Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Social Web“

You have 1 personal notification from Facebook Service

Sonntag, 27. Januar 2013

Soso, von Facebook, und das als jemand, der gar nicht Facebook nutzt. Und nein, das ist nicht die Spam, die man wirklich vom nach Spam stinkenden „Fratzenbuch“ bekommen kann, denn diese kommt zweifelsfrei von Facebooks Servern und nicht wie dieses Exemplar aus dem IP-Bereich eines finnischen Internet-Anbieters. Also ist schon einmal völlig klar, dass hier jemand den Eindruck eines anderen Absenders erwecken will. Warum sollte man das wohl wollen?

Facebook Service has send you a notification. Your account has been successfully updated. Go to Facebook. See All Notifications.

Sämtliche Links führen in die Domain dogukanspor (punkt) com, die zurzeit keine Startseite, sondern ein Zugriffsverbot präsentiert. Die Links funktionieren allerdings. Diese Domain ist – man hätte es beim Namen schon erraten können – von einem türkischen Sportverein aus dem sonnigen Sarkaya registriert – nicht einmal 100 Kilometer vom Schwarzen Meer entfernt, und bei der Kälte draußen darf man sich so etwas gar nicht anschauen… Die bei der Registrierung der Domain angegebene Anschrift dieses Vereines existiert. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wurde die Website des Sportvereines von Kriminellen „übernommen“, und das dürfte auch der Grund sein, warum dort zurzeit keine Website zur Verfügung steht. Leider bedeutet das nicht, dass die wahrscheinlich klandestin hochgeladenen Inhalte dort auch verschwunden wären. Da die Spam über das Wochenende kam, ist es gut möglich, dass sich einfach nur noch niemand die Sache angeschaut hat, der etwas davon versteht – und das Offline-Nehmen der Website war eine Notbremse angesichts eines laufenden Missbrauchs des Webservers durch die organisierte Internet-Kriminalität.

Was erwartet einem Menschen, der in diese Spam „von Facebook“ klickt?

Nach dem bereits Erwähnten ist klar, dass es nichts Gutes sein wird. Ich habe bei meinem Test natürlich die eindeutige Kennung am Ende der URI entfernt, und ich habe auch keinen graphischen Browser benutzt, und so kam ich nach einer Kaskade von neun Weiterleitungen über diverse Domains, die vermutlich ebenfalls über kriminelle Angriffe in die Kontrolle der Verbrecher gerieten, schließlich bei einer Pimmelpillen-Apotheke der vertrauten Betrugsmarke „Canadian Pharmacy“ an. Über diese ziemlich unverständliche „Nummer“ habe mich ja schon öfter gewundert.

Das liegt daran, dass ich einfach zu vorsichtig gewesen bin, um die Nummer so zu sehen, wie sie einem naiv in die Mail klickenden Menschen widerfährt. Wer da unvorsichtigt reinklickt, bekommt nämlich von den freundlichen Verbrechern eine brandneue Kollektion aktueller Schadsoftware untergeschoben.

Deshalb klickt man eben nicht in Spams. Und deshalb versucht man, Spams zu erkennen.

Wie hätte man diese Spam als Spam erkennen können

Es gibt mehrere deutliche Indizien, die einen auch dann skeptisch machen sollten, wenn man bei Facebook ist:

  1. Die Sprache stimmt nicht
    Ganz Facebook sieht man in Deutsch, aber dann soll Facebook auf einmal englische Hinweismails versenden? Facebook weiß, welche Sprachen seine Nutzer eingestellt haben.
  2. Die Mail kam ohne Anrede
    Facebook weiß, wie seine Nutzer heißen, und Facebook wird seine Nutzer mit Namen ansprechen. Das ist nach diversen Datenschleudereien großer Unternehmen zwar kein völlig sicheres Kriterium mehr, aber wenn die persönliche Ansprache in so einem Fall nicht vorhanden ist, darf die Mail sicher als Spam aussortiert werden.
  3. Der Absender passt nicht
    Facebook würde selbstverständlich mit einer Absenderadresse @facebook.com mailen. In diesem speziellen Fall offenbart sich die Spam schon beim Blick auf den Absender. Aber natürlich ist die Absenderadresse beliebig fälschbar.
  4. Die Mitteilung ist inhaltlicher Bullshit
    Diese Mail teilt gar nichts mit. „Ihr Account wurde erfolgreich auf den neuesten Stand gebracht“… wer zum Henker würde so etwas mit einer Mail raussenden? Ohne weitere Erläuterung? Ohne Kontext? Eine sinnlose technische Mitteilung, die nichtssagend, überflüssig und lästig ist? So schlecht ist nicht einmal Facebook.

Allein aus diesen Offensichtlichkeiten zeigt sich, dass es sich um eine Spam handelt.

Natürlich können derartige Spams besser werden. Natürlich kann der Absender überzeugender gefälscht werden. Natürlich können die abgegriffenen Daten der letzten großen Datenlecks erworben werden, um eine persönliche Anrede zur Mailadresse zu haben. Natürlich können die Texte besser formuliert werden. Natürlich können Menschen in ihrer Sprache angesprochen werden. Solche Verbesserungen werden kommen. Vielleicht in zwei Jahren. Vielleicht aber auch schon übermorgen. Niemand – niemand, außer ein paar Kriminellen natürlich – weiß, welche Pläne die organisierte Internet-Kriminalität in welchem Tempo verfolgt.

Deshalb ist es ganz wichtig, sich anzugewöhnen, generell nicht in den E-Mails von Social-Media-Websites herumzuklicken. In der hier gezeigten Mail steht zum Beispiel nichts, was man im Falle einer echten Mitteilung von Facebook nicht auch auf der Website von Facebook sehen würde. Und wer bei Facebook ist, schaut da ja regelmäßig rein. (Und wer nicht mehr reinschaut, sollte sich über die Löschung seines Accounts bei diesem Spammer und professionellen Anbieter von Trojanern für persönliche, mobile Computer Gedanken machen.)

Es gibt also objektiv keinen Grund, in diese E-Mail zu klicken. Genau so, wie es für Facebook objektiv keinen Grund gäbe, diese E-Mail zu versenden, wenn sie denn von Facebook käme. Das gleiche gilt für alle Mails von Twitter, LinkedIn, Xing, Google Plus, MySpace und wie der ganze Zoo der geschäftlichen Beziehungsverwertung noch heißen mag.

Wer es sich angewöhnt, niemals in solchen Spams herumzuklicken, sondern stattdessen direkt die Website besucht, von der die Mail angeblick kommen soll, ist gegen diese kriminelle Überrumpelung völlig immun. Bei Kreditinstituten sollte man sich diese einfach Haltung schon längst angewöhnt haben, um niemals auf Phishing-Maschen hereinzufallen. Eine ganz einfache Grundregel, unkompliziert in der Anwendung: Niemals in die Mail klicken, sondern stattdessen einfach die Website besuchen! Diese ganz einfache Grundregel schützt vor einem Großteil der Phishing-, Schadsoftware- und Betrugsattacken, die zurzeit umlaufen.

Ein „Antivirenprogramm“ hingegen erkennt „nur“ Schadsoftware, die bei den Programmierern des „Antivirenprogrammes“ schon bekannt ist; sie hinkt den Kriminellen also immer um ein bis drei Tage hinterher. Der beste Schutz vor Schutz vor Schadsoftware ist nicht im Computer, sondern vorm Computer! Er lässt sich durch nichts anderes ersetzen.

Der Followspammer @MBlochberger

Dienstag, 20. November 2012

…der heute zu meinen Twitter-Followern hinzustieß und mit seinem Twitterauftritt völlig klar machte, dass er an meinem marginalen Gezwitscher nicht das geringste Interesse hat; ja, dieser @MBlochberger hat nicht nur nach seinen eigenen Angaben zwanzig Jahre lang vom „Marketing“ gelebt, also davon, dass er ein Weltverpester und professioneller Lügner war, sondern in dieser Zeit eine ganz besondere psychologische Fähigkeit erworben. Er kann jetzt…

Nach 20 Jahren Marketing nutze ich meine psychologische Erfahrung dazu, Menschen und Organisationen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu begleiten

…nicht nur neben Menschen herlaufen, während sich bei ihnen eine Persönlichkeit entwickelt (und dafür mutmaßlich auch noch Geld nehmen), sondern sogar die Persönlichkeitsentwicklung von Organisationen „begleiten“. :mrgreen:

Vermutlich meint dieser freundliche Followspammer statt „psychologischer Erfahrung“ eher so etwas wie „psychiatrisch behandlungsbedürftige Krankheit“.

@Bestpreis24info (Schnäppchen)

Mittwoch, 14. November 2012

Timeline des Twitter-Follow-Spammers @Bestpreis24info

Hey, Followspammer,

du nennst dich „Schnäppchen“? Das ist für mich wirklich hilfreich, weil ich mir so gar nicht mehr anschauen musste, was du für einen Rotz auf Twitter raustust. Bei dir habe ichs trotzdem mal kurz getan. Deine Timeline war dann auch erwartungsgemäß, lauter Links auf Angebote, an denen du mutmaßlich deine Affiliate-Groschen verdienst. Welches Interesse du an meinem Gezwitscher haben könntest, zeigte sich dabei auch ganz schnell: Gar keins. Weil dein Follow einfach nur mechanisch produzierte Spam ist, um auf diese Weise Aufmerksamkeit für etwas schmieriges Pfennigkaufmanns-Gehabe zu erzeugen, das für sich selbst wohl zu Recht keine besondere Aufmerksamkeit bekäme. Und hey, immerhin, damit warst du bislang recht erfolgreich, du folgst über 46.000 Leuten und machst damit jedem Betrachter völlig klar, wie viel persönliches Interesse mit deinen Follows verbunden ist. Bei ebenfalls über 46.000 Leuten ist deine Strategie des Kurz-Anfolgens und Auf-den-Refollow-Wartens immerhin aufgegangen, denn so viele Leute haben sich jetzt deine rottige Drecksspam in die Timeline geholt.

Alles, was eine gewisse Größe erreicht, kann auf dem ersten Blick imposant wirken. Das gilt leider auch für die Dummheit.

Weiterhin viel Spaß beim Spammen, die nächsten dreißig Accounts für die Masche hast du bestimmt schon bereitliegen, wenn dieser demnächst von Twitter als das behandelt wird, was er ist: Als Spam.

Stirb!

Dein dich genießen müssender
Nachtwächter

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Dienstag, 13. November 2012

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Diese Leute, die sich Likes auf Facebook und Twitter-Follower kaufen wollen, spielen die sich eigentlich bei der Masturbation auch einen Orgasmus vor? :mrgreen:

Übrigens ist dies eine HTML-Mail, und der Link geht nicht zur angegebenen Adresse, sondern zu http (doppelpunkt) (doppelslash) mackbaps (punkt) com. Dort gibt es dann eine Weiterleitung auf www (punkt) wowfblikes (punkt) com. Was sich die Spammer davon versprechen? Keine Ahnung. Vielleicht halten sie da ja für eine geeignete Maßnahme, noch seriöser auszusehen. Lustiger Nebeneffekt bei derartig kaschierten Linkzielen ist, dass jeder anständige Mailclient vor einem möglichen Betrugsversuch warnt. In diesem Fall sicherlich zu recht.

SMS-Betrug auf Facebook

Donnerstag, 8. November 2012

Keine Spam, sondern ein Hinweis auf eine aktuelle Betrugsmasche, die zurzeit über Facebook betrieben wird:

Unbekannte Täter hacken dabei einen Facebook-Account und nutzen anschließend einen SMS Zahlungsdienst, der den ahnungslosen Freunden eine hohe Rechnung beschert. […] In den vergangenen Wochen sind beim Betrugskommissariat der Kriminalpolizei Schweinfurt vermehrt Anzeigen, überwiegend türkischer Geschädigter, eingegangen. Durch den Identitätsdiebstahl auf Facebook und den danach folgenden Betrug werden teilweise hohe Summen illegal erwirtschaftet. Bei dieser Betrugsmasche handelt es sich um keine regional beschränkte Erscheinung, sondern um ein bundesweit auftretendes Phänomen.

Den ausführlichen Artikel mit einer genauen Beschreibung der Vorgehensweise der Betrüger gibt es bei der Main-Post – dort ist auch beschrieben, wie man sich vor diesen Betrügern wirksam schützen kann.

Twitter-Phishing

Dienstag, 16. Oktober 2012

Offenbar benötigen die Kriminellen mal wieder eine Menge neuer Twitter-Accounts, so dass das Phishing nach Twitter-Anmeldedaten zurzeit eine Seuche ist.

Im Allgemeinen beginnt es damit, dass jemand, dem man folgt (und dessen Account vermutlich selbst gephisht wurde), eine Direktnachricht derartigen Inhaltes versendet:

hey, someone is spreading nasty rumors about you http://bit.ly/WcQVnf

Das wirkt bei jemanden, der sonst in Deutsch zu zwitschern pflegt, natürlich unglaubwürdig und somit kann die Spam schnell erkannt und angemessen behandelt werden.

Wer von dieser Nachricht beunruhigt wurde und wissen will, was das für ekelhafte Gerüchte sind, die dort angeblich von jemanden verbreitet werden und wer von dieser Neugier getrieben auf den (im Moment immer über bit (punkt) ly gekürzten) Link klickt, landet auf einer „liebevoll“ nachgemachten Login-Seite von Twitter:

Screenshot der Twitter-Phishing-Seite

Die Zugangsdaten, die man dort eingibt, gehen nicht zu Twitter, sondern direkt zu kriminellen Spammern. Dass es sich nicht um Twitter handelt, wird schnell klar, wenn man einen Blick in die Adresszeile seines Browsers wirft:

Detail mit der URL der Phishing-Seite

Damit das nicht jeder sofort bemerkt, über den dummen Versuch lacht und den spammenden Account als Spam meldet, wurde eben eine alarmierende Direktnachricht versendet, die geeignet ist, das kritische und vorsichtige Erwägen abzuschalten, damit möglichst viele Menschen dumm in eine Spam klicken. Gerade bei Twitter, diesem idealen Biotop für Spammer mit seinem Stummeltext-Charakter und den überall verwendeten URL-Kürzern gilt aber in ganz besonderer Weise:

INTERNET! Vor jedem Klick auf einen Link: Gehirn benutzen!

Wenn man auf der angeblichen Twitter-Anmeldeseite unter twivvter (punkt) com seinen Benutzernamen und sein Passwort eingegeben hat und auf „Sign in“ geklickt hat, gibt es erst einen Hinweis, dass die Seite nicht mehr existiert, und danach kommt es zu einer Weiterleitung auf die Twitter-Startseite. Die Anmeldedaten sind danach in der Hand von Phishern, die mit diesem Account machen können, was immer sie wollen. Sie können den Zugang ändern, sie können weitere Phishing-Nachrichten versenden, sie können jede mit dem Twitter-Account verbundene Anwendung für ihre Zwecke benutzen (Twitter wird oft über seine OAuth-Schnittstelle als allgemeiner, zentraler Logindienst für andere Websites verwendet). Sie können sich gegenüber anderen Websites mit dem gephishten Twitter-Account authentifizieren und somit an vielen Stellen im Internet mit falschem Namen auftreten. Sie haben vollkommenen Zugriff auf alle Profilinformationen des Accountinhabers, zum Beispiel auch auf seine Mailadresse und in vielen Fällen auf seinen Wohnort und seinen Namen, so dass sie fiese, kriminelle Mails mit persönlicher Ansprache verfassen können. Wenn der gephishte Accountinhaber sein Passwort auch an anderen Stellen verwendet hat, dann haben sie Zugriff auf etliche weitere Accounts, die sie für ihre kriminellen Zwecke missbrauchen können – vor allem Mailaccounts mitsamt eventuell zugehörigen Adressbüchern und Posteingängen kommen ihnen immer sehr gelegen. Wenn dann auch noch PayPal, Flattr, eBay oder Amazon benutzbar werden…

Einmal ganz davon abgesehen, dass Kriminelle nach Übernahme eines Twitter-Accounts gegenüber anderen mit fremder Identität auftreten können, was auch eher klassische Betrugsmöglichkeiten eröffnet.

Und das alles, weil man wegen einer einzigen, schon nach fünf Sekunden Nachdenken völlig unglaubwürdigen niederträchtigen Behauptung für einen kurzen Augenblick den kritischen Verstand ausgeschaltet hat und mit dem unter unbewussten Regungen zuckenden Resthirn genau das gemacht hat, was die Kriminellen wollten.

Ich würde ja gar nicht darüber schreiben, wenn ich nicht in den letzten Tagen mehrfach erlebt hätte, dass deutschsprachige Twitter-Nutzer auf dieses Phishing reingefallen sind und somit selbst zu Spamschleudern wurden. Darunter waren auch einige, denen ich ob ihres Auftretens auf Twitter und ihren dabei durchschimmernden Kreis von Betätigungen und Interessen eine gewisse Intelligenz zuschreiben würde. Es sei also niemand hochmütig und glaube, auf so eine billige Masche könne er nicht hereinfallen! Das einzige was hilft, ist das Einschalten des Gehirnes, bevor man etwas im Internet macht.

Dieses Phishing war nämlich recht einfach als solches zu erkennen:

  • Falsche Sprache der Direktnachricht
    Bei einem Menschen, der überwiegend in deutscher Sprache twittert, fällt das Englisch gegenüber einem ebenfalls deutschsprachigen Twitterer schon sehr auf.
  • Dumme Direktnachricht
    Dass jemand niederträchtige, gemeine Gerüchte verbreitet, ist nicht unbedingt ein toller Köder, wenn trotz 50 verbleibender Zeichen Platz überhaupt nicht auf die Natur der Gerüchte eingegangen wird, sondern stattdessen ein Link kommt. So etwas sollte immer skeptisch machen.
  • URL der Phishing-Seite
    Ein kurzer Blick in die Adressleiste hätte schnell klargemacht, dass es sich nicht um die Website von Twitter handelt.
  • Dummheit der Spammer
    Ich habe vor dem Klick einen Blick in das Profil der Person geworfen, die mir angeblich diese Direktnachricht gesendet hat, und dort habe ich neben den vertrauten Tweets der vergangenen Tage auch schon die ersten offensichtlichen Spamtweets (Ganz viel Fett in ganz kurzer Zeit verbrennen) in englischer Sprache gesehen.

Generell ist davon abzuraten, auf Links zu klicken, die einem in so fragwürdiger Weise und ohne bessere Erläuterung zugesteckt werden. Es gibt da draußen im Internet jede Menge Websites, die von Kriminellen erstellt wurden, um den aufrufenden Rechner mit Schadsoftware zu übernehmen, wann immer das möglich ist. Es ist leider erschreckend oft möglich, weil viele Menschen jeder beliebigen Website im Internet das Recht einräumen, JavaScript in ihrem Browser auszuführen und Plugin-Inhalte in Seiten einzubetten. Dies sind die beiden größten Sicherheitslücken im heutigen Web. Abhilfe gegen derartige Angriffe ist ein Plugin, dass diese Privilegien nur gewährt, wenn sie explizit vom Nutzer freigeschaltet werden, etwa NoScript für Firefox.

Aber natürlich geht das alles auch in intelligent, wenn sich Kriminelle Mühe geben würden. Eine besser formulierte Direktnachricht in der passenden Sprache – etwa: „Man behauptet über dich, du wärst ein Nazi, stimmt das?“ gefolgt von einem Link – ist erregender und überzeugender, die Phishing-Seite kann auf einer Subdomain liegen, die wenigestens mit www (punkt) twitter (punkt) com gefolgt von ein paar kryptischen Zeichenfolgen beginnt, und der mit Phishing übernommene Account muss nicht sofort für offensichtliche Spam mitbenutzt werden. Ein solches Vorgehen könnte eine enorme Überzeugungskraft und damit eine verheerende Wirkung entfalten.

Hier gibt es nur einen Schutz, und der besteht in einer festen, angesichts der gegenwärtigen Internetkriminalität bewusst kultivierten Gewohnheit: Niemals irgendwo anmelden, nachdem man auf einen Link geklickt hat, sondern immer die Adressen der Dienste, bei denen man sich anmelden möchte, von Hand eintragen oder ein Lesezeichen im Browser verwenden. Wer das macht und niemals davon abweicht, kann nicht auf diese Weise gephisht werden. Und wer zu faul dazu ist, für eine Anmeldung nicht auf einen Link in einer Mail oder einer Direktnachricht oder eine andere Form der Mitteilung zu klicken, sondern stattdessen einen Eintrag im Lesezeichenmenü zu benutzen, der macht sich mit dieser Faulheit zum willigen und billigen Schergen der organisierten Kriminalität im Internet.

@webmaster1×1

Samstag, 13. Oktober 2012

Als ich eben meine kleine Internet-Toilette (ja, dazu machen Typen wie du mit ihrer Followspam meinen Twitter-Account) saubergemacht habe, wurde ich für einen kurzen Moment von tiefer Dankbarkeit durchzuckt, als ich deine offenbarende, gütige Kurznachricht las:

Erläuterung zu Möglichkeiten des Geldverdienens im Web: [Eine URL]

Mein ganzes vom niemals vorhandenem Geld, vom Arbeiten mit Müllrechnern, erbetteltem Essen und Ungewissheit auch nur über den morgigen Tag geprägtes Leben wurde durch deine Worte von münzwarmem Lichte durchtränkt. Es gab da Möglichkeiten, Geld zu verdienen. In diesem Web, in dem ich mich sowieso so oft aufhalte. Die „Erläuterungen“, die du gnädigerweise für mich bereitstelltest, sie trugen die Kraft in sich, mein ganzes Leben zu verändern. Ich stand am Horizont eines neuen, besseren Daseins. Etwas aufgeregt und tief dankbar klickte ich auf den Link, den du in deiner unbeschreiblichen Güte für orientierungslose Menschen wie mich gesetzt hattest, und ich sah…

HTTP-Fehler 404

…dass du wohl selbst noch ein paar Erläuterungen benötigen würdest, was es mit diesem Web so auf sich hat. :mrgreen:

In mir ist eine Welt zusammengebrochen.

Ungefähr so, wie hier von mir gespielt, scheinen sich derart miese Spammer ihre Zielgruppe vorzustellen…

@Porzellank (Porzellan Sinne)

Dienstag, 2. Oktober 2012

Du bist der mit Abstand bescheuerste Spammer, der je versucht hat, mir auf Twitter zu folgen, damit ich mechanisch zurückfolge. Deine Timeline macht völlig klar, dass man es mit einem besonders idiotischen Skript zu tun hat:

Screnshot der Timeline von @Porzellank

[Man beachte: Der Link geht immer auf das gleiche Video bei YouTube. Es ist ja auch immer fast der gleiche Text…]

Und wenn du dann mal für Abwechslung sorgst, indem du das Thema wechselst, bist du in deinem Buhlen um Aufmerksamkeit dermaßen frei von jeder erkennbaren kognitiven Fähigkeit, dass du sogar…

Screenshot eines der getwitterten YouTube-Videos von @Porzellank

…Begriffskombinationen wie „Sexi Kredite“ wählst. Boah ey, mir kommt gleich eine Erektion bei der Vorstellung, mich bei irgendeinem spambeworbenen Kredithai zu verschulden! :mrgreen:

Dass du immerhin dreitausend Leute gefunden hast, die auf deine gnadenlos bescheuerte Masche anspringen, ist erschütternd. Leute, die bei so einem offen erkennbaren Müllgezwitscher auf Follow klicken, statt derartige Enthirnungsreste als Spammer zu melden, sind selbst die Spam.

@Porzellank, geh bitte ganz schnell sterben!

Und ja, ich meine damit dich als den „Menschen“ (im biologischen Sinne, im mentalen oder ethischen Sinn trifft dieses Wort ja nicht), der so eine Spam macht und nicht einen seiner twitternden Kanäle. Die kommen nämlich und gehen oft schnell wieder, wenn sie oft genug als das gemeldet werden, was sie sind: Rottige, stinkende Drecksspam von einem unerfreulichen Typen, der nach Verlust wichtiger Hirnfunktionen nur noch von seiner Gier zusammengehalten wird.

Dein dich genossen habender
Nachtwächter