Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


PayPal-Konto verifizieren

Sonntag, 16. August 2015, 14:16 Uhr

Grüß Gott geehrter Konsument!

Moin!

„Grüß Gott“ hatte ich noch nie in einer Spam…

Bitte einspringen Sie uns dabei [sic!], Ihr PayPal-Account wieder neu geschtalten [sic!].

…und auch ansonsten klingt das Deutsch eher unvertraut. Allerdings nicht wegen seiner mundartlichen Einfärbung.

Bis Erneuerung [sic!] haben wir den Zugang zu Ihrem PayPal-Account vorübergehend limitiert.

Bis Behirnung habe ich diese Spam vorübergehend unwiederbringlich gelöscht.

Wo liegt das Problem?

Wir haben vor geraumer Zeit von einer womöglich nicht zulässigen Kreditkartennutzung mit diesem PayPal-Account erfahren. Zu Ihrem Schutz haben wir den Zugriff auf Ihr Konto beschränkt.

Verhandlungsnummer: PP-641-749-934-321

Irgendwann war irgendwas, was vielleicht nicht zulässig war. Wer näheres darüber erfahren will, bekommt die aktuellen Spam-Lottozahlen als „Erklärung“.

Was jetzt machen? [sic!]

aufgrund fragwürdiger Tätigkeiten [sic!] in Ihrem Account sollen Sie sich als gesetzlicher Besitzer bekräftigen. Nachdem Sie sich rekognosziert [sic!] haben, können Sie Ihren PayPal-Konto wie altgewohnt aufbereiten [sic!].

So so, „gesetzlicher Besitzer“, der sich „rekognosziert“. Vielleicht sollten die Spammer mal ein anderes Wörterbuch kaufen und in alphabetischer Reihenfolge auswendig lernen oder einfach in einer Sprache schreiben, die sie auch können.

Viel Kaufsspaß [sic!] mit sicheren Auszahlung [sic!] wünscht PayPal!

Einloggen Paypal

Der Link geht natürlich nicht in die Domain von PayPal.

Dieses herrlich-dämlich gottgrüßende Meisterwerk spammiger Gegenwartsprosa ist ein Zustecksel meines Lesers R.R.F. – und nein, ich habe nichts gegen Menschen in Süddeutschland und ihre (für mich oft unverständliche) Sprache (die sich aus für mich nicht nachvollziehbaren Gründen für Deutsch hält). Wer sich dennoch auf dem Schlips getreten fühlt, möge sich bitte einfach vorstellen, wie schwierig sich mein Schreiben wohl läse, schriebe ich schlicht so, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Das „Moin“ da oben hat übrigens nichts mit der Tageszeit zu tun, sondern kommt von… ähm… wie schreibt sich das… „mooi“, was niederdeutsch für „hübsch“, „schön“ steht. Den „Tach“ danach lassen wir weg, wichtiger ists ja auch, dass es ein hübscher werde. Bei dieser Vorstellung wird klar, warum kein Unternehmen überregionaler Bedeutung so etwas machte.

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