Download und Gratis Videos. Jetzt ansehen. (youtube geld, geld mit youtube), Following: 1088, Follower: 447, Gelistet: 10, Updates 62

…ist mit seinen 62 Tweets bislang noch nicht besonders als eifriger Twitterer aufgefallen, aber das hält ihn nicht davon ab, gießkannenartig Follows rauszuplätschern, auf das auch jemand zurückfolgt. So hat er es zurzeit auf 447 Follower gebracht, die jetzt seine ganz besondere Form der „Kommunikation“ erleben dürfen – die übrigens schon etwas „intelligenter“ ist als das übliche Vorgehen der Spammer. Die Verwendung des Komparativs von „intelligent“ soll jetzt aber nicht aussagen, dass der Positiv eine angemessene Beschreibung wäre. 😉

Der freundliche Mensch, der von seiner Mutter mit dem Namen „youtube verdienen“ gestraft wurde, unterhält ein Splog, und die Tweets werden aus den Blogeinträgen automatisch über twitterfeed erstellt. Die Inhalte des Splogs sind hier durchaus „zielgruppengerecht“ und erwecken den Anschein von Handarbeit – immerhin wurde ein Video eingebettet und der Titel des Videos kopiert, und zwar ganz ohne die sonst bei diesem tollen Anbieter so aufdringlichen Deppen Leer Zeichen:

Wie Ebook-Spitzenverdiener mit eBooks Geld verdienen

Diesem Menschen, der uns alle im Internet so nett über allerlei „Geheimnisse“ des „Reichwerdens im Internet“ aufklärt, hat leider noch niemand das Geheimnis verraten, wie man einen Link in ein Blogposting einfügt. Die URL steht immer unverlinkt als Text drin. Na, das mit dem HTML lernen wir noch, ist gar nicht so schwierig… :mrgreen:

Eines ist jedoch überall verlinkt, denn das ist es, worauf es diesem freundlichen Zeitgenossen, der uns alle reich machen möchte, in Wirklichkeit ankommt – und das ist eine ganz tolle Seite, die uns allen die brenndende Frage beantwortet, wie man denn jetzt bitte mit YouTube reich werden kann – ein ganz geheimes Geheimnis ist das:

Das YouTube Geheimnis - Trafficexplosion und Geld verdienen mit YouTube - Wollte Sie schon immer einmal wissen, wie sie mit YouTube ganz leicht Geld verdienen? - Kein Problem! - Denn genau dies und noch vieles, vieles mehr erfahren Sie durch den neuen Gratis Bonus Report, Das YouTube Geheimnis. In zwei kostenlosen LIVE Videos sehen Sie zusätzlich, wie alles auch in der Praxis funktioniert. Sie müssen dann nur das nachmachen sas Sie sehen. Einfacher geht es gar nicht.

Detail aus der tollen Seite

Das Geheimnis, warum dieser freundliche Mensch sich nicht einfach selbst aus dem Display seines Klapprechners mit 20-Dollar-Noten vollregnen lässt, warum er es stattdessen nötig hat, auf jeden nur erdenklichen Weg zu spammen, um seinen „Gratis Bonus Report“ unter die Leute zu bringen, verrät er allerdings nicht.

Stattdessen soll man „jetzt gratis downloaden“ können.

Aber das heißt natürlich nicht, dass es da einen Link für den Download gäbe, so wie das jeder leidlich geübte Webnutzer gewohnt ist. Die direkte Nutzung von gewöhnlichen Internet-Techniken ist bei diesem freundlichen Anbieter eben nicht Bestandteil seines großartigen Angebotes. Nein, um an den Download zu kommen, muss man sich für den „kostenlosen Newsletter“ eines Spammers mit seinem Vornamen und seiner Mailadresse anmelden und bekommt das dann alles als ein Dankeschön und GRATIS den Bonus Report nebst zwei nur heute verschenkten Live-Videos, und zwar erfreulicherweise…

Keine Fragen mehr? - Na, dann melden SIe sich jetzt zu meinem kostenlosen Newsletter an und erhalten Sie als Dankeschön, GRATIS, den Bonus Report Das YouTube Geheimnis. Zusätzlich schenke ich Ihnen heute zwei Live-Videos mit dazu. - E-Mail Adresse und Namen eintragen, auf zum Download klicken; das wars. PS: Ich respektiere Ihre Privatsphäre. Deshalb sind ihre Angaben 100% sicher und absolut spamfrei.

…absolut sicher und 100% spamfrei. Ganz großes Spammer-Ehrenwort.

Wer angesichts dieses Angebotes ein déjà vu verspürt, der spürt übrigens das gleiche wie ich, denn diese Masche ist nicht neu – und immer werden ganz große Geheimnisse verraten. Man möchte fast denken, dahinter steht immer der gleiche freundliche Mensch, der schon allerhand komische Techniken ausprobiert hat, um seine Angebote an den Deppen Mann zu bringen, weil sich ohne Spam halt niemand für so einen Strunz interessieren würde. Na, jetzt eben auf Twitter mit dem Thema YouTube. Namen und „Ideen“ wechseln, die Spam und die Idiotie bleiben konstant.

Twitter Email Alerts bettina

Freitag, 25. Februar 2011

Dass dieser Name [hier natürlich geändert] nicht zum Träger eines Penisses gehört, sollte jedem Menschen (Spammer sind ja etwas anderes) auffallen. 😉

Hi, bettina

You have 7 information message from Twitter.
Then you need a hot woman and she is here.
Click this link:

http://twitter.com/account/confirm_email/bettina/6EA98-F4DA1-516208

Aber klar doch, genau so stelle ich mir eine Mitteilung „von Twitter“ vor. Gleich mit Hinweis darauf, dass man dort geiles Frauenfleisch zum Koitieren kennenlernen könnte, denn genau darum gehts bei dem ganzen Gezwitscher doch! Schade nur, dass das an eine (nicht lesbische) Frau gegangen ist. :mrgreen:

Persönlicher Einschub: Die einzige Frau, die ich jemals „übers Internet“ kennengelernt habe, lernte ich nach längerer Kommunikation über ein Forum kennen. Wir hätten uns denn besser doch nicht getroffen.

Die Mail ist natürlich HTML-formatiert und die angegebene URL verlinkt in Wirklichkeit auf eine hochgeladene Seite in einem mutmaßlich gehackten Forum in niederländischer Sprache – ich habe den Forenbetreiber eben davon unterrichtet, damit der kriminelle Schrott dort schnell verschwindet. Diese hochgeladene Seite ist eine Weiterleitung auf einen angeblichen „Virencheck“, der mit in HTML nachgemachten beängstigenden Meldungen im Windows-Stil den Download der frischen Schadsoftware der Spam-Mafia erzwingen will. Die Spammer scheinen also mal wieder einen neuen Satz Bots für die tägliche Drecksspam zu brauchen.

Technischer Einschub: Und sie haben immer noch nicht herausbekommen, wie man in JavaScript das Betriebssystem identifiziert (Kinderspiel!), damit ein Linux-Nutzer keinen nachgemachten Windows-Desktop in seinem Browser sieht…

Once you confirm, all future email from Twitter will be sent to this address.

The Twitter Team

Übrigens sehen Mails von Twitter etwas anders aus. Zunächst kommen sie in der Sprache, die man in Twitter eingestellt hat, und natürlich wird man auch mit dem Namen angesprochen, den man gegenüber Twitter angegeben hat. Statt auf Nachrichten mit einem Link hinzuweisen, wird gleich die Nachricht zitiert – sie ist ja meist nur wenig länger als es der Link wäre, was soll da also die Sparsamkeit. Ein Link steht allerdings darunter, um die Twitter-typische Kommunikation zu ermöglichen.

Und wenn man die Mailbenachrichtigung – wie ich – abgestellt hat, denn kommt gar keine Mail. Niemals. Was immer auch passiert.

Aber unabhängig davon, man bekommt auch niemals – wie „bettina“ – eine Mail, wenn man gar nicht bei Twitter angemeldet ist. Einen Hinweis wie den folgenden…

If you received this message in error and did not sign up for a Twitter account, click not my account.

…bekommt man also niemals in einer Mail von Twitter zu sehen. Hier ist es nur der zweite Köder, der Link geht auf die gleiche Scareware-Seite, auf die auch der erste Link ging.

Please do not reply to this message; it was sent from an unmonitored email address. This message is a service email related to your use of Twitter. For general inquiries or to request support with your Twitter account, please visit us at Twitter Support.

Überflüssig zu erwähnen, dass dieser dritte Link nur der dritte Köder ist – und wiedermals auf das gehackte Forum geht. Aber dass der Absender nicht Twitter ist, wird in diesem Fall schon beim Anblick der (gefälschten) Absenderadresse klar, denn Twitter pflegt es nicht, seine Mails ausgerechnet über AOL zu versenden.

Werbeflat

Dienstag, 22. Februar 2011

Was wir alle auf Twitter wirklich die ganze Zeit so richtig vermisst haben, das sind nervende Spammer, die für Spam werben:

Screenshot des Twitter-Spammers 'werbeflat'

Allerdings vermeidet dieser besonders merkbefreite und antisoziale Werber und Followerspammer das Wort Spam natürlich, er spricht lieber von:

Werbung in tausenden E-Mails auf tausenden Websites unlimitierte Klicks und Views. Die Echte Werbeflatrate […]

Also genau von der unerwünschten, nervenden, technikmissbrauchenden, asozialen Belästigung, die wir alle jeden Tag weglöschen und die niemand vermisste, wenn sie nicht da wäre. Und die Typen, die so etwas machen, würde wohl auch niemand vermissen, außer vielleicht ihrer Mutter.

Aber was will man von einem Spammer auf Twitter schon erwarten? Etwa, dass er andere Medien für die zwischenmenschliche Kommunikation in weniger widerlicher Weise nutzt? Das wäre ja wirklich zuviel verlangt.

Schade, dass so ein Devolutionsvorreiter auch gleich merkt, dass das mit der Spam funktioniert, weil unter den Twitter-Nutzern über 1200 in einer mechanischen Geste zurückfollowen, wenn ihnen ein Spammer folgt. Na, dafür bekommen die jetzt auch ganz tolle Mitteilungen…

Wenn man schon nichts twittert…

Montag, 21. Februar 2011

Wenn man schon nichts twittert, denn muss man doch wenigstens von Anfang an ganz viele Follower haben, wie zum Beispiel dieser freundliche Follow-Spammer, der sich premeeweb nennt…

Twitter-Screenshot von 'premeeweb' mit der Website http://www.premee.de/, der zwar in einigen Monaten nur zwei Tweets verfasst hat, aber zurzeit 1892 Leuten folgt und mit seinem mutmaßlich skriptgesteuerten, massenhaften und wahllosen Followen offenbar 1636 Leute dazu bewegt hat, zurückzufollowen

…und gerade nicht so zwitscherfreudig ist. Aber immerhin, er ist am 17. Oktober des letzten Jahres online gegangen, hat er jedenfalls getwittet, und im Dezember hat er den Beginn seines Geschäfts für Januar angekündigt. Das ist bis jetzt in der Tat sehr entspannend, diesen Mitteilungen zu folgen. :mrgreen:

Aber premeeweb scheint Großes mit diesem zurzeit ziemlich ungenutzten Twitter-Account vorzuhaben, und deshalb folgt er gerade wahllos, massenhaft und mutmaßlich mechanisch skriptgesteuert anderen Twitteren mit der Absicht, dass diese reflexartig „zurückfolgen“ – wer es nicht tut, wird auch nach wenigen Tagen wieder „entfolgt“, denn an Kommunikation im gewöhnlichen Sinne dieses Wortes hat dieser Webverschmutzer kein Interesse. Wem da jetzt gefolgt wird, ist vollkommen egal, sogar ich mit meiner fröhlichen Kurzbio „Aus dem Schlamm der Sonne zugewandt“ war dabei. Wer als Spammer mit Schrotmunition schießt, muss halt nicht so genau zielen, und scheinbar ist es zurzeit vielen Twitter-Nutzern zu viel, solche Idioten einfach aus der Followerliste heraus mit einem schnellen Klick als Spammer zu melden. Wenn das nämlich ein bisschen öfter getan würde, denn wäre Twitter nicht so ein ideales Biotop für diese ganzen windigen Geschäftemacher, SEO-Anpreisungs-Idioten und sonstigen schrägen Typen, die hier eine neue Spamplattform gefunden zu haben glauben.

Was vom „Geschäft“ eines Typen zu halten ist, der derartige Spammethoden anwendet, sollte klar sein.

Ein Tipp zur Twitter-Spam [Dank an Josh K. Phisher]

Da immer noch viel zu wenig Twitter-Nutzer die Spammer als Spammer melden, hat es meist keine Wirkung, wenn der Spammer nur gemeldet wird. Ich weiß nicht, wieviele derartige Meldungen es braucht, bis sich auf der anderen Seite bei Twitter mal jemand anschaut, ob es sich wirklich um einen Spammer handelt, der skriptgesteuert Follower sammelt, um ihnen dann später seine kranken Beglückungsideen in die Timeline zu machen – und den Müll-Account denn gegebenenfalls löscht. Aber eine Handvoll Meldungen reicht offenbar nicht aus.

Eine zum Glück in letzter Zeit immer häufiger genutzte Möglichkeit, mit der Spammer markiert werden können, ist ein Eintrag in eine Liste mit eindeutigem Namen wie zum Beispiel „followerspam“. So kann auch für andere Twitter-Nutzer klar gemacht werden, dass man jemanden für einen Spammer hält. Auch dem Spammer wird klargemacht, dass er sich auf dünnem Eis bewegt, wenn er einen derartigen „Stempel“ in seinem Profil hat. Wenn man den Spammer auch an Twitter melden will – was ich unbedingt empfehle – denn sollte man ihn vor der Meldung in diese Liste aufnehmen, weil er nach der Meldung auch geblockt ist. (Was übrigens sehr sinnvoll ist.)

Den kleinen Zusatzklick sollte es immer wert sein! Bevor Twitter durch Spam so kaputt gemacht wird, dass man es kaum noch benutzen kann. Ich kenne mehrere Menschen, die wegen der Pest der täglichen Follower-Spam inzwischen ihre Twitter-Timeline auf „privat“ gesetzt haben, zumal auch immer mehr Spammer keine Hemmungen verspüren, wesentlich aktiver die Aufmerksamkeit für ihre dürftigen Angebote zu erzwingen.

Krasse Geheimformel

Mittwoch, 2. Februar 2011

Was hat der Typ da anzubieten, der in mehreren meiner Projekte und wahrscheinlich auch anderen Stellen des Internet obskure Spam-Referer auf adf (punkt) ly *würg!* hinterlässt?

Krasse Geheimformel entdeckt von Ex-Nerd schafft 3 Dates die Woche mit jungen, süßen Mädels von StudiVZ, Facebook & Co. automatisch mit Cut&Paste

Das Angebot, ganz tolle Katzen im Sack tolles Material gegen die Zuordnung eines Namens zu einer Mailadresse zu erhalten kommt mir ja sehr vertraut vor. Nachdem es mit tollen Roulettesystemen, dem Reichwerden im Internet oder der Zielgruppe freiwillige Steuerzahler nicht mehr gelingen will, genug Leute zu ködern, geht es jetzt eben an notgeile Jünglinge mit Hang zum VZetteln und Fratzenbuchen. Die Rechnung könnte leider aufgehen, denn wenns Glied so gut durchblutet ist, dann fehlt der Sauerstoff so oft im Hirne.

Bemerkenswert finde ich, dass wieder einmal die Zeit um ist und sich offenbar wieder ganz viele Menschen irgendwelche tollen kleinen „Widgets“ auf ihren Websites installiert haben, um darin die Referer anzuzeigen – denn nur unter solchen Umständen lohnt sich die Referer-Spam. Bitte, ihr da draußen, macht nicht jede Spielerei mit, nur weil sie technisch möglich ist – oder wollt ihr unbedingt eure Website in ein ideales Biotop für die unseriösen und meist betrügerischen Angebote von Spammern umgestalten? Und wenn euch das schon egal ist, ihr verspielten und leicht verpeilten Leute da draußen, denn denkt doch wenigstens an die Linkhaftung in der BRD. Wenn ihr auf eurer Website Referer anzeigen lasst, denn ermöglicht ihr es damit jedem vierjährigen, auf dem Pisspott sitzenden Nachwuchshacker, dass er bei euch nach Belieben Links veröffentlicht. Die Leute, die das denn wirklich tun, sind allerdings nicht kindlich verspielt, sondern asozial und kriminell.

Üble JavaScript-Schadsoftware für Facebook

Montag, 24. Januar 2011

Der folgende Text ist eine schnelle Übertragung eines englischsprachigen Textes im Blog „Useful for me“. Die Publikation einer Übersetzung ist dort ausdrücklich gestattet, und weil diese Schadsoftware auch unter deutschen Facebook-Nutzern „umgeht“, habe ich mir die kleine Mühe gemacht. Bitte seid allesamt ein bisschen vorsichtiger mit irgendwelchen eher nutzlosen Angeboten für Facebook, es gibt wirklich schon genug Spam und Betrug auf der Welt. Ein Dank für den Hinweis auf diesen kriminellen Angriff geht an Schoschie.

Schützen sie sich vor Betrug und Identitätsdiebstahl auf Facebook – der „Facebook Time Checker“ ist eine betrügerische Irreführung

Auf diese Weise ist meine persönliche Publishing-Adresse für Facebook in fremde Hände geraten:

(Mit der persönlichen Publishing-Adresse [Meine Frage an die aktiven Facebooker: Heißt das auch auf Deutsch so?] kann ein Facebook-Anwender Bilder und Nachrichten posten, indem er eine E-Mail an diese Adresse sendet. Wenn jemand ihre persönliche Publishing-Adresse kennt, denn kann er in Facebook ihre Identität annehmen und in ihrem Namen sowohl Nachrichten als auch Bilder posten, ohne dass sie damit einverstanden sein oder davon wissen müssen. So etwas kann sehr „gut“ von Menschen mit kranken Absichten verwendet werden, um Facebook mit Spam unbenutzbar zu machen.)

Vor kurzem (am 18. Januar um Mitternacht) habe ich einen Link angeklickt, der mir von einem meiner Freunde auf Facebook gesendet wurde… ich habe letzten Endes das getan, wovon mir dort gesagt wurde, dass ich es tun soll. Ich war ein bisschen müde und deshalb bei dieser Tätigkeit nicht besonders aufmerksam.

Der Link sah so aus¹: „Ich habe in meinem Leben 132 Stunden auf Facebook verbracht. Wow, das ist eine Menge verschwendeter Zeit. Finde heraus, wie viel Zeit du auf Facebook verbracht hast – http (doppelpunkt) (doppelslash) goo (punkt) gl (slash) AYkjm“. Diese gekürzte Adresse war eine Weiterleitung auf http (doppelpunkt) (doppelslash) www (punkt) news17channel (punkt) com (slash) time (slash) next (punkt) php (fragezeichen) id (gleich) SCiGm_d [Meine Anmerkung: Der Betrug ist dort inzwischen nicht mehr verfügbar, aber es ist sicher, dass die gleiche Masche über andere Adressen weiterläuft.]

(mehr …)

Buy Twitter followers

Sonntag, 23. Januar 2011

Manche Angebote für die Web-Zwo-Nullköpfe sind wirklich sehr dumm. Zum Beispiel das Angebot, das ich hier kurz erwähne.

Dieses wirklich sehr dumme Angebot gelangte in meine Aufmerksamkeit, als ich für meinen beinahe nur automatisch befüllten Twitter-Account mal einen kurzen Blick auf die angesammelten Follower warf, um die ganzen Spammaden der Marke: „Ich folge jetzt mal mit einem flott geschriebenen Skript einigen tausend bis zehntausend willkürlich ausgewählten Typen und baue drauf, dass davon die Hälfte zurückfolgt, und dann gibts Spam, Spam, Spam, Spam“ zu blockieren und in eindeutigen Fällen¹ als Spammer zu melden. Natürlich schaue ich mir an, was ich als Spam melde.

Ja, und dabei fand ich bei einer entzückenden „Dame“ mit recht freizügigem Avatar (das ist für mich übrigens noch lange kein Kriterium für Spam) einen Link auf dieses Angebot:

Followers -- Do you twitter? Need Twitter Followers? We can get thousands of twitter follower to your page within weeks for one low price. Click here to get 100 Twitter followers only $5

Der Link mit dem Hinweis auf diesen dummen Dienstleister wurde in einem englischsprachigen Tweet abgesetzt, obwohl diese entzückende „Dame“ sich sonst einer anderen Sprache befleißigte. (Nein, es war nicht Deutsch.) Er wurde also mit hoher Wahrscheinlichkeit automatisch gesetzt, als diese entzückende „Dame“ ein bisschen Geld bei diesem Dienstleister gelegt hat, um mehr Follower zu bekommen – es steht also zu vermuten, dass diesem Anbieter Schreibrechte auf dem Twitter-Account gegeben werden müssen, und der Anbieter lässt es sich dann auch nicht nehmen, gleich mit einem Tweet auf sein dummes Angebot hinzuweisen. Das ist schon hart an der Grenze zur Spam, selbst wenn es für den Nutzer des dummen Angebotes irgendwo transparent gemacht wurde. Geld dafür bezahlen, dass man als Werbeträger benutzt wird… Bäh!

Dummheit Eins: Warum eigentlich sollte jemand Interesse an völlig willkürlich ausgewählen Followern haben, die durch sinnloses, mechanisches Followen angelockt werden? Ich kann mir nur eine Form der Kommunikation mit einem derartigen Account voller willkürlich ausgewählter Follower vorstellen: Spam. Es handelt sich um ein Angebot von Spammern für Spammer, und dass dabei ganz nebenbei ein Spammer den anderen Spammer zuspammt, trägt zwar ein dürres Sönnchen Heiterkeit in diesen Dummfug, macht es aber nicht erträglicher.

Die Seite mit dem Angebot trägt alle Merkmale der schnell hingepfuschten Dreckssite eines Gossen-Spammers. Die Grafik im Titelbereich zum Beispiel (hier vergrößert und mit ein paar roten Rahmen verdeutlicht)…

Feine Details des Wortes 'Follower' in der Titelgrafik

…zeigt recht deutliche Artefakte einer schnellen, schäbigen Bearbeitung. Diese legen den Verdacht sehr nahe, dass sich jemand einfach eine andere Grafik aus dem Internet genommen hat, um den Text daraus wegzuretuschieren und durch einen gewünschteren Text zu ersetzen. Dies geschah dermaßen schlampig, dass der Wegwerfcharakter des Designs beim bloßen Hinschauen offenbar wird. Ich bin wirklich kein guter Pixelmaler, aber für einen derartigen Pfusch würde ich mich schämen. Das Rechteck mit der Frage „Do you twitter“ (hier wieder vergrößert)…

Do you twitter? -- Detail aus der Dreckssite

…steckt voller JPEG-Artefakte und will gar nicht so gut in das sonst sehr glattgebügelte Design passen. Es macht weiterhin mit dem drittel Fragezeichen im Hintergrunde deutlich, dass es aus einem größeren grafischen Zusammenhang herausgeschnitten und hier zweitverwertet wurde. Mutmaßlich wurde es ebenfalls an anderer Stelle entwendet, in einem Grafikprogramm zugeschnitten und abermals als JPEG gespeichert, so dass sich die Artefakte so anhäuften, wie es jetzt auf der Dreckssite von Spammern für Spammer zu sehen ist. Nicht einmal dieses einfache Designelement wollten sich die Gestalter dieser Dreckssite selbst machen, diese zehn Minuten waren bei der Jagd nach schnellem Geld durch nutzlose Angebote nicht mehr drin.

Es handelt sich nicht um kleine Fehler, die man auch immer wieder einmal auf großen Websites sieht, sondern um Dinge, die sofort und schmerzhaft ins Auge fallen. Wer immer diese Site gestaltet hat, besondere Mühe hat er sich nicht gegeben. Vermutlich hat er das Ergebnis seiner eingesparten Arbeit nicht einmal selbst angeschaut.

Für jeden, der auf diese offensichtliche Wegwerfsite kommt, ist also klar, womit ers zu tun hat. Aber wo es um ein Angebot von Spammern für Spammer geht, da ist Qualität nicht weiter wichtig. Weil Qualität in der Schrotmunition der Spam generell nicht weiter wichtig ist. Wozu mit guten Geschossen auf die „Zielgruppe“ zielen, wenns mit massenhaft miesen Geschossen auch immer wieder einmal einen Treffer gibt.

So viel nur dazu. Natürlich macht dieser dumme Anbieter auch Angebote. Für 50 Dollar…

Pack 1 - $50 - Get 500 TARGETED Twitter Follower on your business or personal page within 6-10 days - Pay Now

…gibt es 500 Follower in einem Paket voller rottiger Follow-Spam, und für 850 Dollar…

Pack 1 - $850 - Get 20000 TARGETED Twitter Follower on your business or personal page within 6-10 days - Pay Now

…gibt es 20000 Follower in einem Paket voller rottiger Follow-Spam. Aber nicht irgendwelche Follower, sondern ganz gezielte – zum Beispiel wird jemand wie ich von den Spamfollows dieses Web-Zwo-Nulldienstleisters belästigt, obwohl ich nicht einmal die gleiche Sprache wie der so beworbene Twitter-Account spreche. Gezielt heißt eben nicht getroffen. Natürlich gibt es noch viele Angebote dazwischen, die ich hier nicht als Beispiel bringe. Wer einen Eindruck davon bekommen möchte, kann sich den Screenshot der Website anschauen.

Dummheit Zwei: Wer dieses Angebot nutzt, gibt eine Menge Geld für eine vollkommen nutzlose Gegenleistung aus. Er bezahlt den Anbieter dieser Web-Zwo-Nulldienstleistung dafür, dass er ein Programm startet, das willkürlich anderen Leuten followed, damit sie zurückfollowen. Von „targeted“ ist dabei keine Spur. Jemandem 850 Dollar für den Start eines Programmes in die Hand drücken zu sollen, ist eine ganz schön happige Preisgestaltung.

Und was hat dieses massenhafte Followen zur Folge? Dass unter den vielen auch einige auf den offensichtlichen Spamcharakter aufmerksam werden und den so behandelten Account bei Twitter als Spam melden. Ich habe das übrigens auch getan. Das führt dann zur Dummheit Drei: Das Ergebnis dieser Investition ist in vielen Fällen, dass der damit „aufgewertete“ Twitter-Account von Twitter als Spam gesperrt wird. Bis zur Sperrung durch Twitter erscheint er in vielen Listen mit eindeutigen Namen wie „Spam“, „My spam followers“ und so weiter, so dass jedem Besucher des Gezwitschers bei einer Spur näherem Interesses durch eine bloße Übersicht der Listen der zutreffende Eindruck kommen muss, dass es sich um einen Twitter-Account handelt, der mit Spam in die Aufmerksamkeit gedrückt werden soll. Wenn man damit dann…

Why Use Us? Social Marketing is the latest big thing in the online marketplace for businesses. You either get noticed or miss out - it's as simple as that. We can get you a target audience of fans who are interessted in your product or service for a fraction of the price it would cost via PPC Marketing or Viral Marketing. Test out service out today - you won't be disappointed!

…ausgerechnet „Marketing“ betreiben will – die Idee eines Marketings auf Twitter ist von diesem Spamanbieter abgesehen sowieso ein unsäglicher Bullshit – denn ist so ein Eindruck mit Sicherheit nicht geschäftsfördernd.

Zusammenfassend sage ich noch über den dummen Anbieter: Wer zu doof ist, andere Leute mit schäbigen SEO-Dienstleistungen abzuzocken, der bietet eben schäbige Twitter-Dienstleistungen an.

¹Was ein eindeutiger Fall ist? Na, wenn jemand 300 Tweets verfasst hat, aber 5000 Follower hat, denn weiß ich, wie die gewonnen wurden. Das gilt vor allem, wenn es sich um jemanden handelt, der nicht einmal meine Sprache spricht und ausschließlich Interessen offenbart, die nicht erwarten lassen, dass er sich für irgend etwas von mir interessieren könnte. Wenn jemand bei jedem dritten Mal oder noch häufiger einen Link auf eine unseriöse und an der Grenze zum Betrug stehende Dreckssite ablässt, ist der Fall noch klarer. Und sind es gar Links auf Scareware-Sites, Abzockcasinos und andere offenbar kriminelle Dinge, denn ist die Spam eindeutig zu erkennen. Die meisten Spammer sind immer noch dumm, sonst wären sie keine Spammer – und wie das Zwitschern eines hirnlosen Vogels sieht die Twitter-Spam dann auch in vielen Fällen aus. Wer mit derartigen Web-Zwo-Nullbotschaften um meine Aufmerksamkeit ringt, ist eben ein Spammer. Das Medium kann wechseln, die Idiotie bleibt die gleiche. Twitter wäre ungleich erträglicher, wenn die dort aufscheinenden Menschen – ein Spammer ist höchstens im biologischen Sinn als Mensch zu betrachten – ein gewisses Minimalbewusstsein für die Seuche der Spam hätten und immer wieder einmal gegen jeden Spammer vorgingen.

Scareware-Welle schwappte durch Twitter

Freitag, 21. Januar 2011

Offenbar haben sich die Spammer ein paar neue Bots „besorgt“. Laut heise online ging gestern eine regelrechte Spamflut durch Twitter, mit der versucht wurde, vielen Anwendern eine Schadsoftware unterzujubeln:

Am gestrigen Donnerstag verbreiteten sich über Twitter in offenbar großer Zahl Links, die zu Scareware-Seiten führten […] Beim Klick auf den Link landete man dann auf einer Seite, die einen Virenscan auf einem Windows-PC und zahlreiche Virenfunde vorgaukelte. Eine zur Lösung des Problems angebotene Datei enthielt dann nach Angaben des Internet Storm Centers (ISC) die Scareware SecurityShieldFraud. Nach der Installation nahm die Schadsoftware Kontakt mit weiteren Servern auf, weitere Details zur Funktion liegen derzeit nicht vor.

Vermutlich sind die dabei präsentierten Meldungen inzwischen etwas besser als im Jahr 2009 übersetzt. Wer sich nach einem Klick auf einen Twitter-Link eine ominöse Antivirus-Software auf seinem Windows-Rechner installiert hat, sollte sich dringend Gedanken machen, wie er die Seuche wieder von seinem Rechner entfernt. Ein Virenschutz ist das nicht – ganz im Gegenteil.