Oh, wirklich? Ich? Weil ich so eine schöne Mailadresse habe? Eine Mailadresse, die vor einigen Monaten mit einem Trojaner vom Smartphone eines Bekannten abgegriffen wurde und seitdem von mir nicht mehr für persönliche Kommunikation benutzt wird?
Wer hat mich da eigentlich ausgewählt? Eine Zahnbürste? Die kann aber nicht besonders smart in ihrer Auswahl gewesen sein. 😁️
In der ersten der beiden identischen, binnen anderthalb Stunden bei mir eingegangenen Spams war es jemand…
Von: RandalCappas@mail.com
…den ich nicht kenne, in der zweiten war es…
Von: Nachricht von DM <do-not-reply_r@mail.com>
…die „Nachricht einer Drogeriemarktkette“, bei der ich nicht einkaufe und die keinerlei Daten von mir hat, die aber für die Spam auch keine Absenderadressen in der eigenen Domain benutzen möchte. Beide Spams wurden über IP-Adressen eines US-amerikanischen Hosting- und Cloudanbieters versendet, den ich bereits informiert habe und der hoffentlich Vorkasse genommen hat – denn sonst wird er nicht einmal mehr Geld für den Missbrauch seiner Dienstleistungen durch asoziale Kriminelle sehen.
Leider sitzen die Spammer in Sicherheit. Den Vertrag mit dem Cloudanbieter haben sie vermutlich unter Angabe der Daten eines Menschen abgeschlossen, der auf eines ihrer früheren „Gewinnspiele“ reingefallen ist und sich datennackt gemacht hat. Betrügerischer Identitätsmissbrauch ist eine Pest, und die davon betroffenen Menschen haben oft jahrelangen Ärger damit, dass andere ihre Identität missbrauchen, und sie sich deswegen mit Polizeien, Gerichten, Anwälten, Inkassobüros, Auskunfteien, Untersuchungsrichtern herumschlagen und ihre Geschichte immer und immer wieder erzählen müssen. Das ist auch ein Grund, weshalb man sehr sparsam mit der Angabe persönlicher Daten sein sollte. Auch gegenüber an sich vertrauenswürdigen Unternehmen, denn der gesamte so genannte „Datenschutz“ ist zwar lächerlich, aber ein sehr schlechter Witz. Das ist übrigens – zumindest in der Bundesrepublik Deutschland – auch genau so politisch gewollt, denn anders lässt sich kaum erklären, dass für Autokennzeichen ein wirksamer durchgesetzter Datenschutz als für Menschen besteht. Damit auch jeder Mensch bemerke, was hier wichtig ist und was hier unwichtig ist. So lange diese Zustände so bleiben, ist größtmögliche Sparsamkeit in der Herausgabe persönlicher Daten die einzige Abwehr. Merke: Ernstgemeinter Datenschutz ist Menschenschutz.
Abgesehen von den unterschiedlichen Absendern sind die beiden Spams völlig identisch, bis hinein in die gefälschten Teile des Mailheaders. Die Spam enthält keine Angabe eines Empfängers. Sämtliche Empfänger werden im BCC angegeben. Die Spam wurde völlig sicher vom rspamd als Spam erkannt und in den Müll sortiert, wo sie auch hingehört, und zwar mit sportlichen 17,3 Punkten, dem heutigen Tagesrekord. 🥉️
Es ist eine dieser Spams, die fast keinen Text enthalten, weil der größte Text des Textes in einer Grafik steht. Wie man an der sicheren Ausfilterung des Mülls sieht, war der Versuch, sich so am Spamfilter vorbeizumogeln, erfolglos. Das hindert Spammer aber nicht daran, diesen „Trick“ immer und immer wieder zu versuchen. Obwohl das Verhältnis von 190 Bytes dummen Textes zu 84.759 Bytes Grafik, die für den Versand in einer E-Mail base64-codiert und dabei zu 114.499 Bytes sinnloser Stopfmasse für das Postfach aufgebläht werden, mit 602 Bytes pro Zeichen (Leerzeichen mitgezählt) ziemlich bescheiden ist. Und zwar sowohl technisch als auch intellektuell bescheiden. Faustregel: Wenn der Text einer Mail in einer Grafik steht, handelt es sich um eine Spam oder um Reklamemüll, den man ohne weitere Aufmerksamkeit darauf zu verschwenden sofort löschen kann. Und zwar so gut wie immer. Denn denkende und fühlende Menschen machen so etwas selten, und wenn sie es tun, versteht man auch sofort, warum sie es tun. Zum Beispiel für gestaltete Grüße zu einem Fest oder einem persönlichen Ereignis.
Aber wenn man schon eine Grafik zum wesentlichen Bestandteil der Mail macht, sieht die Mail vielleicht wenigstens gut aus? Na ja, eher nicht so:
Schon lustig, wenn alle Empfänger den gleichen hochnotwichtigen „eindeutigen Code“ bekommen. Und dann wird der Textstummel vor dem abgeschriebenen Löffel Buchstabensuppe noch nicht einmal auf Deutsch übelsetzt. Vermutlich hat der Deutschexperte der Betrügerbande zu starke Lachschmerzen beim Versuch gehabt. 🤭️
Muss ich noch erwähnen, dass weder die dm-drogerie markt GmbH noch Procter & Gamble, die Inhaber der Marke Oral-B, etwas mit dieser Spam zu tun haben? Die Firmierungen und Marken werden hier nur von Spammern missbraucht und damit in den kriminellen Dreck gezogen – was den Spammern herzlich egal ist, so lange nur ihr eigenes kriminelles Geschäft läuft. Die Links führen dann auch nicht zu diesen Unternehmen, sondern in die Cloud von Google, dem immer noch dicksten und zuverlässigsten Kumpel jedes niederträchtigen Spammers und Betrügers dieser Welt, bei dem ich schon seit Jahren darauf verzichte, mit sinnlosen Hinweisen auf den Missbrauch von Google-Diensten durch Spammer nicht nur einen Teil meiner beschränkten Lebenszeit zu verschwenden, sondern mir überdem auch noch eine Portion technokratisch dargebotenen Kafka abzuholen. Google hat kein Interesse an der Bekämpfung des Missbrauchs seiner kostenlosen Dienste durch Spammer. Google will den Profit mit seinen diversen kostenlosen Angeboten machen, aber die Kosten und sonstigen Aufwände dieses Geschäftsmodells der ganzen Welt aufbürden. Google ist schon längst selbst zur Spam geworden. Google verdient genau so viel Verachtung wie die Spam und wie die ganzen schmierigen Betrüger, die spammen. 🤮️
$ curl -s "https://firebasestorage.googleapis.com/v0/b/oralb-5f9cb.appspot.com/o/page1%2F7%2FDM%20Oral-B%20Series%209%20Pro.html?alt=media&token=00acf7aa-20f5-4ce8-985e-ef018eef1078" | grep location <script>document.location.href = 'https://directfwd-2.com/?a=7783&oc=20415&c=54963&p=r&m=3&s1=&s2=09_04&s3=cln'+window.location.href.split('#')[1];</script> $ surbl directfwd-2.com directfwd-2.com LISTED: ABUSE $ _
Dort gibt es dann eine in Javascript realisierte Weiterleitung auf eine Webseite in einer Domain, die wegen Spam, Spam und Spam bereits auf allen Blacklists dieser Welt steht. Alle Daten, die man dort eingibt, „um die Belohnung zu erhalten“, wie der Spammer es so schön schreibt, gehen direkt an Kriminelle. Wenn eine „Liefergebühr anfällt“, wie der Spammer es so schön schreibt, schenkt man das Geld einer Betrügerbande, die damit im Puff prassen geht. Wenn man mit einem Klick den Handel mit Daten erlaubt, denn werden alle angegebenen Daten durch halbseidene Unternehmen an andere halbseidene Unternehmen verkauft, und irgendwelche schmierigen Typen, die Arbeit nicht so toll finden, verprassen das Geld im Puff.
Die in meinen Augen völlig überteuerte Zahnbürste gibt es nicht. Die ist nur Köder, weil den Fischen der Haken an der Angelschnur nun einmal nicht so gut schmeckt. 🎣️
Bitte nicht darauf reinfallen! Einfach den Müll löschen! 🗑️
![dm-Logo -- SIE SIND UNSER GEWINNER!! -- Produktfoto -- Belohnung: Oral-B iO Series 9 angeboten von DM! -- Es kann eine Liefergebühr anfallen. -- Your unique code: #DE01-24142 -- [Klicken Sie Hier, Um die Belohnung Zu Erhalten]](https://spam.tamagothi.de/wp-content/uploads/2024/04/oral-b.png)
![Text in der nachgeladenen Grafik: LIEFERUNG -- LIEFERUNG DES AUSGESETZTEN PAKETS -- Sie haben (1) Paket, das auf die Lieferung wartret. Verwenden Sie Ihren Code, um ihn zu verfolgen und zu erhalten -- Planen Sie Ihre Lieferung und abonnieren Sie unsere Kalenderbeachrichtigungen, um dies zu vermeinen passiert schon wieder! -- [Planen Sie Ihre Lieferung] -- Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Empfang dieser Nachricht. Wenn Sie jedoch keine zukünftigen E-Mails erhalten möchten. Bitte abmelden heir.](https://spam.tamagothi.de/wp-content/uploads/2024/04/glsde.jpg)
…dann geht die Reise in eine Endlosschleife, bei der immer mehr kryptische Parameter an den
Wenn man aber Pech hat, dann wirkt die Pampe tatsächlich wie versprochen und man wird so schlank wie ein Skelett – und auch so tot. Die behauptete Wirkung, dass durch körperliche Auszehrung täglich rd. 7.200 Kilokalorien zusätzlich verbraucht werden, überlebt man nicht lange. Je nach körperlicher Konstitution kann schon der erste Tag kritisch werden. Das wird dann zwar für Freunde und Angehörige ganz schön hart, aber man selbst bekommt davon ja nichts mehr mit, wenn man tot ist. Genau so, wie es vor diesem dummen Tod in einem Leben voller Dummheit war, die schließlich sogar dazu führte, dass man Zeug vom spammenden Quacksalber kaufte und in sich reinschmiss. Die eigene Dummheit bekommt man auch nicht so richtig mit, weil man ja dumm ist, aber für Freunde und Angehörige ist es ganz schön hart.![Text aus dem Bild: Gewinne ein 500€ Fressnapf für deinen Liebling -- Guten Tag, wir gratulieren Ihnen recht herzlich. -- Sie gehören zu den Auserwählten für das Fressnapf Gewinnspiel. Nehmen Sie sich ein Minute Zeit machen Sie mit. Alle Teilnehmer haben die Chance auf ein 500€ Paket von Fressnapf. -- Klicken Sie auf "BESTÄTIGEN" und sichern Sie das Fressnapf-Paket im Wert von 500€! -- [BESTÄTIGEN]](https://spam.tamagothi.de/wp-content/uploads/2024/04/fressnapf-gutschein.jpg)
Um hier auf Unser täglich Spam ein eigenes Schlagwort zu bekommen, muss man schon sehr aufdringlich und dumm mit seiner Spam sein. Die Pixelproster reißen diese Hürde mühelos und mit unaufhaltsamem olympischen Geist. Seit über zwei Jahren.
Und dann zum Ende wird es noch einmal so richtig krass! Mit deklariertem „geistigen Eigentum“ auf den Text einer Massenmail, die fern von jeglicher erforderlicher Schöpfungshöhe für einen Schutz durch das Urheberrecht daherkommt. In einer Spam. In einer ganz sicher automatisch erkennbaren Spam. Von meinem 
Meine Empfehlung, auf jeden Fall eine andere Suchmaschine als Google zu benutzen, bleibt nach wie vor bestehen. Denn Google hat sich über Jahre hinweg in eine Spamhölle verwandelt, in der man nicht mehr findet, was man sucht, sondern nur noch, was Spammer einen finden lassen wollen. Angesichts der Tatsache, dass Alphabet seit über einem Jahrzehnt nichts Substanzielles und Wirksames mehr gegen den Qualitätsverlust der eigenen Suchmaschine „Google“ unternimmt, muss ich davon ausgehen, dass dieser Qualitätsverlust von Alphabet gewünscht ist oder billigend in Kauf genommen wird. Es reicht ja für das verachtenswerte eigene Geschäftsmodell mit Reklame und Überwachungsdaten, sein Geld dafür auszugeben, in allen verbreiteten Webbrowsern als Standardsuchmaschine eingetragen zu sein, statt eine irgendwie annehmbare Qualität zu liefern – zumindest so lange die meisten Menschen es immer noch zu anstrengend oder kompliziert zu finden scheinen, persönlich schädliche Standardeinstellungen von Software zu verändern. Auch, wenn sie in der täglichen Nutzung dieser Software zu täglichen konkreten Nachteilen führen. Dem Nachteil zum Beispiel, bei jeder Websuche zu einem Thema, das von persönlichem Interesse ist, mit Spam konfrontiert zu werden. Und zwar mit der ganzen Bandbreite, von dumm bis offen kriminell.

Alles, was ich inhaltlich dazu zu sagen habe, habe ich schon öfter hier geschrieben und mag es nicht noch einmal in dieser Ausführlichkeit wiederholen. Stattdessen gibts 