Oh, ich bekomme eine Spende? Wer spendet mir denn?
Von: Maria Elisabeth Schaeffler <office365@sitemark.co.uk>
Antwort an: mariaelisabethschaeffler661@gmail.com
An: Recipients <office365@sitemark.co.uk>
Ach, das geht ja gar nicht an mich persönlich, sondern an ganz viele Leute, die gar nicht als Empfänger aufgeführt werden. Die Empfängeradressen werden über den BCC-Header angegeben. Die Absenderadresse ist für die Absender unbrauchbar, und die gesamte weitere Kommunikation soll über eine kostenlos und anonym eingerichtete Mailadresse beim dicksten Kumpel und Komplizen des Spammers und Betrügers laufen: Googles GMail. Die in diesem Fall von gewerbsmäßigen Betrügern benutzte Mailadresse bei Google zu melden, ist sinnlos. Google interessiert sich nicht weiter dafür. Google interessiert sich nur für den Reibach mit den angebotenen Diensten; den Aufwand, die Kosten und die Arbeitszeit wegen Missbrauchs lastet Google einfach der gesamten Welt auf. GMail ist selbst Spam, und deshalb bei Spammern außerordentlich beliebt.
Mehr muss man nicht sehen, um die Spam zu löschen. Es handelt sich um einen Vorschussbetrug. Immer. Kein denkender und fühlender Mensch würde etwas anderes als die Empfängeradresse als Empfänger der Mail eintragen, und nur wenige Menschen benötigen überhaupt eine Antwortadresse. (Früher, als wir die einzelnen Bytes noch mit der feinen Feile abgehobelt haben, war das manchmal sinnvoll, um vom Arbeitsplatzrechner eine persönliche Mail an einen Bekannten zu senden, die auf der persönlichen Mailadresse beantwortet werden sollte, aber heute hat jeder Arbeitsplatz einen Webbrowser und die Menschen haben Webmailer zur Verfügung. Und alle streicheln sie ständig über ihre Handys. Da bleibt nur noch die Rundmail an viele Leser als möglicher Anwendungsfall.)
Aber weil es so schön und unterhaltsam ist, schaue ich doch mal rein, was Mariaerbarm Lizzy heute für mich hat:
Hallo,
So genau hat aber schon lange keiner mehr meinen Namen gekannt!
Ich bin Maria Elisabeth Schaeffler, eine deutsche Geschäftsfrau, Investorin und CEO der Schaeffler Gruppe. Ich bin einer der Eigentümer der Schaeffler Gruppe. Ich habe 35 Prozent meines persönlichen Vermögens für wohltätige Zwecke ausgegeben. Und ich habe auch versprochen, den Rest von 35% in diesem Jahr 2024 an Privatpersonen zu verschenken. Ich habe beschlossen, 1.400.000,00 Euro an Sie zu spenden. Wenn Sie an meiner Spende interessiert sind, kontaktieren Sie mich für weitere Informationen.
Hey, Mariaerbarm Lizzy, das finde ich aber nett von dir. Im März dieses Jahres wolltest du noch funfundzwanzig Prozent deines zusammengerafften Geldes verschenken, und jetzt sind es schon fünfunddreißig Prozent. Das ist wohl der Grund, weshalb du so kurz vor Weihnachten noch mal den Weihnachtsmann spielst. Schade ist nur, dass diesmal für mich nur 1,4 Megaeuro herausspringen. Im März waren es noch 3,6 Megaeuro. Der Anteil des von deinem Vermögen gespendeten Geldes ist also größer geworden, aber der gespendete Betrag kleiner.
Sie können auch mehr über mich über den Link unten lesen
Mariaerbarm Lizzy, über mich gibts auch ein informatives Wicked-Pedia-Lemma. Wie, du glaubst nicht, dass es da um mich geht? Siehste, Spammer, so geht es mir auch mit deinem Link.
Herzliche Grüße,
Frau Maria-Elisabeth Schaeffler,
CEO Schaeffler Gruppe.
E-Mail: mariaelisabethschaeffler661@gmail.com
Nur echt mit der impliziten Aufforderung „der Geschäftsführung“, dass man mit unverschlüsselter und nicht digital signierter Mail an eine kostenlos und anonym eingerichtete Mailadresse über Millionenbetrüge… ähm… „Millionenbeträge“ meinte ich natürlich… kommuniziert. Offen wie mit Postkarten. Viel leichter manipulierbar als jede Postkarte, denn eine Manipulation kann nicht entdeckt werden. Es geht ja nur um Geld. Das einem von so einer Geldauskennerin mit jeder Menge Geld grundlos geschenkt werden soll. Weil man so eine schöne Mailadresse hat und „Hallo“ heißt. Und weil Weihnachten ist, vermute ich mal, und weil bald schon wieder Weihnachten ist. Denn es ist Weihnachten.
Entf! 🗑️
Alles, was ich dazu zu sagen habe, ist nur eine ganz einfache Tatsache: Das geht gar nicht. Wer mir das nicht glauben will, weil er seine Träume und Hoffnungen für wahrer als die Wirklichkeit hält, und wer mich deshalb für einen Miesmacher hält, fühle sich dazu aufgefordert, sofort nachzurecherchieren, ob ich recht habe oder nicht. Ihr habt alle dieses Internet, Leute! Und wenn das zu mühsam sein sollte, fragt einfach mal bei der Polizei, die kennen das auch schon etwas länger! Aber fallt nicht auf so einen Betrug rein! Kryptogeld, das weg ist, ist weg. Man kann es nicht „zurückbuchen“. Selbst, wenn man überhaupt kein technisches Verständnis hat, sollte man das einsehen können. Wenn ich etwas mit Bitcoin bezahlen könnte, und mir anschließend die Bitcoin einfach zurückholen könnte, wäre Bitcoin wertlos, weil es nicht möglich wäre, einen Besitz von Bitcoin technisch abzubilden. Tatsächlich liegt Kryptogeld in einer weltweit verteilten Buchführung vor, die mit hohem Aufwand gegen solche oder ähnliche Manipulationen geschützt ist, nur, damit das in einem Kopiernetzwerk von Computern an sich absurd wirkende Konzept „Besitz“ abgebildet werden kann. Wenn jemand eine Lücke in dieser mit aufwändiger kryptografischer Methodik realisierten Implementation fände, wäre das gesamte Kryptogeld von einem Moment auf den anderen völlig wertlos, weil man es nach Herzenslust umherschieben könnte und jegliche Idee vom „Besitz“ zusammenbräche. Und bevor dieses Problem bekannt wäre, würden vermutlich noch ein paar Menschen mit hoher krimineller Energie versuchen, durch manipulierte Buchungen so viel Zentralbanksgeld für sich rauszuholen, wie sie können. Geld weckt Gier. Dumme, asoziale, giftige, böse und zerstörerische Gier. Es ist eine Art Rauschgift für die Psyche.