Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Telefon“

+302410623639

Dienstag, 17. Dezember 2024

Klingelingeling, aber nein, das ist nicht „PayPal“, was da anruft:

Nach einigen Sekunden Stille kommt eine Bandansage mit der Behauptung, sie seien PayPal und es ginge um einen Einkauf über 999 €. Ja nee, ist klar.

Bitte niemals auf solche plumpen Betrügernummern hereinfallen! Sofort auflegen, wenn PayPal, die Bank oder sonst jemand mit derartigen Behauptungen anruft, um in den ausgelösten Panikgefühlen der Marke „ich wurde gehackt, ich habe keine Kontrolle mehr und jetzt wird mir mein Geld geklaut“ einen Trickbetrug einzuleiten! Bei Unsicherheit: Einfach die Website von PayPal – am besten über ein dafür angelegtes Lesezeichen im Webbrowser – aufrufen, sich dort wie gewohnt (unter Verwendung eines guten Passwortmanagers) anmelden und in aller Ruhe nachschauen, ob da wirklich Geld abgebucht wurde! Wenn nicht, hat man einen dieser gefürchteten Cyberangriffe abgewehrt und außerdem ein paar tausend Euro Schaden und viel Ärger wegen der Betrugsgeschäfte mit dem Konto eingespart. So einfach geht das. Macht das! 🛡️

Und vor allem: Sagt es weiter! In der Vorweihnachtszeit laufen derartige Nummern immer. Genau, wie gerade die Paketspam läuft, dass es nur noch ermüdend ist. Die sammelt übrigens unter anderem Telefonnummern ein, und zwar bevorzugt von leichtgläubigen Menschen, und diese Telefonnummern kann jeder Interessierte für eine Handvoll Bitcoin in den dunklen Ecken des Internet in praktischem Format erwerben. Vermutlich läuft im Moment vieles telefonisch, aber so etwas bekomme ich persönlich nicht mehr mit, weil ich seit Jahrzehnten niemals persönliche Daten ohne konkreten, für mich nachvollziehbaren technischen oder sachlichen Grund weitergebe. Deshalb hat kein Krimineller meine Telefonnummer. Deshalb klingelt mein Telefon nur, weil denkende und fühlende Menschen anrufen. Einfach, weil fast niemand meine Telefonnummer hat. Trotz des langjährigen Industriestandards im Datenschutz. Die immer wieder vorgetragene Lüg… ähm… Behauptung, dass ich mit der Angabe meiner Telefonnummer oder anderer persönlicher Daten die Sicherheit für irgendeinen popeligen Account verbessere, ist weder als technischer noch als sachlicher Grund nachvollziehbar. Und die Behauptung, dass ich meine Telefonnummer angeben muss, um eine Fahrkarte der Deutschen Bananenbahn kaufen zu können, ist eine offen intelligenzverachtende Lüge und zudem eine ziemlich schamlose Nötigung, die in dieser Form schlechterdings illegal wäre, wenn Datenschutz ein energisch durchgesetztes Schutzrecht für Menschen statt nur ein Schutzrecht für Autokennzeichen wäre. Nichts ist so gut geschützt wie die Daten, die gar nicht erst erhoben werden. Alles andere ist blindes Glauben an lufteleichte Zusicherungen, die über ein anonymisierendes, technisches Medium von Unbekannten mit einem oft halbseidenen Geschäftsmodell (zum Beispiel die Reklamevermarktung im Journalismus) gegeben werden. Wer daran glaubt, hat halt irgendwann Gewinnbimmler und andere Trickbetrüger am Apparat. Es gilt die Faustregel: Je länger, juristendeutscher und umständlicher der Text einer Datenschutzerklärung ist, desto weniger Schutz gibt es in Wirklichkeit für diese Daten.

Ein Dank an den Frosch für den Hinweis im Fediverse.

+49891247111346

Donnerstag, 12. Dezember 2024

+49891247111346 oder 0891247111346: Eine Telefonnummer, die mich vor wenigen Minuten auf einer Telefonnummer angerufen hat, die außerhalb meines sehr kleinen persönlichen Umfeldes niemandem bekannt ist. Offenbar werden hier zufällige Telefonnummern angewählt, um willkürlich ausgewählte Menschen zu belästigen. ☎️💩️

Angesichts meiner bisherigen Erfahrungen mit derartiger Telefonspam gehe ich davon aus, dass auch diese Telefonspammer (oder genauer gesagt: ihr Skript) das Freizeichen als Einladung betrachten, es noch einige Male zu versuchen. Mein bisheriger Rekordhalter hat es auf elf derartige Anrufe gebracht, bis meine Nummer endlich aussortiert wurde.

Mein Urteil zu dieser Nummer: Sehr starker Verdacht auf Spam, Ausspähung und/oder unseriöse Geschäftemacherei. Anrufe nicht annehmen! Keinerlei Daten angeben! Nicht auf gängige Spammerlügen wie „Meinungsforschung“ oder „Verbraucherumfrage“ hereinfallen! Nicht an Gewinnversprechen glauben! Keine Geschäfte machen! Nichts aufschwatzen lassen! Keiner Aufforderung folgen, Tasten auf dem Telefon zu drücken! Keine Verträge abschließen! Keinerlei Daten angeben, nicht einmal scheinbar unverfängliche Daten! Nicht mit Namen melden, um den Telefonspammern keine Zuordnung eines Namens zu einer Telefonnummer zu geben, die sich betrügerisch missbrauchen oder an andere Spammer verkaufen lässt! Niemals „Ja“ sagen, um das Wort nicht hinterher betrügerisch in einem anderen Zusammenhang gestellt als einen Vertragsabschluss untergeschoben zu bekommen. Ja, das wird von Telefonspammern so gemacht. Ja, die wissen, dass das illegal ist. Sie kommen oft genug damit durch. Und Legalität spielt für jemanden, der sich zur Spam entschlossen hat, keine Rolle mehr. Dass so ein Anruf zu einer abendlichen Stunde gemacht wird, in der die meisten Menschen nur noch persönliche Telefonate führen und deshalb eine erhöhte allgemeine Bereitschaft zum Annehmen eines Anrufes haben (einige freuen sich sogar, wenn es bimmelt), macht den Spamanruf in meinen Augen nur noch verdächtiger.

Grundsätzlich empfehle ich, überhaupt keine Anrufe unbekannter Telefonnummern anzunehmen. Natürlich nur, wenn man sich das leisten kann. Mit einer geschäftlich genutzten Nummer wird man sich das leider niemals leisten können. 😐️

020148795667

Donnerstag, 21. November 2024

Zur Abwechslung mal eine Telefonspam. Unter dieser Telefonnummer werden zurzeit – ohne dabei auch nur eine Firmierung zu nennen – hilfebedürftige und kranke Menschen angerufen und sollen mit einer Bandansage hirnweich gequasselt werden. Wegen angeblichem Pflegegeld.

Die klar kriminelle Vorgehensweise mit illegalen Werbeanrufen, mutmaßlich an von Datenhändlern gekaufte Telefonnummern, lässt nur eine Vermutung zu: Es wird sich um einen Betrug handeln, bei dem es nur darum geht, Menschen in eh schon bedrängter finanzieller Situation noch das letzte Geld aus der Tasche zu ziehen.

Wer mir das nicht glauben will, weil ich einfach nur ein dahergelaufener Blogger bin, der im geduldigen Internet gar vieles behaupten kann: Gut so! Bitte einfach mal auf der nächsten Polizeidienststelle fragen, was von solchen Anrufen zu halten ist! Die können sicherlich ein Lied davon singen. Aber bitte auf gar keinen Fall einfach darauf reinfallen! Jeder Mensch kann mit seinem Geld etwas Schöneres anfangen, als so einem asozialen, telefonspammenden Pack den verfeinerten Lebensstil zu finanzieren.

Die einzige Frage, die sich mir noch stellt, ist: Wo kommen die Daten mit den Telefonnummern her? Die Anrufe scheinen nach meinem kleinen, persönlichen Einblick in die Masche (das ist nicht wirklich belastbar, ich weiß) sehr zielgerichtet zu sein. Es bimmelt scheinbar nur bei Menschen, die bereits eine Pflegestufe haben. Wo hier genau die „empfindlichen und besonders schützenswerten Gesundheitsdaten“ rausgesuppt sein könnten, weiß ich nicht, aber dass es ein Datenleck gab, halte ich für sehr wahrscheinlich. Wir haben schließlich den Industriestandard des so genannten „Datenschutzes“. Konsequenzen sind für die Verantwortlichen so einer Veröffentlichung jedenfalls nicht zu befürchten. Konsequenzen gibt es nur für die vielen Menschen, die von der Datenschleuderei betroffen sind, und zwar in Form einer zusätzlichen Angriffsfläche durch gewerbsmäßige Betrüger.

Datenschutz ist Menschenschutz.

Der einzige Datenschutz, der zurzeit funktioniert, ist größtmögliche Datensparsamkeit. Alles andere ist Glauben an Phrasen und anschließender Kontrollverlust. Digital first, Bedauern second.

Kurz verlinkt

Mittwoch, 14. Februar 2024

Aus den Biotopen des Internetsumpfes

Die folgenden Zitate sind keine Spam, sondern ein meiner Meinung nach interessanter Hinweis des LKA Niedersachsen zu einer neuen Form der Einleitung eines betrügerischen Identitätsmissbrauchs.

Beim Lesen dieses Hinweises lernt hoffentlich jeder Mensch, warum man nicht überall seine Daten, insbesondere, warum man am besten überhaupt nicht und absolut niemals ohne rationalen Grund seine Telefonnummer irgendwo im Internet angeben sollte [Archivversion]:

Die Geschädigten erhielten einen Anruf über eine Mobilfunknummer. Die Person am Telefon gibt sich als DHL-Bote/Paket-Bote aus. Angeblich würde sich ein Paket in Zustellung für den Angerufenen befinden. Dieses könne aber aus Sicherheitsgründen oder wegen falscher Adresse erst korrekt nach Nennung eines Codes zugestellt werden. Die Code-Zustellung würde per SMS erfolgen.

Im direkten Anschluss wird tatsächlich eine SMS mit einem Code zugestellt. Der Angerufene nennt den Code und hofft nun auf die Zustellung […] Eine Paketzustellung erfolgt natürlich nicht

[…] Der zugestellte Code war für eine Sicherheitsbestätigung des Accounts (z.B. O2-Mobilfunk-Account, Mail-Account). Der oder die Täter haben nach Nennung des Codes Zugriff auf den fremden Account bekommen. Mittels dieser Bestätigung wurde in einem Beispiel eine neue eSIM bestellt. Dies ist eine virtuelle SIM-Karte die z.B. in einem aktuellen Smartphone als SIM-Karte hinterlegt werden kann. Mittels der neuen „Karte“ kann nun das Telefon (Mobilnummer) so genutzt werden, wie es der echte Inhaber zuvor gemacht hat. Es können SMS empfangen, versendet oder Telefonate geführt werden. Ggf. hinterlegte Accounts können, wenn z.B. eine Zwei-Faktor-Authentifizierung eingerichtet ist, übernommen werden. Auch das Online-Banking könnte betroffen sein. Der echte Inhaber wurde aber in unserem Fall von seiner üblichen Kommunikation über das Mobilfunknetz ausgeschlossen. Die originale SIM im Gerät wurde durch die eSIM ersetzt. Dies fällt ggf. nicht sofort auf, wenn das Smartphone im heimischen WLAN genutzt wird und aktuell keine Telefonie erfolgt

Und, woher haben die Trickbetrüger die Telefonnummer?

Die Datenquelle, die die Täter nutzen, ist derzeit unbekannt. Es gibt aber viele Sicherheitslücken aus der Vergangenheit, bei der u.a. auch Namen, Anschriften, Mailadressen, Mobilfunknummern, Passwörter usw. in Täterhände gefallen sind, die in Folge dann für solche Kontaktaufnahmen verwendet werden können

Aha, durch den „Industriestandard des Datenschutzes“, wie ich das manchmal „liebevoll“ nenne. Kriminellen stehen Unmengen eingesammelter Daten zur Verfügung, teils durch cracking erbeutet, teils durch mangelhaften Datenschutz von Unternehmen und ihren Dienstleistern veröffentlicht. Unmittelbar nutzbare Zusammenstellungen dieser Daten stehen jedem daran Interessierten für eine Handvoll Bitcoin zur Verfügung. Hier auf Unser täglich Spam gibt es nur eine kleine, vermutlich unvollständige Übersicht.

Anders, als der vom LKA Niedersachsen erweckte Eindruck nahelegt, geschieht die Weitergabe solcher betrügerisch missbrauchbarer Daten keineswegs nur durch „Sicherheitslücken“, sondern sehr häufig durch Nachlässigkeit, Fahrlässigkeit oder gar durch offene Absicht. Facebook hat zum Beispiel schon die Telefonnummern aller seiner Nutzer ins offene Web gestellt, also im wahrsten Sinn des Wortes weltweit veröffentlicht, und zwar gleich zusammen mit weiteren Daten für die betrügerische Recherche auf der Website von Facebook. Darüber hinaus gab es einen ziemlich offenen Zugriff auf die eingesammelten Daten, wenn man sich kostenlos als Entwickler bei Facebook registriert hatte. Natürlich zirkulieren solche Daten unter Betrügern. So lange es in der Bundesrepublik Deutschland einen schärfer durchgesetzten Datenschutz für Autokennzeichen als für Menschen gibt, wird sich daran auch nichts mehr ändern. Das ist politischer Wille. Datenschutz wird als Wirtschaftshemmnis verstanden, nicht als Schutz für die Menschen. Digital first. Hochdruck second, Bedauern third, Fatalismus fourth. Die Konsequenzen für verantwortungslose Datenschleuderei sind lächerlich. Außer für die Betroffenen eines Identitätsmissbrauches versteht sich. Denn denen werden oft mehrere Jahre ihrer begrenzten Lebenszeit verhagelt.

Ich kann ja noch verstehen, dass man für seine Fernkontoführung – von Werbern und ihren hässlichen, stinkenden Brüdern, den Journalisten, meist als „Online-Banking“ bezeichnet – die zusätzliche Sicherheit durch 2FA haben möchte. Aber es ist einer der tief beunruhigenden Trends der letzten zehn Jahre, dass immer mehr eher entbehrliche Websites die Herausgabe einer Telefonnummer bei einer zur Nutzung erzwungenen Benutzeranmeldung einfordern, natürlich stets nur „zu meinem Besten“. Das ist übrigens eine Forderung, bei der ich sofort die Flucht ergreife. Keine Website ist so wichtig, dass ich irgendwelchen Werbern, Gewinnbimmlern, Meinungsforschern, Spammern und Betrügern ermöglichen würde, mit großer Aufdringlichkeit, aber dafür ohne jeden Respekt direkt in meinem Leben herumzuklingeln. Ich bekomme wahrlich schon genug Spam auf meinen Mailadressen, aber diese Spam kann ich zum Glück ganz gut „behandeln“.

Und nein, ich glaube nicht an den überall lufteleicht und in der Praxis völlig konsequenzenlos versprochenen Schutz meiner persönlichen Daten. Warum nicht? Weil ich weiß, dass auch morgen die Sonne aufgehen wird, nachdem ich wieder und wieder und wieder erlebt habe, dass morgens die Sonne aufgegangen ist. Diese Form der „unvollständigen Induktion“ ist nicht einmal eine große Intelligenzleistung. Eingesammelte Daten blubbern wieder heraus; dies zumindest oft genug, dass man ernsthaft mit dieser Möglichkeit rechnen muss. Auch bei großen, renommierten Unternehmen, und immer häufiger auch bei staatlichen Datensammlungen. Ich mache deshalb keine Angaben, die ich nicht auch im offenen Web machen würde. Weder meine persönlich genutzte Mailadresse noch meine Telefonnummer noch mein Geburtsdatum gehört zu den Angaben, die ich für eine Anmeldung machen würde. Wenn die „Datenschutzerklärung“ so lang und verschwurbelt formuliert ist, dass ich sie nicht sofort auffassen kann, mache ich sogar noch weniger Angaben. Oder ich ergreife die Flucht. Wer keine Daten weitergeben will, braucht keinen langen Text, um zu beschreiben, was mit den Daten geschieht. Ich empfehle auch anderen Menschen dringend die Verwendung von Wegwerfmailadressen, die man einfach löschen kann, wenn sie wegen der Spam nicht mehr benutzbar sind.

Leider bin ich mit meiner Verweigerungshaltung ziemlich allein, denn sonst hätte sich diese Forderung nach Angabe einer Telefonnummer nicht immer mehr ausgeweitet. Inzwischen kann man so etwas auch auf irgendwelchen „Dödelwebsites“ erleben. Ich wurde zum Beispiel vor etwas über einem Jahr davon abgehalten, mir einen ersten Eindruck von „ChatGPT“ zu verschaffen, weil ich dafür meine Telefonnummer angeben sollte. Warum zum hackenden Henker? Einen Deibel werde ich tun! Vor allem gegenüber irgendwelchen Klitschen mit fragwürdigem bis klar unseriösem Geschäftsmodell¹… die mögliche Beschädigung eines privat und sehr persönlich genutzten Kommunikationskanals durch unseriöse Geschäftemacher und Verbrecher ist mir der kleine Spaß nicht wert gewesen. Egal, was der Onkel Journalist in seiner clickbaitigen Tintenkleckserei alles an lustigen Dingen geschrieben hat.

Gebt nirgends eine Telefonnummer an, wenn es dafür nicht einen rational nachvollziehbaren Grund gibt! Ja, ein Bankkonto benötigt eine gewisse Sicherheit. Auch eine Handelsplattform benötigt eine gewisse Sicherheit. Ein Benutzerkonto bei den meisten anderen Websites hingegen nicht, und schon gar nicht bei irgendwelchen Quatschwebsites. Der Schutz des Benutzerkontos durch ein gut gewähltes Passwort ist völlig ausreichend. Ich empfehle unbedingt einen guten Passwortmanager wie KeePaasXC, der gut gewählte, nicht erratbare Passwörter erzeugt und gleich die technischen Mittel mitliefert, diese im Alltag zu verwenden, ohne dass man sie sich überhaupt noch merken kann. Das kostet – abgesehen von den wenigen Minuten im Monat für eine angemessene Sicherung der Passwortdatenbank – nichts. Natürlich gibt es auch Alternativen zu KeePassXC. Aber lasst euch keine Speicherung von Passwörtern und anderen Zugangsdaten in der so genannten „Cloud“, also maximal intransparent auf den Computern anderer Leute, andrehen! Das löst kein einziges Problem, aber schafft dafür ein neues: Ihr könntet auch gleich eure Passwörter veröffentlichen. Ein Passwort ist nur so lange eine gute Sicherheitsmaßnahme, so lange es genau zwei Stellen bekannt ist: Dem Menschen, der sich damit identifiziert, und dem Computer, bei dem man sich damit identifiziert. Kennt ein Dritter das Passwort, ist die Sicherheit dahin. Das Passwort ist auf der Stelle wertlos geworden, es ist nur noch eine simulierte Sicherheitsmaßnahme.

Das ist übrigens eine gute Gelgenheit, mal wieder zu prüfen, ob das benutzte Passwort sicher ist. 😉️

Denen, die einmal mehr denken oder gar sagen, dass ihnen so etwas doch gar nicht passieren könne, möchte ich gern abschließend noch einmal das LKA Niedersachsen zitieren:

Man kann so etwas fast schon als Totalschaden bezeichnen. Besonders wenn Mail- und/oder Mobilfunkaccount in Täterhanden sind, sind viele missbräuchliche Szenarien im Anschluss möglich, da in der Regel zahlreiche, sensible Accounts mit diesen Daten verbunden sind. Selbst vergessene Passwörter können ggf. so wieder hergestellt werden

Totalschaden. Selten, dass die werten Polizeibeamten sich mal so deutlich ausdrücken. Und lobenswert, dass sie sich mal so deutlich ausdrücken.

Lasst es bitte nicht so weit kommen.

Seit äußerst sparsam mit der Preisgabe eurer persönlichen Daten, eurer Mailadressen und vor allem eurer Telefonnummern. Denn wenn man erst einmal von einem geübten Trickbetrüger am Telefon überrumpelt wird – möglicherweise befindet man sich selbst gerade in einer stressigen Lebenssituation – ist die Gefahr groß, dass man auch einen Schaden hat. Wer glaubt, dass ihm das überhaupt nicht passieren könne, ist sogar noch gefährdeter, weil der falsche Glaube unvorsichtig macht.

¹Ein klar unseriöses Geschäftsmodell hat übrigens social media. Es besteht in der Vergällung erwünschter menschlicher Kommunikation mit im Regelfall völlig unerwünschter Reklame.

AKTUALISIEREN SIE IHR KONTO

Donnerstag, 30. Mai 2013

Sparkasse Erlangen
Hugenottenplatz 5
91054 Erlangen
29-05-2013

Toll! Mit einer IP-Adresse aus Indonesien versendet!

Sehr geehrter Kunde,

Hallo Unbekannter, …

Seit Montag, 25. März 2013, arbeiten wir mit einem neuen Sicherheitssystem. Dieses neue System stellt sicher, dass es keinen Missbrauch auf Ihrem Konto geben kann , zB durch bösartige Software oder einen Virus auf Ihrem Computer installiert warden kann. Um sicherzustellen, dass Ihr Konto von unserem neuen System geschützt wird, Um diesen Service nutzen zu können, empfehlen wir Ihnen, das sie auf den untenstehenden Link klicken und geben Sie Ihre Informationen zu überprüfung ein. Sobald Sie dies getan haben, wird Ihr Konto mit der neuen Sicherheits-Software aktualisiert .

…wir sitzen jetzt schon wieder seit Tagen an ein paar neuen Formulierungen für unsere Phishing-Mails. Aber jetzt hat einer unserer Komiker mal eine zündende Idee gehabt. Diesmal ändern wir zwar auch wieder unser Sicherheitssystem, wie wir das immer in unseren Mails tun. Das neue daran: Wir machen das auf unseren Computern, damit ihr Konto keine Viren mehr bekommt, die dann einfach so von ihrem Konto auf ihren Computer rüberhüpfen. Damit das funktioniert, müssen sie uns aber eine ganze Menge Sachen sagen, die wir schon wissen.

Unsere Mail ist HTML-formatiert, und der Link…

http://Sparkasse-online-sicherheit.de

…geht natürlich nicht auf die tolle angegebene Domain, die auch schon nicht die Website irgendeiner Sparkasse ist, sondern zu karpinsk (strich) edu (punkt) ru (slash) www (punkt) sparkasse (punkt) de (slash) index (punkt) html. Als Erlanger Sparkasse, die ihre Spam über Indonesien versendet, benutzen wir selbstverständlich eine russische Domain für unsere Website. Das Web ist eben international. :mrgreen:

[Die Phishing-Seite in dieser Domain existiert jetzt nicht mehr. Danke!]

Was wir dann mit ihren Zugangsdaten machen? Ist doch klar, wir…

VORSICHT, Nach dem Ausfüllen der angeforderten Informationen wird Sie per Telefon von einem unserer Mitarbeiter sie kontaktieren um die Installation abzuschließen zu koennen. Denken Sie daran, das Sparkasse Erlangen Bank, um Ihre Sicherheit und Schutz verpflichtet ist. Vielen Dank für Ihre Zeit und Zusammenarbeit.

…rufen sie an und leiern ihnen noch ein paar TANs am Telefon raus, damit wir auch unsere Geschäftchen machen können. Mit dem Geld anderer Leute ist das für uns viel billiger.

Mit freundlichen Grüßen,
Sparkasse Erlangen

Mit phishigen Grüßen
Die Mafia

© Sparkasse Erlangen 1998-2013. Alle Rechte vorbehalten.

Solche Mails wirken viel echter, wenn auch noch ein Urheberrecht darauf beansprucht wird. :mrgreen:

Das ist nicht die Bundesnetzagentur

Donnerstag, 24. Mai 2012

Kein Zitat aus einer Spam, sondern eine Mitteilung der Bundesnetzagentur:

Die Bundesnetzagentur erhält vermehrt Beschwerden von Verbrauchern, die von unverlangten Anrufen mit Nennung der Bundesnetzagentur als Arbeit- bzw. Auftraggeber berichten. Im Telefonat behaupten die Anrufer unter anderem, dass die Verbraucher bereits kostenpflichtige Gewinnspielverträge abgeschlossen hätten und/oder eine Pfändungsklage bzw. ein Vollstreckungsbescheid gegen sie vorliegen würde. Durch Abschluss eines Zeitungsabonnements würden die Forderungen der (Gewinnspiel-)Unternehmen aufgehoben und sämtliche persönliche Daten der Verbraucher gelöscht.

Bei diesen Anrufen werden zunehmend die bekannten Rufnummern der Bundesnetzagentur für den Verbraucher im Telefondisplay angezeigt. Dabei wird die technische Möglichkeit, eine „gefälschte“ Rufnummer (Call-ID-Spoofing) anzuzeigen, eingesetzt, um die Glaubhaftigkeit des Anrufs im Auftrag der Bundesnetzagentur zu verstärken. Zudem wird damit die Identität des Anrufers verschleiert.

Derartige Anrufe werden in keinem Fall durch die Bundesnetzagentur durchgeführt oder veranlasst. Ferner vermittelt die Bundesnetzagentur keine Zeitschriftenabonnements oder führt eine kostenpflichtige Datenlöschung persönlicher Daten im Internet durch.

Die Bundesnetzagentur empfiehlt Verbrauchern deshalb eindringlich, sorgfältig mit ihren persönlichen Daten (Telefonnummern und sonstigen Kontaktdaten, aber insbesondere auch Kontoverbindungsdaten) umzugehen und diese nur gezielt und im Bedarfsfall an seriöse Vertragspartner bzw. Firmen weiterzugeben.

Quelle: Website der Bundesnetzagentur.

Und die Empfehlung am Ende des Zitates sollte sich jeder, der sich leicht durch autoritäre Stimmen am Telefon oder verängstigende Mails oder Briefe (zum Beispiel mit unberechtigten, aber gebieterisch formulierten Mahnungen) verängstigen und damit leicht überrumpeln lässt, ausdrucken und auf den Monitor und das Telefon kleben!

Äußerste Sparsamkeit mit persönlichen Daten ist der beste Schutz vor allen gegenwärtigen Varianten des Telefon- und Internetbetrugs. Das gilt auch gegenüber „seriösen“ Anbietern, denn es gibt gerade in der Bundesrepublik Deutschland durch das so genannte „Listenprivileg“ einen schwunghaften und unkontrollierten Datenhandel, bei dem vollständige Profile auch in den Händen von schmierigen Verbrechern landen können. Und dies ohne, dass hierzu eine Zustimmung gegeben werden muss.

2ND NOTICE AGAIN

Montag, 9. August 2010

GROSSBUCHSTABEN IM BETREFF GEBEN SCHON EINMAL EINEN RICHTIGEN EINDRUCK VOM GESCHREI DESSEN, WAS IN DER MAIL ALS „INHALT“ TRANSPORTIERT WIRD. UND WENN ES SCHREIENDE DUMMHEIT IST.

Wunder der Technik! Ein Spammer hat einmal etwas richtig gemacht und man könnte diese tolle Mail mit einem Klick auf „Antworten“ in der Mailsoftware beantworten. Das ist ja nicht immer der Fall. Ob der folgende Text allerdings zu einem kostenlosen Postfach des Freemail-Providers hotmail.co.uk passen würde, wenn dieser Inhalt keine Lüge wäre?

Greetings,

Hallo, unbekannte Empfänger unserer schätzungsweise halben Million Spammails, die wir vor dem Loslassen aufs Internet nicht einmal gründlich lesen!

We wish to notify you again that you were listed as a Heir to the total sum of (Three Million Six Hundred Thousand British Pounds) in the codicil and last testament of our deceased client. Name now withheld since this is our second letter to you.

„Wir“, die wir erstmal keinen Namen haben und nicht sagen wollen, wer „wir“ sind, wollen dich noch einmal darauf aufmerksam machen, dass du über dreieinhalb Millionen britische Pfund geerbt hast, weil jemand, dessen Namen wir nich nennen, das in sein seinem Testament so verfügt haben soll. Wir nennen den Namen übrigens nicht, weil das unsere zweite Mail ist, eine dümmere Ausrede ist uns für diese Schwäche unserer Nummer immer noch nicht eingefallen. Immerhin erzählen wir unseren schwachen Spruch nicht mehr, dass es sich hier nicht um die vertraulichste Form der Kommunikation handelt.

We are reaching you the second time because her instruction stipulates that this fund should be paid directly to you upon her death.

Aber schau darüber hinweg! Auch darüber, dass du zum zweiten Male von uns hören sollst, obwohl es kein erstes Mal gab. Denk lieber daran, dass der ganze Zaster an dich gehen soll! Denn Gier macht dumm, und das wissen wir dummen Spammer ganz genau. Wenn du erstmal das ganze Geld vor Augen hast und so richtig gierig bist, denn wirst du auch eine Vorleistung nach der anderen bezahlen, natürlich immer schön über Western Union oder MoneyGram, denn wir wollen uns ja nicht von der Kriminalpolizei erwischen lassen, sondern dieses ganze Geld, das wir von gierigen, dummen Deppen abzocken, in Freiheit verprassen.

If you receive this notice, we request you to kindly acknowledge officially to enable us file in all necessary legal documents to the paying bank for the urgent release of your inheritance.

Please call urgently or send an acknowledgement email to enable us process your inheritance.

Deshalb ruf ganz dringend an und denk gar nicht darüber nach, warum wir gar keine Telefonnummer angegeben haben, bei der du anrufen sollst! Also ruf doch besser nicht an und schick uns einfach ganz dringend eine Mail! Wenn einer auf diesen Beschiss angesprungen ist, dann lügen wir erst so richtig los.

Yours Truly,
James Patton

Unsern angeblichen Namen ändern wir jedes Mal, unsere bescheuerte Betrugsnummer nicht.