Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Krankenversicherung“

Beitragsanpassung April 2014

Mittwoch, 26. März 2014

Wie habe ich es im Februar noch geschrieben: „Es ist schon interessant, zu verfolgen, wie die Seiten dieser Halunken immer besser werden. Im April und im Juni kommt die nächste Fuhre, der Februar war etwas ungewöhnlich“. Hier ist die nächste Fuhre der ganz tollen Spam-Krankenversicherer.

Guten Tag,

Wie üblich hat der Spammer keine Ahnung, wie die Leute heißen, die seine kriminelle Massenpost ins Postfach gemacht bekommen.

Nachtrag: Zumindest weiß es der Spammer bei mir (noch) nicht – denn wie mir eben (27. März) von meinem Leser R. S. mitgeteilt wurde, gibt es diese Spams inzwischen auch mit persönlicher Ansprache unter Nennung des vollen Namens. Die unter Spammern zirkulierenden Datenbanken mit einer Zuordnung von Mailadressen zum Namen werden also auch hier schon verwendet. Diese Daten beziehen die Spammer offenbar aus vielen Quellen, wobei vermutlich Datenlecks großer zentraler Anbieter im Web die wichtigste Quelle sind.

nach Abrechnung des ersten Quartals im Jahr 2014 können viele private Krankenkassen die monatlichen Beiträge reduzieren.

Wie üblich haben die „vielen“ privaten Krankenkassen, die jetzt billiger werden, keine Firmierungen, so dass man mal auf ihre Homepages schauen könnte, ob sie jetzt billiger werden.

Die meisten Anbieter sind aufgrund dieser Entwicklung bereit, auf Anfrage den Beitrag ihrer Kunden zu senken.

Gehört Ihr Anbieter auch dazu, müssen auch Sie bereits im April jeden Monat bis zu 40% weniger für Ihre Krankenversicherung bezahlen?

Wie üblich kommunizieren die Krankenversicherer nicht direkt mit ihren Kunden, sondern geben diese Kleinigkeit an irgendwelche kriminellen Spammer ab, die das dann übernehmen, ohne dabei die Firmierungen der Krankenversicherer zu erwähnen.

Verschaffen Sie sich einen Überblick und prüfen Sie kostenlos online, welche Anbieter welche Beiträge verlangen:

http://www.beitragstest-2014.com/

Wie üblich soll man in eine Spam klicken. Wie üblich gibt es dabei eine Weiterleitung auf die Website mit der eigentlichen Betrugsseite, diesmal unter der Domain www (punkt) vergleich (strich) direkt (strich) 2014 (punkt) com. Die Seite sieht momentan übrigens so aus (zum Vergrößern klicken):

Screenshot der betrügerischen Website

Wie üblich stehen da lauter behauptete Testsieger zum Vergleich, mit lauter Logos von journalistischen Produkten, die Krankenversicherungen testen. Öko-Test hat einen derartigen Test zum Beispiel mal im Jahr 2011 gemacht und „freut“ sich seitdem über unseriöse bis halbseidene „Nutzungsformen“ seiner Marke durch die Internet-Angebote fragwürdiger GmbHs.

Angesichts der asozialen und illegalen Spam ist davon auszugehen, dass die im Screenshot sichtbaren Logos der anderen Firmen und Marken, die so auffallend inflationär in eine ansonsten Nichts sagende Seite eingeklebt wurden, ebenfalls nur dazu dienen sollen, im Auge des naiven Betrachters die daran gebundene Reputation für ein halbseidenes Angebot abzustauben.

Wie üblich sagt mir ein Spammer, dass es keine Datenweitergabe zu Werbezwecken geben wird. Ganz großes Spammerehrenwort.

Selbstverständlich ist der Vergleich unverbindlich.

Wie üblich ist es völlig unverbindlich – also im Soziolekt des Pöbels ausgedrückt: ungefährlich – dass man einem Spammer genügend Daten für einen kriminellen Identitätsmissbrauch zur Verfügung stellt.

Ich hoffe, dass diese Information für Sie nützlich war.

Wie üblich will der Spaßvogel von Spammer mich glauben machen, dass irgendetwas in einer asozialen und illegalen Spam von irgendeinem Nutzen für jemanden anders als den asozialen und illegalen Spammer sein könnte.

Mit freundlichen Grüßen,

Stefanie Richter
Kundenservice

Wie üblich wird die Freundlichkeit der Grüße des Spammers nur noch von seiner Seriosität und Ehrlichkeit überboten.

Neu und super: Jetzt mit TLS

Apropos mein oben gesagtes „wie die Seiten besser werden“: Diesmal gibt es eine echte Innovation dieser Großhirnkastraten, denn zum ersten Mal, seit mir derartige Nummern in mein Postfach gemacht werden, gibt es ein SSL-Zertifikat für die Website. Es wurde am 16. März von der COMODO CA Ltd. ausgestellt, die von fast allen Browsern als „vertrauenswürdig“ anerkannt wird. Das bedeutet, dass der Absender ein https:-Schema in seiner URL verwenden kann und dass dann im Browser ein kleines Schlösslein sichtbar wird, um anzuzeigen, dass der Transportweg dieser Site verschlüsselt wird. Unbedarfte und nur aus Presse und Glotze informierte Menschen denken dabei natürlich, dass es sich um eine sichere Site handele. Sicher ist hier „nur“ der Transportweg der Daten, sie können nicht ohne weiteres von Dritten „abgehört“ oder manipuliert werden, bis sie beim Spammer ankommen. Sonst ist daran nichts „sicher“. Jeder kann sich ein SSL-Zertifikat bestellen, sogar kostenlos für einen 90-Tage-Test, was hier allerdings nicht der Fall ist.

Nachdem mehrere Jahre in diversen Medien – meist ohne besondere Aufklärung über die Hintergründe – so getan wurde, als sei dieses im Browser sichtbare Schlösschen der Inbegriff der Sicherheit im Web, erwarte ich, dass diese kleine und gar nicht mal allzuteure Innovation der Spammer die Opferzahl mindestens verdoppeln wird.

Egal, was für Schlösschen oder sonstigen Sinnbilder irgendwo im Browser sichtbar werden: Ein Link aus einer Spam führt niemals zu etwas, was auch nur in einem skurillen Sinne des Wortes die Bezeichnung „sicher“ verdiente. Wer illegale und asoziale Spam macht, zeigt damit nur eines: Seinen festen Glauben daran, dass sich für sein Angebot ohne dieses illegale und asoziale Werbemittel kein Mensch interessieren würde. Dieser Einschätzung des Spammers sollte man – im Gegensatz zu allen seinen mit großem Spammerehrenwort geschriebenen Zusicherungen – vollen Glauben schenken.

Korrigierte Abrechnung Februar

Mittwoch, 5. Februar 2014

Guten Tag,

Gute Nacht,

Ihr Tarif kann möglicherweise ab dem 01. Februar umgestellt werden – die monatliche Belastung für Ihre Krankenversicherung sinkt.

es ist möglich, dass es möglich ist, dass sie Geld für ihre Krankenversicherung sparen könnten. Das sagt ihnen ein freundlicher krimineller Spammer, der nicht einmal ihren Namen kennt. Und damit sie es auch wirklich verstehen – der Spammer weiß eben genau, dass er von der Dummheit der Dummen lebt – hier noch einmal in klareren Worten und ohne diese schwer verständlichen Unbestimmtheiten:

So sparen Sie ab sofort jeden Monat Geld!

Das versteht doch jeder. Und jetzt aber los hier, ganz kostenlos und unverbindlich:

Bitte prüfen Sie kostenlos und unverbindlich, ob auch Ihr Tarif gesenkt werden kann:

http://www.februartarifsenkung.com/

Unter der Wegwerfdomain aus der Spam – gestern erst eingerichtet – gibt es natürlich keine Website, sondern eine Weiterleitung auf www (punkt) ihre (strich) pkv (strich) 2014 (punkt) com, die immerhin schon fast einen Monat alt ist. Beide Domains natürlich mit Registrierungsdaten, die über einen Whois-Anonymisierer aus dem sonnigen Panama versteckt wurden. Damit man auch weiß, dass hier jemand nicht mit offenen Karten spielt.

Die gegenwärtige Datensammelseite der Kriminellen sieht übrigens so aus¹:

Screenshot der betrügerischen Website

Weshalb man da einmal genügend Daten für einen kriminellen Identitätsmissbrauch eingeben und mit dummen Klick an die Spammer funken sollte? Na, ist doch klar:

Der online-Vergleich dauert maximal eine Minute – und kann bares Geld sparen.

Ständige Wiederholungen sind eines der Mittel, um bei dummen Menschen anzukommen. Es gibt Geld! Geld! Verstehst du, Geld, du Idiot! Geld!

Ein anderes Mittel ist das Verwenden von Bildern, die zu vertrauenswürdigen Marken und Firmen gehören – na ja, aber in jedem Fall vertrauenswürdiger als die Kriminellen, die hier Daten einsammeln wollen. Weder „Central“, noch „DKV“, noch der „Deutsche Ring“, noch die „Allianz“, noch die „Barmenia Versicherungen“, noch die „ARAG“, noch die „HanseMerkur Versicherungsgruppe“ noch „AXA“ haben irgendetwas mit dieser Betrugs-Website zu tun. Ihre Logos wurden einfach von irgendwo „mitgenommen“ und reingeklebt. Das gleiche gilt für den „TÜV Saarland“, den „TÜV Rheinland“ und die Zeitschriften und Fernsehsender, deren Logos in diese Website geklebt wurden, um einen Eindruck zu erwecken.

Bei der im Impressum dieser Website angegebenen Anschrift der „Besser versichern AG“ – *rofl!* – wurde wie üblich kein Firmenschild vor dem Haus aufgestellt. Eine Suche im schweizerischen Handelsregister erspare ich mir heute mal… 😀

Sollten Sie derzeit mehr als 100€ monatlich bezahlen, angestellt oder selbstständig sein – und das 56. Lebensjahr noch nicht vollendet haben – so ist eine Reduzierung sehr wahrscheinlich.

Ach ja, nicht vergessen: Es geht um Geld und du kannst mehr Geld haben. Aber bitte nur Daten von Leuten, deren Einkommen groß genug ist, dass sich das kriminelle Geschäft mit der missbrauchten Identität auch lohnt. (Mit den Daten werden Bestellungen gemacht, Darlehen aufgenommen und andere Dinge getan, bei denen es zu einer Bonitätsprüfung kommt. Die Opfer eines solchen Identitätsmissbrauchs haben dann mehrere Jahre voller „lustiger“ Briefe von Banken, Anwälten, Staatsanwälten, Polizeien vor sich und „dürfen“ immer wieder einmal einem Untersuchungsrichter ihre Geschichte erzählen. Der Schufa-Eintrag wegen der betrügerischen Geschäfte andere Leute kommt natürlich erstmal dazu. Deshalb löscht man Spam eben, statt darin rumzuklicken.)

Wir bedanken uns für Ihre Bemühung und verbleiben

mit freundlichen Grüßen,

Carolin Schultheiss
Kundenservice

„Danke“, sagt der Spammer, „danke, dass ich dir etwas von deiner Lebenszeit mit meinem kriminellen Versuch rauben konnte“. Es ist ein sehr höflicher Spammer…

Und sein Gruß ist soooo freundlich:mrgreen:

Wer Lust und ein bisschen Zeit hat, kann diese Spam mal mit früheren Versionen dieser Masche vergleichen. Es ist immer wieder sehr interessant, die Entwicklung einer kriminellen Spam-Masche zu verfolgen. Die Spammer schlafen ja auch nicht.

¹Ich rate strikt davon ab, solche Websites mit einem nicht besonders gesicherten Computer zu besuchen. Wer nicht weiß, wie man seinen Computer absichert, sollte gar nicht erst darüber nachdenken. Ein so genanntes „Antivirusprogramm“ und eine so genannte „Personal Firewall“ sind keine ausreichende Sicherung für den Besuch einer Website von Kriminellen. Wer neugierig ist, sollte nicht seinen Computer aufs Spiel setzen, sondern einfach mit einem Webservice einen Screenshot anfertigen. Genau das habe ich übrigens heute auch gemacht…

Tarifumstellung 1. Quartal 2014 beantragt

Sonntag, 24. November 2013

Guten Tag ,

Ich bin ein krimineller, asozialer Spammer und habe keine verdammte Ahnung, wer du bist.

eine Anpassung Ihres Tarifs kann möglicherweise bereits zu Januar 2014 erfolgen. Dies bedeutet, dass Sie ab dem 01.01.2014 bereits jeden Monat einen niedrigeren Beitrag für Ihre Krankenversicherung bezahlen – ohne den Anbieter zu wechseln.

Und ich biete dir eine Krankenkasse an. Oder auch nicht, denn du sollst ja nicht wechseln. Aber es wird billger. Du zahlst weniger im Monat. Und weil Menschen, die solche Angebote in einer illegalen und asozialen Spam ganz toll finden, intellektuell eher ein bisschen beschränkt sind…

Somit haben Sie jeden Monat mehr Geld zur freien Verfügung!

…weise ich noch einmal darauf hin, dass du dann mehr Geld hast. :mrgreen:

Viele Anbieter geben einen Teil der erwirtschafteten Gewinne an die Beitragszahler weiter, in Form einer Reduzierung des Tarifs.

Weil, ähm, das musst du wissen. Deine Krankenkasse gibt ihre Gewinne an dich zurück, aber sie sagt dir nichts davon, sondern beauftragt stattdessen solche Hirnkrepelchen aus der Spammafia wie mich.

Prüfen Sie gleich online, ob Ihr Tarif angepasst werden kann:

http://www.2014-tarifpruefung.com/

Also komm, klick schon! Der Datenstriptease vor uns Spammern ist der gleiche wie beim letzten Mal. Und das mit dem Eingeben und Absenden der Daten…

Der Test dauert nur 2 Minuten – und ist natürlich unverbindlich und kostenlos.

…geht auch ganz schnell. Eine Antwort wirst du nicht kriegen, aber wir wissen schon etwas mit deinen Daten anzufangen, wenn wir etwa in deinem Namen betrügerische Geschäfte machen.

Ich hoffe, dass ich Ihnen helfen konnte.

Was mir hülfe? Wenn du dich erhängtest, Spammer.

Mit freundlichen Grüßen,

Katarina Berg
Kundenservice

Mit roboterhaftem Gegrüße

Ausgedachter Name eines Spammers

Keine weiteren Mails?
http://www.2014-tarifpruefung.com/stop/65321986/72505017/?e=exxxxr%40gxx.net

Willst du noch mehr Spam? Dann klick einfach!

Fw: 10 EUR Gutschein, GRATIS!

Montag, 29. Juli 2013

Absender ist gutschein (at) gutscheingratis (punkt) com.

Wie, diese Gutscheine liegen so schwer im Regal, dass ihr sie ohne Spam nicht loswerdet?

Guten Tag ,

Wir haben keine Ahnung, wie sie heißen, aber…

Sie erhalten einen kostenlosen 10 EUR Gutschein Ihrer Wahl portofrei zugeschickt.

…wir wollen ihnen ein Geschenk machen.

Bitte geben Sie Ihre Versanddetails ein:
http://www.gutscheingratis.com

Sie können wählen zwischen Tankgutschein, MediaMarkt oder Amazon. Unverbindlich und kostenlos.

Wenn sie solchen Geschenken gar nicht widerstehen können, klicken sie doch mal bitte in eine illegale, asoziale Spam!

Sie gelangen auf eine Website, deren Domain über einen Whois-Anonymisierer betrieben wird und erst vor einer Woche eingerichtet wurde. Laut Impressum wird die Site von einer Limited aus Malta verantwortet, die offenbar Anonymität im Geschäftsverkehr für so wichtig hält, dass sie ihre gewerbliche Website nur mit anoymisierten Registrierungsdaten betreibt. Dort wird ihnen auf der Startseite versprochen…

Screenshot der Website

…dass sie kostenlos und unverbindlich einen frei gewählten Gutschein bekommen können, zusammen mit Fotos einer Aral-Tankstelle, des Einganges einer Media-Markt-Filiale und eines Amazon-Paketes mit Geschenkschleifchen drauf, die einfach aus anderen Websites… ähm… „mitgenommen“ wurden. Das Amazon-Bild stammt hierher, das Media-Markt-Bild hierher und das Bild der Aral-Tankstelle hierher. Ich kann jetzt natürlich nicht ausschließen, dass die obskure maltesische Limited dieses Bildmaterial bei den Rechteinhabern lizenziert hat, aber ich habe angesichts dieses zusammengeklaubten Eindruckes der Quellen doch meine kleinen Zweifel daran. 😉

Alle Bilder fand ich übrigens auf der jeweils ersten Seite einer Google-Bildsuche mit sehr naheliegenden Suchbegriffen. Ich musste nicht einmal scrollen. Warum sollten sich Spammer auch Mühe geben? Wenn sie sich Mühe geben würden, könnten sie doch gleich arbeiten gehen… :mrgreen:

Die Site ist… das muss ich zugeben… recht gut gemacht. Wer ein wenig schneller liest und sich vom breit dargebotenen, bildhaften Appell an die Gier angeln lässt, wird nicht bemerken, worum es hier wirklich geht, obwohl es als deutlicher, wenn auch wegen seiner Typografie etwas anstrengend lesbarer Text daruntersteht:

So einfach fuktioniert [sic!] es:

Wir helfen Ihnen kostenlos beim Sparen: Mit unserem Service vergleichen Sie alle privaten Krankenkassen und können so in einen günstigeren Tarif wechseln. Im Durchschnitt können Sie jedes Jahr über 2.000 Euro sparen. Dieser Service ist für Sie vollkommen kostenlos und unverbindlich. Sie selbst entscheiden, ob Sie Ihren Tarif wechseln möchten, oder nicht.

Als kleines Dankeschön bekommen Sie einen Gutschein Ihrer Wahl versandkostenfrei zugeschickt. Diesen dürfen Sie auf jeden Fall behalten.

Und um diesen Gutschein zu bekommen, darf man auf einer kleinen Datenstriptease-Seite folgende Angaben machen:

  • Geschlecht
  • Vollständiger Name
  • Vollständige Postanschrift
  • Telefonnummer
  • E-Mail-Adresse
  • Geburtsdatum
  • Beruf

Diese Angaben ermöglichen bereits einen Identitätsmissbrauch für kriminelle Zwecke. So machen die Verbrecher mit falschen Angaben ihre „Geschäfte“, und jemand, der sich vor lauter dumm machender Gier für einen von einem Spammer geschwenkten 10-Euro-Schein zum Datenstriptease bereitfand, bekommt dann eben Besuch von der Kriminalpolizei und hat über Jahre hinweg allerlei unerfreulichen Schriftverkehr.

Die Betreiber der Website – nicht vergessen, sie werben mit Spam und sie sind lt. eigenen Angaben eine Limited, also im Härtefall eine „Kapitalgesellschaft“ mit einem Nominalkapital von einem britischen Pfund – sichern in der Datenschutzerklärung zwar das Übliche zu, aber sie sagen auch das Folgende:

Mit Bestätigung der Einwilligungserklärung und der Übermittlung Ihrer Informationen (Bestellung abschließen, durch Klick in der Bestellemail [sic!]) erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihre personenbezogene Daten [sic!] – z.B. Name und Anschrift – zum Zwecke der Vergleichserstellung von unserem Dienstleister verarbeitet und weitergegeben werden.

Tja, und dieser niemals namentlich erwähnte „Dienstleister“ bleibt noch ein bisschen anonymer als der Betreiber einer Website in einer anonymisierten Domain.

Die Masche, umfangreiche persönliche Angaben für einen angeblichen Vergleich von Krankenversicherungen einzufordern, ist übrigens nicht neu. Wer einmal sehen möchte, wie so etwas früher aussah, wird hier auf Unser täglich Spam fündig. Ich kann nicht einmal ausschließen, dass wirklich Krankenversicherungen vorgeschlagen werden – halte Spam aber immer für ein ganz schlechtes Zeichen und würde jedem Menschen nahelegen, sich aus besseren Quellen zu informieren als aus den Angeboten von Spammern.

Mit freundlichen Grüssen,

Julia Preil
Gutschein Service Team [sic! Deppen Leer Zeichen!]

Mit Grüßchen (und „ß“) zurück

Der Nachtwächter
Spam Genuss Manager

Diese Spam ist ein Zustecksel von M. W.

AW: Anfrage vom 03.05.2013

Samstag, 4. Mai 2013

Oh, wie „nett“, dass ich auf meine niemals gestellte Anfrage gleich vier Antworten auf vier verschiedene Mailadressen bekommen habe, und zwar binnen einer einzigen Minute. Sonst würde ich das noch übersehen…

Die Spams kommen mit dem Absender m (punkt) kubicki (at) vergleichen56 (punkt) pw, das wird sich demnächst aber wohl ändern.

Hallo ,

Natürlich weiß der Spammer nicht, wer ich bin. Die drei Leerzeichen zwischen Hallo und Komma lassen mich allerdings vermuten, dass da in anderen Fällen ein Geschlecht, ein Vorname und ein Nachname stehen könnten – entsprechende Zuordnungen von Namen zu Mailadressen haben die Spammer ja nach vielen Datenlecks zur Verfügung. Das Geschlecht halte ich für möglich, weil man es mit einer Trefferquote von deutlich über 90 Prozent aus der Endung des Vornamens erschließen könnte. (Vielleicht bin ich da aber in meinen Gedanken einfach nur kreativer als ein Spammer, und das dritte Leerzeichen steht da, weil es da eben steht.) Leider lässt sich der Spammer nicht davon abhalten, seine Drecksmail rauszupusten, nur weil er den Namen nicht kennt, und leider ist er auch zu doof, sein Skript so zu programmieren, dass dann keine Splenks zwischen „Hallo“ und dem Komma stehen. Nun, wenn er sich Mühe gäbe, wäre er ja auch kein Spammer geworden.

nochmals vielen Dank für Ihre Anfrage vom 03.05.2013.

Natürlich weiß ich von keiner Anfrage. Diese Spam scheint also nicht für mich zu sein, gleich mal löschen… 😀

Ich habe eine gute Nachricht für Sie, nach genauerer Überprüfung [Tolle Leistung für einen, der mich nicht kennt!] habe ich festgestellt, dass Sie zukünftig 2.600,- Euro einsparen können.

Nähere Einzelheiten und Informationen können Sie hier einsehen:

http://www.vergleichen56.pw/

Die im Link verwendete Domain wurde gerade erst vor ein paar Stündchen eingerichtet, und natürlich hat der Spammer seine Registrierungsdaten lieber hinter einem Whois-Anonymisierer versteckt, was für geschäftliche Webauftritte in jedem Fall hoch verdächtig ist. Aber unter dieser Wegwerfdomain gibt es sowieso nur eine Weiterleitung auf die immerhin schon vor fast zwei Monaten eingerichtete Domain sparen (strich) 2013 (punkt) com, bei der die Registrierungsdaten auf die gleiche Weise versteckt wurden. Dass die kriminelle und asoziale Spamreklame immer ein Alarmsignal sein sollte, versteht sich von selbst.

In der dort herumliegenden Website¹ kann man dann…

Screenshot der betrügerischen Website

…nicht nur lesen, dass man mehr als fünf lila Lappen dadurch sparen kann, dass man das Angebot einer anderen Krankenversicherung durch einen Kriminellen annimmt, sondern man erhält auch gleich Gelegenheit, neben der gerade zugespammten Mailadresse einen Vornamen, einen Nachnamen, ein Geburtsdatum und eine Anrede zu hinterlegen, dass die nächste Spam etwas besser personalisiert und damit etwas gefährlicher ist. In einem hier nicht als Screenshot abgebildeten zweiten Schritt muss man dies um die Angabe der Postanschrift, der Telefonnummer und des Berufes ergänzen, so dass zudem ein Identitätsmissbrauch durch die Spammer möglich wird. Warum man das tun sollte? Weil man dann an einen „kostenlosen Schnell-Vergleich“ kommt, der aber aus unerklärlichen Gründen nicht so offen kommuniziert werden soll, dass er auf einer Website nachlesbar ist. Natürlich völlig kostenlos, und es lohnt sich und ist günstig. Und kostenlos. Sagt ein Krimineller. Auf einer impressumslosen Website, die unter einer anonym registrierten Domain verfügbar ist. Da kann man doch gar nicht widerstehen, der wird bestimmt nur das Beste wollen! :mrgreen:

Ohne zurzeit Näheres von dieser Betrugsmasche zu wissen, gehe ich davon aus, dass beim Abschluss eines als sehr attraktiv dargestellten Vertrages eine Vorleistung erforderlich wird – für nichts, versteht sich. Weiteres weiß ich erst, wenn die 75jährige „J. Bosch“ auf ihrer Wegwerfmailadresse eine Antwort bekommen hat. Es kann aber auch einfach nur um die Sammlung von Adressmaterial für betrügerische Geschäfte mit der Identität anderer Menschen gehen.

Wer den Datenbestand solcher Spammer ebenfalls ein bisschen vergiften möchte, hat im Fake Name Generator ein gutes Hilfsmittel, das garantiert Anschriften generiert, die es nicht gibt. 😉

Ich hoffe das Sie mit mit meinem Service zufrieden sind und freue mich von Ihnen zu hören.

Besonders freundlich an diesem „Service“ fand ich die quasi gleichzeitige Zustellung an mehrere von mir verwendete Mailadressen. Ich wünsche dem Absender dieses Mülls, dass ihm möglichst schnell seine vereiterten Hoden unter unerträglichen Schmerzen vom Körper fallen mögen – und dass er dabei auf die von ihm selbst angebotene Krankenversicherung zurückgeworfen ist.

Mit freundlichen Grüßen

Maren Kubicki
Verbraucherberatungsservice

Ein Gruß, freundlich wie eine Spam, die einem ins Postfach gemacht wird. Geh sterben, Spammer!

¹Ich habe die Gesichter verpixelt, weil ich davon ausgehen muss, dass das Foto irgendwo aus dem Web „mitgenommen“ wurde.

Re: Ihre Ueberweisung

Mittwoch, 27. März 2013

Absender dieses Sondermülls ist vorteil (at) vorteil102 (punkt) info.

Hallo ,

Interesse an 2600,- Euro?

Hier Klicken und nachschauen wie es geht:

http://www.vorteil102.info/

Sie müssen an keinem Gewinnspiel teilnehmen, nichts kaufen oder dergleichen.

Die 2.600,- Euro bekommen Sie ohne das Sie etwas dafür tun müssen.

Neugierig?

http://www.vorteil102.info/

Hallo, ich kenne dich nicht und will dir einfach so fünf lila Lappen schenken. Weil ich die so rumliegen habe. Verstehst du?! Ich bin der Weihnachtsmann. Ich gebe jedem 2600 Euro. Ich habe so einen Geldbaum und weiß nicht, wo ich das verdammte Laub hinschmeißen soll. Komm, das musst du mir glauben! Ich will dich nicht bescheißen, ich will dich beschenken. Ganz großes Spammerehrenwort. Macht dich das nicht neugierig? Komm schon, klick auf einen Link in einer kriminellen Spam…

Wer darauf klickt, wird zu sparen-2013 (punkt) com weitergeleitet und kann dort eine tolle Seite ohne Impressum bewundern, die das Blaue vom Himmel runterverspricht:

Screenshot der betrügerischen Website

Dort kann man sich nicht nur über Stilblüten wie „Die gesetzlichen Kassen sind veraltet“ amüsieren, sondern auch seinen Vornamen, seinen Nachnamen, seinen Geburtstag und seine Mailadresse angeben. Völlig risikolos, denn der Spammer verspricht mit ganz großem Spammerehrenwort:

Ihre Teilnahme ist nur möglich, wenn Sie eine gültige E-Mail Adresse angeben. Aber keine Angst, Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben!

Eine solche Zusicherung auf einer Website ohne Impressum, die mit illegaler Spam in die Aufmerksamkeit getragen wird, ist natürlich sehr lächerlich. Leider steht zu befürchten, dass einige Menschen darauf reinfallen. Die füllen dann vermutlich auch die zweite Seite vollständig aus:

Weiterer Datenstriptease auf einer betrügerischen Website

Nach der Angabe eines üblichen Satzes unglaubwürdiger Phantasiedaten und einer Wegwerfmailadresse habe ich mich sehr über die Anrede „Herr Sickmund Fraud“ gefreut und harre dessen, was da noch an Bullshit kommen wird. :mrgreen:

Was Spammer mit solchen Daten anstellen, wurde etwa bei den angeblichen Groupon-Rechnungen sichtbar. Die Angabe einer vollständigen Anschrift ermöglicht zudem einen kriminellen Identitätsmissbrauch und wird mit Sicherheit dazu führen, dass der wertvolle Datensatz in den Datenbanken halbseidener und krimineller Zeitgenossen zirkuliert.

Datensparsamkeit ist der wichtigste Schutz gegen diese Machenschaften – und natürlich, dass man derartige Spam ansonsten einfach löscht, ohne reinzuklicken. Es mag ja sein, dass das Geld manchmal auf der Straße liegt, aber dieses „Geld auf der Straße“ wird einen niemals in der Form einer illegalen Spam anbrüllen…

Re: Ihre Anfrage vom 28.12.2012

Freitag, 28. Dezember 2012

Aber ich hab doch gar nicht gefragt…

Hallo ,

…aber scheinbar habe ich bei meiner angeblichen „Anfrage“ auch ganz vergessen, mal zu erwähnen, wie ich heiße. Das macht aber nichts: Der Absender dieser stinkenden, kriminellen Drecksmail hat ja auch keinen Namen und einen gefälschten Absender. Und er hat nur einen Grund mir zu schreiben:

Sie können sich jetzt bereits ab 57,00 Euro im Monat privat versichern.

Ich soll mich versichern. Wegen einer Spam. Ähmm… da hat er doch gemerkt, der Idiot von Spammer, dass das allein kein gutes „Argument“ ist und hat sich schnell noch etwas anderes ausgedacht:

Als Privatpatient werden Sie beim Arzt immer noch besser und schneller behandelt.

Ah ja. Und deshalb nehme ich die Krankenversicherung von Leuten, die als Werbeform auf illegale, asoziale und widerwärtige Spam mit gefälschtem Absender und der gesamten Methodik der organisierten Internet-Kriminalität setzen? Da müsste ich aber einen sehr großen Bedarf an einen Arzt haben, der mich gaaanz schnell „behandelt“. :mrgreen:

http://www.jetzt-gespart-2013.info/

Natürlich wurde die Domain, auf der diese betrügerische Website liegt, über WhoisGuard anonymisiert. Wäre ja zu schlimm, wenn man zu leicht mit Standardtools ermitteln könnte, welchen Phantasienamen sich die Betrüger diesmal ausgedacht haben. Die Website liegt zurzeit bei einem deutschen Hoster, der sich schon einmal darauf einstellen sollte, dass demnächst die Kriminalpolizei bei ihm vorbeischaut und dass die Rechnungen für seine Dienstleistung nicht bezahlt werden.

Hinzu kommt das Sie oft weniger Beitrag im Monat zahlen als in der gesetzlichen Krankenkasse.

Toll, es ist nicht nur besser, es ist sogar billiger und besser. Ganz großes, weitgehend anonymisiertes Spammerehrenwort.

Auch wenn Sie bereits privat versichert sind, sollten Sie jetzt Leistungen und Preise vergleichen.

Und es ist für jeden billiger und besser. Wer könnte dazu „nein“ sagen!

Jetzt noch in 2012 wechseln und die günstigen Preise sichern!

Also flug flug, nicht lange denken, in ein paar Tagen wird alles teurer. Diesen Schwachsinnspruch hat sich der hirnverweste Spammer von seinen ebenso hirnverwesten Reklamekollegen für Print und Glotz abgeschaut.

http://www.jetzt-gespart-2013.info/

Jetzt noch mal schnell den Link neu rein, denn wer so doof ist, dass er darauf reinfällt, der weiß vermutlich auch nicht, dass man im Mailclient scrollen kann, um wieder an den Link zu kommen.

So können Sie ab sofort 2.600 Euro und mehr in Jahr sparen.

Warum man da klicken soll? Na, weil der Weihnachtsmann sagt, dass Geld verschenkt wird, ist doch klar!

Meike Niebuhr-Schmidt
Verbraucherservice

Ein ausgedachter Name bei einer nicht genannten Firma – letzteres, damit auch stumpfere Geister bemerken, dass dies keine irgendwie legale Werbung ist, sondern eine Mitteilung von Kriminellen.

[Erinnerung] Frist einhalten!

Montag, 24. Dezember 2012

Guten Tag ,

Nur noch bis zum 23.12 ist es möglich in eine günstigere Krankenkasse zu wechseln. Ansonsten bleiben Sie zu teuer versichert. Nutzten Sie den Preiskampf zwischen den privaten Krankenkassen, und versichern Sie sich ab 57,00 Euro im Monat.

Nutzen Sie bitte den empfohlenen kostenlosen Vergleich:
Hier kostenlos informieren

Mit freudlichen Grüssen,
Nicole Schneider

– Sollten Sie unsere Sparinformationen nicht länger erhalten möchten, so können Sie sich hier abmelden:
http://klick-url.com/so.php [ID aus dem Link entfernt]

Genau, ein „empfohlener kostenloser Vergleich“, der mir von irgendwelchen asozialen Spammern empfohlen wird, der ist ganz sicher so was von vorteilhaft für mich! Sonst würden die ja nicht das kriminelle Werbemittel der Spam verwenden…