Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


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SEO Linktauschvorschlag für Ihre Website

Mittwoch, 15. Juni 2011

Na, nicht das Impressum gefunden? Ist ja nur ein auffälliger Link auf dem Text „Impressum“. Nicht die dort angegebene Mailadresse verwendet? Schade eigentlich, ich hab doch so gern Gammelfleisch.

Sehr geehrter Webmaster,

Nein, wirklich nicht das Impressum gefunden. Vermutlich nicht einmal danach gesucht. Die Mail ging ja auch an eine Mailadresse, die ich noch nie auf einer Website als Kontaktadresse angegeben habe. Jetzt sind wohl alle Menschen „Webmaster“ geworden, deren Mailadresse sich in einer Datenbank der Spammer befindet – immer in der Hoffnung, dass sich ein paar Empfänger mit persönlicher Website von dieser tollen Anrede so gebauchpinselt fühlen, dass es ihnen „persönlich“ vorkommt.

Ach, und übrigens: Ich bin nicht Webmaster. Ich bin Webservant. Sozusagen „Ass of Server and Network Administration“, wobei „Ass“ natürlich die gängige Abk. für „Assistant“ ist. Der/die Absender(in) hingegen scheint hingegen so ein „Ass of Communication“ zu sein… :mrgreen:

Meine Name ist Eva und bin Webmaster der Seite
http://www.nextgamers.net

Von mir aus. Ich bin übrigens Pjotr und der Vater des Weihnachtsmanns.

Mir ist Ihre Seite tamagothi.de ins Auge gefallen und ich hätte interesse einige Links mit Ihnen zu tauschen.

So so, ins Auge gefallen, aber niemals einen Blick drauf geworfen. 😀

Links gibt es nicht. Alles, was ich im Internet mache und bei dem ich mich selbst um die technische Verwirklichung kümmere, ist aus Prinzip vollkommen werbefrei – und auch sonst bin ich keine Zielgruppe. Die einzige Werbung, die ich jemals machen könnte, wäre für ein Produkt, von dem ich selbst völlig überzeugt bin und das ich deshalb gern an andere Menschen weiterempfehle – natürlich würde ich dafür auch Geld nehmen, ich lebe vom Betteln. Um mich zu überzeugen bedarf es freilich etwas mehr als eine Ansammlung kleiner, in Flash programmierter Browserspielchen auf irgendeiner obskuren Website, deren vorgebliche Betreiber mir eine unsignierte Mail ohne namentliche Ansprache (also: Massenware, oder genauer: Spam) in den virtuellen Briefkasten stecken. Tatsächlich schaue ich mir eine derartige Dreckssite noch nicht einmal mit aktivierten Plugins an, denn ich weiß, was von den „Empfehlungen“ von Spammern zu halten ist. Und was ich generell von Werbung halte, lässt sich auch hier im Spamblog nachlesen.

Sollte die tolle Website nicht irgendwann kriminelle Geschäfte oder massive Cracker-Attacken gegen Privatrechner machen wollen, so gebe ich ihren Betreibern zu bedenken, dass sie vielleicht bei derartiger Akquise nicht auf die gleiche asoziale und illegale Methodik wie die organisierte Internet-Kriminalität setzen sollten. Sonst entsteht schnell ein unerwünschter Eindruck. Die Spam und die billige und unfassbar miese „Linktausch“-Nummer gehört übrigens zur asozialen und illegalen Methodik der organisierten Internet-Kriminalität.

Ich kann Ihnen eine große Auswahl an Webseiten unterschiedlichster Themen für Backlinks anbieten.

Das, was ich am wenigsten gebrauchen kann, sind Links aus irgendwelchen Linkfarmen von Spammern, die angeblich mein Google-Ranking anheben sollen. Ich würde auch niemanden anders empfehlen, an so einen miesen SEO-Hokuspokus zu glauben – es kann leicht ein Schuss ins Knie sein, wenn Google die Linkfarm abstraft. Das kommt gar nicht mal so selten vor, und schon mancher hat sich hinterher umgeschaut, als sein PR zwei oder drei Stufen runterging und seine Site plötzlich für Nutzer von Suchmaschinen unsichtbar wurde.

Ich ziehe es immer noch vor, meine Leser mit Inhalten (und natürlich mit angemessener technischer Gestaltung der Inhalte) zu gewinnen und nicht mit so einer gegen Suchmaschinen gerichteten und damit den Nutzern der Suchmaschinen gegenüber asozialen und widerlichen Form der Spam. Wenn die Absender dieser Mail das mit den Inhalten auch getan hätten, bräuchten sie jetzt keine massenhafte Verlinkung durch wahllos rausgepickte Websites, sondern wären vermutlich auch ohne derartige „Linktausch“-Angebote immer wieder einmal aus aufrichtigen und echten Motiven heraus verlinkt worden. Aber das mit den Inhalten bedeutet ja langfristige Mühe, und das ist etwas, was einem faulen, an Herz und Hirn verrotteten Spammer nun einmal nicht liegt. Sonst wärs ja kein Spammer geworden.

Gerne schicke ich Ihnen weitere Details zu – alles ist völlig kostenlos, ich möchte lediglich Links tauschen.

Wer Links haben will, soll sich doch welche kaufen! Es gibt komische Klitschen, die haben den Handel mit Links (und damit die Manipulation von Suchmaschinen zum Nachteil aller Menschen) als Geschäftsmodell entdeckt und leider immer noch nicht den Insolvenzverwalter kennengelernt. Aber bei mir kann man keine Links kaufen, denn ich setze Links nur auf Grundlage meiner persönlichen Wertschätzung oder wegen eines angenommenen Nutzens für meine Leser.

mit freundlichen Grüßen

Eva Bausch

[Die zusätzlich angegebene, übrigens der Absenderadresse entsprechende Mailadresse habe ich nicht übernommen, um destruktive Akte gegen diese Spammer gar nicht erst möglich zu machen…]

Boah, wie freundlich! Wie mechanisch vom Mailserver tausendfach kopiert „freundlich“! Aber nicht einmal kurz einen Blick auf die Website werfen, von der man unbedingt verlinkt werden will, um dort mal kurz ins Impressum zu schauen, wie der Mensch eigentlich heißt, der diese Site macht. Das wäre ja Mühe gewesen, und damit haben es Spammer eben nicht so. Aber das habe ich ja schon gesagt.

Was von einer stinkenden Website zu halten ist, die mit solchen Aktionen nach oben befördert werden soll, sollte hoffentlich klar sein – ich würde die nicht einmal mit der Kneifzange anfassen, und ich käme schon gar nicht auf die Idee, einen meiner Leser mit einem Link auf eine derartige Dreckssite zu beleidigen.

Ob Uhr, ob Frau, alles ist das gleiche…

Dienstag, 14. Juni 2011

Dass diese Mail mit dem Betreff „Ausgesuchte Armbanduhrenmodelle: Ihr Super Look“…

Diese E-Mail wird am besten in HTML durchgesehen. Versuchen Sie Nachrichtsbrief online zu lesen - Einzigartige Armbanduhren von Klassik bis Designermodelle, sehen genau so wie Brand aus - Brandarmbanduhrenanaloge sehen teuer und respektabel aus; dank guten Preisen kann sich jeder prachtvolles Zubehoer lesten und sein Image aendern - so oft, wie man will - You have been sent this email because you are a Bitation client or have expressed interest in Bitation's services. If you'd rather skip out hearing the latest about us, feel free to Unsubscribe at any time

…gewisse Ähnlichkeiten zu dieser anderen Mail mit dem Betreff „Web-Unterhaltung mit huebschen russischen Maedchen“ hat, die nur drei Minuten früher auf der gleichen Adresse eintraf…

Koennen Sie diese E-Mail nicht sehen? Sie koennen dies in Ihrem Web-Browser durchsehen - Lernen Sie die lieben russischen Maedchen online kennen. - Eine wunderbare Chance, die nettesten Maedchen aus Russland kennenzulernen. Waehlen Sie aus vielen Frageboegen und machen Sie sich mit dem Maedchen, das Ihnen gefallen hat, bekannt. Flirten Sie zwanglos online - You are receiving this eNewsletter because you signed up for it, either by filling out a form, sending us an email, or subscribing via our website. Don't want to receive these emails anymore? You can unsubscribe.

…sieht man nur beim Hinschauen. Ob es um angebliche Uhren oder um angebliche Mädchen geht, für die Spammer ist es alles gleiche: Das gleiche Layout; das gleiche mechanisch übersetzte und peinliche Branddeutsch; die gleiche technische Unfähigkeit, Umlaute in einer HTML-formatierten Mail zu setzen; die gleichen „Begründungen“ für den Empfang der Spam; die gleichen Fälschungen bei der Absenderadresse; die gleichen drei Links, die jeweils zur selben Adresse gehen; das gleiche Botnetz aus mit Schadsoftware kriminell übernommenen Privatrechnern; das gleiche Spamskript und der gleiche Betrug. Nur die Köder, mit denen nach neuen Opfern geangelt wird, sind verschieden. Es handelt sich ja auch um die gleiche schwer kriminelle, asoziale, stinkende Bande. Wer glaubt, dass er von diesen Schurken irgendeine Gegenleistung für sein Geld bekommt, hat sich geschnitten.

Und diese Bande hält ihre Opfer für dermaßen dumm, dass sie sich nicht einmal Mühe gibt, das irgendwie zu verbergen.

@salerno_news

Montag, 13. Juni 2011

Spammer's Hall of Shame

In die „Hall of Shame“ für Twitterspammer kommen nur die ganz Harten. Die, bei denen sich der mutige Einsatz von allerlei tollen Tools zum automatischen Followen mit unfassbar dummen oder zynischen Gezwitscher paart. Die, bei denen die Worte erst einmal Luft holen müssen, ehe sie das Gesehene beschreiben können. Wenn du hier landen willst, Müllzwitscherer, denn musst du dir schon Mühe bei deiner Müllproduktion geben…

Oh, schon wieder so viele neue Follower. Mal schauen, was das für Typen sind, die sich mein marginalisiertes Gezwischer anhören wollen – und ob da wenigstens diesmal welche dabei sind, die den Eindruck erwecken, als wollten sie wirklich etwas erlauschen.

Aber nein, es ist wieder nur eine gewaltige Müllhalde von irgendwelchen Kleingeld-hungrigen Vollpfosten aus dem SEO- und Social-Media-Lumpenproletariat. So etwas ist schnell auf die entsprechenden Listen gesetzt, geblockt und als Spammer gemeldet. Schade eigentlich, dass so wenige Twitter-Nutzer das zu tun scheinen, sonst hätte man vor diesem Pack ein bisschen mehr Ruhe.

Aber dieser @salerno_news

Screenshot des Twitter-Spamfollowers @salerno_news

…hat sich leider danach vorgedrängelt, in der Hall of Shame ausgestellt zu werden. Nicht etwa, weil er ein ganz normaler Twitter-Idiot ist, der mit irgendwelchen tollen Programmen tausenden von Leuten folgt und leider fest darauf bauen kann, dass gar nicht so wenige von denen mechanisch und unreflektiert zurückfolgen, um sein wenig erquickliches Zwitschern in ihrer Timeline zu sehen – oh nein, darin ist er genau so unterbelichtet wie die meisten anderen Twitter-Spammer. Auch ist sein Mitteilungsbedürfnis völlig im Bereich der genretypischen Inhalte in der Twitter-Spam. Das alles ist es nicht.

Detail mit Biographie -- Mein Credo: Social Networking heisst, die Lebenslagen der Menschen zu kennen und zu respektieren.Aber dieser Typ, der so völlig ans Geschäftemachen mit Spam glaubt, hat auch ein „Glaubensbekenntnis“ – denn das ist die Bedeutung des hier vom lat. Verb credere (glauben) abgeleiteten Substativs: „Social Networking heisst, die Lebenslagen der Menschen zu kennen und zu respektieren“.

Wow, klingt das toll! Angsichts der Tatsache, dass dieser zertifizierte Dumpfmeister in seinen elf bisherigen Fiepsern – neben ein paar Hinweisen auf „Schnäppchen“, an denen er mutmaßlich selbst ganz gut verdient – vor allem davon „singt“, wie man so richtig Geld mit Facebook, WordPress, Twitter und Konsorten verdienen kann, um dabei vor allem auf seine eigenen tollen Dienstleistungen zu verweisen, fehlt mir nur ein bisschen der Glaube an diese hehren Worte. Zumal das offenbar vollkommen wahllose Followen irgendwelcher Leute, die in deutscher Sprache twittern, weder den Eindruck erweckt, dass hier einer die „Lebenslagen der Menschen“ kennt oder auch nur kennenlernen will, noch, dass er irgendetwas bei anderen Menschen respektiert. Vielmehr entsteht der sehr aufdringliche Eindruck, dass ihm die Menschen ziemlich am Arsch vorbei gehen und dass er ihre offene Kommunikation im Internet nur als eine Möglichkeit sieht, über die gleichen Kanäle stinkende, asoziale Spam zu verbreiten. Welches Licht das auf seine angepriesenen „Dienstleistungen“ in Sachen „Social Media“ wirft, gehört zu den Fragen, die sich jeder Denkende und Fühlende selbst beantworten kann.

Ich habe das „Credo“ gehört, den hl. Brechreiz verspürt und sage auf meine Weise „Amen“: Einmal in die Liste Followerspam, einmal in die Liste Bescheuerte Spammer, Blockieren und als Spam melden, Tschüss!

From:Mrs. Jana Lofer

Montag, 13. Juni 2011

Na, Spammer. Wieder durcheinander gekommen mit Absender und Betreff, als du mit einem Skript rumgepfuscht hast, das du nicht verstehst?

From:Mrs. Jana Lofer

Aber nein doch! Du hast dir so einen tollen Namen ausgedacht, und du kannst jetzt gar nicht oft genug sagen, dass der Absender dieser Drecksmail so heißen soll.

My Dearest one,

Heißgeliebter Namenloser! Opfer!

I am the above named person. I am married to Mr.lofer who before his death was a wealthy cocoa Merchant here in Cote d‘Ivoire. We were married for 25 years without a child. Before the death of my husband we were both born again Christians.

Ich schreibe dir etwas ganz persönliches. Deshalb stelle ich mich als obengenannte Person vor, das klingt genau so persönlich wie ein Strafzettel. Ich bin mit einem Typen verheiratet gewesen, der sich hier in der Elfenbeinküste so richtig mit Geld vollgesogen hat. Obwohl ich somit aus der französischsprachigen Welt kommen sollte, habe ich aber keine Lust, „côte“ so zu schreiben, wie es geschrieben wird. Warum? Na, denn müsste ich ja diesen Trick kennen, wie man für eine Mail die richtige Codepage angibt. So ein kyrillisches Zeichen mittendrin sieht einfach scheiße aus. Gesendet habe ich dir diese total vertrauliche Mail übrigens über die dynamische IP-Adresse eines mit Schadsoftware übernommenen Privatrechners in Japan. Ach ja, wir sind auch beide wiedergeborene Christen geworden, und jetzt ist mein spamfabulierter Mann weg.

My Husband left the sum of US$3.8million United States Dollars in a fix/suspense account in one of the prime bank here in Cote d‘Ivoire. Recently, my Doctor told me that I would not exceed more than five more months due to cancer problem. The one that disturbs me most is my blood pressure sickness. Having known my condition I decided to seek for your kind assistance to transfer this fund into your account and you will use it to train my adopted daughter who is 16yrs. You will take her as your God child and brought her up in a good and decent manner with what my late husband left behind.

Aber: Mein Mann hat einen riesen Haufen Zaster hinterlassen, und ich werde auch bald verrecken. Erben gibts ja keine, und unsere Adoptivtocher braucht den Zaster. Deshalb glaube ich, dass du so herrgottsdoof bist, mir diese Geschichte zu glauben und anzunehmen, dass man derartige Beträge einfach irgendeinen Fremden in die Hand drückt, den man nicht einmal mit seinem Namen ansprechen kann.

I took this decision to contact because of my condition and for the facts that my husband relatives wants to size everything and throw my adopted daughter out of the inheritance. So I want to use this little time I have to achieve this arm before joining my ancestors.

Warum? Na, weil das Geld gar nicht da ist, und weil wir als geübte Betrügerbande dir eine anonym über Western Union, MoneyGram und Konsorten übermittelte finanzielle Vorleistung nach der anderen aus der Nase leiern werden, bis wir den Kontakt abbrechen, nachdem wir dich wie eine Weihnachtsgans ausgenommen haben. Aber wenn wir das so schreiben, fällt ja niemand darauf rein, und dann können wir uns nicht unseren verfeinerten Lebensstil mit dem Geld unserer Opfer finanzieren. Deshalb die tolle, rührselige Geschichte von Bekehrung und Tod, von einer Adoptivtocher und gierigen Erben. Mann, wir sind so froh, dass dieser Gott keinen zünftigen Feuerregen auf ein Pack wie uns niedergehen lässt, sondern uns stattdessen immer wieder ein paar Leute finden lässt, die auf diese Geschichten anspringen. Halleluja.

Please indicate your interest and willingness in this transaction by writing back to me through the above email address. I want your maximum cooperation and keep this as confidential for security reasons.

Also sei doch bitte so doof und fall auch du darauf rein. Halt das bitte auch schön geheim und sprich mit niemanden drüber, wegen der Sicherheit. Sonst klärt dich womöglich noch jemand über 419er auf, und dann kriegen wir ja gar kein Geld mehr von dir. Es ist übrigens auch die Sicherheit…

I am sincerely waiting for your kind and urgent response as soon as your receive this mail. (janeloafer (at) yahoo (punkt) com)

…die uns dazu bringt, eine derartige Kommunikation unverschlüsselt über eine kostenlos und anonym eingerichtete Mailadresse bei einem Freemail-Provider ablaufen zu lassen. Wir bleiben gern anonym. Zu unserer Sicherheit, damit wir nicht in den Knast müssen. Unsere himmelschreiende Blödheit hingegen ist es, dass wir zwar ein Skript haben, mit dem wir eine Reply-To-Adresse in den Mailheader setzen können, aber da die Antwortadresse nicht einfach reinsetzen, sondern eine weitere gefälschte Adresse. Dass eine Antwort an die Absenderadresse nicht ankommt, ist ja klar – denn als vertrauensbildende Maßnahme haben wir den Absender ganz einfach gefälscht.

Thanks and God bless you.

Sei bitte dumm und gläubig, denn davon leben wir.

Sincerely Yours,

Mrs. Jana Lofer

Mit schmatzendem Judasbussi

Deine Vorschussbetrugsspammer

Re[3]: tigger Ihre gluckliche Zellen

Sonntag, 12. Juni 2011

Hui, die Uhrenspammer haben nicht nur neue Texte, echte Gaga-Betreffzeilen und ein frisches neues HTML-Layout für ihre Drecksmails (jetzt sogar mit Umlauten im Text, hat über ein Jahr gedauert, diese Weltraum-Technologie)…

2011 - Die beste Sammlung von Schweizer Uhrwerk Modelle sind auf unserer Seite, limitierte Sondermodelle ab sofort im Vorverkauf erhältluch -- tigger Ihre glucklichen Zellen

…sondern sie scheinen auch zu glauben, dass „Klicken sie hier“ auf Deutsch „tigger Ihre glucklichen Zellen“ lautete.

Ich hab wirklich zehn Minten drüber nachgedacht, was dieser Gagaspruch vor seiner automatischen Übelsetzung mal bedeutet haben könnte, und ich bin nicht drauf gekommen.

Re: Sie finden nicht das Angebot an anderer Stelle

Sonntag, 12. Juni 2011

Echt nicht? Na gut, denn lasse ich das Angebot mal für sich sprechen, weil es ja so schön blumig spricht, dass es mir geradezu den Kopf verdreht hat:

Guten Tag, Ichzeigeihnenblumen

Gemacht mit einwandfreier Verarbeitung sind unsere Uhren Replika verpflichtet, bei jeder Gelegenheit Köpfe drehen.

Sie finden nicht das Angebot an anderer Stelle

images of ghosts

Freitag, 10. Juni 2011

images of ghosts„… das war der angegebene (und mit der URL der angegebenen Homepage verlinkte) „Name“ des Kommentators, der den folgenden Beitrag zur Vielfalt des Internet über ein schlecht programmiertes Skript im Kommentarbereich verklappen wollte:

images of ghosts…

[…]here are some links to sites that we link to because we think they are worth visiting[…]…

Ich sage zwar manchmal (und schreibe so etwas niemals in ein zynisches, kaltes Internet), wenn ich mein Leben etwas lyrisch zusammenfasse, dass ich „als Gespenst geboren“ wurde – aber dass ich deshalb gleich einen interessanten Link abgebe… :mrgreen:

Die Seite, die diesen tollen Kommentar hinterlassen hat, sieht übrigens so aus (sorry: natürlich ohne Plugins und ohne JavaScript):

GHOST MOVIES -- Ghost Hunting Equiptment -- Wanna Buy A Ghost

Nun, um die Frage zum Filmchen zu beantworten, ob ich einen Geist kaufen möchte: Nein, ich habe gerade keinen Bedarf an Gespenstern – obwohl mich brennend interessierte, in welcher Verkaufsverpackung eigentlich Gespenster angeboten werden und mit welchem Verfahren ich „eine Schachtel Geist“ von einer Schachtel Luft unterscheiden kann. Und irgendwelches Equipment, und sei es auch solches, wie man es halt für die Geisterjagd benötigt, pflege ich auch eher von Leuten zu beziehen, die erstens nicht spammen und zweitens wissen, wie man das Wort „Equipment“ schreibt.

Unfassbar, war für ein Zeug über Spam vermarktet werden soll…

Melden Sie sich an und Sie werden dies schnell herausfinden.

Donnerstag, 9. Juni 2011

Was werde ich schnell herausfinden? Tolle Katze im Sack mal wieder. Aber wenigstens mit einem Punkt hinterm Betreff, schön leicht zu filtern…

Hier erwartet ein einzigartiges Glücksspielerlebnis auf Sie. Er fängt schon mit dem EUR 600 Anmeldebonus im Kings Palace Club an.

Aha, dort erwartet also etwas auf mich, und er fängt an im Club. Aber mit Bonus in virtuellen Jetons, muss ich nur die gleiche Menge richtiges Geld für hinlegen. Und, wer ist das jetzt?

http://playsuperking.ru/de/

Hmm, was ich da sehe, das ist mal wieder so richtig königlish euer inzwischen ziemlich verstaubtes Design „Kings Palace“. So, wie ich es noch von partycazinoweb (punkt) ru und gamebonussuper (punkt) ru her kenne. Damit auch jeder merkt, dass es euch nicht darauf ankommt, irgendwelche Kunden an eine bestimmte Domain zu binden und damit einen Kundenstamm aufzubauen, sondern dass es euch nur darauf ankommt, eure Opfer zu betrügen.

Aber hey, ihr habt trotz eures gegenwärtigen Mangels an Grafikern für eure Betrugsseite doch technisch ein bisschen zugelegt. Das sehe ich daran, dass ihr mir die Dokumentation eurer Betrügereien erschweren wollt – denn euer Webserver ist jetzt so konfiguriert, dass WebCite keine archivierte Version mehr anlegen kann, die ich dann mit Leichtigkeit zum Vergleich verlinken könnte. Gebt ihr dem Server doch einfach einen HTTP-Fehler 404 zurück… wow, ihr habt nur zehn Monate gebraucht, um auf diese Idee zu kommen, dass man ja mal eine Zeile in die .htaccess schreiben könnte, um WebCite den HTTP-Stinkefinger zu zeigen und diese Archivierung im offenen Internet zu verhindern. Das macht aber nichts, denn der irreführende Charakter eurer angeblichen „Casinos“ ist auch ohne dieses Hilfsmittel offensichtlich für jeden, der nur Augen im Kopf hat.

Ach, vielleicht würde es euch helfen, wenn ihr so nach sechs Wochen mal den Verschreiber „königlish“ in „königlich“ korrigiert. Wie, das geht nicht, weil es eine Grafik ist und ihr nicht mehr die Projektdateien habt oder der (inzwischen auch nur noch mäßig talentierte) Grafiker nicht mehr bei euch mitmacht? Tja, denn müsst ihrs eben so stehen lassen, bis ihr jemanden anders mit einem neuen Design für eure tollen Seiten beauftragt, die nicht etwa „euer Casino“ sind, sondern einfach nur eine Kundenwerbung für das „Magic Box Casino“, für die ihr Affiliate-Geld bekommt, wenn die geworbenen Spieler einzahlen – dass das richtige Casino nicht unbedingt etwas von euren Zusagen wissen muss, spielt dann für euch keine Rolle mehr, ihr habt euern Schnitt gemacht. Und was von einem fragwürdigen Internet-Zockladen mit unkontrollierten und beliebig manipulierbaren Spielen zu halten ist, das sich für die Kundenwerbung solcher Partner bedient, das sollte auch selbsterklärend sein.

Erstaunlich, dass ihr immer noch ein paar Deppen zu finden scheint. Aber wie ich an der abnehmenden Qualität eurer täglichen Müllbriefe sehe, scheinen das auch immer weniger zu werden, so dass sich kein besonderer Aufwand mehr lohnt. Eure Texte sind deutlich kürzer als früher geworden und wirken wie hingeklatscht, peinliche Fehler in euren Grafiken korrigiert ihr nicht mehr binnen einer Woche und euer Webdesign ändert sich auch nicht mehr ganz so oft [alle hier verlinkten Screenshots angeblicher Casinos kommen von der gleichen Verbrecherbande, und sie sind nur ein Bruchteil der verwendeten Designs, da ich nicht jede kleine Änderung archivwürdig gefunden habe]. Es scheint also auch für euch nicht mehr das Geld vom Himmel zu regnen, und ich spüre fast schon eine leise Hoffnung, dass eure schäbigen Drecksspams bald genau so der Vergangenheit angehören wie die früher so epidemischen Spams mit „ganz heißen Insider-Börsentipps“ zum Kauf von Pfennigpapieren.

Ansonsten habt ihr aber auch nichts Neues mehr. Immer noch versucht ihr Leute mit tollen Bonusversprechungen möglichst schnell zu möglichst hohen Einzahlungen zu bewegen, weil davon offensichtlich abhängt, wieviel Affiliate-Geld ihr bekommt. Und da wollt ihr ja möglichst viel von haben, schließlich wollt ihr euch euren verfeinerten Lebensstil auf Kosten anderer Menschen mit möglichst wenig eigener Mühe finanzieren. Okay, der alte Link war unfair, denn ihr habt ganz schnell lernen müssen, dass kaum jemand zwei lila Lappen auf einmal legen mag, und da habt ihr euch dann andere Bullshittexte für eure angeblichen Bonus-Systeme ausgedacht. Das gabs dann auch in einer Version für Leute, die noch weniger Geld entbehren konnten, und auch mit größeren Appellen an die Gier. Ebenfalls nicht neu ist, dass ihr jeden Tag zwei bis vier neue Domains verwendet, weil diese leidigen Spamfilter so schnell lernen und die alten Links nirgends mehr durchkommen – aber inzwischen habt ihr ja auch die Ansprüche an überzeugende Namen für diese Domains runtergesetzt, und dass die TLD .ru nicht gerade Vertrauen erweckt, stört euch auch nicht mehr. Oder eure schwachsinnige Idee mit dem Zähler für den „progressiven Jackpot“, den ihr anfangs einfach in JavaScript gehackt habt. Na, das wurde erstaunlich schnell selbst euch geborenen Patzern zu peinlich. Und dann habt ihrs eben in Flash gemacht, aber immer noch grottenschlecht – man muss nur die Seite neu laden, und der „Jackpot“ steht wieder genau da, wo er beim Laden der Seite begonnen hat. So merkt selbst ein gutgläubiger Gimpel, dass dieses so dynamisch anmutende Element nur dazu da ist, beim Betrachter einen falschen Eindruck zu erwecken und kommt nach spätestens zwei Sekunden Hirnbenutzung zu der Einsicht, dass nur ein Betrüger so etwas machen würde. Mir hat es immerhin einen unbezwingbaren Lachanfall und anschließend starke Schmerzen im Zwerchfell verschafft, als ich mir näher anschaute, wie ihr das Ding geproggt habt. Eure „Programmierkünste“ sind echt der Hammer!

Ihr könnt euch viel einfallen lassen, um die weitere Dokumentation eures widerwärtigen Beschisses zu erschweren – es ist alles nachvollziehbar, einschließlich seiner Entstehungsgeschichte und meiner frühen Fehlinterpretation eures „Geschäftsmodelles“. Ganz ohne WebCite, es ist alles hier archiviert, wenn man nur die Kategorie Zocken durchstöbert. Wie ich an den Referern sehe, wird selbst nach den älteren Textn auch eifrig mit Google gesucht und es wird hier auch durchaus interessiert und klickfreudig gelesen – die Mehrzahl der Menschen denkt eben doch nach, bevor sie ihr Geld an irgendwelche anonymen Gegenüber im Internet gibt. Schließlich haben die Opfer eures Betruges zwangsläufig ein Internet zur Verfügung, und beinahe jeder wird auch wissen, wie man das benutzt. Das sind nun einmal schlechte Bedingungen für euch, denn unter den wenigen Dummen, die als Opfer in Betracht kommen, sind immer mehr gebrannte Kinder.

Und falls jetzt jemanden von euch in den Sinn kommt, dass man diesen Server mit einer DoS-Attacke oder einen Crackerangriff aus dem Internet kegeln könnte – dafür habe ich nach einigen Erfahrungen mit der kriminellen Energie von Spammern auch schon vorgesorgt: Dieses gesamte Blog steht bereits an anderen Stellen auf anderen Servern zur Verfügung und enthält – noch unbekannt und unsichtbar – das gesamte hier vorliegende Material. Es sind nur wenige Klicks für mich, um es sichtbar zu machen; und es ist eine kurze Fingerübung, die alten Links auf diesem Server zur dann neuen Site zu führen. Ihr könnt es euch also sparen.

Hier ist noch mein Tipp an euch, ihr dummen Idioten: Als ihr mit dieser Nummer angefangen habt, da habt ihr eure angebliches „Casino“ noch „Euro VIP Casino“ genannt, und diesen Namen habt ihr recht lange beibehalten. Hört mit der Nummer auf, findet einen weniger asozialen Weg des Broterwerbs und macht endlich das „Euro RIP Casino“ auf!

Wie, das mit dem weniger asozialen Broterwerb könnt ihr nicht? Das ist mit so viel echter Mühe verbunden? Na, denn sterbt doch einfach – auch so entsteht ein erfreulich ruhiges „Euro RIP Casino“.